DE3630660A1

DE3630660A1 - Coloskop mit mechanisch-pneumatischem vorschub

Info

Publication number: DE3630660A1
Application number: DE19863630660
Authority: DE
Inventors: Lutz Reinhardt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1986-09-09
Filing date: 1986-09-09
Publication date: 1988-03-17

Description

Die Erfindung betrifft ein Coloskop, das in einem mittels mindestens eines aufblasbaren Ballons fixier baren Gleitrohr geführt ist, wie dies aus

1. GmS 19 86 091
2. P 24 23 160 und
3. P 36 05 169 bekannt ist.

Die seither gebräuchlichen Coloskope werden gescho ben. Sie verlangen einen erheblichen Zeitaufwand, meist Röntgenkontrolle und bereiten dem Patienten z. T. erhebliche Schmerzen, weil geschobene Colos kope Bögen und insbesonder S-Bögen nur schwer über winden können. Der Arzt bedient in der Regel nur die heute meist steuerbare Coloskopspitze und ist für Vor- und Rückwärtsbewegungen weitgehend auf eine Hilfsperson angewiesen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Unter suchung mit dem Coloskop dadurch für alle Beteilig ten zu vereinfachen, daß der Arzt mit Hilfe eines mechanisch-pneumatischen Systems das Coloskop in Takten in den zu untersuchenden Bereichen hineinziehen kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das eingangs erwähnte Gleitrohr flexibel ist und mit dem Hüllrohr des Coloskops ein bowdenzugar tiges System bildet, dessen Teile abwechselnd schritt weise gegeneinander verschiebbar sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform bildet das Hüll rohr die Seele, das flexible Gleitrohr den Mantel eines Bowdenzugs. Auf dem distalen Ende des Hüllrohrs ist zur weiteren Fixierung mindestens ein aufblas barer Ballon angeordnet.

Erfindungsgemäß ausgestattete Coloskope werden nicht mehr geschoben, sondern können nach Einführung in den zu untersuchenden Bereich in Takten in diesen weiter hineingezogen werden.

Dies geschieht in der Weise, daß der Ballon (bzw. die Ballongruppe) des Gleitrohrs in bekannter Weise aufgeblasen wird und dieses in der Umgebung abstützt. Das Hüllrohr des Coloskops kann nun vom proximalen Ende von Hand oder durch eine geeignete Mechanik (Motor, Pneumatik) vor- und zurückbewegt werden; der Ballon auf seinem distalen Ende ist während dieses Vorgangs ganz oder teilweise entlüftet. Soll nach diesem Arbeitstakt das Gleitrohr in eine neue Position gebracht werden, wird sein Ballon zunächst ganz oder teilweise entlüftet und das Gleit rohr kann dann geschoben oder gezogen werden. Während dieses Zwischentaktes kann das Coloskop je nach Bedarf von dem aufgeblasenen Ballon (bzw. Ballon gruppe) auf dem distalen Ende des Hüllrohrs gehal ten bzw. abgestützt werden.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß nicht wie seither das Gerät meist unter Beteiligung einer Hilfsperson durch Schie ben sehr umständlich in den zu untesuchenden Be reich hineinmanipuliert werden muß. Nachdem die Coloskopspitze und das Gleitrohr entlüftet ein geführt sind, kann der Arzt jetzt selbständig das Coloskop in Takten zügig in den zu untersuchenden Bereich hineinziehen. Dabei steuert er das Colos kop über Optik und bewegliche Spitze und kann so auch seither schwierige Abschnitte problemlos durch fahren. Außerdem kann er alleine genau steuernd therapieren. Während der Therapie kann das abge stützte Gleitrohr die Instrumentenspitze stützen und erlaubt dem Therapeuten eine genaue Manipulation der Instrumente.

Im folgenden werden Anwendungen und Arbeitsweise in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.

In der Zeichnung zeigt in schematischer Darstellung

Fig. 1a das ganze Coloskop,

Fig. 1b das Coloskop - mit Gleitrohr (R) in distaler Position mit aufgeblasenen Ballons (1); den Ballons auf dem distalen Ende des Hüll rohrs (S) entlüftet - vor dem Arbeitstakt,

Fig. 2 das Coloskop - mit Gleitrohr in proximaler Position . . . s. o. - nach dem Arbeitstakt,

Fig. 3 das Coloskop - mit entlüfteten Ballons (1′) auf dem Gleitrohr; den Ballons (2′) auf dem distalen Ende des Hüllrohrs aufgeblasen - vor dem Zwischentakt,

Fig. 4 das Coloskop - mit Gleitrohr in distaler Position mit entlüfteten Ballons (1′) - am Ende des Zwischentakts.

A - Abdeckung der von Hand, Motor oder Pneumatik betätigten Verbindung der Seele (Hüllrohr) und Hülle (Gleitrohr) des Bowdenzugsystems.

G - Coloskopgriff.

Der Ballon (bzw. die Ballongruppe) auf dem distalen Ende des Hüllrohrs des Coloskops können über (Mag net-) Ventile aus dem Drucksystem des Coloskops auf geblasen (Druckbegrenzer) bzw. in sein Vakuumsystem entlüftet werden.

Der Ballon (bzw. die Ballongruppe) auf dem distalen Ende des Gleitrohrs werden nach dem Stand der Technik aufgeblasen oder entlüftet. (Durch Kanäle längs des Gleitrohres, in der Wand des Gleitrohrs oder eine durchlässige Schicht des Gleitrohrs.)

Fig. 1 zeigt das Gleitrohr in der distalen Stellung. Die Ballongruppe (1) ist aufgeblasen und stützt es in der Umgebung ab. Die Ballongruppe (2) auf dem Hüll rohr ist ganz oder teilweise entlüftet.

Das Hüllrohr des Coloskops (das Coloskops) kann nun von Hand oder mechanisch bewegt werden.

Soll nach diesem Arbeitstakt das Gleitrohr (R) in eine neue Position gebracht werden, wird seine Ballongruppe (1) zunächst ganz oder teilweise ent lüftet und das Rohr dann aus der proximalen in die distale Position gebracht (Fig. 4).

Dabei kann das Coloskop je nach Bedarf von der auf geblasenen Ballongruppe auf dem distalen Ende des Hüllrohrs (2′) gehalten bzw. abgestützt werden.

Diese Bewegungstakte kann der Arzt selbständig und zügig steuern - er kann dabei von einer Programm- Steuerung unterstützt werden.

Die Anwendung der Erfindung ist nicht nur auf Co loskope beschränkt, sondern eine Verwendung ist auch bei anderen Behandlungsinstrumenten von Kör perhöhlen und bei Endoskopen für den industriellen Einsatz möglich.

Claims

1. Coloskop, das in einem mittels mindestens eines aufblasbaren Ballons fixierbaren Gleitrohr ge führt ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitrohr flexibel ist und mit dem Hüllrohr (S) des Coloskops ein bowdenzugartiges System bildet, dessen Teile abwechselnd schrittweise gegeneinander verschiebbar sind.

2. Coloskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem distalen Ende des Hüllrohres (S) min destens ein aufblasbarer Ballon (2) angeordnet ist.

3. Coloskop nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Hüllrohr und das flexible Gleitrohr am (proximalen) Griff des Coloskops so verbunden sind, daß sie von Hand oder mechanisch (pneu matisch) als Bowdenzugsystem gegeneinander verschiebbar sind.

4. Coloskop nach Anspruch 1; 2; 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bedienung der Bowdenzüge und der Ballons eine Programmsteuerung eingesetzt wird.