DE3629339A1 - Schuh, insbesondere sportschuh mit oesenbesatz-schnuerverschluss - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh, insbesondere Sportschuh, mit Ösenbesatz-Schnürverschluß gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Es sind sportliche Schuhe bekannt, bei denen anstelle von Ösen im Ösenbesatz Schlaufen in Form von Triangeln oder von Kreisbögen vorgesehen sind. Hierdurch ist der Schnür­ senkel leichter einfädelbar. Auch kann er leichter und schneller geschnürt werden und die Zugverteilgung ist vielfach gleichmäßiger als bei Ösenbesatz-Schnürver­ schlüssen. Auf der anderen Seite kann aber kein diffen­ zierter Zug an verschiedenen Stellen des Schnürbereichs eingestellt werden.

Bei Schuhen, insbesondere bei Sportschuhen, besteht oft das Bedürfnis, die Schnürverspannung längs des Ristes unterschiedlich vorzunehmen, um beispielsweise eine bessere Anpassung des Schuhoberteils an einen von der Norm mehr oder weniger abweichenden Fuß vornehmen zu können. Bevorzugte Stellen für derartige Anpassungen sind der Großzehenballenbereich, der Fersenbereich und der Bereich der Wölbung des Mittelfußknochens.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Schuh, insbesondere Sportschuh, mit Ösenbesatz-Schnürver­ schluß der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß eine individuellere Einstellung der Zugspannung des Schnür­ senkels in kritischen Schuhbereichen möglich ist.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmale.

Mit der vorliegenden Erfindung wird der Schnürbereich er­ weitert und durch geeignete Anordnung der zusätzlichen Schlaufen kann die Zugrichtung gezielt in bestimmten Bereichen angrenzend an und/oder außerhalb des eigentlichen Schnürbereiches eingestellt werden.

Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen und werden nachfolgend an­ hand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungs­ beispieles näher beschrieben.

Die einzige Figur zeigt einen Sporthalbschuh schematisch in der Draufsicht.

Mit 1 ist ein Sportschuh bezeichnet, dessen Schaft im Be­ reich oberhalb des Ristes einen üblichen Ausschnitt 2 auf­ weist, der von einem Ösenbesatz 3 mit den Ösen 4.11 bis 4.16 und 4.21 bis 4.26 umfaßt ist. Unter Ösen sind hier­ bei auch Öffnungen unmittelbar im Obermaterial 4 und/oder im Ösenbesatz 3 zu verstehen, die keine besonderen Ver­ stärkungsteile, wie Metallösen o. dgl. aufweisen, sondern aus lediglich ausgestanzten Löchern bestehen.

Erfindungsgemäß sind angrenzend an und/oder außerhalb des normalen Schnürbereiches des Schnürsenkels 5 beidseitig der Schuhlängsachse 7 im Vorderfußbereich Schlaufen 6 und zwar je eine Schlaufe 6.1 bzw. 6.2 und im Bereich des Mittelfußes je eine Schlaufe 6.3 bzw. 6.4 vorgesehen.

Die Schlaufen 6 sind vorzugseise hülsenförmig ausge­ bildet, auch wenn ringförmige Schlaufen durchaus ebenfalls verwendet werden können. Sie sind insbesondere durch Um­ klappen eines Bandes aus flexiblem Material gebildet. Ge­ eignet hierfür ist insbesondere Leder oder textiles Material, beispielsweise aus Polyamid oder aus Polyester oder auch beschichtetes Textilmaterial, wie es vielfach zur Verstärkung des Schuhschaftes verwendet wird.

Die Schlaufen 6.1.und 6.2 im Vorderfußbereich sind am Spitzenbesatz 8 angebracht oder sie bestehen mit diesem aus einem einzigen Stück.

Die Schlaufen 6.3 und 6.4 im Mittelfußbereich können, wie dargestellt, gesondert am Obermaterial 17 befestigt sein oder sie können an einer Verlängerung des Fersenkappen­ besatzes (nicht dargestellt) angebracht oder auch direkt am Fersenkappenbesatz mit angeformt sein.

Die Längsachsen 9 der hülsenförmigen Schlaufen 6.1 und 6.2 erstrecken sich senkrecht oder im wesentlichen senkrecht zur gewünschten Zugrichtung 10. Die Zugrichtung 10 ist entsprechend wählbar.

Die Längsachsen 9 der hülsenförmigen Schlaufen 6.1 und 6.2 bilden zueinander einen spitzen bis stumpfen Winkel, vor­ zugsweise einen spitzen bis rechten Winkel von 60° bis 90°.

Bei dem im Vorderfußbereich vorgesehenen Schlaufen 6.1 und 6.2 sind diese vorzugsweise vor dem ersten Ösenpaar 4.11 bzw. 4.21 und günstigerweise weiter nach innen zur Schuh­ längsachse 7 hin angeordnet als die genannten Ösen 4.11 bzw. 4.21. Die Anordnung erfolgt vorteilhaft derart, daß die Zugrichtung 10 der fußinnenseitigen Schlaufe 6.2 in Richtung des Bereiches 11 zwischen dem ersten Großzehen­ glied 12 und dem Großzehenballen 13 verläuft und die Zug­ richtung 10 der fußaußenseitigen Schlaufe 6.1 in Richtung des Bereiches 14 zwischen oder vor dem ersten, d.h. vordersten, Kleinzehenglied 15 und dem Kleinzehenballen 16 verläuft.

Bei den im Bereich des Mittelfußes vorgesehenen Schlaufen 6.3 und 6.4 sind diese noch vor dem letzten Ösenpaar 4.16 bzw. 4.26 vorgesehen. Die Zugrichtung 10 verläuft in Richtung nach oben und schräg, insbesondere leicht schräg nach vorn. Dadurch finden der Mittelfuß und die Ferse einen besseren Halt. Insbesondere sind die Schlaufen 6.3 und 6.4 lose über dem hinteren Teil des Ösenbesatzes 3 liegend angeordnet.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Schlaufen 6.1, 6.2, 6.3, 6.4 wird nicht nur eine Erweiterung des Schnür­ bereiches ohne Vergrößerung des Ausschnittes 2 erreicht, sondern es wird auch der Angriffspunkt des Schnürsenkels 5 weiter nach vorne bzw. nach außen verlagert. Dadurch wird das Obermaterial 4 nicht nur von oben zusammengezogen, sondern auch von unten her, also seitlich hochgezogen. Dadurch wird der Fuß im Bereich der zusätzlichen Schlaufen 6 vom Obermaterial 4 besser umfaßt bzw. dieses paßt sich dem Fuß besser als bei den bisher bekannten Schnürsystemen an.

Das neue Schnürsystem kann für Schuhe beliebiger Art An­ wendung finden, auch wenn es anhand eines Sportschuhes, vorzugsweise Sportschuhhalbschuhes, näher erläutert wurde.

Wichtig ist, daß die zusätzlichen Schlaufen 6.1 bis 6.4 in die Schnürung des einzigen Schnürsenkels mit einbe­ zogen werden, wobei die Führung des Schnürsenkels 5 vom vorderen Schlaufenpaar 6.1, 6.2 ausgehend, das erste Ösenpaar 4.11, 4.12 von oben nach unten durchsetzt, dann die Schnürung in der üblichen kreuzweisen Führung weiter­ geführt, dann das hintere Schlaufenpaar 6.3, 6.4 von vorne erfaßt und dann zu dem oder den letzten Ösenpaaren 4.16, 4.26 und 4.15, 4.25 weitergeführt wird.

Claims (12)

1. Schuh, insbesondere Sportschuh, mit Ösenbesatz- Schnürverschluß, bei dem ein unabhängig vom Ösenbesatz vorhandener Teil einer Verstärkung des Schuhschaftes in den Schnürverschluß mit einbezogen ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zumindest am Spitzenbesatz (8) des Schuhes beiderseits des vom Ösenbesatz (3) begrenzten Schaftausschnittes (2) zwei Schlaufen (6.1, 6.2) ange­ bracht sind, deren Längsachsen (9) zueinander einen spitzen bis stumpfen Winkel bilden.

2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der von den Längsachsen (9) der Schlaufen (6.1, 6.2) gebildete Winkel 60° bis 90° beträgt.

3. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufen (6.1, 6.2) hülsenförmig ausgebildet sind.

4. Schuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufen (6.1, 6.2) lose über dem vorderen Teil des Ösenbesatzes (3) liegend angeordnet sind.

5. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Bereich des Mittelfußes, vorzugswei­ se am Fersenkappenbesatz bzw. an dessen gelenkseitigen Verlängerungen, beiderseits des vom Ösenbesatz (3) be­ grenzten Schaftausschnittes (2) zwei Schlaufen (6.3, 6.4) angebracht sind, deren Längsachsen (9) zueinander einen spitzen bis stumpfen Winkel bilden.

6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufen (6.3, 6.4) hülsenförmig ausgebildet sind.

7. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schlaufen (6) durch Umklappen von Verlängerungen des Spitzenbesatzes (8) bzw. des Fersen­ kappenbesatzes bzw. von dessen gelenkseitigen Ver­ längerungen gebildet sind.

8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Schlaufen (6) mit dem Spitzenbe­ satz (8), dem Fersenkappenbesatz oder mit dessen gelenk­ seitigen Verlängerungen aus einem Stück bestehen.

9. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Zugrichtung (10) bei der fußinnen­ seitigen Schlaufe (6.2) am Spitzenbesatz (8) in Richtung des Bereiches (11) zwischen dem ersten Großzehenglied (12) und dem Großzehenballen (13) und bei der fußaußenseitigen Schlaufe (6.1) in Richtung des Bereiches (14) zwischen oder vor dem ersten Kleinzehenglied (15) und dem Kleinzehenbal­ len (16) verläuft.

10. Schuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich des Vorderfußes vorgesehenen Schlaufen (6.1, 6.2) in Bezug auf die Längsrichtung (7) des Schuhes (1) weiter innenliegend angeordnet sind als das vorderste Ösenpaar (4.11, 4.21).

11. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß je eine weitere Schlaufe (6.3, 6.4) auf je einer Seite des Ausschnittes (2) im Bereich des Mit­ telfußes, jedoch nicht hinter dem letzten Ösenpaar (4.16, 4.26), vorgesehen ist und daß die Zugrichtung nach oben und leicht schräg nach vorn verläuft.

12. Schuh nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlaufen (6.3, 6.4) lose über dem hinteren Teil des Hülsenbereiches (3) liegend angeordnet sind.