DE3625862C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von Wärmetauscherrohren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von WärmetauscherrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Oberflächenbehandlung von Wärmetauscherrohren der
Dampferzeuger von Druckwasser-Kernreaktoren.
Die Dampferzeuger von Druckwasser-Kernreaktoren enthalten
im allgemeinen ein U-förmiges Rohrbündel, dessen Enden in
einer sog. Rohrplatte befestigt sind. Diese Rohrplatte
trennt den Dampferzeuger in eine Druckwasserzone und in
eine Speisewasserzone. Das Rohrbündel ist in der Speise
wasserzone des Dampferzeugers angeordnet, und die Rohren
den durchqueren die gesamte Platte, so daß sie mit der
Druckwasserzone in Verbindung stehen. Diese Zone ist
zweigeteilt, wobei der eine Teil das Druckwasser in den
Rohren des Bündels verteilt und der andere Teil das
Druckwasser aus den Rohren vor seiner Rückkehr in den Re
aktorbehälter sammelt. Das Speisewasser wird erhitzt und
verdampft beim Kontakt mit der Außenwand der Rohre des
Bündels.
Die Enden der Rohre des Bündels sind jeweils durch Auf
weiten in den Bohrungen der Rohrplatte befestigt, wobei
die in die Rohrplatte eingeführten Enden der Rohre mit
tels eines Walzgerätes aufgewalzt werden. Zusätzlich wer
den die Enden der Rohre mit der Rohrplatte bündig ver
schweißt.
Die Rohre des Bündels trennen das radioaktive Primärfluid
von dem das Sekundärfluid bildenden Speisewasser oder
dessen Dampf. Dieser Dampf wird zu den außerhalb des Re
aktorgebäudes angeordneten Turbinen geleitet. Zur Vermei
dung von Kontaminationen ist es sehr wichtig, daß die
Rohre eine vollständige Trennung zwischen dem Primärfluid
und dem Sekundärfluid sicherstellen.
Nach einer gewissen Betriebszeit des Dampferzeugers unter
schwierigen Betriebsbedingungen können, z. B. durch Korro
sion, Spalte, Risse, Perforierungen oder Durchbrüche an
einzelnen Rohren auftreten.
Korrosionsanfällig ist insbesondere der Bereich der Zwi
schenträgerplatten, die zahlreiche Bohrungen für die Roh
re aufweisen. Hier können durch turbulente Strömung
Schwingungen und Vibrationen der Rohre in den Bohrungen
auftreten, die ein Lockern des Rohrs und örtlich begrenz
te Korrosionsschäden verursachen. Ferner kann an der
Oberfläche der Rohrplatte Spannungskorrosion auftreten,
die auf den Fuß des Rohrs übergreift. Trotz einer Span
nungsfrei-Behandlung bei der Herstellung ist in diesem
Teil noch eine Übergangszone mit starken Restspannungen
vorhanden.
Diese Fehler und Mängel müssen durch Verhütungs- oder Re
paraturmaßnahmen beseitigt werden.
Die Verhütungsmaßnahmen bestehen darin, die Innenfläche
der Rohre mit einem geeigneten korrosionsfesten Metall
auszukleiden, zweckmäßigerweise durch einen elektrolyti
schen Überzug, der frei ist von Streck- oder Dehnungs
spannungen. Bei Dampferzeugern von Kernkraftwerken kann
als Elektrolyt ein Nickelsalz verwendet werden, um eine
Auskleidung mit Nickel zu erhalten, die gegen die Wirkun
gen des Primärfluids wenig empfindlich ist.
Bei der Reparatur der Rohre wird eine Art innere Ausklei
dung durch Löten oder Schweißen befestigt. Bei einer sol
chen Reparatur sind drei Hauptschritte erforderlich, näm
lich eine Lokalisierung der Schäden durch Messung, eine
Reinigung und das eigentliche Auskleiden.
Das elektrolytische Polieren ist ein sehr geeignetes Ver
fahren zur Reinigung der Innenflächen der Rohre, das ei
nen perfekten Oberflächenzustand und eine vernachlässig
bare Dickenabnahme ergibt, und bei dem der Strömungs-
Widerstand nicht geändert wird. Beim elektrolytischen Po
lieren werden unter der Wirkung einer Potentialdifferenz
zwischen einem Werkzeug und der Rohrwand Anbackungen ab
gebaut und ausgeschieden.
Aus der FR-OS 2 346 819 ist ein Verfahren zur chemischen
Säuredekontaminierung von Rohrleitungen eines Dampferzeu
gers bekannt, bei dem ein Rohr auf beiden Seiten der zu
behandelnden Zone abgesperrt wird und die dekontaminie
rend wirkenden Substanzen in diese Zone eingeleitet wer
den.
Nach Entleeren dieser Zone wird ein Korrosionshemmstoff
oder -inhibitor eingeführt, woraufhin eine Spülung mit
entionisiertem Wasser erfolgt.
Desgleichen ist aus der FR-OS 2 534 410 eine Vorrichtung
bekannt, mit der eine Dekontamination durch Elektropolie
ren in den Dampferzeugerrohren, von der Innenseite der
Rohrplatte an auf einer geringen Länge durchgeführt wer
den kann.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bearbeitung der
Rohrinnenflächen von Dampferzeugern nach den Oberbegrif
fen der unabhängigen Ansprüche ist aus der nicht vorver
öffentlichten EP 0 171 717 A1 bekannt. Gemäß dieser
Druckschrift wird der Elektrolyt durch das ganze zu be
handelnde Rohr gepumpt. Bei diesem Verfahren entsteht ei
ne große Menge an kontaminiertem Elektrolyten, und eine
aufwendige Nachreinigung des Rohrs ist erforderlich.
DE-OS 1 496 757 und US 2 764 540 beschreiben Werkzeuge
zum elektrolytischen Glätten von Rohrinnenflächen mit ei
ner Behandlungsanordnung, die in das zu behandelnde Rohr
eingeführt und über eine Zuleitung mit Elektrolyt ver
sorgt wird. Nach Gebrauch fließt der Elektrolyt durch das
Rohr frei ab.
Allen diesen Verfahren und Vorrichtungen ist gemeinsam,
daß nach dem Poliervorgang eine große Menge an kontami
niertem Elektrolyten vorliegt, die entsorgt werden muß.
Dies ist aufwendig und teuer.
In der Tat kann das elektrolytische Polieren nur auf ei
ner Zone geringer Länge (Höhe) ausgeführt werden, denn
die Stärke des erforderlichen Stroms und die Elektrolyt
menge sind zur behandelten Oberfläche proportional. Das
Volumen der die aktivierten Partikel oder Teilchen ent
haltenden ausströmenden Flüssigkeit muß aber möglichst
gering gehalten werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur elektrolytischen Oberflächenbe
handlung der Rohrinnenflächen von Dampferzeugern anzuge
ben, bei denen die erforderliche Stromstärke und das Vo
lumen ausströmender Flüssigkeiten gering sind, die aber
dennoch über die gesamte Höhe bzw. Länge der Rohre an
wendbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Pa
tentansprüchen 1 bzw. 3 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels und der Zeichnung weiter erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht der Konstruktion der erfindungsge
mäßen Vorrichtung, die in ein Rohr eines Dampf
erzeugers in Arbeitsposition eingeführt ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht des unteren
Teils der Vorrichtung, der auf der Rohrplatte
des Dampferzeugers liegt, und
Fig. 3 eine vergrößerte Schnittansicht des oberen
Teils der Vorrichtung, der in dem zu behandeln
den Rohr liegt.
In Fig. 1 ist ein Rohr 1 eines Wärmetauschers darge
stellt, dessen eines Ende in ein Loch einer Rohrplatte 2
eingeführt ist.
Die Vorrichtung zur Behandlung der Innenfläche des Rohrs
1 weist eine untere Verteileranordnung 20 zur Verteilung
verschiedener Fluide, die unter der Rohrplatte 2 angeord
net ist, sowie eine obere, in das Rohr 1 eingeführte Be
handlungsanordnung 50 auf.
Die Verteileranordnung 20 gestattet die Einleitung der
verschiedenen Fluide in die Behandlungsanordnung SO und
besitzt Anschlüsse 3, 4 und 5 zur Einspeisung von aktivem
Elektrolyten und eines Druckfluids sowie zur Abführung
des belasteten Elektrolyten. Die Verteileranordnung 20
weist ein Tragelement 6 auf, über das die Vorrichtung auf
einem nicht dargestellten Träger befestigt ist, um den
Positioniervorgang zu automatisieren.
Zwischen der Verteileranordnung 20 und der Innenseite der
Rohrplatte 2 ist ein Distanzrohr 7 eingeschoben, das die
Höhe und die vertikale Position der Vorrichtung festlegt.
Die Behandlungsanordnung 50 umfaßt mehrere koaxiale Rohre
51 und eine Elektrode 52, die zwischen zwei dehnbaren
Dichtmanschetten 53 und 54 angeordnet ist. Die Länge der koa
xialen Rohre 51 ist so gewählt, daß die zwischen den
dehnbaren Dichtmanschetten 53 und 54 liegende Elektrode 52 in
der zu behandelnden Zone des Rohrs 1 positioniert wird.
Die in Fig. 2 im einzelnen dargestellte Verteileranord
nung 20 umfaßt ein Metallteil 21, in dem ein Hohlzylinder
22 aus isolierendem Kunststoff positioniert ist. Ein Me
tallrohr 23 ist im Inneren des Hohlzylinders 22 genau ju
stiert, wobei sein unteres Ende unter dem Metallteil 21
herausragt und sein oberes Ende eines der koaxialen Rohre
51 bildet. Der Hohlzylinder 22 begrenzt mit dem Rohr 23
eine innere Kammer 24 zur Abführung des Elektrolyten, die
durch zwei Ringdichtungen 25 und 26 zwischen dem Hohlzy
linder 22 und dem Rohr 23 abgedichtet ist.
Ein hohlzylindrisches Teil 27 ist mit einem Außengewinde
in eine Bohrung des Metallteils 21 eingeschraubt und be
grenzt mit diesem und dem Rohr 23 eine Kammer 28 zur Ein
speisung des Elektrolyten. Die Abdichtung erfolgt durch
die Ringdichtung 25 und durch eine zwischen dem Metall
teil 21 und dem hohlzylindrischen Teil 27 angeordnete
Ringdichtung 29. Die Kammer 28 wird durch einen Kanal 30
gespeist, der in das Metallteil 21 gebohrt ist.
Eine Isolierscheibe 31 ist zwischen dem hohlzylindrischen
Teil 27 und dem Distanzrohr 7 angeordnet, um die bei der
Positionierung der Vorrichtung auftretenden Stoßbelastun
gen zu dämpfen.
Ein Kunststoffrohr 32 ist in den hohlzylindrischen Teil
27 eingeschraubt, wobei sein oberes Ende eines der koa
xialen Rohre der Gruppe 51 bildet, die in dem Rohr 1 des
Wärmeaustauschers angeordnet ist. Das Kunststoffrohr 32
begrenzt mit dem schmaleren Rohr 23 eine ringförmige Zuleitung 33,
die mit der Kammer 28 zur Einspeisung in Verbindung
steht.
Eine Deckplatte 34 mit einer inneren Ausnehmung 35 ist
mittels Schrauben 36 an der Unterseite des Metallteils 21
über eine Dichtung 37 befestigt. Das untere Ende des Me
tallrohrs 23 durchdringt die Aussparung 35 und ist in ei
nem Isolierteil 38 aus Kunststoff gehalten, das in der
Aussparung 35 untergebracht ist.
Ein geschlitzter bzw. geteilter ringförmiger Metallstop
fen 39 ist in der inneren Ausnehmung 35 um das Rohr 23
und zwischen den isolierenden Kunststoffteilen 22 und 38
fest angeordnet und wird durch die Klemmwirkung einer
Schraube 40 fest gegen die Rohrwandung gedrückt.
Ein hohler Stutzen 41 mit einer Zentralbohrung 42 ist in
den unteren Teil des Metallrohrs 23 eingeführt, so daß
die zentrale Bohrung 42 mit dem Anschluß 4 für das Druck
fluid (vgl. Fig. 1) über eine zentrale Öffnung 43 im Deckel
34 in Verbindung steht. Die Dichtigkeit zwischen dem
Isolierteil 38, dem Metallrohr 23 und dem Stutzen 41 wird
durch Ringdichtungen 44, 44′ und 45, 45′ hergestellt.
Im oberen Teil des Stutzens 41 ist ein schmales Zentral
rohr 46 festgelegt, dessen oberes Ende eines der koaxia
len Rohre der Gruppe 51 bildet. Dieses schmale Zentral
rohr 46 begrenzt mit dem Rohr 23 einen Ringraum 47, der
mit der Kammer 24 zur Entleerung in Verbindung steht.
Ferner weist der Deckel 34 eine Öffnung 48 auf, die den
Speisekanal 30 der Kammer 28 mit dem Anschluß 3 verbin
det, und eine Öffnung 49, welche die Kammer 24 mit dem
Entleerungsanschluß 5 über einen Kanal 49′ im Metallteil
21 verbindet.
In Fig. 3 sind das Rohr 1 des Wärmeaustauschers und die
koaxialen Rohre 23, 32 und 46 gezeigt, zwischen denen die
ringförmige Zuleitung 33 und die ringförmige Ableitung 47 ausgebildet sind.
Am Ende des Kunststoffrohrs 32 ist ein zylindrisches Zwi
schenelement 55 eingeschraubt, in dem mehrere Kanäle 56,
57 und 58 verlaufen. Der mit dem schmalen Zentralrohr 46
verbundene Kanal 56 verteilt das Druckfluid, der Kanal 57
steht mit dem Ringraum 47 zur Ableitung des Fluids in
Verbindung und der Kanal 58 ist mit dem Ringraum 33 für
die Elektrolyteinspeisung verbunden.
Die untere dehnbare Dichtmanschette 53 ist zwischen einem unte
ren Ring 59 und einem oberen Ring 60 festgelegt, die
durch einen selbsthemmenden Ring mit Schrauben 61 am
Platz gehalten sind. Eine Abzweigleitung 62 im Zwi
schenstück 55 verteilt das Druckfluid radial zur unte
ren dehnbaren Dichtung 53. Durch den oberen Ring 60 ver
laufen Ableitungsöffnungen 63, die mit dem Kanal 57 in
Verbindung stehen.
Die metallische Elektrode 52 ist auf das obere Ende des
Zwischenelements 55 aufgeschraubt. Sie und das Zwi
schenelement 55 begrenzen eine kleine Kammer 64. Die
Elektrode 52 umfaßt mehrere Kanäle 65 für die Einspeisung
des Elektrolyten, die über die kleine Kammer 64 mit dem
Kanal 58 des Zwischenelements 55 verbunden sind, und ei
nen zentralen Kanal 66 zur Speisung der dehnbaren oberen
Dichtmanschette 54 mit Druckfluid.
Der Durchmesser der Elektrode 52 ist kleiner als der In
nendurchmesser des Rohrs 1. Die Elektrode und das Rohr 1
begrenzen einen Raum 67 für die Zirkulation des Elektro
lyten. Der Raum 67 steht mit den Kanälen 65 durch kleine
radiale Öffnungen 68 in Verbindung.
Ans obere Ende der Elektrode 52 ist ein oberes zylindri
sches Element 69 angeschraubt, durch das mehrere Kanäle
70 zur Elektrolyteinspeisung und ein zentraler Kanal 71
zur Speisung der dehnbaren Dichtung 54 mit Druckfluid
verlaufen.
Die dehnbare Dichtung 54 ist ebenso zwischen einem unte
ren Ring 72 und einem oberen Ring 73 festgelegt, die
durch einen selbstsperrenden Ring mit Schraube 74 am Ort
gehalten sind.
Die Einspeisung des aktiven Elektrolyten am oberen Ende
geschieht unmittelbar unterhalb der Dichtung 54 durch
kleine radiale Öffnungen 75 im Ring 72, die mit den Kanä
len 70 des oberen zylindrischen Elements 69 in Verbindung
stehen.
Um die Einführung in das Wärmetauscherrohr 1, insbesonde
re im Fall einer automatischen Positionierung, zu er
leichtern, ist ein Spitzkegel 76 auf das Element 69 auf
geschraubt.
Die Behandlung der Innenfläche des Rohrs 1 wird auf fol
gende Weise ausgeführt.
Zunächst wird die zu behandelnde Zone des Wärmetauscher
rohrs 1 lokalisiert, und nach der Lokalisierung wird die
Vorrichtung in das Rohr eingeführt. Die Länge der Rohre
der Gruppe 51 ist an die Einführhöhe angepaßt.
Danach wird die zu behandelnde Zone isoliert, indem die
dehnbaren Dichtungen 53 und 54 mittels des schmalen Rohrs
46 und der Kanäle 56, 66, 71 druckbeaufschlagt werden.
Die dehnbaren Dichtungen 53 und 54 legen sich daher gegen
die Innenwand des Rohrs 1 an.
Nach dem Abdichten kann die Behandlung der Innenfläche
des Rohrs 1 beginnen.
Diese Behandlung kann sowohl aus einer Reinigung des
Rohrs als auch aus einer Abscheidung einer mit dem Mate
rial des Rohrs verträglichen Metallschicht auf der Innen
fläche des Rohrs bestehen. Zur Reinigung wird ein saurer
Elektrolyt verwendet, zur Abscheidung eines metallischen
Niederschlags ein Elektrolyt auf der Basis von Nickel
salz.
Der Elektrolyt wird durch die Kammer 28, den Ringraum 33
und die Kanäle 58, 65 und 70 in die isolierte Zone einge
speist. Der Elektrolyt zirkuliert im Raum 67 durch die
kleinen radialen Öffnungen 68 und 75, und er wird am un
teren Teil des Raums 67 durch die Kanäle 63, 67, den
Ringraum 47 und die Entleerungsöffnungen 49 und 49′ zu
einer Behandlungseinheit abgeleitet.
Während der Zirkulation des Elektrolyten wird über die
Metallteile 39 und 22, das Rohr 23 und das untere Element
55 ein elektrisches Feld zwischen dem Wärmetauscherrohr 1
und der Elektrode 52 erzeugt. Die so erzeugte Potential
differenz bewirkt im Elektrolyten eine Ionenwanderung,
durch die eine Metallschicht durch Elektrolyse abgeschie
den oder die Korrosionsschicht durch inverse Elektrolyse
angegriffen wird. Die Dauer des Durchlaufs für einen
elektrolytischen Poliervorgang ist einige Sekunden und
insbesondere 10 Sekunden.
Nach diesem Arbeitsgang wird das elektrische Feld außer
Kraft gesetzt.
Auf klassische Weise kann mittels eines nicht dargestell
ten Mehrwegeventils ein Spülfluid durch die Leitungen zum
Einspeisen und Abführen des Elektrolyten geführt werden,
um jede Spur von Verunreinigungen zu beseitigen.
Die Abführung des Elektrolyten kann vervollständigt wer
den durch Austreiben des Elektrolyten mit Druckluft, Spü
len mit entmineralisiertem oder entsalztem Wasser, Abfüh
ren dieses Wassers, und schließlich Nachspülen mit Druck
luft.
Außerdem kann zwischen dem Elektrolyseschritt und dem
Spülschritt ein Zwischenschritt ausgeführt werden, der
darin besteht, einen Korrosionsinhibitor- bzw. Hemmstoff
einzuführen, ihn abzuführen und mit Druckluft nachzuspü
len.
Dank der Befestigungsverbindung 6 kann der Vorgang auto
matisiert werden, wobei die Vorrichtung auf einem fernge
steuerten Träger angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich folgendermaßen
zusammenfassen: In ein Rohr wird eine Vorrichtung zur Be
handlung der Innenfläche des Rohrs eingeführt. Die zu be
handelnde Zone wird vom Rest des Rohrs isoliert. In der
Zone wird ein Elektrolyt in Zirkulation gebracht, um die
Behandlung auszuführen. Zwischen der Behandlungsvorrich
tung und dem Rohr wird ein elektrisches Feld erzeugt, um
eine kreuzweise Ionenwanderung zu bewirken. Das erzeugte
elektrische Feld wird aufgehoben. Der Elektrolyt wird in
eine Behandlungseinheit abgeführt, dann wird durch Druck
luft ausgetrieben. Die behandelte Zone wird mit entmine
ralisiertem Wasser gespült, dann wird das Wasser abge
führt und schließlich wird ergänzend mit Druckluft nach
gespült.
Wie ersichtlich ist, bestehen die Hauptvorteile des er
findungsgemäßen Verfahrens darin, daß auf einfache Weise
eine Entrostung, ein Abtrag bzw. ein Abbeizen der Innen
fläche eines Rohres durchgeführt oder das Rohr wirksam
gegen Korrosion durch das Primärfluid geschützt werden
kann, wobei dieser Schutz ohne Modifikation des metallur
gischen und mechanischen Zustands des Rohrs bewirkt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Ausführungs
weise beschränkt; sie umfaßt im Gegenteil sämtliche Vari
anten.
So kann anstatt Nickel anderes Metall abgeschieden wer
den, wenn dieses Metall mit dem Material des Rohrs kompa
tibel ist.
Schließlich wird das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur
im Fall von Dampferzeugern von Druckwasser-Kernreaktoren
angewendet, sondern ebenfalls im Fall sämtlicher Dampfer
zeuger mit Rohren, deren Innenflächen mit einem Fluid in
Kontakt treten, das unter den Gebrauchsbedingungen des
Dampferzeugers korrosiv ist.
Claims (9)
1. Verfahren zur elektrolytischen Behandlung der inneren
Oberfläche von Wärmetauscherrohren eines Dampferzeu
gers, bei dem
eine Anordnung mit einer Elektrode zur Behandlung der Rohroberfläche in das Rohr eingeführt wird,
im Rohr ein Elektrolyt in Zirkulation gebracht wird,
zwischen der Behandlungsanordnung und dem Rohr ein elektrisches Feld erzeugt wird,
anschließend das erzeugte elektrische Feld aufgehoben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einführen der Behandlungsanordnung in das Rohr der zu behandelnde Abschnitt des Rohrs vom Rest des Rohrs abgesperrt und die Zirkulation des Elektrolyten im Rohr auf diesen Abschnitt beschränkt wird,
daß nach Aufheben des elektrischen Feldes der Elek trolyt abgelassen und der Rohrabschnitt mit Druckluft ausgeblasen wird,
daß der Rohrabschnitt mit entmineralisiertem Wasser gespült wird, und
nach dem Ablassen des Wassers der Rohrabschnitt noch mals mit Druckluft ausgeblasen wird.
eine Anordnung mit einer Elektrode zur Behandlung der Rohroberfläche in das Rohr eingeführt wird,
im Rohr ein Elektrolyt in Zirkulation gebracht wird,
zwischen der Behandlungsanordnung und dem Rohr ein elektrisches Feld erzeugt wird,
anschließend das erzeugte elektrische Feld aufgehoben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Einführen der Behandlungsanordnung in das Rohr der zu behandelnde Abschnitt des Rohrs vom Rest des Rohrs abgesperrt und die Zirkulation des Elektrolyten im Rohr auf diesen Abschnitt beschränkt wird,
daß nach Aufheben des elektrischen Feldes der Elek trolyt abgelassen und der Rohrabschnitt mit Druckluft ausgeblasen wird,
daß der Rohrabschnitt mit entmineralisiertem Wasser gespült wird, und
nach dem Ablassen des Wassers der Rohrabschnitt noch mals mit Druckluft ausgeblasen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Ablassen des Elektrolyten und dem
Spülen mit entmineralisiertem Wasser ein Korrosions
inhibitor in den Rohrabschnitt injiziert wird, der
Korrosionsinhibitor abgelassen und der Rohrabschnitt
mit Druckluft ausgeblasen wird.
3. Vorrichtung zur Behandlung der Oberfläche von Wärme
tauscherrohren eines Dampferzeugers, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 oder 2, mit einer äußeren Anordnung (20) zum Ein
speisen eines Fluids in das Rohr, mit einer Behand
lungsanordnung (50), die in dem zu behandelnden Ab
schnitt des Rohrs (1) positionierbar ist und eine
Elektrode (52) aufweist, und mit einer im Innern des
Rohrs (1) verlaufenden Zuleitung (33) zum Zuführen
eines Elektrolyten zur Behandlungsanordnung (50),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung (20) als Verteileranordnung für den Elektrolyten und wenigstens ein weiteres Fluid ausge bildet ist,
daß die Behandlungsanordnung (50) zwei koaxial beab standete dehnbare Dichtmanschetten (53, 54) aufweist, mit denen der zu behandelnde Rohrabschnitt von den restlichen Rohrabschnitten abgesperrt werden kann, und zwischen denen die Zuleitung (33) in den zu be handelnden Rohrabschnitt mündet,
daß die Zuleitung (33) über die Verteileranordnung (20) mit einem Spülfluid beaufschlagt ist,
daß im Rohr eine Ableitung (47) zum Abführen des Elektrolyten und des Spülfluids und eine Leitung (46) zum Beaufschlagen der Dichtmanschetten mit einem Druckmittel angeordnet sind.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung (20) als Verteileranordnung für den Elektrolyten und wenigstens ein weiteres Fluid ausge bildet ist,
daß die Behandlungsanordnung (50) zwei koaxial beab standete dehnbare Dichtmanschetten (53, 54) aufweist, mit denen der zu behandelnde Rohrabschnitt von den restlichen Rohrabschnitten abgesperrt werden kann, und zwischen denen die Zuleitung (33) in den zu be handelnden Rohrabschnitt mündet,
daß die Zuleitung (33) über die Verteileranordnung (20) mit einem Spülfluid beaufschlagt ist,
daß im Rohr eine Ableitung (47) zum Abführen des Elektrolyten und des Spülfluids und eine Leitung (46) zum Beaufschlagen der Dichtmanschetten mit einem Druckmittel angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein äußeres Kunststoffrohr (32) mit einem inneren
Metallrohr (23) die ringförmige Zuleitung (33) be
grenzt, und daß ein schmales Kunststoffrohr (46) im
Inneren des Metallrohrs (23) die ringförmige Ablei
tung (47) begrenzt, wobei das schmale Rohr (46) die
Leitung zum Beaufschlagen der Dichtmanschetten (53,
54) mit Druckmittel bildet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der koaxialen Rohre (32, 23, 46,) so
bemessen ist, daß sich der zu behandelnde Abschnitt
des Rohrs (1) zwischen den Dichtmanschetten (53, 54)
befindet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (52) auf dem Ende der koaxialen
Rohre (32, 23, 46) über ein Zwischenstück (55) befe
stigt ist, das die Dichtmanschette (53) trägt und im
Inneren einen mit der Ableitung (47) verbundenen Ka
nal (57), einen mit der Zuleitung (33) verbundenen
Kanal (58) und einen Kanal (56) umfaßt, der das
schmale Rohr (46) und die dehnbare Dichtmanschette
(53) durch eine Abzweigleitung (62) verbindet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (52) mehrere Axialkanäle (65) auf
weist, die den freien Raum (67) durch radiale Öffnun
gen (68) mit der Zuleitung (33) verbinden, und daß
die Elektrode (52) über ihre gesamte Länge von einem
Kanal (66) zur Beaufschlagung der oberen dehnbaren
Dichtmanschette (54) mit Druckmittel durchquert ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (52) über das Metallrohr (23) mit
einem im Inneren der Verteileranordnung (20) befe
stigten elektrischen Anschluß verbunden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verteileranordnung (20) einen Anschluß (3)
zur Speisung mit Elektrolyt oder Spülfluid, der mit
der Zuleitung (33) durch eine Kammer (28) und Kanäle
(30, 48) verbunden ist, einen mit dem schmalen Rohr
verbundenen Anschluß (4) zur Speisung mit Druckfluid
und einen Anschluß zur Abführung des beladenen Elek
trolyten oder des Spülfluids umfaßt, der mit der Ab
leitung (47) durch eine Kammer (24) und Kanäle (49,
49′) verbunden ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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ID=9321978
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---|---|---|---|
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---|---|
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