DE3632560A1 - Optimierung der verfahrenstechniken des furnierens und der kunstholzverarbeitung insbesondere fuer den innenausbau - Google Patents

Description

Stand der Technik

Ornamente oder Zierteile werden im Innenausbau mit Kopierfräsern oder Computerautomaten in Massivholz vervielfältigt und anschließend von Fachpersonal (Holzbildhauern) ausgearbeitet.

Kritik am Stand der Technik

Um die Kosten so gering wie möglich zu halten und die Ware absetzen zu können, werden die Formen auf ein Minimum reduziert.

Das ergibt meistens ein kitschiges und nicht selten äußerst unbefriedigendes Erscheinungsbild des angefertigten Serienproduktes, das zu dem, trotz aller Rationallisierungsmaßnahmen noch mit Fachpersonal gefertigt werden muß.

Dies ist uns bekannt, da wir seit Jahren in der Branche arbeiten, die Fertigungsmethoden der Mitbewerber kennen und den Markt schon lange in dieser Richtung beobachten.

Aufgabe und Vorteile der Erfindung

Die Kombination der Arbeitstechniken des Furnierens und der Kunstholzverarbeitung ermöglicht:

Hinweis auf Patentanspruch 1.

eine qualitativ hochwertige Gestaltung von Ornamenten oder Zierteilen in Kombination mit dem Innenausbau. Z. B. für alle Arten von Blenden, Deckentäfelungen, Wandtäfelungen, Türfüllungen und anderen Gegenständen.

Hinweis auf den kennzeichnenden Teil des Unteranspruches

eine rationelle Serienfertigung mit Hilfskräften und Maschinenarbeit, da ausschließlich mit Schablonen und Modellen gearbeitet wird, die für die feweiligen Arbeitsabläufe nicht zu verwechseln sind.

Beschreibung des Arbeitsablaufes Herstellen des Originales

Da wir seit Jahren in der Holzbranche tätig sind und entsprechende Ausbildungen absolviert haben, sind wir in der Lage, Formen wie Reliefs, Ornamente und plastische Formen zu entwickeln und zu gestalten.

Um nun mit unserer Arbeitstechnik arbeiten zu können, ist es eine Grundvoraussetzung eine Originalform zu haben.

Herstellen einer Negativform

Von dem Original können wir mit Hilfe der zwei Komponentenmasse Siliconkautschuk eine Negativform herstellen.

Die Siliconkautschukmasse hat die Eigenschaft, daß sie nach Zugeben des Härters noch ca. 3 Std. flüssig bleibt und nach dieser Zeit abbindet. Daher ist es nötig, über das Original einen Rahmen zu bauen.

Das Material Silicon ist, nachdem es erhärtet ist, mit Gummimaterial zu vergleichen also äußerst flexibel. Daher ist es möglich, daß auch komplizierte Originale mit Hinterschneidungen abgeformt werden können.

Anfertigen des Rahmens mit einer Aussparung

Als nächstes muß ein Rahmen angefertigt werden, der einen Freiraum oder eine Aussparung an der Stelle aufweisen muß, wo in einem nachfolgenden Arbeitsablauf das Formteil eingegossen werden soll.

Die Außenkanten werden mit Massivholzanleimern versehen; die Fläschen, die sonst noch abzudecken sind, werden mit Spanplatten ausgefüllt.

Nachdem der Rahmen zusammengeleimt worden ist, wird er auf einer Breitbandschleifmaschine kolibriert (d. h. beidseitig plangeschliffen)

Einarbeitung der Form

Bei dem Material, womit nun die Aussparung ausgefüllt wird, handelt es sich wiederum um eine zwei Komponentenmasse auf Polyesterbasis, die ebenfalls im Handel erhältlich ist und im flüssigen Zustand verarbeitet wird.

Diese Masse reagiert allerdings wesentlich schneller als das beschriebene Siliconmaterial (Härtezeit ca. 30 Min.). Das bedeutet, daß die sogenannte Kunstholzmasse äußerst rasch verarbeitet werden muß.

Das Negativmodell wird dazu auf eine druckfeste Unterkonstruktion aufgebracht, der vorbereitete Rahmen wird nun mit der Aussparung exakt über die Negativform gelegt und fixiert. Jetzt wird die mit Härter gemischte Kunstholzmasse eingegossen und über das Ganze wird eine Stahlplatte mit Steigrohren aufgedrückt und mit Schraubzwingen fixiert.

Durch den Druck, den die Stahlplatte nun auf die Kunstholzmasse ausübt, wird nun die Masse gleichmäßig verteilt und durch die Steigrohre können noch vorhandene Lufteinschlüsse und die Kunstholzmasse, die zuviel eingegeben wurde, entweichen. Wenn keine Flüssigkeit an den Steigrohren hochsteigt, so erkennt mann daran, daß zu wenig Masse eingegeben wurde.

Überfurnieren des gesamten Rahmens

Nachdem nun das Polyestermaterial ausgehärtet und somit der gesamte Rahmen komplett ist, wird das ganze Teil wiederum mit der Breitbandschleifmaschine kolibriert (plangeschliffen)

Nun wird in bekannter Weise echtes Holzfurnier auf den Rahmen aufgepresst. Ist dieser Vorgang abgeschlossen kann das Produkt mit Fräsern profiliert und bearbeitet werden.

Freischneiden des Ornament oder Zierteiles

Das gegossene Ornament- oder Zierteil ist, nachdem alles überfurniert worden ist, nicht sichtbar. Daher wird es nun nötig, das Ornamentteil mit seiner geschwungenen Umrandung freizuschneiden. Das geschieht, indem man an zwei Ecken im Ornamentteil das Furnier grob herausschneidet und dann ein Modell, das der Umrandung des Ornaments exakt entspricht, über den Rahmen legt und nun mit einem scharfen und spitzen Messer das Ornament freischneidet, wodurch dieses nun sichtbar wird.

Oberflächenbehandlung

Abweichend zu den Wachsmetallsalzbeizen, die im Handel angeboten werden um Abdrücke aus Kunstholz zu färben, benutzen wir Rustikalbeizen, die hervorragend für unser Verfahren geeignet sind, da das Furnier die gleiche Farbe annimmt wie die Kunstholzmasse.

Zudem sind in diesem Produkt dunkele Farbpartikel vorhanden, die sich in die abgedrückten Poren setzen, so daß der Abdruck vom Original nur noch schwer zu unterscheiden ist. Außerdem besitzen diese Beizen eine sehr schnelle Trockenzeit, was eine rationelle Fertigung zusätzlich fördert.

Nachdem nun der Prozeß des Färbens oder auch Beizens abgeschlossen ist, wird nun noch grundiert und lackiert. Dazu benötigen wird ganz normale Lacke, die auf Nitrobasis im Handel angeboten werden.

Zusatz

Es ist uns bekannt, daß z. B. sakrale Plastiken ganz aus Kunstholz gefertigt werden. Jedoch haben wir, nach mehrtägiger Einsicht der Patente in der Patentauslegungsstelle der Hochschule Aachen, keine Angaben darüber finden können, woraus hervorgeht, daß eine ähnliche Fertigungsmethode wie wir sie entwickelt haben am Markt angeboten wird.

Claims (4)

1. Oberbegriff
   1. Optimierung der Verfahrenstechniken des Furnierens und der Kunstholzverarbeitung insbesondere für den Innenausbau.
2. Kennzeichnender Teil
   Dadurch gekennzeichnet, daß Ornamente- und Zierteile in Rahmenteile eingegossen und später der gesamte Rahmen überfurniert wird.
3. Oberbegriff des Unteranspruches
   2. Fertigungstechnik nach Anspruch 1.
4. Kennzeichnender Teil
   Dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich mit Schablonen und Modellen gearbeitet wird, die ein exaktes Arbeiten erst ermöglichen.