DE3631762A1 - Vorrichtung zum provisorischen verschluss der bauchoeffnung - Google Patents
Vorrichtung zum provisorischen verschluss der bauchoeffnungInfo
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- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/04—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for suturing wounds; Holders or packages for needles or suture materials
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- A61B17/08—Wound clamps or clips, i.e. not or only partly penetrating the tissue ; Devices for bringing together the edges of a wound
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum provisorischen
Verschluß der Bauchöffnung als Hilfsmittel in der
visceralen Chirurgie.
Zum Beispiel ist bei Patienten mit eitriger Peritonitis
eine tägliche Revision bzw. Behandlung der Bauchhöhle
erforderlich. Bisher werden die Schnittränder
(Laparotomiebereiche) der Bauchdecke wie üblich vernäht.
Zur Revision werden die Fäden aufgeschnitten und
herausgezogen. Nach dem Eingriff wird die Bauchdecke
erneut vernäht, wobei sich neue Einstiche ergeben, die im
übrigen stark belastet sind und häufig einreißen und sich
entzünden. Die Infektionen entstehen vorzugsweise in dem
wenig durchbluteten subcutanen Fettgewebe. Das führt
letztlich zu einer völligen Zerstörung der Bauchdecke im
Laparotomiebereich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gewebeschonende Verschlußvorrichtung vorzuschlagen, mit
der die Bauchdecke temporär, atraumatisch und provisorisch
verschlossen und leicht wieder geöffnet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch Paare von
in einer Ebene nebeneinander anzuordnenden
Plattenelementen, die auf einer Seite mit spitzen
Krallen versehen sind, wobei die Krallen des einen
Plattenelements dem anderen Plattenelement zugeneigt sind,
und durch längenveränderbare Zugorgane, welche die
Plattenelemente im Bereich ihrer einander benachbarten
Ränder lösbar miteinander verbinden.
Die Bauchdecke erhält ihre Zugfestigkeit durch die
Bauchmuskulatur, die in Sehnenplatten (Fascien) eingehüllt
ist bzw. in solche ausläuft. Diese zugfesten Schichten
befinden sich im wesentlichen an der Innenseite
(peritoneale Seite). Die erwähnten Plattenelemente werden,
gegebenenfalls nach Abdeckung der Eingeweide mit einer
geeigneten Folie, an der Innenseite der Bauchdecke so
angebracht, daß die Krallen durch das Peritoneum in die
Fascien und die Muskulatur einstechen und diese somit
kraftschlüssig fassen. Die Krallen sind in Zugrichtung
geneigt. Zwei spiegelbildlich angeordnete Plattenelemente
werden jeweils mit einem leicht anbringbaren und
entfernbaren Zugorgan miteinander verbunden. Bei einer
Schnittlänge von etwa 20 cm sind insgesamt etwa drei
Plattenelement-Paare erforderlich, wobei diese
zweckmäßigerweise eine Breite von wenigen Zentimetern in
Richtung des Bauchschnitts, also quer zur Zugrichtung,
haben.
Der Vorteil der beschriebenen Vorrichtung liegt darin, daß
das schlecht durchblutete Fettgewebe und die Epidermis der
Bauchdecke nicht durchstochen werden muß und die Zugkräfte
mittels einer Vielzahl von feinen Krallen an jedem
Plattenelement unmittelbar auf die Fascien und die gut
durchblutete Bauchmuskulatur übertragen werden. Der
Zeitaufwand für den provisorischen Bauchdeckenverschluß
während der laufenden Behandlung wird verringert und die
Heilung der endgültigen Naht sehr gefördert.
Die Plattenelemente werden zweckmäßigerweise aus einem
biokompatiblen Kunststoff, beispielsweise Polyäthylen,
hergestellt. Die Krallen bestehen vorzugsweise aus Metall
und sind mit ihrer von der Krallenspitze abgewandten
Basispartie in den Kunststoff eingebettet. Vorzugsweise
sind aus Draht gefertigte U-förmige Doppelkrallen
vorgesehen, deren in ein Plattenelement eingebettete Stege
in Richtung auf das zugehörige zweite Plattenelement
verlaufen. Dadurch behalten die in Zugrichtung umgebogenen
Krallenschenkel ihre Schrägstellung bei, d. h. ein Lockern
der Verankerung unter Kraftwirkung wird vermieden.
Um die Zugkraft aufnehmen zu können, sind die
Plattenelemente zweckmäßigerweise an ihren einander
gegenüberliegenden Rändern verdickt und es ist hinter dem
verdickten Rand ein Loch zum Durchschlingen des Zugorgans
vorgesehen. Die Plattenelemente sind vorzugsweise
rechteckig. Die Verdickung kann insbesondere die Gestalt
eines Randwulstes haben, der zweckmäßigerweise mit einem
Metallstab armiert ist.
Selbstverständlich können die Plattenelemente auch
insgesamt aus einem biokompatiblen Metall, insbesondere
rostfreiem Implantatstahl gefertigt werden, wobei dann die
Randverstärkung entfallen kann und die Krallen auf andere
Weise angebracht oder angeformt sein können.
Als Zugorgan mit der Möglichkeit des schnellen Anbringens
und einfachen Nachspannens eignet sich insbesondere eine
Bandschlinge aus Kunststoff mit Selbstarretierung. Solche
Bandschlingen oder Zuglaschen sind beispielsweise als
Kabelbinder, Beutelverschlüsse und für verschiedene andere
Zwecke gebräuchlich. Zum öffnen werden diese Zuglaschen
einfach aufgeschnitten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht,
Fig. 2 eine Draufsicht und
Fig. 3 einen Querschnitt eines plattenelements und
Fig. 4 einen Querschnitt der Bauchdecke mit angelegter
Verschlußvorrichtung, wobei die Plattenelemente
nur teilweise längsgeschnitten dargestellt sind.
Das Plattenelement (1) nach den Fig. 1 bis 3 hat eine
rechteckige Grundform und an einer Schmalseite einen
querschnittlich kreisrunden Randwulst (3), der von einem
Metallstift (4) als Armierung konzentrisch durchsetzt ist.
Die Darstellung entspricht etwa der natürlichen Größe.
Ein Loch (5) in dem Plattenelement befindet sich
unmittelbar am Randwulst (3) und in dessen Längsmitte. U-
förmige Doppelkrallen (6) aus biokompatiblem Stahldraht
sind mit ihrem Steg (7) in das Plattenelement eingebettet,
so daß die Schenkel (8) der Doppelkrallen, die in einer
Spitze enden, alle an einer Flachseite des Plattenelements
abstehen. Diese als Krallen wirkenden Schenkel (8) sind so
umgebogen, daß sie eine dem Randwulst (3) zugewandte
Neigung von etwa 45° gegenüber der Plattenebene haben.
In Fig. 4 sind die Randbereiche einer medianen Laparotomie
der Bauchdecke (9) im Querschnitt dargestellt. Dabei sind
die an der peritonealen Seite befindlichen Fascien (10)
durch eine dünne Schraffur angedeutet. Ein aus den
Plattenelementen (1 und 2) bestehendes Plattenpaar in
spiegelbildlicher Anordnung ist an der Innenseite der
Bauchdecke so angeordnet, daß die Krallen in die Fascien
und die Muskulatur eingreifen und diese kraftschlüssig
fassen. Eine Zuglasche (11) ist durch die beiden Löcher
(5) der Plattenelemente und um die eingebetteten
Metallstifte (4) herumgeschlungen, wobei das freie Ende
die Rastöse (12) durchsetzt. Durch Niederhalten der
Rastöse (12) und Ziehen am freien Ende in Richtung des
Pfeiles (13) werden die beiden Plattenelemente nach Bedarf
zusammengezogen. Dabei kommen die Bauchdeckenränder
gegenseitig zur Anlage und wölben sich auf, so daß die
Bauchöffnung in einer für den kurzzeitigen Bedarf
zufriedenstellenden Weise ohne Verletzung der Epidermis
geschlossen ist. Die Selbstarretierung der Zuglaschen
ermöglicht sehr einfach eine individuelle Dosierung der
Zugkraft bzw. des Abstandes der Plattenelemente eines
Paares. Zum Öffnen wird der Kabelbinder im Beispiel rechts
neben der Rastöse (12) mit einer von außen eingeführten
Schere durchschnitten.
- 1 Plattenelement
2 Plattenelement
3 Randwulst
4 Metallstift
5 Loch
6 Doppelkralle
7 Steg
8 Schenkel
9 Bauchdecke
10 Fascie
11 Zuglasche
12 Rastöse
13 Pfeil
Claims (6)
1. Vorrichtung zum provisorischen Verschluß der
Bauchöffnung, gekennzeichnet durch Paare von in einer
Ebene nebeneinander anzuordnenden Plattenelementen (1, 2),
die auf einer Seite mit spitzen Krallen (8) versehen sind,
wobei die Krallen des einen Plattenelements dem anderen
Plattenelement zugeneigt sind, und durch
längenveränderbare Zugorgane (11), welche die
Plattenelemente (1, 2) im Bereich ihrer einander
benachbarten Ränder lösbar miteinander verbinden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plattenelemente (1, 2) aus
Kunststoff bestehen und Krallen (6) aus Metall mit ihrer
Basispartie (7) in den Kunststoff eingebettet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß aus Draht gefertigte U-förmige
Doppelkrallen (6) vorgesehen sind, deren in ein
Plattenelement (1) eingebettete Stege (7) in Richtung auf
das zugehörige zweite Plattenelement (2) verlaufen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plattenelemente (1) an ihren die
Zugkraft aufnehmenden Rändern eine Verdickung (3) und ein
Loch (5) zum Durchschlingen des Zugorgans (11) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Plattenelemente (1) rechteckig
sind und einen mit einem Metallstab (4) armierten
Randwulst (3) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zugorgan eine Bandschlinge (11)
mit Selbstarretierung (12) aus einem biokompatiblen
Werkstoff vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631762 DE3631762A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Vorrichtung zum provisorischen verschluss der bauchoeffnung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863631762 DE3631762A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Vorrichtung zum provisorischen verschluss der bauchoeffnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3631762A1 true DE3631762A1 (de) | 1988-03-31 |
Family
ID=6309851
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863631762 Withdrawn DE3631762A1 (de) | 1986-09-18 | 1986-09-18 | Vorrichtung zum provisorischen verschluss der bauchoeffnung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3631762A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005002452A1 (en) * | 2003-06-27 | 2005-01-13 | Garvin Dennis D | Device for sutureless wound closure |
EP1737354A2 (de) * | 2004-04-23 | 2007-01-03 | Coapt Systems, Inc. | Entfernt verankerte gewebefixationsvorrichtung und verfahren |
DE102014209995A1 (de) | 2014-04-10 | 2015-10-15 | Gereon Lill | Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion einer Faszie bei geöffnetem Abdomen |
DE102015101302A1 (de) * | 2015-01-29 | 2016-08-04 | Alexander Von Fuchs | Faszienverschlussvorrichtung |
-
1986
- 1986-09-18 DE DE19863631762 patent/DE3631762A1/de not_active Withdrawn
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2005002452A1 (en) * | 2003-06-27 | 2005-01-13 | Garvin Dennis D | Device for sutureless wound closure |
EP1737354A2 (de) * | 2004-04-23 | 2007-01-03 | Coapt Systems, Inc. | Entfernt verankerte gewebefixationsvorrichtung und verfahren |
EP1737354A4 (de) * | 2004-04-23 | 2010-04-28 | Coapt Systems Inc | Entfernt verankerte gewebefixationsvorrichtung und verfahren |
DE102014209995A1 (de) | 2014-04-10 | 2015-10-15 | Gereon Lill | Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion einer Faszie bei geöffnetem Abdomen |
US10123790B2 (en) | 2014-04-10 | 2018-11-13 | Fasciotens Gmbh | Device for reducing the retraction of a fascia or a soft tissue mantle in an open soft tissue defect |
EP3560433A1 (de) | 2014-04-10 | 2019-10-30 | Fasciotens GmbH | Vorrichtung zur verminderung der retraktion einer faszie oder eines weichteilmantels bei einem offenen weichteildefekt |
US10603023B2 (en) | 2014-04-10 | 2020-03-31 | Fasciotens Gmbh | Device for reducing the retraction of a fascia or a soft tissue mantle in an open soft tissue defect |
DE102015101302A1 (de) * | 2015-01-29 | 2016-08-04 | Alexander Von Fuchs | Faszienverschlussvorrichtung |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |