DE3629513A1

DE3629513A1 - Bremskolben fuer eine scheibenbremse, insbesondere fuer kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE3629513A1
Application number: DE19863629513
Authority: DE
Inventors: Rolf Weiler; Winfried Gerhardt
Original assignee: Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1986-08-29
Filing date: 1986-08-29
Publication date: 1988-03-03
Also published as: FR2603356B1; FR2603356A1; GB8718773D0; GB2194605B; GB2194605A

Description

Die Erfindung betrifft einen Bremskolben für eine Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der FR-PS 13 72 382 ist ein Bremskolben bekannt, der aus zwei Teilen besteht. Am bzw. in der Außenseite des Kolbenkörpers ist ein wärmeisolierendes Element befestigt, das bei Bremsbetätigung mit einer Anlagefläche an den Belagträger angelegt wird. Der Bremskolbenkörper selbst erhält dabei keinen Kontakt zum Belagträger.

Diese Anordnung ist auch aus weiteren Schriften bekannt. An dieser Stelle sei noch auf die DE-PS 00 42 156 A1 ver wiesen. In der dort vorgestellten Konstruktion ist zwischen dem wärmeisolierenden Element und dem Belagträger ein weiteres wärmeleitendes Element zur Kraftübertragung vorgesehen. Dadurch wird aber nicht die prinzipielle Wirkungsweise verändert. Das wärmeisolierende Element bewirkt weiterhin einen vollständigen Rückhalt der bei der Bremsung in der Bremsscheibe, dem Belag und dem Belag träger entstehenden Wärme.

Der dort beschriebene Kolben besteht aus vier Teilen, so daß seine Montage unnötig erschwert ist.

Die Erfindung beruht auf der Aufgabe, einen einfach aufgebauten Kolben zu konstruieren, der leicht zu montieren ist. Dabei soll berücksichtigt werden, daß die auftretende Bremswärme nur in zulässigen Mengen zur Brems flüssigkeit gelangen darf.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß sowohl das isolierende Element als auch der Kolbenkörper Anlageflächen aufweisen, die gegen den Belagträger anlegbar sind.

Die Aufgabe wird auch dann gelöst, wenn bei Anlage des wärmeisolierenden Elements an den Belagträger ein schmaler Luftspalt von ca. 0,5-1 mm zwischen dem Kolbenkörper und dem Belagträger verbleibt.

Dadurch daß der Bremskolbenkörper bei Bremsbetätigung in Kontakt steht mit dem Belagträger, kann ein Teil der Bremswärme über den Kolben abgeführt werden, so daß die Wärmebelastung des Belags und des Belagträgers verringert wird. Dies hat den Vorteil, daß sich der Belag nicht mehr vom Belagträger lösen kann, was in einigen Fällen bei zu starker Wärmeentwicklung beobachtet werden konnte.

Die Wärmemenge, die über den Kolben abgeleitet werden kann, ist begrenzt, da die Bremsflüssigkeit sich nicht zu stark erhitzen darf. Es kommt sonst zu unerwünschten Dampfblasenbildungen in der Bremsflüssigkeit.

Um die Wärmemenge, die über den Kolben abgeführt wird, be grenzen zu können, ist die Anlagefläche des Kolbenkörpers in entsprechender Weise zu bemessen. Es besteht somit die besondere Möglichkeit, den Wärmefluß zu steuern.

Eine zusätzliche Möglichkeit der Wärmeflußsteuerung be steht darin die Breite des Luftspalts so zu bestimmen, daß unter Berücksichtigung der Wärmeleitfähigkeit der Luft nur ein bestimmter Wärmefluß vom Belagträger über den Luft spalt zum Kolbenkörper entsteht.

Um den Kolben leicht herstellen zu können, kann an der Außenseite des Kolbenkörpers ein umlaufender Steg vorge sehen werden, dessen kreisringförmige Außenseite die Anlagefläche des Bremskolbenkörpers bildet, wobei die Breite des umlaufenden Stegs den Wärmefluß bestimmt.

In vorteilhafter Weise wird das isolierende Element aus einem Ring gebildet, der an der Außenseite oder Innenseite des Stegs anliegt. Falls der Steg aus den genannten Gründen sehr schmal ist, kann ein Außen- und ein Innenring vorgesehen werden.

Um die Stabilität des Kolbens zu verbessern, kann das innenliegende Isolierelement als Vollscheibe ausgebildet werden, dessen Außenrand am Steg angrenzt.

Eine Begrenzung der Anlagefläche des Kolbenkörpers kann auch dadurch erreicht werden, daß Ausnehmungen bzw. Unter brechungen des Stegs vorgesehen werden.

Falls eine derartige Ausbildung des Stegs realisiert wird, kann das wärmeisolierende Element mit Teilen in die Aus nehmungen eingreifen, so daß eine festere Verbindung zwischen Kolbenkörper und dem isolierenden Element bewirkt wird.

In vorteilhafter Weise kann das wärmeisolierende Element aber auch aus einem Doppelring bestehen, dessen Ver bindungsstücke in die Unterbrechungen des Stegs ein greifen.

Anhand der Fig. 1 und 2 sollen mögliche Ausführungsformen der Erfindung und der Erfindungsgedanke dargestellt werden. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Kolben;

Fig. 2 eine weitere mögliche Ausgestaltung der Anlagefläche in einer Draufsicht auf die Kolbenaußenseite und,

Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Kolbenausschnitt mit einer alternativen Anordnung des wärmeisolierenden Elements.

Der Kolben 1 wird in einer Bohrung 2 des Bremsgehäuses 3 dichtend geführt, wobei die Innenkammer 4 mit Brems flüssigkeit gefüllt ist und der Kolben 1 nach draußen ge drückt wird, sobald die Bremsflüssigkeit unter Druck gesetzt wird. Der Kolben kann als Hohlkolben, wie in Fig. 1, aber auch als Massivkolben ausgebildet sein.

An der Stirnseite des Kolbenkörpers 1 ist radial außen ein Steg 6 angeformt, der mit seiner Anlagefläche 7 an dem Belagträger 8 anlegbar ist.

Radial innen ist an der Stirnseite des Kolbenkörpers 11 ein Ring aus wärmeisolierendem Material (Isolierring 9) befestigt, der mit seiner Außenfläche 10 ebenfalls am Belagträger 8 anlegbar ist.

In der Darstellung der Fig. 1 schließt der Ring 9 radial innen am Steg an. Es ist aber genauso möglich, daß der Steg 6 radial weiter innen angeordnet ist und der Isolierring 9 radial außen am Steg anschließt. Weiterhin ist es möglich, sowohl einen Innenring als auch einen Außenring vorzusehen. Falls ein Innenring vorhanden ist, kann dieser auch durch eine Vollscheibe ersetzt werden. Die letztgenannten Möglichkeiten wurden nicht in einer Fig. dargestellt.

Eine weitere Ausführungsform des Stegs 6 ist in Fig. 2 dargestellt. Es ist vorgesehen, den Steg mehrfach zu unterbrechen 13 und das Isolierelement als Doppelring 14 auszubilden, dessen Verbindungsstücke 15 in die Aus nehmungen 13 des Stegs 6 eingreifen.

Um einen Luftspalt 5 zwischen Belagträger und Kolbenkörper zu erzeugen, ragt das isolierende Element um die ge wünschte Breite des Luftspalts über den Kolbenkörper hinaus (Fig. 3).

1 Kolben
2 Bohrung
3 Bremsgehäuse
4 Innenkammer
5 Luftspalt
6 Steg
7 Anlagefläche
8 Belagträger
9 Isolierring
10 Anlagefläche
11 Kolbenkörper
12 Bremsbelag
13 Ausnehmungen
14 Doppelring
15 Verbindungsstücke

Claims

1. Bremskolben für eine Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem wärmeisolierenden Element, das auf der dem Bremsbelag zugewandten Seite des Bremskolbenkörpers befestigt ist und über eine An lagefläche an den Belagträger angelegt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Brems kolbenkörper (11) eine Anlagefläche (7) aufweist, so daß das wärmeisolierende Element (9) und der Brems kolbenkörper (11) gleichzeitig an dem Belagträger (8) angelegt werden können.

2. Bremskolben für eine Scheibenbremse, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem wärmeisolierenden Element, das auf der dem Bremsbelag zugewandten Seite des Bremskolbenkörpers befestigt ist und über eine An lagefläche an dem Belagträger angelegt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Brems kolbenkörper (11) eine Fläche (7) aufweist, die bei Anlage des wärmeisolierenden Elements an den Belag träger (8) durch einen ca. 0,5-1 mm breiten Luft spalt (5) vom Belagträger (8) getrennt ist.

3. Bremskolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremskolbenkörper (11) an der Außenseite einen um laufenden Steg (6) aufweist, dessen Stirnfläche die Anlagefläche (7) bildet, welche insbesondere eine Kreisringform aufweist und deren Mittelpunkt in der Kolbenachse liegt.

4. Bremskolben nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge kennzeichnet, daß das wärmeisolierende Element aus ein oder zwei Ringen (9) besteht, die radial außen und/oder innen am Bremskolbenkörper (11) angeordnet sind.

5. Bremskolben nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge kennzeichnet, daß das wärmeisolierende Element eine Scheibe ist, die mit ihrem Außenrand an dem Bremskolbenkörper (11) anschließt.

6. Bremskolben nach Anspruch 3, dadurch gekenn zeichnet, daß der Steg (6) Ausnehmungen (13) bzw. Unterbrechungen aufweist.

7. Bremskolben nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß das isolierende Element (14) mit Teilen in die Ausnehmungen (13) am Steg eingreift.

8. Bremskolben nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß das isolierende Element aus einem Doppelring (14) besteht, dessen Verbindungs stücke (15) in die Ausnehmungen (13) am Steg ein greifen.