DE3632766A1 - Verfahren zur vorbehandlung stickoxidhaltiger rauchgase oder abgase - Google Patents
Verfahren zur vorbehandlung stickoxidhaltiger rauchgase oder abgaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung
stickoxidhaltiger Rauchgase oder Abgase, wobei durch genaue
Zudosierung von Salpetersäure zur Oxidation von Stickstoffmonoxid
ein etwa äquimolares NO/NO₂-Verhältnis erreicht
wird. Dies schafft die Möglichkeit einer guten Absorption der
Stickoxide in einer Vielzahl von Verfahren.
Ein Verfahren zur Verringerung des Gehalts an nitrosen Gasen
in Abgasen ist aus der DE-AS 24 36 363 bekannt. In der genannten
Schrift wird ein Verfahren beschrieben, bei dem die
Oxidation des Stickstoffmonoxids mit Salpetersäure von großer
Bedeutung ist. Zur Beladung des Gases wird ein Flüssig/-
Gas-Kontaktapparat, also eine Kolonne oder ein Sprühturm
verwendet. Dabei werden Temperaturen von -10°C bis 40°C und
Drücke von 1-20 bar angegeben.
Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß dabei die Salpetersäure-
Beladung des Gases nur unter größten Anstrengungen
regelbar ist. Die bei diesem Verfahren sich einstellende
HNO₃-Konzentration ist sehr stark von folgenden Parametern
abhängig:
- Gasdurchsatz
- Temperatur
- HNO₃-Konzentration.
- Temperatur
- HNO₃-Konzentration.
Während über den Gasdruck eine Beeinflussung des
Stoffübergangskoeffizienten erfolgt, wirken sich Temperatur
und HNO₃-Konzentration auf den Dampfdruck aus.
Da die Einstellung des Verhältnisses NO/NO₂ sehr genau erfolgen
muß und dieses Verfahren stark auf Betriebsänderungen
reagiert, ist es vor allem für die Rauchgasreinigung nicht
vorteilhaft einsetzbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, das es ermöglicht, stickoxidhaltige Rauchgase
oder Abgase vorteilhafter und einfacher vorzubehandeln.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren und die Vorrichtung
nach Haupt- und Nebenansprüchen gelöst.
Gegenüber bekanntem, obengenanntem Verfahren hat das erfindungsgemäße
Verfahren den Vorteil, daß genau die gewünschte
HNO₃-Konzentration im Gasstrom eingestellt werden kann, unabhängig
vom Gasdurchsatz und der HNO₃-Konzentration, die
über das Gleichgewicht
NO + 2 HNO₃ 3 NO₂ + H₂O
die Einstellung eines äquimolaren NO/NO₂-Verhältnisses bewirkt.
Die Gleichgewichtskonstante der Partialdrücke der
Reaktionsteilnehmer beträgt dabei:
Durch das genaue Einstellen des NO/NO₂-Verhältnisses, das
vorzugsweise zwischen 0,9 und 1,1 liegt, wird eine gute Absorption
ermöglicht und im Anschluß daran der Verbrauch an
Oxidationsmitteln oder Reduktionsmitteln minimiert. Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, im Gegensatz zu
anderen Absorptionsverfahren, auf teure Oxidationsmittel wie
Ozon zu verzichten und stattdessen billige Salpetersäure
verschiedenster Konzentration, die gegebenenfalls sogar dem
Prozeß entnommen werden kann, als Oxidationsmittel zu benutzen.
Die Einstellung des äquimolaren NO/NO₂-Verhältnisses ermöglicht
einen Absorptionsmechanismus gemäß den Gleichungen:
NO (gasf.) + NO₂ (gasf.) + H₂O (flüssig) → 2 HNO₂ (gelöst)
NO (gasf.) + NO₂ (gasf.) + H₂O (gasf.) → 2 HNO₂ (gasf.),
NO (gasf.) + NO₂ (gasf.) + H₂O (gasf.) → 2 HNO₂ (gasf.),
wobei die gebildete salpetrige Säure durch ein in der flüssigen
Phase enthaltenes Oxidationsmittel, wie beispielsweise
H₂O₂, zu Salpetersäure oxidiert werden kann und dadurch dem
Gleichgewicht entzogen wird.
Zwei Vorrichtungen zum Betreiben zweier Varianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden durch Figuren näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Vorbehandlung eines
hochtemperierten Abgasstroms
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Vorbehandlung eines
niedrigtemperierten Abgasstroms.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung, bei der durch eine Öffnung 2
stickoxidhaltiges Rauchgas oder Abgas in einen Reaktorraum 4
einströmt. Vor dem Reaktor 4 wird durch zwei Meßwertgeber 6
und 8 die NO/NO₂-Konzentration und der Gasdurchsatz aufgenommen.
Diese Daten werden einer Regeleinrichtung 10 zugeführt.
Die Regeleinrichtung 10 steuert eine Pumpe 12, die
Salpetersäure, die sich in einem Vorratsbehälter 14 befindet,
zu einer Düse oder einem Zerstäuber 16 im Reaktorraum 4
fördert. Die Salpetersäure wird flüssig dem Abgasstrom zugeführt
und die Verdampfungswärme zur Verdampfung der Salpetersäure
wird dem Gasstrom entnommen, was zu einer Abkühlung
des Gasstromes führt. Die Regeleinrichtung 10 läßt nur
soviel Salpetersäure von der Pumpe 12 fördern, wie zur Erreichung
des gewünschten NO/NO₂-Verhältnisses erforderlich
ist. Durch die Öffnung 18 verläßt der Gasstrom mit gewünschtem
NO/NO₂-Verhältnis den Reaktorraum 4. Diese Vorrichtung
ist vorzugsweise einzusetzen, wenn Abgase mit hoher Temperatur
zur Verfügung stehen und durch Zugabe der wäßrigen Salpetersäure
keine Wassertaupunkt-Unterschreitung zu befürchten
ist.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung, die vorzugsweise dann einzusetzen
ist, wenn der Abgasstrom keine hohe Temperatur besitzt
und nur Säure niedriger Konzentration zur Verfügung steht.
Die Vorrichtung ist ähnlich aufgebaut wie die in Fig. 1 beschriebene.
Aber durch die niedrige Abgastemperatur ist es
erforderlich, die Verdampfung der Salpetersäure vor dem Reaktorraum
4 vorzunehmen. Dazu wird in einem Säureverdampfer 20
die Verdampfungswärme von außen zugeführt, beispielsweise
durch eine elektrische Beheizung. Der Salpetersäuredampf wird
dann in den Reaktorraum 4 eingeleitet.
In beiden Vorrichtungen zur Durchführung des vorgeschlagenen
Verfahrens besteht immer die Möglichkeit der exakten Einstellung
des gewünschten NO/NO₂-Verhältnisses. Über die Massenwirkungskonstante
K p läßt sich bei bekanntem oder gemessenem
Gasdurchsatz und NO/NO₂-Konzentration die erforderliche
HNO₃-Menge bestimmen, die dem Gasstrom zugeführt
werden muß.
Claims (6)
1. Verfahren zur Vorbehandlung stickoxidhaltiger Rauch- oder
Abgase zur Erzielung einer guten Wasserlöslichkeit des
darin enthaltenen Stickstoffmonoxids, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Gasstrom genau
soviel wäßrige Salpetersäure zugeführt und darin verdampft
wird, daß durch Umsetzung eines Teils des enthaltenen
Stickstoffmonoxids gemäß der Gleichung
NO + 2 HNO₃ 3 NO₂ + H₂Oein NO-NO₂-Gemisch mit einem Verhältnis der Konzentration
NO₂/NO von 0,9-1,1 gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erforderliche Verdampfungswärme der Salpetersäure dem
Gasstrom entnommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Säureverdampfer verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration der wäßrigen Salpetersäure
bei 10 bis 90 Gew.-% liegt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1, 2 oder 4, gekennzeichnet durch Reaktor
(4) mit Düse oder Zerstäuber (16) und Regeleinheit (10).
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1, 3 oder 4, gekennzeichnet durch Reaktor
(4), Säureverdampfer (20) und Regeleinheit (10).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632766 DE3632766A1 (de) | 1986-09-26 | 1986-09-26 | Verfahren zur vorbehandlung stickoxidhaltiger rauchgase oder abgase |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632766 DE3632766A1 (de) | 1986-09-26 | 1986-09-26 | Verfahren zur vorbehandlung stickoxidhaltiger rauchgase oder abgase |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3632766A1 true DE3632766A1 (de) | 1988-04-07 |
Family
ID=6310433
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863632766 Withdrawn DE3632766A1 (de) | 1986-09-26 | 1986-09-26 | Verfahren zur vorbehandlung stickoxidhaltiger rauchgase oder abgase |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3632766A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0425468A1 (de) * | 1989-10-25 | 1991-05-02 | Peter J. Ing. Schmid | Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus Gasen |
DE4027404A1 (de) * | 1990-02-26 | 1991-08-29 | Fritz Curtius | Verfahren zur oxidation von nitrosen gasen (no) in einem gasstrom, durch eine waesche des gasstrom mit salpetersaeure |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1011048A (fr) * | 1948-11-27 | 1952-06-18 | Ruhrchemie Ag | Procédé pour l'absorption en milieu alcalin des gaz restants contenant des produits nitreux |
GB1388669A (en) * | 1971-10-21 | 1975-03-26 | Du Pont | Process for reducing the concentration of nitrogen oxides in gases |
DE2436363B2 (de) * | 1973-07-30 | 1978-03-23 | Ugine Kuhlmann | Verfahren zur Verringerung des Gehalts an nitrosen Gasen in Abgasen |
-
1986
- 1986-09-26 DE DE19863632766 patent/DE3632766A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR1011048A (fr) * | 1948-11-27 | 1952-06-18 | Ruhrchemie Ag | Procédé pour l'absorption en milieu alcalin des gaz restants contenant des produits nitreux |
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Cited By (2)
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---|---|---|---|---|
EP0425468A1 (de) * | 1989-10-25 | 1991-05-02 | Peter J. Ing. Schmid | Verfahren zur Entfernung von Stickoxyden aus Gasen |
DE4027404A1 (de) * | 1990-02-26 | 1991-08-29 | Fritz Curtius | Verfahren zur oxidation von nitrosen gasen (no) in einem gasstrom, durch eine waesche des gasstrom mit salpetersaeure |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DORNIER GMBH, 7990 FRIEDRICHSHAFEN, DE |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |