DE3628218A1 - Temperaturkompensierte magnetspule einer naehmaschine - Google Patents
Temperaturkompensierte magnetspule einer naehmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für eine
Nähmaschine, die eine automatische Rücksticheinrichtung
aufweist.
Eine Nähmaschine mit automatischer Rücksticheinrichtung
ist bereits bekannt, beispielsweise durch die japanische
Patentanmeldung OPI Nr. 80 291/1984. Bei der bekannten
Nähmaschine wird, nachdem ein Vorwärtsstichvorgang über
eine vorgegebene Anzahl von Nähstichen ausgeführt wurde,
eine Rückstich-Magnetspule eingeschaltet, um einen
Rückstichvorgang durchzuführen. Nachdem der
Rückstichvorgang während einer vorgegebenen Anzahl von
Nähstichen erfolgte, wird die Rückstich-Magnetspule
ausgeschaltet.
Wird die Rückstich-Magnetspule einer üblichen Nähmaschine
eingeschaltet, so wird ihre Temperatur durch den in
ihr fliessenden Strom geändert und daher wird auch der
elektrische Widerstand der Magnetspule verändert, was
zur Folge hat, dass deren Zeitkonstante verändert wird.
Daher wird das Schaltverhalten der Rückstich-Magnetspule
geändert. Infolgedessen stimmt die sich ergebende Anzahl
der Nähstiche und Säume nicht mit den vorgegebenen
überein.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die
vorausgehend aufgeführten Schwierigkeiten einer bekannten
Nähmaschine mit einer Rückstichfunktion zu beseitigen.
Insbesondere liegt der Erfindung die Augabe zugrunde,
eine Nähmaschinen-Steuervorrichtung zu schaffen, bei
welcher die resultierende Anzahl der Nähstiche und Nähte
mit einer vorausbestimmten übereinstimmt, selbst wenn
sich die Temperatur der Rückstich-Magnetspule verändert.
Bei einer erfindungsgemässen Nähmaschinen-Steuervorrichtung
wird die Temperatur der Rückstich-Magnetspule erfasst,
um die wirksame Zeitkonstante der Rückstich-Magnetspule
zu bestimmen und die auf diese Weise bestimmte
Zeitkonstante wird verwendet, um den Zeitpunkt der
Einschaltung der Rückstich-Magnetspule zu steuern.
Die Betriebszeit der Rückstich-Magnetspule wird konstant
gehalten, unabhängig von der Temperatur der
Rückstich-Magnetspule.
Die erfindungsgemässe Nähmaschinen-Steuervorrichtung
zur Lösung der eingangs genannten Aufgabenstellung ist
gekennzeichnet durch Rückstich-Magnetspule zur
Lieferung der Leistung zur Umkehr einer Nährichtung;
eine Temperatursensorvorrichtung zur Erfassung einer
Temperatur der Rückstich-Magnetspule; und einen
Steuerbereich, dem ein Temperatursensorsignal durch
die Temperatursensorvorrichtung zugeführt wird, wobei
der Steuerbereich den Zeitpunkt der Ein- oder Ausschaltung
der der Rückstich-Magnetspule zugeführten Stroms
entsprechend der erfassten Temperatur einstellt.
Die Erfindung wird anschliessend anhand der Zeichnungen
erläutert; es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild des Aufbaus
und der Schaltkreise der
erfindungsgemässen Nähmaschine;
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel eines
Stichmusters; und
Fig. 3 ein Zeitablaufdiagramm für die
Vorrichtung nach Fig. 1 zur
Erzielung des Stichmusters nach
Fig. 2.
Anschliessend werden die bevorzugten Ausführungsformen
näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Blockschaltbild einer erfindungsgemässen
Ausführungsform. In Fig. 1 eine Nähemaschine (10)
dargestellt. Ein Schalter, wie beispielsweise ein
Pedalschalter, steuert den Betrieb der Nähmaschine.
Eine Einstellvorrichtung (14) wird auf die Anzahl der
Stiche eingestellt. Ein Mikroprozessor steuert den
Antrieb der Nähmaschine (10) entsprechend Befehlssignalen
vom Schalter (12). Eine Speichervorrichtung (18)
speichert verschiedene für den Nähvorgang erforderliche
Daten. Eine Drehzahlsteuervorrichtung (20) steuert
die Drehzahl. Ein Motor (22) weist eine Steuervorrichtung,
wie eine Kupplung und eine Bremse für die Nähmaschine
(10) auf. Ein Sensor (24) ist auf einem (nicht dargestellten)
Armschaft der Nähmaschine (10) befestigt, um die obere
und untere Position der Nähnadel und die Geschwindigkeit
der Nähnadel zu erfassen. Eine Rückstich-Magnetspule (28)
ist innerhalb der Nähmaschine (10) vorgesehen. Eine
Temperatursensorvorrichtung (30) erfasst die Temperatur
der Magnetspule (28). Der Mikroprozessor (16) dient
ferner als Steuerbereich zur Steuerung der
Einschalt- und Ausschaltzeit des der Rückstich-Magnetspule
(28) zugeführten Stroms.
Die Betriebsweise der auf diese Weise aufgebauten
Nähmaschinen-Steuervorrichtung ist wie folgt. Zuerst
wird der Schalter (12) betätigt, um dem Mikroprozessor
ein Befehlssignal zu liefern. Abhängig von diesem
Befehlssignal liest der Mikroprozessor (16) die Daten
aus der Einstellvorrichtung (14) für die Anzahl der
Stiche aus und speichert sie in der Speichervorrichtung
(18), und treibt ferner entspechend den auf diese
Weise gespeicherten Daten den Motor (22) über die
Drehzahlsteuervorrichtung (20) mit einer vorgegebenen
konstanten Drehzahl an. Infolgedessen wird die (nicht
dargestellte) Armwelle der Nähmaschine (10) in Drehung
versetzt. Infolge der Drehung der Armwelle wird die
obere Position der Nadel durch den Sensor (24) erfasst
und die Anzahl des Auftretens der oberen Position wird
durch den Mikroprozessor (16) gezählt, um die innerhalb
der Nähmaschine (10) befindliche Rückstich-Magnetspule
(28) zu steuern.
Die Steuerung erfolgt gemäss Fig. 2. In Fig. 2 sind
zur Erleichterung der Beschreibung sich überlappende
Stiche verschoben dargestellt. Wird ein
Vorwärts-Stichvorgang gemäss (A) in Fig. 2 ausgeführt,
so liefert der Sensor (24) ein Signal für obere
Nadelposition, wie dies im Abschnitt (a) der Fig. 3
dargestellt ist. Das Signal wird durch den Mikroprozessor
(16) gezählt.
Es sei angenommen, dass der Mikroprozessor (16) so
eingestellt ist, dass wenn ein Vorwärt-Stichvorgang
während fünf Stichen ausgeführt wird, der
Rückstichvorgang eingeleitet wird. In diesem Falle
wird zum Zeitpunkt (t 1) nach Fig. 3 der Rückstich-Magnetspule
(28) Strom zugeführt. Infolgedessen wird zum Zeitpunkt
(t 2), der um eine elektromechanische Verzögerungszeit
(τ 1) später folgt als der Zeitpunkt (t 1), die
Rückstich-Magnetspule (28) betätigt, wie dies im
Abschnitt (b) der Fig. 3 dargestellt ist, und der
Rückstichvorgang wird durchgeführt, wie bei (B) in Fig. 2
angegeben ist. Wird jedoch, wie vorausgehend beschrieben
wurde, der Rückstich-Magnetspule (28) Strom zugeführt,
so wird ihr elektrischer Widerstand infolge des
Stromflusses
erhöht und ihre Zeitkonstante steigt deshalb
an. Daher ist der Zeitpunkt, bei welchem die
Rückstich-Magnetspule (28) tatsächlich betätigt wird,
nicht der vorgegebene Zeitpunkt (t 2), sondern ein
beliebiger, nach dem Zeitpunkt (t 2) liegender Zeitpunkt.
Um die Rückstich-Magnetspule (28) zum Zeitpunkt (t 2) zu
betätigen, ist die erfindungsgemässe
Nähmaschinen-Steuervorrichtung derart ausgeführt, dass
die Stromzuführung zur Rückstich-Magnetspule (28) zu
einem Zeitpunkt erfolgt, der um die Zeitspanne (τ 3)
früher als der Zeitpunkt (t 1) des letzten Impulssignals
liegt. Dieses Timing wird wie folgt festgelegt. Der
in der Rückstich-Magnetspule (28) fliessende Strom (I)
kann durch folgende Gleichung (1) angegeben werden:
wobei E die Erregerspannung der Rückstich-Magnetspule
(28) ist, L die Induktivität der Rückstich-Magnetspule
(28) und e die Basis des natürlichen Logarithmus.
Es sei angenommen, dass die Rückstich-Magnetspule (28)
betätigt wird, wenn I = I 0. In diesem Falle kann die
Zeitspanne (τ 1), die verstreicht, bis der Strom
diesen Wert erreicht, durch folgende Gleichung (2)
dargestellt werden:
Der Widerstand (R) der Rückstich-Magnetspule (28) bei
einer Temperatur (T) kann durch folgende Gleichung (3)
dargestellt werden:
wobei R 0 der Widerstand der Rückstich-Magnetspule (28)
bei einer Bezugstemperatur (T 0) ist, und α den
Temperaturkoeffizienten des Widerstandes darstellt.
Wird die Temperatur (T) durch die Temperatursensorvorrichtung
(30) erfasst, so kann der Widerstand (R) der
Rückstich-Magnetspule (28) aus Gleichung (3) ermittelt
werden. Da der Widerstand (R) der Rückstich-Magnetspule
(28) bei der Bezugstemperatur (T 0) gleich (R 0) ist,
lässt sich die Gleichung (2) wie folgt umformen:
Es sei angenommen, dass bei einem Stromfluss zur
Rückstich-Magnetspule (28) deren Temperatur auf (T 1)
und deren Widerstand auf (R 1) angehoben wird. In diesem
Falle ist die Zeitkonstante um (τ 3) länger als (τ 1)
und kann durch folgende Gleichung (5) angegeben werden:
Somit lässt sich Gleichung (3) wie folgt wiedergeben:
Somit wird die temperaturinduzierte Verzögerung (τ 3)
durch den Mikroprozessor (16) entsprechend der Gleichung
(6) berechnet und die Erregungszeit der
Rückstich-Magnetspule (28) wird auf den um (τ 3) früheren
Zeitpunkt (t 3) eingestellt, wie im Abschnitt (c) der
Fig. 3 angegeben ist. Anschliessend beginnt die
Rückstich-Magnetspule (28) ihren Betrieb zum Zeitpunkt
(t 2) im Abschnitt (b) der Fig. 3 in vorgegebener Weise.
Ist die Rückstich-Magnetspule (28) in Betrieb, so wird
der Rückstichvorgang durchgeführt, wie bei (B) in Fig. 2
angegeben ist. Wird die Rückstich-Magnetspule (28) zum
Zeitpunkt (t 4) ausgeschaltet, wenn der Rückstichvorgang
während fünf Stichen durchgeführt wurde, so wird die
Rückstich-Magnetspule (28) zum Zeitpunkt (t 5) voll
zurückgeführt, der um eine Zeitspanne (τ 2) später
als der Zeitpunkt (t 4) des letzten Impulssignals ist,
wie dies im Abschnitt (b) der Fig. 3 dargestellt ist.
Jedoch wird in ähnlicher Weise wie beim Startzeitpunkt
die Zeitkonstante durch den in der Magnetspule fliessenden
Strom grösser, und deshalb ist es erforderlich, die
Rückstich-Magnetspule zu einem Zeitpunkt (t 6) auszuschalten,
der um eine thermisch induzierte Verzögerung (τ 4)
früher als der Zeitpunkt (t 4) liegt. Dieses Timing kann
in folgender Weise erhalten werden. Ist der Strom in der
Rückstich-Magnetspule vor dem Schalten (E/R), so ist der
Strom zum Zeitpunkt t = τ 2 nach Abschalten der
Spannungsquelle gleich I = I0:
Somit wird (τ 2):
Ist R = R 0, für T = T 0, so gilt für (τ 2):
Ist R = R 2, für T = T 2, so ergibt sich
Daher kann der Wert (τ 4) durch folgende Gleichung
dargestellt werden:
Wird daher die Rückstich-Magnetspule (28) zum Zeitpunkt
(t 6) ausgeschaltet, wie dies im Abschnitt (c) der Fig. 3
dargestellt ist, so wird, wie im Abschnitt (b) der
Fig. 3 angegeben ist, die Rückstich-Magnetspule (28)
zum Zeitpunkt (t 5) in der vorgesehenen Weise zurückgeführt.
Wird die Rückstich-Magnetspule (28) wie vorausgehend
beschrieben zurückgeführt, so wird der Vorwärts-Stichvorgang
erneut durchgeführt.
Die Anzahl der Stiche, die durch die Einstellvorrichtung
(14) für die Stichzahl eingestellt wurde, wird zeitweilig
in der Speichervorrichtung (18) gespeichert. Beispielsweise
wird für den Fall, dass in der vorausgehend beschriebenen
Weise "fünf Stiche" eingestellt wurden, unmittelbar nach
Beginn des Stichvorganges die Anzahl der Stiche "fünf"
in der Speichervorrichtung gespeichert. Wurden zwei
Stiche im Stoff genäht, so wird die Anzahl der Stiche
"drei" gespeichert. Auf diese Weise wird der Stichvorgang
fortgesetzt, bis die Anzahl der im Speicher eingestellten
Stiche "Null" geworden ist.
Um dem Mikroprozessor zu gestatten, die vorausgehend
beschriebenen Gleichungen (1) bis (11) zu verarbeiten,
speichert die Speichervorrichtung (18) folgende Daten:
(a) Für den Fall, dass die Rückstich-Magnetspule
eingeschaltet ist:
E: Speisespannung
I 0: Betriebsstrom der Magnetspule
R 0: Widerstand der Magnetspule bei der Temperatur t 0
L: Induktivität der Magnetspule.
E: Speisespannung
I 0: Betriebsstrom der Magnetspule
R 0: Widerstand der Magnetspule bei der Temperatur t 0
L: Induktivität der Magnetspule.
(b) Für den Fall, dass die Rückstich-Magnetspule (28)
ausgeschaltet ist, werden die vorausgehend aufgeführten
Werte von E, I 0, R 0 und L für die Gleichung (11) gespeichert.
Bei der Gleichung (6) oder (11) ist es erforderlich, den
natürlichen Logarithmus einer Anzahl von Werten zu
berechnen. Eine Datentabelle des Logarithmus dieser
Werte kann in der Speichervorrichtung im Voraus gespeichert
werden.
Beispiele einer Temperatursensorvorrichtung (30) sind
ein Thermistor (der entweder eine positive oder eine
negative Kennlinie aufweisen kann), eine Thermopaar
(beispielsweise aus Kupfer und "Constantan"), ein
Infrarot-Sensorelement (das eine Messung mittels der
Menge der Infrarot-Energie durchführt) und ein
Halbleiter-Sensorelement. Diese Beispiele gehören zum
Stand der Technik und brauchen nicht näher erläutert zu
werden.
Bei der Erfassung einer Temperatur mittels eines
Halbleiter-Sensorelementes ist es vorzuziehen, da seine
Spannung oder sein Widerstand im allgemeinen bezüglich
der Temperatur nicht linear verläuft, eine zusätzliche
Vorrichtung zur Korrektur der temperaturbedingten
Nichtlinearität zu verwenden, beispielsweise eine
Vorrichtung zur Korrektur mittels einer Spannungs- und
Temperaturtabelle. Damit ergibt eine prozentuale
Änderung im Signal eine gleich grosse prozentuale
Temperaturänderung.
Claims (3)
1. Nähmaschinen-Steuervorrichtung,
gekennzeichnet durch eine
Rückstich-Magnetspule (28) zur Lieferung der Leistung
zur Umkehr einer Nährichtung; eine
Temperatursensorvorrichtung (30) zur Erfassung einer
Temperatur der Rückstich-Magnetspule; und einen
Steuerbereich (16), dem ein Temperatursensorsignal
durch die Temperatursensorvorrichtung (30) zugeführt
wird, wobei der Steuerbereich den Zeitpunkt der
Ein- oder Ausschaltung des der Rückstich-Magnetspule
(28) zugeführten Stroms entsprechend der erfassten
Temperatur einstellt.
2. Nähmaschinen-Steuervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der
Steuerbereich folgende Elemente umfasst: eine
Speichervorrichtung (18) zur zeitweiligen Speicherung
einer ausgewählten Anzahl von Nähstichen; einen
Sensor (24) zur Lieferung eines Signals, das eine
Nähnadelposition angibt; und einen Mikroprozessor
(16), dem das Signal bezüglich der Nähnadelposition
zugeführt wird und der dieses Signal zählt und es
mit der Anzahl der in der Speichervorrichtung
gespeicherten Stiche vergleicht, wobei der
Mikroprozessor das Timing derart einstellt, dass
das Einschalten oder Ausschalten des der
Rückstich-Magnetspule zugeführten Stroms vor einem
Zeitpunkt erfolgt, bei welchem die Anzahl der in der
Speichervorrichtung gespeicherten Stiche mit der
Anzahl von Nähstichen übereinstimmt, die durch
Zählen des Signals erhalten wird, das eine
Nähnadelposition angibt und ferner die
Rückstich-Magnetspule veranlasst, ihren Betrieb nach
dem Zeitpunkt zu beginnen oder zu beenden, wenn die
Anzahl der Nähstiche miteinander übereinstimmt.
3. Nähmaschinen-Steuervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der
Steuerbereich einen Zeitpunkt für die Einstellung
des Timings, abhängig von einem Logarithmus der
erfassten Temperatur berechnet.
Applications Claiming Priority (1)
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