DE3626775C1 - Verfahren zum Erfassen und Steuern der Umlaeufe von mehrfach zu benutzenden Gegenstaenden - Google Patents
Verfahren zum Erfassen und Steuern der Umlaeufe von mehrfach zu benutzenden GegenstaendenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erfassen und
Steuern der Umläufe von mehrfach zu benutzenden Gegenständen,
z. B. von Mehrwegbehältern für Verpackungszwecke.
Besonders im Verpackungswesen spielt aus Gründen des Recyclings
im Rahmen des Umweltschutzes neben dem Einsatz sogenannter
"Einwegbehälter", also solcher, die nach einmaligem Gebrauch,
d. h. nach Entleerung des Füllgutes, nicht wiederholt für den
gleichen Zweck eingesetzt werden sollen oder können, der
"Mehrwegbehälter" eine wichtige Rolle. Wie die Bezeichnung zum
Ausdruck bringt, sollen Mehrwegbehälter nach Erst-Gebrauch, also
nach Füllgutentleerung, mehrfach für das gleiche Füllgut
eingesetzt werden, wobei geeignete Werkstoffart und Gestaltung des
Behälters hier Voraussetzung sind und u. U. die Erhaltung spezifischer
Eigenschaften dieser eine Rolle spielt.
Das vorstehend angedeutete Mehrwegsystem wird seit langem bei
einer Mehrzahl von Arten von Verpackungsbehältern, wie z. B.
Glasflaschen für Bier, Mineralwasser u. dgl. erfolgreich praktiziert.
Aber auch andere Gegenstände, wie beispielsweise Steigen
zur Aufnahme und zum Transport von Bechern, Paletten usw. sind
vielfach "Mehrwegartikel" im vorstehenden Sinne.
Die Überprüfung der Mehrwegartikel, und zwar insbesondere aus
der Sicht der Wiederverwendbarkeit in Abhängigkeit von deren
Qualität erfolgte bisher optisch. Dies geschah nach der Rückkehr
des "Leergutes" und bevor dieses erneut der Waschvorrichtung
zugeführt wurde. Dabei wurden hier die nicht der geforderten
Qualität entsprechenden Exemplare ausgesondert, d. h. aus dem
"Mehrweg" entfernt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Überprüfung der
Mehrweggegenstände aus der Sicht ihrer Wiederverwendbarkeit in
Abhängigkeit von deren Qualität zu automatisieren, den Umfang der
Qualitätskontrolle bedarfsmäßig zu vergrößern und in Verbindung
damit die Anzahl der Umläufe der Mehrweggegenstände zu erfassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß jeder
Gegenstand am Ausgangspunkt von seinem Weg in den Umlauf eine
Codierung erhält, die bei der Rückkehr zum Ausgangspunkt erfaßt
und ausgewertet wird und daß der Gegenstand bei jedem erneuten
Eintritt in den Umlaufweg mit einer ergänzenden Codierung
versehen wird.
Auf diese Weise läßt sich zum einen bei der Rückkehr der Gegenstände
zum Ausgangspunkt die Anzahl der bisherigen Umläufe sensorisch
lesen, wobei im Rahmen der Auswertung festgelegt werden
kann, ob man den oder die Gegenstände allein auf Grund ihrer
Anzahl der Umläufe erneut in den Umlaufweg geben oder ausscheiden
will.
Die Auswertung der Gegenstände nach ihrer Rückkehr zum Ausgangspunkt
läßt zum anderen eine Qualitätsprüfung der Behälter zu, die
beispielsweise darin besteht, festzustellen, ob die ursprünglichen
Eigenschaften uneingeschränkt aufrechterhalten sind, wie
z. B. bei Behältern ihre Dichtigkeit, ihre unverletzte
Oberflächenbeschaffenheit u. dgl. Dies kann gemäß einem weiteren
Merkmal der Neuerung vorteilhafterweise dadurch kombiniert werden,
daß die Erfassung der Codierung auf dem Gegenstand
sensorisch erfolgt und die aufgenommenen Signale mit denen eines
gespeicherten Programmes verglichen werden, die Kriterien für ein
Ausscheiden des Gegenstandes aus dem Mehrweg bilden.
Die ergänzende Codierung vor jedem erneuten Eintritt des Gegenstandes
in den Umlaufweg ist zweckmäßigerweise eine Wiederholung
der ersten Codierung.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung erfolgt die Codierung
bei Behältern auf dem Boden bzw. einem Bodenbereich desselben.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß die Codierung nicht offensichtlich
sichtbar ist, also auch eingesetzt werden kann, wenn
der Abfüller seine Rumpfdekoration nicht durch eine Codierungsmarkierung
gestört sehen will.
Alternativ kann aber auch gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
die Codierung auf der Rumpfwandung des Behälters erfolgen.
In diesem Falle ist sie unmittelbar sichtbar und kann entweder,
wie beispielsweise bei dem EAN-Code mittelbar zur Füllgutwerbung
stehen oder unmittelbar hervorgehoben werden, um sie für den
Verbraucher im Rahmen des "Recycling-Gedanken" direkt sichtbar und
in Verbindung mit entsprechenden Instruktionen die Umläufe des
Behälters lesbar zu machen.
Die Codierung kann aber auch auf der Rumpfwandung innerhalb eines
umfangsbegrenzten Wandungsabschnittes erfolgen.
Dieser umfangsbegrenzte Wandungsabschnitt ist für unrunde Behälter
besonders gut geeignet.
Praktische Erfahrungen haben ergeben, daß die Codierung besonders
zuverlässig und mit wenig apparativem Aufwand durch Mikrodosierung
von Tintentropfen erfolgen kann.
Die Erfindung wird anhand einiger Ausführungsbeispiele, die in
der Zeichnung dargestellt sind, im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Wiedergabe einen
schaltungsartigen Aufbau zur Darstellung des
erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 bis 4 verschiedene Möglichkeiten von an Behälterbereichen
vorgesehenen Codierungen,
Fig. 5 in schematischer Darstellung eine Anordnung
zum Codieren,
Fig. 6a-6f verschiedene Varianten von vermittels Mikrodosierung
von Tintentropfen erzeugten, für die
Erfindung geeigneten Code-Darstellungen,
Fig. 7 einen Ausschnitt (A) aus dem Aufbau gemäß
Fig. 1 im Bereich der Codierungserfassung.
Die Erfindung wird im vorliegenden Falle anhand einer
Verpackungsflasche erläutert, obwohl die Erfindung weder vom
Werkstoff noch von der Ausgestaltung her auf solche beschränkt ist,
das Verfahren vielmehr überall dort einsetzbar ist, wo der
Mehrweggedanke tatsächlich realistisch Platz greifen kann.
Bei der in Rede stehenden Verpackungsflasche kann es sich um eine
solche aus Glas oder auch um eine aus Kunststoff handeln, wobei
im letzteren Falle besonders an sogenannte "PET-Flaschen", also
solche aus Polyäthylenterephtalat, gedacht ist, die allgemein als
"Mehrwegflaschen" vorgesehen sind.
Mit 1 ist in der Fig. 1 der Zeichnung das Fertigungsaggregat
bezeichnet, in welcher die Flasche 2, die hinsichtlich ihrer
Gestaltung praktisch an keine bestimmte Form gebunden ist,
abfüllfertig hergestellt wird.
Wie das Schema gemäß Fig. 1 zeigt, wird die Flasche 2
anschließend einer Abfüllstation 3 für ihre Befüllung mit Füllgut
zugeführt, an der zweckmäßigerweise eine Verschließstation (nicht
gesondert dargestellt) unmittelbar angeschlossen ist.
Eine Bedruckung und sonstige u. U. notwendige weitere Dekoration
der Flasche 2 erfolgt teilweise zusammen mit dem Fertigungsprozeß
der Flasche 2 und/oder nach der Abfüllung und/oder nach dem
Verschließen.
Damit ist die befüllte und verschlossene Flasche 2 an sich für
den kommerziellen Weg in den Markt fertig.
Erfindungsgemäß erhält die Flasche 2 vor ihrem Weg in den Markt
bei 4 eine Codierung, deren Art im folgenden noch zu beschreiben
sein wird.
Die somit gefüllte und codierte Flasche 2 gelangt beispielsweise
über den Versandweg und Verkauf 5 zum Verbraucher 6, der die
Flasche nach Entleerung des Inhalts zurückgibt (Pfeil 7). Die
Rückgabe erfolgt in der Regel (über den Handel) an den Abfüller.
Hier wird gemäß der Erfindung die Flasche 2 in einer Station 8 erfaßt, und
zwar derart, daß zunächst die bei 4 aufgebrachte Codierung
gelesen und identifiziert wird. Daran anschließend erfolgt in der
gleichen Station eine Qualitätsprüfung der Flasche 2. Passiert
die Flasche 2 diese Prüfung erfolgreich, d. h. sind die
entsprechenden Qualitätsanforderungen nach wie vor erfüllt, kann die
Flasche nach Durchgang durch eine entsprechende Waschvorrichtung
9 erneut der Abfüllstation 3 zugeführt werden.
Nach Füllung und Verschließen erhält die Flasche bei 4 eine
erneute (zweite) Codierung, bevor sie auf den zweiten Umlaufweg,
etwa wie vorstehend beschrieben, gelangt.
Die Häufigkeit des Mehrwegumlaufs für den Behälter (die Flasche 2) richtet sich
nach den Anforderungen, die in Verbindung mit den Eigenschaften
der Behälter an diese gestellt werden. Die Anzahl der Mehrweg-
Umläufe kann so z. B. durch die Codierung festgelegt werden. Dabei
erfolgt die Erfassung der Codierung auf der Flasche 2 im Bereich
der Station 8 sensorisch. Die aufgenommenen Signale werden mit
denen eines gespeicherten Programmes verglichen, die die Kriterien
für ein Ausscheiden der Flasche aus dem Mehrweg bilden.
Zusätzlich oder ergänzend zu dieser Selektion ist in dem
gespeicherten Programm eine Qualitätsprüfung vorgesehen, die diejenigen
Behälter bzw. Flaschen in bezug auf ihre spezifischen
Eigenschaften prüft, welche von der Anzahl der Mehrwege her noch
für weitere vorgesehen sind. Die Fig. 7 der Zeichnung zeigt in
Verbindung damit im Schema als Ausschnitt A der Fig. 1 eine
solche Prüfungsanordnung 81 im Anschluß an die Station
8. Hier werden z. B. durch Druckprüfung 81′ die Dichtigkeit des
Behälters, durch Ultraschallprüfung 81″ Brüche bzw. Sprünge des
Behälters und durch optische Prüfung 81′″ Oberflächengestaltung,
Absplitterung usw. geprüft und den Prüfungen nicht widerstehende
Exemplare bei M ausgeschieden. Die den Qualitätsanforderungen
nach wie vor entsprechenden Flaschen 2 werden über den Weg 10 der
Waschvorrichtung 9 zugeführt, verbleiben also in dem Mehrweg.
Die vorbeschriebenen Prüfungen können jeweils allein für sich, in
Kombination mehrerer oder aller nacheinander durchgeführt werden,
wie die Wegepfeile in dem dargestellten Schema gemäß Fig. 7
andeuten.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen die Codierung - die hier mit 50
bezeichnet ist - auf dem Behälter bzw. hier der Flasche 2, die
erfindungsgemäß auf dem Boden (Fig. 2) oder auf der Seitenwandung
(Fig. 3, 4) und hier beispielsweise entweder auf einem
umfänglichen Band 22 (Fig. 3) oder innerhalb eines umfangsbegrenzten
Wandungsabschnittes 24 (Fig. 4) angeordnet sein können.
Bei der Anordnung der Codierung 50 auf dem Boden 2′ der Flasche 2
sind verschiedene Varianten der Plazierung denkbar. So kann die
Codierung radial zeilenförmig oder segmentförmig angeordnet sein.
In Verbindung mit einer solchen Plazierung hat sich der Bodenpasser
2″ als hilfreich erwiesen. Vorteilhaft bei dieser Anordnung
ist, daß die Codierung nicht störend auf die Dekoration des
Behälters wirkt.
Bei der Flasche 2 gemäß Fig. 3 ist die Codierung 50 in Form
eines umfänglichen Bandes 22 auf der Rumpfwandung 21 oder
zumindest auf einem Abschnitt besagten Bandes 22 vorgesehen.
Besagtes Band 22 liegt im vorliegenden Ausführungsbeispiel unterhalb
des Dekors 23.
Bei der Ausführungsform der Flasche 2 gemäß Fig. 4 ist die
Codierung 50 auf der Rumpfwandung 21 innerhalb eines umfangsbegrenzten
Wandungsabschnittes 24 vorgesehen. Diese Art der
Plazierung wird bevorzugt für unrunde Behälter vorgeschlagen. Hier
wie auch bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel kann die
Anordnung der Codierung 50 werbewirksam in Verbindung mit dem
Recycling-Gedanken in das Gesamtdekor des Behälters 2 mit
eingebunden werden.
Die Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung eine Möglichkeit
zum Aufbringen der Codierung 50 auf Behälterabschnitte
entsprechend den Darstellungen nach den Fig. 2 bis 4.
Die Flaschen 2 werden aufrechtstehend auf einem Förderer,
beispielsweise einer Art Plattenband 11, zu einer Codiervorrichtung
30 geführt. Zur Standstabilisierung der Flaschen 2
können, z. B. im Bereich der Codiervorrichtung 30, seitliche
Führungen 12 vorgesehen sein.
Wesentliches Aggregat der Codiervorrichtung 30 ist ein Ventil 13
mit angeschlossener Düse 14 zur Mikrodosierung von Tintentropfen,
wobei vorzugsweise das Ink-Jet-Verfahren Anwendung findet. Das
Ventil 13 wird über eine Steuerelektronik 15 von der Impulsgabe
einer Lichtschranke 16 betätigt, die die Anwesenheit von zu
codierenden Flaschen meldet.
Das Ventil 13 wird über eine Leitung 17 aus einem Vorratsbehälter
18 mit Codierflüssigkeit (Tinte) versorgt. Während die Düse 14
vertikal angeordnet ist, um eine bodenseitige
Codierung 50 der Flaschen 2 gemäß Fig. 2 der Zeichnung vorzunehmen,
liegt die gestrichelt dargestellte Düse 14′ horizontal
auf die Rumpfwandung der Flaschen 2 gerichtet, um eine Codierung
50 entsprechend Fig. 3 oder 4 vorzunehmen. Entsprechende, ergänzende
Elemente, z. B. für die Einhaltung der Höhe, der Umfangsbegrenzung
des für die Codierung 50 vorgesehenen Wandabschnittes
(Fig. 4) und dgl., deren Funktion von der Elektronik 15
gesteuert werden können, sind hier weggelassen worden. Im Rahmen
der Codierung 50 an sich wird, wie bereits vorstehend angedeutet,
die Ink-Jet-Methode bevorzugt Anwendung finden. Dabei hat sich
gezeigt, daß die Anwendung von Punktzeichen besonders günstig
ist, wobei Punkte unterschiedlicher Größe auch in Kombination
miteinander verwendet werden können.
Die einzustellende Punktgröße ist u. a. abhängig von
- - der Erkennbarkeit des Punktes mit den Kriterien, ob der Punkt möglichst sichtbar oder möglichst nicht erkennbar sein soll,
- - der Oberflächenstruktur des zu codierenden Behälters,
- - dem Tintensystem,
- - der Trocknungsmöglichkeit der Tinte (Große Tropfen haben längere Trocknungszeiten.),
- - den optischen Lesegeräten (Sensoren) zur Identifizierung der Umläufe.
Die Fig. 6 zeigt unter a bis f beispielhaft sechs verschiedene
wiederholbare Punktmuster als Codierung im Sinne der Erfindung.
Claims (6)
1. Verfahren zum Erfassen und Steuern der Umläufe von mehrfach
zu benutzenden Gegenständen, z. B. von Mehrwegbehältern für
Verpackungszwecke,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Gegenstand am Ausgangspunkt vor seinem Weg in den
Umlauf eine Codierung erhält, die bei der Rückkehr zum
Ausgangspunkt erfaßt und ausgewertet wird und daß der Gegenstand
bei jedem erneuten Eintritt in den Umlaufweg mit einer ergänzenden
Codierung versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erfassung der Codierung auf dem
Gegenstand sensorisch erfolgt und die aufgenommenen Signale
mit denen eines gespeicherten Programms verglichen werden,
die Kriterien für ein Ausscheiden des Gegenstandes aus dem
Mehrweg bilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Codierung auf dem Boden bzw. einem
Bodenbereich des Behälters erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Codierung auf der Rumpfwandung des
Behälters erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Codierung auf der Rumpfwandung
des Behälters innerhalb eines umfangsbegrenzten
Wandungsabschnittes erfolgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Codierung durch Mikrodosierung von Tintentropfen erfolgt.
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