DE3633924A1 - Verfahren zur beschickung einer spritzgiessmaschine und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur beschickung einer spritzgiessmaschine und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschickung einer
Spritzgießmaschine, insbesondere für die Polyesterverar
beitung, bei der die zu verarbeitende Kunststoffmasse in
Materialbehältern einer Beschickungsvorrichtung zuge
führt und in einen Beschickungszylinder entleert wird.
Es ist bereits eine Beschickungsvorrichtung dieser Art
bekanntgeworden, bei der mehrere gefüllte Materialbe
hälter in einem Magazin übereinander gestapelt sind. Die
hohlzylindrischen Materialbehälter sind an ihren Stirn
seiten offen und gelangen in waagerechter Lage mit Hilfe
einer Hubvorrichtung in eine Entleerstation. Die Ent
leerstation besteht aus einem horizontal verschiebbaren
Entleerkolben, der zum Entleeren des Materialbehälters
stirnseitig in den hohlzylindrischen Innenraum des Ma
terialbehälters einfährt und die Polyestermasse aus
schiebt. Die Entleerstation ist über dem Beschickungs
zylinder der Spritzgießmaschine angeordnet, so daß die
Masse beim Durchschieben des Entleerkolbens durch den Mate
rialbehälter in den vertikal stehenden, an der oberen
Stirnseite offenen Beschickungszylinder fällt. Durch Ab
senken des Stopfkolbens in den Beschickungszylinder
wird die Masse in den Platifizierzylinder der Spritz
gießmaschine gedrückt.
Diese bekannte Ausführung hat den Nachteil, daß die ge
füllten Materialbehälter im geöffneten Zustand in die
Beschickungsvorrichtung eingebracht werden. Die Material
behälter werden zwar geschlossen angeliefert, die Ver
schlußdeckel müssen aber vor dem Einbringen des Material
behälters in das Magazin der Beschickungsvorrichtung ab
genommen werden. Die Folge davon ist, daß die empfind
liche Polyestermasse während einer relativ langen Zeit
spanne bis zum Einfüllen in den Beschickungszylinder den
schädlichen Umwelteinflüssen, insbesondere Luft und Wär
me, ausgesetzt ist, wodurch sich die Materialeigenschaf
ten verändern. Je länger die Transportwege und die Ver
weilzeit der offenen, gefüllten Materialbehälter ist,
um so größer ist auch die Gefahr einer Verschmutzung der
Masse, insbesondere wenn es sich um helle Farben han
delt. Außerdem bedingt länger im Maschinenbereich ver
weilendes Material andere Maschineneinstellparameter
als kurzfristig gelagertes Material, so daß eine stän
dige Veränderung der Einstellwerte durch das Bedienungs
personal erforderlich ist. Auch erhöht sich dadurch die
unangenehme Geruchsbelästigung. Es besteht die Gefahr,
daß Material aus den offenen Behältern herausfällt und
der Arbeitsbereich verschmutzt wird. Dieser Nachteil
macht sich bereits beim Abnehmen der Verschlußdeckel
vor dem Einbringen der Materialbehälter in das Magazin
der Beschickungsvorrichtung bemerkbar. Die Folge davon
ist ein erhöhter Reinigungsaufwand, der um so höher ist,
je größer die Anzahl der Maschinenteile ist, die mit dem
Material in Berührung kommen oder kommen können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
Zeitspanne vom Öffnen der gefüllten Materialbehälter bis
zu ihrer Entleerung in den Beschickungszylinder so kurz
wie möglich zu halten und insgesamt den Beschickungsvor
gang zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Materialbehälter nach dem Einfüllen der Masse luft
dicht verschlossen, in diesem Zustand in die Beschickungs
vorrichtung eingebracht und unmittelbar vor der Entleerung
in den Beschickungszylinder automatisch geöffnet werden.
Zur weiteren Rationalisierung des Arbeitsablaufes werden
die Materialbehälter nach dem Entleeren innerhalb der
Beschickungsvorrichtung wieder automatisch verschlossen.
Dabei wird das oder die Verschlußteile, die vom gefüllten
Materialbehälter abgenommen wurden, zum Verschließen des
vorhergehenden Materialbehälters nach seiner Entleerung
verwendet.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist dem Be
schickungszylinder eine Entdeckelungsvorrichtung zum
automatischen Öffnen und/oder Verschließen der Material
behälter zugeordnet.
Vorteilhafterweise ist der zylindrische Innenraum der
Materialbehälter durch je einen stirnseitig angeordneten,
abnehmbaren Verschlußdeckel luftdicht verschlossen.
Zur Überführung und Positionierung der geöffneten Mate
rialbehälter von der Entdeckelungsvorrichtung zum Be
schickungszylinder ist dem Beschickungszylinder eine
Transportvorrichtung zugeordnet, durch die die Material
behälter von einer Aufnahmestellung in eine Entleer
stellung und umgekehrt bringbar sind, wobei die Entdecke
lungsvorrichtung der Aufnahmestellung zugeordnet ist.
Zweckmäßigerweise besteht die Transportvorrichtung aus
einem Schwenkrahmen mit einer Halterung für den Material
behälter, der um eine parallel zur Längsachse des Be
schickungszylinders liegende Achse von der Aufnahmestel
lung in die Entleerstellung und umgekehrt schwenkbar ist.
Um jeweils zwei Materialbehälter gleichzeitig von der
Aufnahmestellung in die Entleerstellung und umgekehrt
bringen zu können, ist der Schwenkrahmen zweiarmig aus
gebildet, wobei jeder Arm eine Halterung für den Ma
terialbehälter aufweist und der Schwenkrahmen von der
Aufnahmestellung in die Entleerstellung und umgekehrt
um 180° schwenkbar ist.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist
der Schwenkrahmen mehr als zwei mit gleichem Abstand am
Umfang verteilt angeordnete Halterungen zur Aufnahme der
Materialbehälter auf.
Für die automatische Zuführung der Materialbehälter und
deren Abtransport ist dem Schwenkrahmen bzw. der Halte
rung für den Materialbehälter in der Aufnahmestellung
ein Transportschlitten zugeordnet, durch den der Material
behälter in die Halterung einfahrbar und aus der Halte
rung ausfahrbar ist. Dabei ist die Bewegungsrichtung des
Transportschlittens parallel zur Bewegungsrichtung des
Stopfkolbens.
Zum Erfassen und Festhalten des Materialbehälters während
der Ein- und Ausfahrbewegung des Transportschlittens sind
im Transportschlitten zwei parallel zur Bewegungsrichtung
des Transportschlittens verschiebbare Halter angeordnet,
die durch eine doppeltwirkende Kolben-Zylinder-Einheit mit
einander verbunden sind und den Materialbehälter stirnsei
tig erfassen. Vorteilhafterweise wird die Entdeckelungs
vorrichtung zum automatischen Abnehmen und/oder Einset
zen der Verschlußdeckel durch die beiden Halter des Trans
portschlittens gebildet, wobei jeder Halter eine Saugvor
richtung aufweist, durch die der Verschlußdeckel des Ma
terialbehälters beim Einschalten des Saugluftstromes an
die Innenseite des Halters angedrückt wird. Dabei erfolgt
das Abnehmen der Verschlußdeckel durch Auseinanderfahren
der Halter bzw. der Kolben-Zylinder-Einheit in der Auf
nahmestellung und das Einsetzen der Verschlußdeckel durch
Zusammenfahren der beiden Halter bzw. der Kolben-Zylin
der-Einheit.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Halter
eine zylindrische Haltescheibe angeordnet ist, die in eine
entsprechende Vertiefung an der Außenseite des Verschluß
deckels eingreift und daß die Saugvorrichtung an der Hal
tescheibe angeordnet ist.
Um zu verhindern, daß die Masse zwischen den Stirnsei
ten des offenen Materialbehälters und den Innenflächen
der Seitenwände austreten kann, ist die Länge des Mate
rialbehälters ohne Verschlußdeckel gleich dem Abstand
zwischen den Seitenwänden. Dadurch liegen die Stirnsei
ten des aus Kunststoff bestehenden Materialbehälters an
den Innenflächen der Seitenwände an und dichten den
Innenraum des Materialbehälters während des Transports
von der Aufnahmestellung in die Entleerstellung nach
außen ab.
Damit die Masse bei abgezogenen Verschlußdeckeln nicht
zwischen den Stirnseiten des Materialbehälters und den
Innenflächen der Verschlußdeckel austreten kann, ist
der Ausziehhub der Halter bzw. der Haltescheiben beim
Abziehen der Verschlußdeckel gleich groß wie die Ein
tauchtiefe des Verschlußdeckels in den Innenraum des Ma
terialbehälters. Dadurch liegen die Innenflächen der ab
gezogenen Verschlußdeckel, die in dieser Lage die Öff
nung in den Seitenwänden abdecken, auf gleicher Ebene
mit den Innenflächen der Seitenwände, so daß die Stirn
seiten des Materialbehälters an den Innenflächen der Ver
schlußdeckel während des Transports von der Aufnahme
stellung in die Transportstellung dichtend entlang glei
ten.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung nimmt der Ma
terialbehälter in der Entleerstellung eine koaxiale La
ge zwischen Beschickungszylinder und Stopfkolben ein, in
der er einen Teil des Beschickungszylinders bildet und
zur Entleerung vom Stopfkolben durchsetzt wird.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe
sondere darin, daß infolge der kurzen Zeitspanne, in der
die Materialbehälter bis zu ihrer Entleerung offen, d. h.,
ohne Verschlußdeckel sind, die Beeinträchtigung des Ma
terials durch Umwelteinflüsse einerseits und die Beein
trächtigung der Umwelt andererseits durch das Material
selbst infolge Geruch und Verschmutzung nur noch äußerst
gering ist. Da die Materialbehälter im verschlossenen Zu
stand in die Beschickungsvorrichtung gelangen, kann die
Materialbevorratung an der Maschine verlängert und damit
vergrößert werden, was eine erleichterte Automatisierung
des Beschickungsvorganges zur Folge hat. Bei größeren
Mengen kann das Material direkt beim Materialhersteller
in die Materialbehälter verpackt werden. Dadurch ent
fällt die zusätzliche Einwegverpackung, bei der das
Material in Kunststoffsäcke abgefüllt und in Kartons
oder Blechkübeln gelagert wird. Durch die Möglichkeit
des automatischen Wiederverschließens der Materialbe
hälter unmittelbar nach der Entleerung, mit der auch
gleichzeitig eine Reinigung durch den Stopfkolben ver
bunden ist, können die Materialbehälter mehrfach ver
wendet werden.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung und der
Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Beschickungsvor
richtung der Spritzgießmaschine, teilweise
im Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Beschickungsvor
richtung gemäß der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Entdeckelungsvor
richtung der Beschickungsvorrichtung nach
Fig. 1 mit geschlossenem Materialbehälter
und
Fig. 4 die Entdeckelungsvorrichtung nach Fig. 3
mit geöffnetem Materialbehälter.
Ein Beschickungszylinder 1 einer nicht näher dargestell
ten Spritzgießmaschine ist mit dem Maschinengestell 2
über eine Seitenplatte 3 fest verbunden. Am Ausgangs
flansch 4 des Beschickungszylinders 1 ist ein Umlenk
schacht 5 befestigt, durch den die zu verarbeitende Po
lyestermasse in das Plastifizieraggregat 6 der Spritz
gießmaschine eingeleitet wird. Im Beschickungszylinder 1
ist ein Stopfkolben 7 geführt, der sich in seiner Aus
gangsstellung nach Fig. 1 außerhalb des Beschickungszy
linders 1 befindet. Der Antrieb des Stopfkolbens 7 er
folgt über eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit 8.
Parallel zur Seitenplatte 3 ist eine zweite Seitenplatte
9 angeordnet, die ebenfalls fest mit dem Maschinenge
stell 2 verbunden ist und eine Durchgangsbohrung 10 für
den Stopfkolben 7 aufweist. Der Abstand zwischen den
beiden Seitenplatten 3 und 9 entspricht der Länge eines
zylindrischen Materialbehälters 11, der sich, wie in
Fig. 1 dargestellt, in seiner Entleerstellung koaxial
zum Beschickungszylinder 1 und Stopfkolben 7 zwischen
den Seitenplatten 3 und 9 befindet. Der Materialbehäl
ter 11 weist einen zylindrischen Innenraum 12 auf, des
sen Durchmesser dem Innendurchmesser des Beschickungs
zylinders 1 entspricht.
Der Materialbehälter 11 wird durch eine Halterung 13
eines Schwenkrahmens 14 in der Entleerstellung gehalten.
Der Schwenkrahmen 14 ist zweiarmig ausgebildet und um
eine parallel zur Längsachse des Beschickungszylinders 1
liegende Achse 15 schwenkbar in den Seitenplatten 3 und
9 gelagert. Jeder der um 180° zueinander versetzten Arme
16 des Schwenkrahmens 14 trägt an seinem Ende die Hal
terung 13, die den Materialbehälter 11 in einem Winkel
bereich von ca. 300° lose umgreift. Der Antrieb des
Schwenkrahmens 14 erfolgt von einer Zahnstange 17, die
mit einem Zahnrad 18 der Welle 19 des Schwenkrahmens 14
im Eingriff steht. Der Schwenkbereich des Schwenkrahmens
14 beträgt jeweils 180° von einer Aufnahmestellung in die
Entleerstellung und umgekehrt.
Dem Schwenkrahmen 14 ist in der Aufnahmestellung ein
Transportschlitten 20 zugeordnet, der mit Hilfe einer
Kolben-Zylinder-Einheit 21 parallel zur Achse 15 des
Schwenkrahmens 14 verfahrbar ist. Im Transportschlitten
20 sind zwei Halter 22 parallel zur Bewegungsrichtung des
Transportschlittens 20 verschiebbar gelagert (Fig. 3).
Jeder Halter 22 ist mit dem Ende einer Kolbenstange 23
einer doppelt wirkenden Kolben-Zylinder-Einheit 24, die
am Transportschlitten 20 befestigt ist, verbunden. Die
Kolbenstangen 23 sind in Lagern 25 des Transportschlit
tens 20 axial verschiebbar und unverdrehbar gelagert. Das
freie Ende jedes Halters 22 ist über eine Platte 26 mit
einer kreisförmigen Haltescheibe 27 fest verbunden.
Zwischen den beiden Haltescheiben 27 wird der Material
behälter 11 aufgenommen, der durch je einen stirnseitigen,
kreisrunden Verschlußdeckel 28 luftdicht verschlossen ist.
Jeder Verschlußdeckel 28 weist an seiner Außenseite eine
zylindrische Vertiefung 29 auf, in welche die Halteschei
ben 27 eingreifen. Die Haltescheiben 27 sind mit einer
Saugvorrichtung 30 ausgerüstet, die an der Außenseite der
Haltescheiben 27 montiert ist. Der Saugluftstrom wird
über eine Leitung 31 der Saugvorrichtung zugeführt und
wirkt über einen Kanal 32 in der Haltescheibe 27 auf den
Verschlußdeckel 28, der dadurch an die Innenseite der
Haltescheiben 27 angepaßt wird. Die Halter 22 mit den
Haltescheiben 27 und der Kolben-Zylinder-Einheit 24 bil
den eine automatische Entdeckelungsvorrichtung 33, mit
der die Verschlußdeckel 28 durch Auseinanderfahren der
Halter 22 vom Materialbehälter 11 abgenommen und durch
Zusammenfahren der Halter 22 in die Stirnseiten des Ma
terialbehälters 11 eingesetzt werden.
Der Transportschlitten 20 weist an seiner Ober- und Un
terseite Laufrollen 34 auf, die auf Schienen 35 geführt
sind (Fig. 1 u. 2). Die Schienen 35 verlaufen parallel
zur Achse 15 des Schwenkrahmens 14 und erstrecken sich
über die Seitenplatte 9 hinaus bis zu einer Hubvorrich
tung 36 für die Materialbehälter 11. Die Schienen 35
sind mit Laschen 37 an den Seitenplatten 3 und 9 be
festigt. Die doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Einheit
21, mit welcher der Transportschlitten 20 über die Hub
vorrichtung 36 gefahren werden kann, ist an die Rück
seite des Transportschlittens 20 angeschraubt. Das
freie Ende der Kolbenstange 38 ist an einem an der Sei
tenplatte 3 angeschraubten Winkelrahmen 39 befestigt
und stützt sich gegen diesen ab. Für den Durchtritt der
Haltescheiben 27 und der Halter 22 beim Verfahren des
Transportschlittens 20 weisen die Seitenwände 3 und 9
Öffnungen 40 auf.
Die Wirkungsweise der Erfindung ist wie folgt:
Mit Hilfe der Hubvorrichtung 36 wird ein gefüllter und
durch die Verschlußdeckel 28 luftdicht verschlossener
Materialbehälter 11 zwischen die auseinandergefahrenen
Haltescheiben 27 des Transportschlittens 20, der sich
über der Hubvorrichtung 36 befindet, angehoben. Durch
Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 24 greifen die
Haltescheiben 27 in die Vertiefungen 29 der Verschluß
deckel 28 ein und halten den Materialbehälter 11 fest.
Dann wird der Transportschlitten 20 mit dem Materialbe
hälter 11 durch Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 21
in die Halterung 13 des Schwenkrahmens 14 eingefahren und
in der Aufnahmestellung positioniert (Fig. 3). Die Saug
vorrichtung 30 wird eingeschaltet, so daß die Verschluß
deckel 28 durch den Saugluftstrom an die Innenseite der
Haltescheiben 27 angepreßt werden. Durch Betätigung der
Kolben-Zylinder-Einheit 24 werden die Halter 22 mit den
Haltescheiben 27 auseinandergefahren und die Verschluß
deckel 28 vom Materialbehälter 11 abgezogen. Dabei ist die
Länge des Ausziehhubes gleich der Eintauchtiefe des Ver
schlußdeckels 28 in den Innenraum 12 des Materialbehäl
ters 11. Die auf den Haltescheiben 27 sitzenden Ver
schlußdeckel 28 werden dadurch in eine Position gemäß
Fig. 4 gebracht, bei der ihre Innenflächen in der glei
chen Vertikalachse liegen wie die Innenflächen der Sei
tenwände 3 und 9. Der Verschlußdeckel 28 bildet somit zu
sammen mit der Seitenwand 3 bzw. 9 eine geschlossene In
nenfläche, an der die Stirnseite des offenen Materialbe
hälters 11 während seines Transports von der Aufnahme
stellung in die Entleerstellung entlang gleitet.
Durch Einschalten des Zahnstangen-Antriebes 17, 18 wird
der Schwenkrahmen 14 zusammen mit dem gefüllten, ent
deckelten Materialbehälter 11 um die Achse 15 um 180° in
die Entleerstellung geschwenkt (Fig. 1). In dieser Stel
lung befindet sich der Materialbehälter 11 in einer ko
axialen Lage mit dem Beschickungszylinder 1 und dem
Stopfkolben 7. Durch Betätigung der Kolben-Zylinder-Ein
heit 8 fährt der Stopfkolben 7 durch die Öffnung 10 der
Seitenplatte 9 in den Innenraum 12 des Materialbehälters
11 ein und schiebt die Masse in den sich anschließenden
Beschickungszylinder 1. Der Stopfkolben 7 durchfährt den
Materialbehälter 11 und taucht in den Beschickungszylinder
1 ein, um die Masse in den Plastifizierzylinder 6 zu
drücken. Nach Beendigung des Füllvorganges wird der Stopf
kolben 7 wieder in seine Ausgangsstellung nach Fig. 1
zurückgefahren und der Schwenkrahmen 14 mit dem leeren
Materialbehälter 11 wieder in die Aufnahmestellung um
180° zurückgeschwenkt.
Gleichzeitig mit dem Schwenken des vollen Materialbehäl
ters 11 in die Entleerstellung wurde der vorhergehende,
entleerte Materialbehälter 11 vom zweiten Arm 16 des
Schwenkrahmens 14 in die Aufnahmestellung geschwenkt. Die
auf den Haltescheiben 27 sitzenden Verschlußdeckel 28 des
vollen Materialbehälters 11, der sich jetzt in der Ent
leerstellung befindet, werden zum Verschließen des leeren
Materialbehälters 11 verwendet. Hierzu wird die Kolben-
Zylinder-Einheit 24 betätigt und die Verschlußdeckel 28
durch Zusammenfahren der Halter 22 in die offenen Stirn
seiten des leeren Materialbehälters 11 eingepreßt. Durch
Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 21 wird der Trans
portschlitten 20 zusammen mit dem leeren, verschlossenen
Materialbehälter 11 aus der Halterung 13 des Schwenkrah
mens 14 herausgefahren und über der Hubvorrichtung 36
positioniert. Die Halter 22 mit den Haltescheiben 27
werden durch Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 24
auseinandergefahren und der Materialbehälter 11 freige
geben. Durch einen nicht dargestellten Ausstoßer der Hub
vorrichtung 36 wird der leere Materialbehälter 11 ausge
worfen und ein neuer, gefüllter und verschlossener Ma
terialbehälter 11 von einem Förderband der Hubvorrich
tung 36 zugeführt. Der weitere Arbeitsablauf, d. h., Po
sitionierung des Materialbehälters 11 mit Hilfe der Hub
vorrichtung 36 zwischen den Haltescheiben 27, Überführung
in die Aufnahmestellung, Entdeckeln und Schwenken in die
Entleerstellung, erfolgt wie bereits beschrieben.
Claims (19)
1. Verfahren zur Beschickung einer Spritzgießmaschine,
insbesondere für die Polyesterverarbeitung, bei der
die zu verarbeitende Kunststoffmasse in Materialbe
hältern einer Beschickungsvorrichtung zugeführt und
in einen Beschickungszylinder entleert wird, da
durch gekennzeichnet, daß die Materialbehälter (11)
nach dem Einfüllen der Masse luftdicht verschlossen,
in diesem Zustand in die Beschickungsvorrichtung
eingebracht und unmittelbar vor der Entleerung in
den Beschickungszylinder (1) automatisch geöffnet
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbehälter (11) nach dem Entleeren
innerhalb der Beschickungsvorrichtung automatisch
verschlossen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das oder die Verschlußteile, die vom
gefüllten Materialbehälter (11) abgenommen wurden,
zum Verschließen des vorhergehenden Materialbehäl
ters (11) nach seiner Entleerung verwendet werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Beschickungszylinder (1) eine Entdeckelungs
vorrichtung (33) zum automatischen Öffnen und/oder
Verschließen der Materialbehälter (11) zugeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der hohlzylindrische
Innenraum (12) der Materialbehälter (11) durch je
einen stirnseitig angeordneten, abnehmbaren Ver
schlußdeckel (28) luftdicht verschließbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Beschickungszylinder (1) eine
Transportvorrichtung zugeordnet ist, durch die der
Materialbehälter (11) von einer Aufnahmestellung in
eine Entleerstellung und umgekehrt bringbar ist, wo
bei die Entdeckelungsvorrichtung (33) der Aufnahme
stellung des Materialbehälters (11) zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung aus
einem Schwenkrahmen (14) mit einer Halterung (13) für
den Materialbehälter (11) besteht, der um eine paral
lel zur Längsachse des Beschickungszylinders (1) lie
gende Achse (15) von der Aufnahmestellung in die
Entleerstellung und umgekehrt schwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkrahmen (14) zweiarmig ausgebildet ist,
wobei jeder Arm (16) eine Halterung (13) für den Ma
terialbehälter (11) aufweist und der Schwenkrahmen
(14) um 180° von der Aufnahmestellung in die Entleer
stellung und umgekehrt schwenkbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkrahmen (14) mehr als zwei mit glei
chem Abstand am Umfang verteilt angeordnete Halte
rungen (13) zur Aufnahme der Materialbehälter (11)
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Schwenkrahmen (14) bzw. der
Halterung (13) für den Materialbehälter (11) in der
Aufnahmestellung ein Transportschlitten (20) zuge
ordnet ist, durch den der Materialbehälter (11) in
die Halterung (13) einfahrbar und aus der Halterung
(13) ausfahrbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß die Bewegungsrichtung des Transportschlit
tens (20) parallel zur Bewegungsrichtung des Stopf
kolbens (7) liegt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Transportschlitten (20) pa
rallel zur Bewegungsrichtung des Transportschlit
tens ( 20) verschiebbare Halter (22) angeordnet
sind, die durch eine doppelt wirkende Kolben-Zylin
der-Einheit (24) miteinander verbunden sind und den
Materialbehälter (11) stirnseitig erfassen.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Entdeckelungsvorrich
tung (33) durch die beiden Halter (22) des Trans
portschlittens (20) gebildet wird und daß jeder
Halter ( 22) eine Saugvorrichtung (30) aufweist,
durch die der Verschlußdeckel (28) beim Einschal
ten des Saugluftstromes an den Halter (22) ange
drückt wird.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß das Abnehmen der beiden Verschlußdeckel (28)
durch Auseinanderfahren der Halter (22) bzw. der Kol
ben-Zylinder-Einheit (24) des Transportschlittens
(20) erfolgt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsetzen der beiden Verschlußdeckel (28)
durch Zusammenfahren der Halter (22) bzw. der Kolben-
Zylinder-Einheit (24) des Transportschlittens ( 20)
erfolgt.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß am freien Ende der Halter
(22) eine zylindrische Haltescheibe (27) angeordnet
ist, die in eine entsprechende Vertiefung (29) an
der Außenseite des Verschlußdeckels (28) eingreift
und daß die Saugvorrichtung (30) an der Halteschei
be (27) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Länge des Materialbe
hälters (11) ohne Verschlußdeckel (28) gleich dem
Abstand zwischen den Seitenwänden (3) und (9) ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß der Ausziehhub der Halter
(22) bzw. der Haltescheiben (27) beim Abziehen der
Verschlußdeckel (28) gleich groß ist wie die Ein
tauchtiefe des Verschlußdeckels (28) in den Innen
raum (12) des Materialbehälters (11).
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß der Materialbehälter (11)
in der Entleerstellung eine koaxiale Lage zwischen
Beschickungszylinder (1) und Stopfkolben (7) ein
nimmt, in der er einen Teil des Beschickungszylin
ders (1) bildet und zur Entleerung vom Stopfkolben
(7) durchsetzt wird.
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Cited By (1)
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DE102010046573B4 (de) * | 2010-09-27 | 2015-12-31 | Anton Jazbinsek | Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen eines Kunststoffmaterials zu einer Extruderschnecke |
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DE8135768U1 (de) * | 1981-12-09 | 1982-10-07 | Mannesmann Demag Kunstofftechnik Zweigniederlassung der Mannesmann Demag AG, 8500 Nürnberg | Vorrichtung zur speicherung und zum transport von kunststoff-rohmaterial zu einer stopfvorrichtung an einer formmaschine, insbesondere spritzgiessmaschine |
DE3214597A1 (de) * | 1981-04-20 | 1982-11-04 | USM Corp., 06032 Farmington, Conn. | Materialzufuehrmechanismus |
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- 1986-10-04 DE DE19863633924 patent/DE3633924A1/de active Granted
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1987
- 1987-09-11 FR FR8712614A patent/FR2604653B1/fr not_active Expired - Lifetime
- 1987-09-30 GB GB8722925A patent/GB2198076B/en not_active Expired - Lifetime
Patent Citations (4)
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Also Published As
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GB2198076B (en) | 1990-01-31 |
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