DE3628778C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Transportplatte nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei Linear-Transportsystemen werden Werkstücke auf Transport­ platten angeordnet, die hernach durch Förderbänder zu Handar­ beitsplätzen und/oder automatischen Stationen von Fertigungs- und/oder Montagestraßen transportiert werden. Die Bewegung der Transportplatten kann dabei in mehreren horizontalen Richtungen erfolgen, die üblicherweise rechtwinklig zueinander verlaufen und beispielsweise als Ringsysteme ausgebildet sein können. Da die horizontale Bewegung dieser Transport­ platten durch die Förderbänder taktunabhängig erfolgt, liegt es in der Art solcher Transportsysteme, daß eine Mehrzahl solcher Transportplatten vorhanden ist, die während ihres Transportes von einem Arbeitsplatz zum nächsten gegeneinander anstoßen und aneinander anzuliegen kommen. Dies verursacht Erschütterungen und Geräusche. Erschütterungen sind namentlich dann nachteilig, wenn auf der Transportplatte befindliche lose Teile ihre gegenseitige Lage ändern und dadurch nach­ folgende Montage- oder Befestigungsarbeiten erschweren. Die Behebung dieser Nachteile wird durch den Umstand erschwert, daß das eine schmale Seitenflächen-Paar der Transportplat­ ten - je nach der Transportrichtung - einerseits die Funktion von Führungsflächen zur möglichst präzisen seitlichen Führung entlang des Transportweges haben müssen, andererseits aber bei einem Wechsel der Transportrichtung - beispielsweise bei rechtwinkligem Weitertransport - das hierzu rechtwinklig verlaufende schmale Seitenflächen-Paar die gleiche Führungs- Funktion zu übernehmen hat und umgekehrt. Der Dämpfung des Aufprallens benachbarter Transportplatten, etwa durch an den Schmalseiten angeordnete elastische Puffer steht der Umstand entgegen, daß die Transportplatten in jeder Transport­ richtung seitlich genau geführt werden müssen und eine ela­ stische Führung zu ungenau ist, zudem eine erhöhte Abnützungs­ tendenz hat und die erhöhte Reibung an den Seitenwänden nicht in Kauf genommen werden kann, da die Transportplatten zu ihrer Bewegung lose auf Riemen aufliegen.

Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, bei solchen Linear-Transportsystemen die Transportplatten derart auszubilden, daß sie zwar präzise entlang ihres Bewegungs­ weges geführt und an der Arbeitsstelle angehalten und zentriert werden können, aber beim Auftreffen auf eine benachbarte Transportplatte Erschütterungen und Geräuschentwicklung weitge­ hend vermieden werden, unabhängig davon, ob die Transportrich­ tung geradlinig oder in einem Winkel zur vorangehenden Bewe­ gungsrichtung erfolgt.

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Patentanspru­ ches 1 genannten Merkmale gelöst.

Dadurch gelingt es, die Transportplatten in mindestens zwei Bewegungsrichtungen durch die an den Transportplatten vorhan­ denen Führungsflächenpaare sicher zu führen und andererseits ein Zusammenstoßen benachbarter Transportplatten stark zu dämpfen. Da die dämpfende Elastomer-Schicht gegenüber den Führungsflächen vertieft angeordnet ist, nützt sie sich beim Transportvorgang entlang des Bewegungsweges durch Reibung an den stationären Seitenwänden nicht ab.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsge­ genstandes dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Transportplatte

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Transportplatte

Fig. 3 eine schematische Ansicht des Linear-Transportsy­ stemes mit einer Mehrzahl von Transportplatten

Transportplatten 1 gemäß den Fig. 1 und 2 werden in horizon­ talen Linear-Transportsystemen von Fertigungs- und/oder Mon­ tagestraßen verwendet. Auf solchen Transportplatten 1 werden Werkstücke 22 starr befestigt, an denen Arbeitsoperationen auszuführen sind, beispielsweise Bearbeitungs- und/oder Montage­ vorgänge. Die Transportplatten 1 werden auf horizontalen Förderbändern 16 liegend - vorzugsweise in Form von Doppelbän­ dern - zu den einzelnen Arbeitsstationen befördert, dort präzise angehalten und nach beendigter Arbeitsoperation auf den Förderbändern 16 weiterbefördert. Die einzelnen Arbeits­ plätze können Handarbeitsplätze oder mit Automaten bzw. Ro­ botern bestückte Plätze sein, die miteinander taktunabhängig verkettet sind.

Die Transportplatten 1 bestehen aus einer im wesentlichen quadratischen, biegesteifen einstückigen Platte, vorzugsweise aus Stahl oder Aluminium. Bevorzugte Abmessungen sind beispiels­ weise 160 × 160 × 6 mm, 200 × 200 × 6 mm und 260 × 260 × 6 mm. Die schmalen Seitenflächen bilden Führungsflächenpaare 6, 8, wobei das eine Paar im rechten Winkel zum andern Paar verläuft. In der Mitte jeder Schmalseite einer solchen Trans­ portplatte 1 befindet sich je eine randoffene, halbkreisförmige Ausnehmung 2, in welche ein nicht näher dargestellter, höhen­ beweglicher zylindrischer Bolzen als Anschlag einzugreifen bestimmt ist, wenn die Transportplatte 1 an einem Arbeitsplatz angehalten werden soll.

Die randoffenen Ausnehmungen 2 in den Transportplatten 1 können gleichzeitig auch zum genauen Positionieren der Trans­ portplatten 1 am jeweiligen Arbeitsplatz dienen, wobei in diesem Fall zwei Positionierbolzen an zwei sich gegenüberlie­ genden Seiten der Transportplatten 1 zum Eingriff kommen. Es können aber auch separate Positionierlöcher in den Trans­ portplatten 1 vorhanden sein. An den Arbeitsplätzen werden diese Transportplatten 1 durch jeweils eine von unten angrei­ fende hydraulisch oder pneumatisch bewegte Anpreßplatte von den Förderbändern abgehoben und nach oben gegen die Dreipunkt-Stütze angedrückt, wie dies in der CH-Patentschrift DE-OS 36 28 760 erläutert ist.

Auf zwei um 90° zueinander versetzten Seiten dieser Transport­ platten 1 befindet sich an der Schmalseite je eine Ausnehmung 4, in welche eine Elastomer-Schicht 5 eingelegt ist. Als Elastomer-Schicht 5 wird vorzugsweise ein Weichgummistreifen mit einer Shorehärte von etwa 50° verwendet, der in einer Stärke von etwa 5 mm in der Ausnehmung 4 aufgeklebt oder aufvulkanisiert ist. Die Elastomer-Schicht 5 steht gegenüber den Führungsflächen 6 zurück. Beidseits der Elastomer-Schicht 5 verbleiben zwei vorstehende metallische Führungsflächenteil­ stücke 6, die bis zu den Plattenenden reichen, da die zurück­ stehende Ausnehmung nur etwa ½ bis ²/₃ der Länge der Seiten­ kante beträgt.

Auf den gegenüberliegenden Schmalseiten befindet sich je ein vorstehender Ansatz 8. Dieser hat eine etwas kürzere Länge als die Ausnehmung 4. Sein gegenüber den Flächen 10 vorstehender Bereich - in Transportrichtung gesehen - ist etwas größer als die Zurücksetzung der Elastomer-Schicht 5 gegenüber der Führungsfläche 6. Bei einem Zusammentreffen zweier benachbarter Transportplatten 1, also bei einem Stau, trifft die Führungsfläche 8 der einen Transportplatte stets mit der Elastomer-Schicht 5 auf der benachbarten Transport­ platte zusammen, unter Vermeidung eines Metall-Metall Kontak­ tes. Bei einer horizontalen Bewegung der Transportplatten 1 von einem Arbeitsplatz zum nächsten werden sie jeweils zwischen dem sich gegenüberliegenden metallischen Führungs­ flächenpaar, 6, 8 mit geringem Spiel entlang paralleler statio­ närer Seitenwände 18 geführt.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht können die Transportplatten 1 somit geradlinig oder in zueinander rechtwinklig verlaufenden Trans­ portrichtungen A bewegt werden, wobei bei einem Zusammenstoß zweier Transportplatten 1 durch Stau stets eine Führungsfläche 10 der einen Transportplatte auf eine Elastomer-Schicht 5 der andern Transportplatte trifft, da zwischen den benachbarten Führungsflächen 6 und 10 je ein Abstand 11 besteht. Dies setzt voraus, daß die Transportplatten 1 am Anfang in gleich­ sinniger Lage auf die Förderbänder 16 aufgesetzt werden.

Mit Ausnahme der Elastomer-Schicht 5 bestehen die Transport­ platten 1 aus einem einzigen Stück. Bezüglich der einen Diago­ nale ist die Transportplatte spiegelsymmetrisch.

Das Linear-Transportsystem gemäß Fig. 3 zeigt eine Ausführungs­ form, bei der die Transportplatten 1 eine horizontale Bewegung in U-Form gemäß den Pfeilen A, ausführen. Es wären indessen auch andere Bewegungsformen, insbesondere in Z-Form möglich. Die Transportplatten 1 liegen lose auf jeweils einem Riemen­ paar 16, das von einem Antriebsmotor 12 über ein Getriebe 14 angetrieben wird. Die seitliche Führung der Transportplatten 1 erfolgt durch parallele Seitenwände 18. An den Stellen wo ein Richtungswechsel der Bewegung der Transportplatten 1 stattfindet, ist je ein elastischer Anschlag 15 vorhanden. Der Antrieb der Transportplatten 1 in der Querrichtung erfolgt durch angetriebene Rollen 20.

Außer quadratischen Transportplatten 1 könnten auch solche mit rechteckiger, sechs-, acht- oder zwölfeckiger Form vorge­ sehen werden. Bei solchen Transportplatten sind drei bzw. vier, bzw. sechs Seitenflächen je mit einer gegenüber den Führungsflächen zurückstehenden Elastomer-Schicht versehen, während die übrigen, den ersten gegenüberliegenden Seiten­ flächen eines Führungsflächenpaares vorstehende Ansätze 8 aufweisen. Solche Sechs- bzw. Acht- bzw. Zwölfeck-Transport­ platten können somit nicht nur in zwei quer zueinander ver­ laufenden Richtungen, sondern auch im Winkel von 60°, bzw. 45°, bzw. 30° transportiert werden.

Claims (6)

1. Polygonale Transportplatte zur Aufnahme von Werkstücken für Linear-Transportsysteme, mit einem die schmalen Seiten­ flächen bildenden ersten Führungsflächenpaar, die einander gegenüberliegende Führungsflächen aufweisen und mit einem im Winkel zu diesen angeordneten zweiten Führungsflächenpaar mit einander gegenüberliegenden Führungsflächen, wobei sowohl die ersten als auch die zweiten Führungsflächenpaare wahlweise gegen benachbarte Transportplatten anzuliegen bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der einen Führungsfläche jedes Führungsflächenpaares (6, 8) mindestens eine mit einer Elastomer-Schicht (5) versehene Ausnehmung (4) vorhanden ist, wobei diese Führungsfläche (6) gegenüber der Elastomer- Schicht (5) vorstehend ausgebildet ist, die andere, gegenüber­ liegende Führungsfläche des gleichen Führungsflächenpaares mindestens einen vorstehenden Ansatz (8) von solcher Länge, Breite und Anordnung enthält, daß er bei horizontalem Anein­ anderstoßen zweier gleich ausgebildeter und gleichsinnig ausgerichteter Transportplatten (1) auf die Elastomer-Schicht (5) einer benachbarten Transportplatte (1) trifft.

2. Transportplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beidseits der mit einer Elastomer-Schicht (5) versehenen Ausnehmung (4) je ein über diese Elastomer-Schicht (5) vorste­ hendes Führungsteilstück (6) vorhanden ist, die gegenüberlie­ gende Führungsfläche (8) kürzer als die Seitenlänge ist und je im Eckbereich eine gegenüber den Ansätzen (8) zurückver­ setzte Flächen (10) vorhanden sind, und daß diese zurückver­ setzten Flächen (10) länger sind als die vorstehenden Führungs­ flächenteile (6) der gegenüberliegenden Führungsfläche, so daß gegenüber einer anzuliegenden weiteren Transportplatte (1) ein Abstand (11) besteht.

3. Transportplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß sie eine im wesentlichen quadratische Form hat und zwei zueinander um 90° versetzte Seitenflächen je mit einer Elastomer-Schicht (5) versehen sind und die beiden andern Seitenflächen die vorstehenden Ansätze (8) enthalten.

4. Transportplatte nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mitte jeder Seitenfläche je eine randoffene Anschlagöffnung (2) vorhanden ist.

5. Transportplatte nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie bezüglich der einen Diagonale spiegel­ symmetrisch ausgebildet ist.

6. Transportplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine sechs-, acht- oder zwölfeckige Form hat und die Elastomer-Schichten (5) einerseits und die vorstehenden Ansätze (8) andererseits sich je auf einander gegenüberlie­ genden Seiten befinden.