DE3625854C2 - Abgabevorrichtung zur gesteuerten Freisetzung eines Wirkstoffes - Google Patents
Abgabevorrichtung zur gesteuerten Freisetzung eines WirkstoffesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine neue und wirksame Vorrichtung zur
gesteuerten Abgabe eines Wirkstoffes an einen biologischen
Empfänger. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Abgabevor
richtung (Wirkstoffspender), umfassend eine Wand, die ein
inneres Lumen umgibt, in dem eine wärmeempfindliche, d. h. auf
Wärme ansprechende, Wirkstoffzubereitung und ein expandierbares
treibendes Teil enthalten sind.
Es bestand in der Medizin und auf dem Gebiet der Verabreichung
von Wirkstoffen und Arzneimitteln lange Bedarf an einer Vor
richtung, die imstande ist, einen Wirkstoff mit einer verhält
nismäßig gut gesteuerten Geschwindigkeit über einen längeren
Zeitraum abzugeben. Zum Beispiel besteht ein Bedarf die maxima
le Zeit der therapeutischen Wirkung von Arzneimitteln zu
erhöhen, bei denen die maximale Wirkungsdauer, wenn sie in
einer üblichen Dosisform, wie als Tablette, verabreicht werden,
nur einige Stunden beträgt. Der Patient, der eine derartige
übliche Form anwendet, muß mehrere Dosen in verhältnismäßig
kurzen Intervallen einnehmen. Darüberhinaus sinkt während der
Intervalle zwischen den einzelnen Dosen der therapeutische
Gehalt im Blut aufgrund metabolischer Wirkungen ab und der Ge
halt kann so gering erden, daß das Medikament praktisch un
wirksam wird. So schwankt der Gehalt an Arzneimittel, das für
die Therapie verfügbar ist, aufgrund der häufigen Dosen. Es
besteht auch Bedarf an einer Vorrichtung, die Wirkstoffe, die
schwierig abzugeben sind, üblicherweise aufgrund bestimmter
physikalischer Eigenschaften, abgeben kann. Zum Beispiel sind
Wirkstoffe, die in wäßrigen Flüssigkeiten unlöslich sind,
schwer abzugeben, da sie keine Lösungen bilden und folglich
nicht in Form einer Lösung aus einer Abgabevorrichtung freige
setzt werden können. Außerdem sind viele Wirkstoffe lipid lös
lich und diese Wirkstoffe sind schwierig in üblichen Dosie
rungsformen abzugeben.
Das Dokument US-PS 4,235,236 offenbart Abgabevorrichtungen zur
Freisetzung eines Wirkstoffs an eine Anwendungsumgebung, um
fassend (a) eine mikroporöse Wand, die eine Kammer umgibt und
bildet, (b) einen Wirkstoff in dieser Kammer und (c) ein sich
ausdehnendes Mittel in der Kammer, das einen osmotisch wirk
samen löslichen Stoff, ein gaserzeugendes Paar oder ein quell
bares Polymer, jeweils vollständig von einem flexiblen, semi
permeablen Film umgeben, umfaßt, wobei die Abgabevorrichtung
den Wirkstoff durch ein Zusammenwirken von osmotischen Vor
gängen und Diffusionsvorgängen als gesättigte Lösung freisetzt.
In bevorzugten Ausführungsbeispielen ist das sich ausdehnende
Mittel (c) vollständig von Wirkstoff umgeben vorgesehen.
Das Dokument DE 22 01 357 C2 offenbart Abgabevorrichtungen zur
Freisetzung eines Wirkstoffs an eine Anwendungsumgebung, die
eine temperaturempfindliche Wirkstofformulierung, die bei
Lagertemperatur fest oder halbfest und bei der Temperatur des
Anwendungsortes flüssig ist, in einem ersten Abteil und eine
Lösung eines osmotisch wirksamen gelösten bzw. löslichen Stoffs
in einem zweiten Abteil umfassen. Die Freisetzung der bei
Anwendungstemperatur flüssigen Wirkstofformulierung erfolgt in
Abhängigkeit von der Volumenzunahme des zweiten Abteils
aufgrund der osmotischen Wirkung der darin enthaltenen Lösung.
Das Dokument DE 28 14 709 A1 offenbart osmotische Abgabevor
richtungen zur Freisetzung eines osmotisch wirksamen, aktiven
Mittels, umfassend eine Wand, die für die Flüssigkeit durch
lässig und für das wirksame Mittel undurchlässig ist und eine
innere Kammer umgibt und bildet, ein in der Kammer enthaltenes
osmotisch wirksames Mittel und eine Austrittsöffnung in der
Wand, wobei die Abgabevorrichtungen dadurch gekennzeichnet
sind, daß die Wand aus einem Laminat aus einer semipermeablen
und einer mikroporösen Schicht besteht. Die Vorrichtungen set
zen das Mittel dadurch frei, daß Flüssigkeit kontinuierlich
durch die Wand in die Kammer eingesaugt wird mit einer Ge
schwindigkeit, die durch die Durchlässigkeit der Wand für die
Flüssigkeit und die osmotische Druckdifferenz zwischen der Lö
sung des osmotisch wirksamen Mittels und der Flüssigkeit der
Umgebung bestimmt wird, wodurch kontinuierlich eine Lösung der
osmotisch wirksamen Verbindung gebildet wird, die durch die
Austrittsöffnung an die Umgebung abgegeben wird.
Es ist ein Hauptgegenstand der Erfindung, eine neue und wirk
same Vorrichtung zur Abgabe eines Wirkstoffes zu entwickeln,
die den dringenden Bedarf erfüllt und einen Wirkstoff mit
gesteuerter Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum
abgeben kann, in der alles enthalten ist, die mit der Frei
setzung in einer flüssigen Anwendungsumgebung von selbst be
ginnt und aus sich heraus angetrieben wird, um einen schwer
freizusetzenden Wirkstoff über die Zeit abzugeben.
Die erfindungsgemäße Abgabevorrichtung ist in Anspruch 1 ange
geben. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Abgabevorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Abgabevorrichtung kann ein Arzneimittel abgeben,
das in einem auf Wärme ansprechenden, lipophilen,
pharmazeutisch annehmbaren Träger enthalten ist,
der in Gegenwart thermischer Energie, die aus der Anwen
dungsumgebung absorbiert wird, erweicht und eine freisetzbare
Masse bildet, die über die Zeit aus der Vorrichtung abgegeben
werden kann. In der Abgabevorrichtung ist eine eutektische
Masse enthalten umfassend mindestens zwei Komponenten und
mindestens ein Arzneimittel, wobei die eutektische Masse einen
Schmelzpunkt besitzt, der nahezu der gleiche ist wie die
Temperatur eines warmblütigen Tieres und die Masse wird aus dem
Abgabesystem bei dieser Temperatur abgegeben. Das Abgabesystem
kann auch eine innere Kapsel umfassen, in der eine im wesentli
chen wasserfreie, auf Temperatur ansprechende hydrophobe Masse
enthalten ist, umfassend unlösliche bis lösliche Arzneimittel
und wobei die auf Temperatur ansprechende Masse als Reaktion
auf die Energieaufnahme in der biologischen Anwendungsumgebung
ihre Form ändert und bei der Anwendung aus der Vorrichtung
abgegeben werden kann. Mit der Abgabevorrichtung kann ein
Arzneimittel an ein Tier abgegeben werden wobei die Vorrichtung
eine auf Wärme ansprechende Masse und einen expandierbaren
Körper enthält und die auf Wärme ansprechende Masse einen
Wirkstoff enthält, der in wäßriger Umgebung unlöslich ist und
in der Abgabevorrichtung in einem nicht wäßrigen Träger enthal
ten ist, der an ein Tier verabreicht werden kann. Die Erfindung
bezieht sich auch auf ein Laminat, das zur Herstellung einer
Abgabevorrichtung geeignet ist sowie eine Masse umfassend einen
Wirkstoff und eine wärmeempfindliche Masse zur Herstellung der
Abgabevorrichtung.
Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgetreu, sondern sollen nur
verschiedene Ausführungsformen nach der Erfindung zeigen:
Fig. 1 ist eine Ansicht einer Abgabevorrichtung zur oralen
Verabreichung eines Wirkstoffes an den Gastrointesti
naltrakt eines Warmblüters;
Fig. 2 ist eine aufgeschnittene Ansicht der Fig. 1 und zeigt
die innere Struktur der Abgabevorrichtung der Fig. 1;
Fig. 3 ist eine Ansicht einer Abgabevorrichtung nach der Er
findung, deren Wand teilweise entfernt ist und die
geeignet ist zur Freisetzung eines Wirkstoffs in eine
Körperöffnung, wie das Rektum und die Vagina;
Fig. 4 ist eine aufgeschnittene Ansicht einer Abgabevorrich
tung und zeigt die innere Struktur des Abgabesystems
umfassend eine innere Wand und eine äußere Wand, die
ein Lumen umgeben, in dem eine wärmeempfindliche Masse
und ein expandierbares treibendes Teil enthalten sind;
Fig. 5 ist eine Seitenansicht einer Abgabevorrichtung, die
vorgesehen und geeignet ist als Implantat zur Verab
reichung eines Arzneimittels mit gesteuerter Geschwin
digkeit an ein tierisches Gewebe über einen längeren
Zeitraum und
Fig. 6, 7, 8 und 9 zeigen Laminate, die geeignet sind zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen Abgabevorrichtung.
In den Figuren, die Beispiele für verschiedene erfindungsgemäße
Abgabevorrichtungen zeigen, ist in Fig. 1 eine Abgabevorrich
tung 10 angegeben umfassend einen Hauptteil 11 mit einer Wand
12, die eine in Fig. 1 nicht gezeigte Kammer umgibt und bildet.
Die Abgabevorrichtung 10 besitzt Mittel 13 in der Wand 12 zur
Freisetzung eines Wirkstoffs aus der Abgabevorrichtung 10 an
die Anwendungsumgebung über die Zeit.
In Fig. 2 ist die Abgabevorrichtung 10 der Fig. 1 aufgeschnit
ten dargestellt. Sie umfaßt den Körper 11, die Wand 12, die
eine innere Kammer umgibt und bildet und Mittel 13, die das
Innere der Kammer mit dem Äußeren der Vorrichtung 10 verbinden.
Die Wand 12 der Vorrichtung 10 ist bei 14 aufgeschnitten, um
die innere Kammer 15 zu zeigen. Die Wand 12 besteht aus einer
nicht toxischen Masse, die bei einer bevorzugten Ausführungs
form ihre physikalische und chemische Integrität während der
Abgabezeit beibehält, d. h. während der Abgabezeit nicht abge
baut wird. Die Wand 12 umfaßt bei einer Ausführungsform in
zumindest einem Teil eine wandbildende Masse, die für den
Durchgang einer äußeren Flüssigkeit durchlässig ist. Bei einer
anderen Ausführungsform umfaßt die Wand 12 in mindestens einem
Teil eine Masse, die für den Durchgang von Flüssigkeit durch
lässig und für den Durchgang eines Wirkstoffs oder anderer Be
standteile, die in dem Abgabesystem 10 vorhanden sind, undurch
lässig ist. Bei einer weiteren Ausführungsform umfaßt die Wand
12 zumindest zum Teil eine permeable oder semipermeable Masse,
wobei der Rest der Wand 12 eine Masse umfaßt, die ein Mittel 13
darstellt zur Freisetzung eines Wirkstoffs aus dem Abgabesystem
10.
Die innere Kammer 15 enthält eine wärmeempfindliche, auf Tempe
ratur ansprechende Masse 16, die durch Wellenlinien angegeben
ist und in der homogen oder heterogen eine durch Punkte ange
gebene Wirkstoffzubereitung 17 enthalten ist. Die innere Kammer
15 enthält ferner ein expandierbares, treibendes Teil 18, das
durch Striche angegeben ist und das in Schichtkontakt steht mit
einer Kontaktfläche, die gebildet wird durch die Grenzfläche
zwischen der auf Temperatur ansprechender Masse 16 und dem
expandierbaren Teil 18. Sowohl die auf Temperatur ansprechende
Masse 16 als auch das expandierbare Teil 18 besitzen eine Form,
die der inneren Form der Kammer 15 entspricht. Das Mittel 13
erstreckt sich durch die Wand 12 und verbindet die Kammer 15
mit dem Äußeren der Abgabevorrichtung 10. In den Fig. 1 und 2
ist das Mittel bei einer Ausführungsform ein Durchgang zur
Abgabe der Wirkstoffzubereitung 17 aus der Abgabevorrichtung 10
an die Anwendungsumgebung.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Abgabevorrichtung 10. Die Fig. 3 zeigt eine Abgabevor
richtung 10, die leicht in eine Körperöffnung, wie die Vagina
oder das Rektum, eingeführt werden kann. Die Abgabevorrichtung
10 besitzt eine längliche, zylindrische, selbsttragende Form
und umfaßt ein rundes Führungsende 19, ein rückwärtiges Ende
20, das mit einem manuell zu steuernden Faden 21 versehen ist
zur leichten Entfernung der Vorrichtung 10 aus der Körperöff
nung. Fig. 3 zeigt eine aufgeschnittene Ansicht der Abgabevor
richtung 10. In der Fig. 3 umfaßt die Abgabevorrichtung 10 eine
innere Wand 22, die zumindest teilweise aus einer mikroporösen
Masse besteht. Die Wand 22 enthält bei einer Ausführungsform
ein porenbildendes Mittel, das in der Anwendungsumgebung aus
der Wand 22 entfernt wird unter Bildung von Poren 23 mit
gesteuerter Größe. Bei einer anderen Ausführungsform umfaßt die
Wand 22 eine mikroporöse Masse, die eine Vielzahl von Mikropo
ren gesteuerter Größe aufweist. Bei jeder Ausführungsform der
Wand 22 stellt das Führungsende 19 das Mittel zur Freisetzung
des Wirkstoffs aus der Vorrichtung 10 dar. Die Vorrichtung 10
umfaßt ferner eine äußere Wand 12, die zumindest teilweise mit
der inneren Wand 22 laminiert ist. Die äußere Wand 12 besteht
zumindest teilweise aus einer durchlässigen (permeablen) Masse
oder zumindest teilweise aus einer semipermeablen Masse, die
für Flüssigkeit durchlässig ist und die bei der zuletzt genann
ten Ausführungsform für den Wirkstoff im wesentlichen undurch
lässig ist. Die laminierte Wand umgibt eine innere Kammer 15
enthaltend eine auf Temperatur ansprechende Masse 16, in der
der Wirkstoff 17 enthalten ist. Die auf Temperatur ansprechende
Masse 16 grenzt unmittelbar an die Innenseite der mikroporäsen
Wand 22 an zum Durchgang durch die Mikroporen 23. Die Kammer 15
enthält auch ein expandierbares treibendes Teil 18 laminar
angeordnet zu der auf Temperatur ansprechenden Masse 16. Die
Vorrichtung 10 enthält bei einer bevorzugten Ausführungsform
ein therapeutisch wirksames Mittel, d. h. ein Arzneimittel, das
geeignet ist, von der Schleimhaut der Vagina oder der Schleim
haut des Rektums aufgenommen zu werden und eine lokale oder
systemische Wirkung hervorruft. Die mikroporöse, das Arzneimit
tel freisetzende Oberfläche ist ein zusätzlicher Vorteil und
dient zur Diffusion des Arzneimittels über eine größere Aufnah
mefläche, wodurch das Arzneimittel über einen größeren Bereich
des Gewebes verteilt wird. Dadurch wird das Auftreten von
Gewebereizungen verringert.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Abgabevorrichtung 10. Fig. 4 ist eine aufgeschnittene An
sicht der therapeutischen Abgabevorrichtung. Die Abgabevorrich
tung 10 der Fig. 4 umfaßt einen Körper 11, eine äußere Wand 12
und einen Durchgang 13. Die Wand 12 umgibt eine innere Kapsel
wand 14 und eine innere Kammer 15. Bei einer Ausführungsform
umfaßt die Wand 12 eine für Flüssigkeit durchlässige wandbil
dende Masse oder bei einer anderen Ausführungsform umfaßt die
Wand 12 eine semipermeable wandbildende Masse, die für den
Durchgang der äußeren, in der Anwendungsumgebung vorhandenen
Flüssigkeit durchlässig und für den Durchgang eines Wirkstoffs
und anderer Bestandteile, die in der Kammer 15 enthalten sind,
im wesentlichen undurchlässig ist. Bei einer weiteren Ausfüh
rungsform kann eine semipermeable Wand 12 teilweise die innere
Kapsel 24 umgeben und der Rest der Wand 12 kann aus einer
anderen Masse bestehen. Die Kammer 15 enthält eine auf Tempe
ratur ansprechende, wärmeempfindliche Masse 16, die den Wirk
stoff 17 enthält und ein expandierbares treibendes Teil 18, das
in Schichtkontakt steht mit einer Kontaktfläche der auf
Temperatur ansprechenden Masse 16. Ein Durchgang 13 erstreckt
sich durch die äußere semipermeable Wand 12 und die innere
Kapselwand 24 zur vollständigen Kommunikation zwischen der
Kammer 15 und dem Äußeren der Vorrichtung 10.
Fig. 5 zeigt eine pharmazeutische Abgabevorrichtung, die be
sonders geeignet ist als Depot-Implantat. Die Abgabevorrichtung
10 wird hergestellt zur Verabreichung eines Wirkstoffs an ein
Tier. Sie umfaßt einen Körper 11, eine Wand 12 und ein Frei
setzungsmittel 13. Die Abgabevorrichtung 10, die als Implantat
geeignet ist, ist strukturell identisch mit der Vorrichtung 10
wie sie oben beschrieben ist und arbeitet auf gleiche Weise.
Das Implantat wird angewandt indem es in den Tierkörper, wie in
ein Muskelgewebe, eingesetzt wird, wo es das Arzneimittel mit
gesteuerter kontinuierlicher Geschwindigkeit über einen länge
ren Zeitraum freisetzt. Eine vorteilhafte Anwendung eines
solchen Implantats ist bei Operationen, die begleitet sind von
starken Schmerzen nach der Operation wenn der Patient das
Bewußtsein wiedererlangt. In diesen Fällen kann das Implantat,
das ein Analgetikum enthält, topisch oder subkutan während der
Operation in einen Muskel implantiert werden. Das Implantat
setzt das Analgetikum frei und erleichtert den Schmerz während
der Erholungsperiode und kann dann leicht aus dem Muskel ent
fernt werden.
Die Abgabevorrichtung 10 der Fig. 1 bis 5 setzt während der
Anwendung eine Wirkstoffzubereitung 17 an eine flüssige Umge
bung in einem Tier frei durch eine Kombination von zusammen
wirkenden thermodynamischen und kinetischen Aktivitäten. Das
heißt, bei der Anwendung absorbiert die wärmeempfindliche
lipophile, hydrophobe Masse 16 als Reaktion auf die Temperatur
in dem Tier thermische Energie, erweicht und/schmilzt und
bildet eine fließfähige oder halbpastöse freisetzbare Masse zur
Abgabe des Wirkstoffs 17 durch das Mittel 13. Indem die Masse
16 thermische Energie absorbiert und sich verändert wird
gleichzeitig äußere Flüssigkeit durch die semipermeable Wand 12
von der expandierbaren hydrophilen Schicht 18 eingesaugt, um
ein osmotisches Gleichgewicht zu erreichen und die Schicht 18
expandiert und quillt kontinuierlich. Die Schicht 18 expandiert
bei einer Ausführungsform während sich eine intakte, nicht
mischbare Grenzfläche zwischen der wärmeempfindlichen wasser
freien Masse 16 und der expandierbaren wasserhaltigen Schicht
18 ausbildet und erhalten bleibt. Die Expansion und das Quellen
der Schicht 18 führt zu einer Volumenzunahme, wodurch sie gegen
die wärmeempfindliche Masse 16 drückt. Indem die expandierbare
Schicht 18 Platz in der Kammer 15 beansprucht, drängt sie die
Masse 16, die den Wirkstoff 17 enthält, durch das Mittel (die
Öffnung) 13. Ferner löst sich bei der Anwendung, wie in Fig. 4
gezeigt, wenn Flüssigkeit durch die Wand 12 in die Vorrichtung
10 gesaugt wird, das innere dünnwandige, wasserlösliche Kapsel
teil 24 bei einer Körpertemperatur von 37°C oder darüber,
wobei die Vorrichtung 10 mit der semipermeablen Wand 12 zurück
bleibt. Das gelöste Gelatinegemisch kann sich mit der Masse 16
vermischen, und es kann die Innenseite der Wand 12 schmieren.
Während die Fig. 1 bis 5 verschiedene Vorrichtungen 10 zeigen,
die erfindungsgemäß hergestellt werden können, ist selbstver
ständlich, daß die Vorrichtung 10 eine Vielfalt von Formen und
Größen zur Abgabe eines Wirkstoffes 16 an die Anwendungsumge
bung haben kann. Zum Beispiel kann die Abgabevorrichtung 10 zur
oralen Verabreichung zur Freisetzung eines lokal oder syste
misch wirksamen therapeutischen Mittels an den Gastrointesti
naltrakt über die Zeit ausgebildet sein. Die oral verabreich
bare Vorrichtung 10 kann verschiedene übliche Formen und Größen
besitzen, wie rund mit einem Durchmesser von 3,2 bis 14,3 mm
(1/8 bis 9/16 inch) oder sie kann die Form einer Kapsel besit
zen mit Größen von 000 bis 0 und von 1 bis 8. Die Vorrichtung
10 kann auch in Form, Größe und Aufbau geeignet sein zur
bukkalen, zervikalen, intrauterinen, nasalen, subkutanen Anwen
dung und als künstliche Drüse. Die Vorrichtung kann angewandt
werden zur Verabreichung eines Wirkstoffs an Tiere einschließ
lich warmblütige Säugetiere, Menschen, Vögel, Reptilien und
Fische. Die Vorrichtung kann angewandt werden in Krankenhäu
sern, Kliniken, Heimen, in der Landwirtschaft, in Zoos, in
Veterinärkliniken, Krankenräumen und an anderen Orten.
Erfindungsgemäß hat es sich gezeigt, daß die Wand 12 herge
stellt werden kann aus einer wandbildenden Masse, die den Wirk
stoff 17 und ein Tier oder einen anderen Wirt nicht nachteilig
beeinflußt und die zumindest teilweise für den Durchgang einer
äußeren, wäßrigen Flüssigkeit, wie Wasser und biologische
Flüssigkeiten, durchlässig ist. Bei diesen Ausführungsformen
kann die Wand 12 aus semipermeablen oder permeablen Materialien
bestehen. Typische Materialien zur Herstellung der Wand 12 im
Ganzen oder teilweise umfassen semipermeable Polymere, die als
Membranen zur Osmose und umgekehrten Osmose bekannt sind, die
für den Durchgang von Flüssigkeit durchlässig sind, während sie
für den Durchgang von Wirkstoffen, einschließlich Arzneimitteln
und ähnlichem, im wesentlichen undurchlässig sind. Derartige
Materialien umfassen semipermeable Homopolymere, semipermeable
Copolymere und ähnliches. Bei einer Ausführungsform umfassen
typische Materialien Cellulose-ester, Cellulose-monoester,
Cellulose-diester, Cellulose-triester, Cellulose-ether und
Cellulose-ester-ether, deren Gemische und ähnliches. Die Cellu
lose-Polymere haben einen Substitutionsgrad (D.S.) der Anhydro
glucoseeinheit von mehr als 0 bis einschließlich 3. Unter Sub
stitutionsgrad ist die mittlere Anzahl ursprünglich an der An
hydroglucoseeinheit vorhandener Hydroxylgruppen zu verstehen,
die durch eine substituierende Gruppe ersetzt oder in eine
andere Gruppe umgewandelt sind. Die Anhydroglucoseeinheit kann
partiell oder vollständig substituiert sein durch Gruppen
wie Acyl, Alkanoyl, Aroyl, Alkyl, Alkenyl, Alkoxy, Halogen,
Carboalkyl, (Carboxyalkyl), Alkylcarbamat, Alkylcarbonat,
Alkylsulfonat, Alkylsulfamat und ähnliche semipermeable Polyme
re bildende Gruppen.
Die semipermeablen Materialien umfassen typischerweise solche
aus der Gruppe Cellulos-acylat, Cellulose-diacylat, Cellulose-tri
acylat, Cellulose-acetat, Cellulose-diacetat, Cellulose-tri
acetat, Mono-, Di- und Tri-cellulose-alkanylate, Mono-, Di- und
Tri-alkenylate, Mono-, Di- und Tri-aroylate u.ä. Beispielhafte
Polymere umfassen Cellulose-acetat mit einem Substitutionsgrad
von 1,8 bis 2,3 und einem Acetylgehalt von 32 bis 39,9%,
Cellulose-diacetat mit einem Substitutionsgrad von 1 bis 2 und
einem Acetylgehalt von 21 bis 35%, Cellulose-triacetat mit
einem Substitutionsgrad von 2 bis 3 und einem Acetylgehalt von
34 bis 44,8% und ähnliches. Speziellere Cellulosepolymere um
fassen Cellulose-propionat mit einem Substitutionsgrad von 1,8
und einem Propionylgehalt von 38,5%, Cellulose-acetat-propio
nat mit einem Acetylgehalt von 1,5 bis 7% und einem Propionyl
gehalt von 39 bis 42%, Cellulose-acetat-propionat mit einem
Acetylgehalt von 2,5 bis 3, einem mittleren Propionylgehalt von
39,2 bis 45% und einem Hydroxylgehalt von 2,8 bis 5,4%,
Cellulose-acetat-butyrat mit einem Substitutionsgrad von 1,8,
einem Acetylgehalt von 13 bis 15% und einem Butyrylgehalt von
34 bis 39%, Cellulose-acetat-butyrat mit einem Acetylgehalt
von 2 bis 29,5%, einem Butyrylgehalt von 17 bis 53% und einem
Hydroxylgehalt von 0,5 bis 4,7%, Cellulose-triacylate mit
einem Substitutionsgrad von 2,9 bis 3, wie Cellulose-trivale
rat, Cellulose-trilaurat, Cellulose-tripalmitat, Cellulose-tri
octanoat und Cellulose-tripropionat, Cellulose-diester mit
einem Substitutionsgrad von 2,2 bis 2,6, wie Cellulose-disuc
cinat, Cellulose-dipalmitat, Cellulose-dioctanoat, Cellulose-di
carpylat, Cellulose-propionat-morpholinobutyrat, Cellulose-ace
tat-butyrat, Cellulose-acetat-phthalat und ähnliche, ge
mischte Cellulose-ester wie Cellulose-acetat-valerat, Cellulo
se-acetat-succinat, Cellulose-propionat-succinat, Cellulose-ace
tat-octanoat, Cellulose-valerat-palmitat, Cellulose-acetat-hep
tonat und ähnliche. Semipermeable Polymere sind bekannt aus
der US-PS 4 077 407 und können hergestellt werden nach Verfah
ren, wie sie beschrieben sind in Encyclopedia of Polymer
Science and Technology, Bd. 3, S. 325-354, 1964, Interscience
Publishers, Inc., New York.
Weitere semipermeable Polymere umfassen Acetaldehyd-dimethyl
cellulose-acetat; Cellulose-acetat-ethylcarbamat; Cellulose-ace
tat-methylcarbamat; Cellulose-dimethylaminoacetat; eine
Cellulosemasse umfassend Cellulose-acetat und Hydroxypropyl-meth
ylcellulose; eine Masse umfassend Cellulose-acetat und
Cellulose-acetat-butyrat; eine Cellulosemasse umfassend
Cellulose-acetat-butyrat und Hydroxypropyl-methyl-cellulose;
semipermeable Polyamide; semipermeable Polyurehtane; semiper
meable Polysulfane; semipermeable sulfonierte Polystyrole,
vernetzte selektiv semipermeable Polymere, die gebildet worden
sind durch gemeinsame Ausfällung eines Polyanions und eines
Polykations wie sie angegeben sind in den US-PS 3 173 876,
3 276 586, 3 541 005, 3 541 006 und 3 546 142; selektiv
semipermeable Siliconkautschukarten; semipermeable Polymere,
wie sie angegeben sind von Loeb und Sourirajan in US-PS 3 133
132; semipermeable Polystyrolderivate; semipermeables Poly
natriumstyrolsulfonat; semipermeable Polymere mit einer Flüs
sigkeitsdurchlässigkeit von 25×10-1 bis 10-7 cm³·µm/cm² · h ·
bar (10-1 bis 10-7 cc·mil/cm²·atm) angegeben pro bar hydrosta
tische oder osmitische Druckdifferenz über die semipermeable
Wand. Die Polymere sind bekannt aus den US-PS 3 845 770,
3 916 899 und 4 160 020 und aus Handbook of Common Polymers,
von Scott, j:R. und Roff, W. J., 1971, CRC Press, Cleveland,
Ohio.
Andere, Nicht-Cellulose-Materialien zur Herstellung der Wand 12
umfassen Polyolefine, vinylartige Polymere, Kondensations-Poly
mere und kautschukartige Polymere. Die Materialien erlauben den
Durchgang von Flüssigkeit und sind im wesentlichen beständig
gegenüber dem Vorhandensein des expandierbaren Teils 18 in der
Kammer 15 während der Anwendung der Vorrichtung 10. Beispiel
hafte Materialien umfassen Polyethylen, Polypropylen, Ethylen-
Vinylacetat-Copolymer, Polybuten, Polyvinyl-acetat, vernetzten
Polyvinylalkohol, weichgemachte Polyamide, Polyester, Polycar
bonate, Polyisopren, Polybutadien, Polyvinyl-butryl und ähn
liche.
Die zur Herstellung der Wand 19 angewandten mikroporösen Mate
rialien können allgemein als so beschrieben werden, daß sie ein
schwammartiges Aussehen besitzen und eine Stützstruktur für
miteinander verbundene Poren oder Hohlräume darstellen. Das
Material kann isotrop sein, wobei die Struktur über einen Quer
schnittsbereich homogen ist, es kann anisotrop sein, wobei die
Struktur über einen Querschnittsbereich nicht homogen ist oder
es kann beide Arten von Querschnittsbereichen aufweisen. Die
Materialien sind offenzellig, da die Poren kontinuierlich oder
miteinander verbunden sind und Öffnungen auf beiden Seiten der
mikroporösen Wand 19 aufweisen. Die Mikroporen sind über gewun
dene Pfade gleichmäßiger und ungleichmäßiger Form einschließ
lich gekrümmt, gerade, gerade-gekrümmt, miteinander verbunden,
statistisch orientierte kontinuierliche Poren, gehinderte bzw.
gestörte verbundene Poren und andere miteinander verbundene
poröse Pfade, die bei mikroskopischer Untersuchung unterscheid
bar sind.
Allgemein sind die mikroporösen Wände dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine verringerte Massendichte besitzen verglichen mit
der Dichte der entsprechenden nichtporösen Vorläufer der mikro
porösen Wand. Die morphologische Struktur der gesamten mikropo
rösen Wand besitzt eine größere Gesamtoberfläche als die nicht
poröse Wand. Die mikroporöse Wand kann ferner durch die Poren
größe, die Anzahl der Poren, die Krümmung der mikroporösen
Pfade und die Porosität, die von der Größe und Anzahl der Poren
abhängt, gekennzeichnet sein. Die Porengröße einer mikroporösen
Wand wird leicht bestimmt durch Messung des beobachteten Poren
durchmessers an der Oberfläche des Materials unter dem Elektro
nenmikroskop. Allgemein können Materialien mit 5 bis 95% Poren
und einer Porengröße von 1 nm (10Å) bis 100 µm zur Herstellung
der Wand 19 verwendet werden. Beziehungen der oben angegebenen
Art werden diskutiert in Transport Phenomena In Membranes, von
Lakshminatayamah, N., Kapitel 6, 1969, Academic Press, Inc.,
New York; Mikroporöse Materialien sind angegeben in Science,
Bd. 170, S. 1302-1305, 1970; Nature, Bd. 214, S. 285, 1967;
Polymer Engineering and Science, Bd. 11, S. 284-388, 1971;
US-PS 3 567 809 und 3 751 537 und in Industrial Processing With
Membranes von Lacey, R. E. und Loeb, Sidney, S. 131-134, 1972,
Wiley Interscience, New York.
Mikroporöse Materialien sind im Handel erhältlich und sie
können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Sie können
hergestellt werden durch ätzendes Kernziehen (etched nuclear
tracking), durch Kühlen einer Lösung eines fließfähigen Poly
mers unter den Gefrierpunkt, wobei das Lösungsmittel aus der
Lösung in Form von Kristallen, die in dem Polymer dispergiert
sind, austritt und anschließendes Härten des Polymers, gefolgt
von einer Entfernung der Lösungsmittelkristalle, durch Kalt
verstrecken oder Heißverstrecken bei niederen oder hohen Tem
peraturen bis Poren entstehen, durch Auslaugen einer löslichen
Komponente aus dem Polymer mit Hilfe eines geeigneten Lösungs
mittels, durch Ionenaustauschreaktion und durch Polyelektrolyt
verfahren. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird die
mikroporöse Wand in der Anwendungsumgebung aus einem Vorläufer
für die mikroporöse Wand erzeugt. Die zuletzt genannte Wand
enthält einen Porenbildner, der aus dem Vorläufer entfernt wird
durch Lösen oder Auslaugen des Porenbildners unter Bildung
einer wirksamen mikroporösen Wand. Die für die erfindungsge
mäßen Zwecke geeigneten Porenbildner sind solche ausgewählt aus
der Gruppe der festen Porenbildner in einer Menge von etwa 1
bis 50 Gewichts-% oder darüber und der flüssigen Porenbildner
in einer Menge von etwa 0,5 bis 20 Gewichts-% und deren Ge
mischen. Bei einer anderen Ausführungsform kann die mikroporöse
Wand durch ein Aufpreßbeschichtungsverfahren hergestellt wer
den. Bei dieser Ausführungsform kann eine starre mikroporöse
Wand, die im wesentlichen frei ist von Substanzen, die in der
in der Anwendungsumgebung vorhandenen Flüssigkeit löslich oder
quellbar sind, hergestellt werden durch Aufpressen eines mikro
porösen Materials um die die Kammer bildenden Bestandteile. Im
allgemeinen wird eine mikroporöse Wand unter einem Druck von
500 bis 5000 daN/cm², üblicherweise in einer Rotationsmaschine,
aufgepreßt. Verfahren zur Herstellung von mikroporösen Wänden
sind beschrieben in Synthetic Polymer Membranes, von R. E.
Kesting, Kap. 4 & 5, 1971, McGraw-Hill, Inc.; Chemical Reviews,
Bd. 18, S. 373-455, 1934; Polymer Engineering and Science, Bd.
11, S. 284-288, 1971; J. Appln. Poly. Sci., Bd. 15, S. 811-829,
1971; den US-PS 3 565 259, 3 615 024, 3 751 536, 3 801 692,
3 852 224, 3 849 528 und 3 929 509 und in der GB-PS 1 459 356.
Materialien, die zur Herstellung einer mikroporösen Wand geeig
net sind, sind unter anderem Polycarbonate umfassend lineare
Polyester von Kohlensäure, bei denen Carbonatgruppen in den
Polymerketten wiederkehren durch Phosgenierung einer aromati
schen Dihydroxyverbindung wie Bisphenol, mikroporöses Poly
vinylchlorid, mikroporöse Polyamide wie Polyhexamethylenadi
pinamid, mikroporöse Modacryl-Copolymere einschließlich sol
chen, die erhalten worden sind aus Polyvinylchlorid und Acryl
nitril, Styrol/Acrylsäure-Copolymere, mikroporöse Polysulfone
gekennzeichnet durch Diphenylensulfongruppen in der linearen
Kette, halogenierte Polymere wie Polyvinylidenfluorid, Poly
vinylfluorid und Polyfluorhalogenkohlenwasserstoffe, Polychlor
ether, Celluloseester, Celluloseether, Celluloseacylate, Acetal
polymere, Polyformaldehyd, Polyester, die hergestellt worden
sind durch Veresterung einer Dicarbonsäure oder eines Anhydrids
mit einem Polyol, Polyalkylensulfide, phenolische Polyester,
mikroporöse Polysaccharide mit substituierten oder unsubsti
tuierten Anhydroglucoseeinheiten, asymmetrische poröse Poly
mere, vernetzte Olefinpolymere, hydrophobe und hydrophile mikro
poröse Homopolymere, Copolymere oder Interpolymere mit einer
verringerten Schüttdichte und Materialien, wie sie angegeben
sind in den US-PS 3 595 752, 3 643 178, 3 654 066, 3 709 774,
3 718 532, 3 803 061, 3 852 224, 3 852 388, 3 853 631 und
3 948 254, der GB-PS 1 126 849 und in Chem. Abst., Bd. 71,
4274F, 22572F und 22573F, 1969.
Weitere mikroporöse Materialien umfassen Materialien, die in der
in der Anwendungsumgebung vorhandenen Flüssigkeit im wesentlichen
unlöslich sind, inert sind, nicht zerfallen, nicht abgebaut
werden und in Pulverform verpreßt, durch Luftverwirbelung, Ein
tauchverfahren und ähnliches aufgebracht werden können. Bei
spielhafte Materialien sind u. a. Polyurethane, Copolymere von
Divinylchlorid und Acrylnitril, organische Substanzen wie ver
netzte kettenverlängerte Polyurethane, mikroporöse Polyurethane,
wie sie in der US-PS 3 524 753 angegeben sind, Polyimide, Poly
benzimidazole, Kollodium (Cellulosenitrat mit 11% Stickstoff),
regenerierte Proteine, mikroporöse Materialien, die hergestellt
worden sind durch Diffusion eines mehrwertigen Kations in Poly
elektrolyt-Sole, wie in der US-PS 3 565 259 angegeben, aniso
trope mikroporöse Materialien von ionisch assoziierten Poly
elektrolyten, mikroporöse Polymere, die gebildet worden sind
durch gemeinsame Ausfällung eines Polykations und eines Poly
anions wie in den US-PS 3 276 589, 3 541 006 und 3 546 142
beschrieben, Derivate von Polystyrol wie Polynatriumstyrolsul
fon und Polyvinylbenzyltrimethylammoniumchlorid, die mikroporö
sen Materialien, die diskutiert werden in den US-PS 3 615 024,
3 646 178 und 3 852 224, die mikroporösen Wände mit einer Viel
zahl von Mikroporen wie sie angegeben sind in der US-PS 3 948
254 und ähnlich.
Der Ausdruck "Porenbildner" umfaßt porenbildende Feststoffe und
porenbildende Flüssigkeiten. Bei dem zuletzt genannten Ausdruck
umfaßt "Flüssigkeit" allgemein halbfeste Stoffe, Pasten und
viskose Flüssigkeiten. Die Porenbildner können anorganisch oder
organisch sein. Der Ausdruck "Porenbildner" für Feststoffe und
Flüssigkeiten umfaßt Substanzen, die aus dem Vorläufer der
mikroporösen Wand durch die in der Anwendungsumgebung vorhande
ne Flüssigkeiten herausgelöst, extrahiert oder ausgelaugt
werden können unter Bildung einer wirksamen offenzelligen
mikroporösen Wand. Ferner umfassen für die erfindungsgemäßen
Zwecke geeignete Porenbildner solche, die, ohne daß es zu
physikalischen oder chemischen Veränderungen in dem Polymer
kommt, herausgelöst, ausgelaugt oder extrahiert werden können.
Die porenbildenden Feststoffe können eine Größe von etwa 0,1
bis 200 µm besitzen und umfassen Alkalisalze, wie Lithiumchlo
rid, Lithiumcarbonat, Natriumchlorid, Natriumbromid, Natrium
carbonat, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumphosphat, Natrium
benzoat, Natriumacetat, Natriumcitrat, Kaliumnitrat und ähnli
che; Erdalkalisalze wie Calciumphosphat, Calciumnitrat,
Calciumchlorid und ähnliche; Übergangsmetall-Salze wie
Eisen-III-chlorid, Eisen-II-sulfat, Zinksulfat, Kupfer-II-chlo
rid, Manganfluorid, Manganfluorsilicat und ähnliche; organische
Verbindungen wie Polysaccharide einschließlich Saccharose,
Glucose, Fructose, Mannit, Mannose, Galactose, Aldohexose,
Altrose, Talose, Sorbit und ähnliche; organische, aliphatische
und aromatische Hydroxyverbindungen (Ole) einschließlich Diole,
Polyole und andere Polyole wie mehrwertige Alkohole, Polyalky
lenglykol, Polyglykol, Poly(α-ω)alkylendiole und ähnliche. Die
Porenbildner sind nicht toxisch und bei ihrer Entfernung aus
der Wand entstehen Kanäle durch die Wand, die sich mit Flüssig
keit füllen. Die Kanäle werden bei einer Ausführungsform Mittel
oder Wege zur Freisetzung des Wirkstoffs aus der Abgabevorrich
tung. Die Poren erstrecken sich von der Innenseite der Wand bis
zur Außenseite der Wand zur wirksamen Freisetzung des Wirk
stoffs an das äußere des Abgabesystems. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform enthält die Wand 1 bis 50% Porenbildner,
bezogen auf das Gewicht des Polymers, ausgewählt aus der Gruppe
der anorganischen Salze, organischen Salze, Kohlenwasserstoffe
und Hydroxyverbindungen, die angewandt werden, wenn Poren mit
gesteuerter Porosität während der Anwendung in einer biologi
schen Umgebung gebildet werden.
Das in der Kammer 15 vorhandene expandierbare Teil 18
ist eine Hydrogelmasse. Die Hydrogelmasse ist nicht
vernetzt oder ist gegebenenfalls vernetzt und kann Eigenschaf
ten besitzen, wie die Fähigkeit eine äußere Flüssigkeit durch
die semipermeable Wand 12 einzusaugen oder zu absorbieren. Wenn
das Hydrogel osmotische Eigenschaften besitzt, erzeugt es einen
osmotischen Druckgradienten über eine semipermeable Wand 12
gegenüber einer Flüssigkeit außerhalb des Abgabesystems 10. Die
zur Herstellung des quellfähigen, expandierbaren Hydrogels an
gewandten Materialien sind polymere Materialien allein und
polymere Materialien vermischt mit osmotischen Mitteln, die mit
Wasser oder einer biologischen Flüssigkeit in Wechselwirkung
treten, Flüssigkeit absorbieren und quellen oder sich ausdehnen
bis zu einem Gleichgewichtszustand. Die Polymere besitzen die
Fähigkeit, eine nennenswerte Menge der eingesaugten Flüssigkeit
in der Polymerstruktur festzuhalten. Bei einer bevorzugten Aus
führungsform sind die Polymere gelförmige Polymere, die in
einem hohen Maße quellen oder sich ausdehnen können und übli
cherweise eine 2- bis 50fache Volumenzunahme zeigen. Die quell
fähigen, hydrophilen Polymere, die auch als osmotische Polymere
oder Osmopolymere bekannt sind, können nicht vernetzt oder
leicht vernetzt sein. Die Vernetzungen können kovalente oder
ionische Bindungen sein, wobei das Polymer die Fähigkeit
besitzt in Gegenwart von Flüssigkeit zu quellen und, wenn es
vernetzt ist, sich in der Flüssigkeit nicht zu lösen. Das
Polymer kann pflanzlichen, tierischen oder synthetischen
Ursprungs sein. Polymere Materialien, die für die erfindungsge
mäßen Zwecke geeignet sind sind u. a. Polyhydroxyalkylmethacry
lat mit einem Molekulargewicht von 5 000 bis 5 000 000, Poly
vinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von 10 000 bis
360 000, anionische und kationische Hydrogele, Polyelektrolyt
komplexe, Polyvinylalkohol mit einem niedrigen Acetatrest, ein
quellfähiges Gemisch aus Agar und Carboxymethylcellulose, eine
quellfähige Masse umfassend Methylcellulose vermischt mit einem
schwach vernetzten Agar, ein in Wasser quellfähiges Copolymer,
das hergestellt worden ist aus einer Dispersion von feinteili
gem Copolymer aus Maleinsäureanhydrid und Styrol, Ethylen,
Propylen oder Isobutylen, in Wasser quellfähige Polymere von
N-Vinyllactamen und ähnliches.
Andere gelierbare Flüssigkeit absorbierende und/oder einsau
gende und festhaltende Polymere, die geeignet sind zur Her
stellung des hydrophilen expandierbaren treibenden Teils um
fassen Pectin mit einem Molekulargewicht im Bereiche von 30 000
bis 300 000, Polysaccharide wie Agar, Gummi Arabicum, indischer
Tragant, Tragant, Algine und Aguar, Carbopol®, saure Carboxid
polymere und deren Derivate, Polyacrylamide, in Wasser quell
fähige Inden/Maleinsäureanhydrid-Polymere, Good-rite®, Poly
acrylsäure mit einem Molekulargewicht von 80 000 bis 200 000,
Polyox®, Polyethylenoxidpolymere mit einem Molekulargewicht von
100 000 bis 5 000 000, mit Stärke gepfropfte Copolymere,
Aqua-Keep®, Acrylatpolymere mit einer Wasserabsorptionsfähig
keit von etwa dem 400fachen ihres ursprünglichen Gewichts,
Diester von Polyglucan, eine Gemisch aus vernetztem Polyvinyl
alkohol und Poly(N-vinyl-2-pyrrolidon), Zein erhältlich als
Prolamin, Polyethylenglykol mit einem Molekulargewicht von
4 000 bis 100 000 und ähnliches. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform umfaßt das expandierbare Teil Polymere und polymere
Massen, die warm verformbar sind. Typische Polymere mit hydro
philen Eigenschaften sind bekannt aus den US-PS 3 865 108,
4 002 173, 4 327 725 und aus Handbook of Common Polymers, von
Scott und Roff, Cleveland Rubber Company, Cleveland, Ohio.
Das quellfähige, expandierbare Polymer dient, außer daß es eine
treibende Kraft zur Abgabe eines Wirkstoffs aus der Vorrichtung
10 darstellt, als Trägermatrix für einen osmotisch wirksamen
löslichen (gelösten) Stoff. Der osmotisch lösliche Stoff kann
homogen oder heterogen mit dem Polymer vermischt sein zur Er
zeugung des gewünschten expandierbaren Teils 18. Die Masse
umfaßt bei einer bevorzugten Ausführungsform mindestens ein
Polymer und mindestens einen osmotischen Stoff. Allgemein um
faßt die Masse etwa 20 bis 90 Gew.-% Polymer und 80 bis 10
Gew.-% osmotischen Stoff, wobei bevorzugte Massen 35 bis 75
Gew.-% Polymer und 65 bis 25 Gew.-% osmotischen Stoff enthal
ten.
Die osmotisch wirksame Verbindung, die homogen oder heterogen
mit dem quellfähigen Polymer vermischt sein kann unter Bildung
eines stoßenden oder treibenden Teils, ist ein osmotisch wirk
samer löslicher Stoff, der in der in das quellfähige Polymer
eingesaugten Flüssigkeit löslich ist und einen osmotischen
Druckgradienten über eine semipermeable Wand gegenüber einer
äußeren Flüssigkeit erzeugt. Osmotisch wirksame Verbindungen
und lösliche Stoffe sind auch als osmotische Mittel bekannt.
Osmotisch wirksame Mittel, die für die erfindungsgemäßen Zwecke
geeignet sind, sind u. a. Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid,
Natriumchlorid, Lithiumchlorid, Kaliumchlorid, Kaliumsulfat,
Natriumsulfat, Mannit, Harnstoff, Sorbit, Inosit, Saccharose,
Glucose und ähnliche. Der osmotische Druck in bar der erfin
dungsgemäß geeigneten osmotischen Mittel ist größer als 0, im
allgemeinen 8 bis 500 bar oder darüber.
Die auf Temperatur ansprechende Masse 16, die den Wirkstoff 17
homogen oder heterogen dispergiert oder gelöst enthält, besteht
bei einer bevorzugten Ausführungsform aus einem wärmeempfindli
chen hydrophoben Material, das bei Raumtemperatur bis zu 25°C
und wenige Grad darüber und darunter feststoffartige Eigen
schaften besitzt und einen Schmelzpunkt oder Erweichungspunkt
innerhalb eines Bereichs von 25 bis 45°C hat. Bei einer bevor
zugten Ausführungsform liegt die Temperatur bei etwa der Kör
pertemperatur von Säugetieren von 37°C und einige Grade dar
über und darunter. Die Ausdrücke "Schmelzpunkt", "Erweichungs
punkt", "Gießpunkt" oder "Verflüssigung" werden im Rahmen der
Erfindung so verwendet, daß sie die Temperatur angeben, bei der
die auf Temperatur ansprechende Masse schmilzt, sich auflöst,
ein pastenartiges Band bildet oder sich löst, um einen Träger
zu ergeben zur Freisetzung des Wirkstoffs 17 aus der Vorrich
tung 10.
Der Ausdruck "auf Temperatur ansprechend" wie er hier verwendet
wird, umfaßt thermoplastische Massen einschließlich solchen,
die als Reaktion auf Wärme aus der Vorrichtung abgegeben werden
können und sich beim Abkühlen wieder verfestigen oder dick
werden. Der Ausdruck umfaßt auch thermotrope Massen, die
imstande sind, als Reaktion auf thermische Energie sich nach
und nach zu verändern und sie sind temperaturempfindlich in
ihrer Reaktion auf die Zufuhr oder den Abzug von Energie. Der
Ausdruck "auf Temperatur ansprechend", wie er erfindungsgemäß
verwendet wird, bedeutet bevorzugt die chemisch-physikalische
Eigenschaft einer Masse bzw. eines Trägers, feste oder fest
stoffartige Eigenschaften bei Temperaturen bis zu 25°C zu
zeigen und bei Berührung mit Wärme bei Temperaturen von 31°C,
üblicherweise im Bereich von 25 bis 45°C, flüssig, halbfest
oder viskos zu werden. Der auf Temperatur ansprechende Träger
ist wärmeempfindlich und vorzugsweise wasserfrei und besitzt
die Eigenschaft, daß er bei erhöhter Temperatur schmilzt,
aufgelöste wird, sich löst, erweicht oder verflüssigt, wodurch
es möglich wird, daß der auf Temperatur ansprechende Träger mit
dem homogen oder heterogen damit vermischten Wirkstoff 17 aus
der Vorrichtung 10 abgegeben wird. Der auf Temperatur anspre
chende Träger ist vorzugsweise lipophil und hydrophob. Eine
andere wichtige Eigenschaft des Trägers ist seine Fähigkeit,
die Stabilität des darin enthaltenen Mittels während der
Lagerung und während der Freisetzung des Mittels aufrechtzuer
halten. Repräsentative auf Temperatur ansprechende Massen und
ihre Schmelzpunkte sind Kakaobutter 32 bis 34°C; Kakaobutter
+2% Bienenwachs 35 bis 37°C; Propylenglykolmonostearat und
Distearat 32 bis 35°C; hydrierte Öle wie hydrierte pflanzliche
Öle 36 bis 37,5°C; 80% hydriertes pflanzliches Öl und 20%
Sorbitanmonopalmitat 39 bis 39,5°C; 80% hydriertes pflanzli
ches Öl und 20% Polysorbat 60, 36 bis 37°C; 77,5% hydriertes
pflanzliches Öl, 20% Sorbitantrioleat und 2,5% Bienenwachs 35
bis 36°C; 72,5% hydriertes pflanzliches Öl, 20% Sorbitantri
oleat, 2,5% Bienenwachs und 5,0% destilliertes Wasser 37 bis
38°C; Mono-, Di- und Triglyceride von Säuren mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen einschließlich gesättigten und ungesättigten
Säuren wie Palmitin-, Stearin-, Olein-, Linol-, Linolen- und
Archidon-säure; Glyceride von Fettsäuren mit einem Schmelzpunkt
von mindestens 32°C wie Monoglyceride, Diglyceride und Trigly
ceride von pflanzlichen Fettsäuren mit 10 bis 18 Kohlenstoff
atomen, die erhalten worden sind aus Kokosnußöl, Olivenöl und
ähnlichem; partiell hydriertes Leinsamenöl 35 bis 39°C; gehär
tete Fettalkohole und Fette 33 bis 36°C; Hexadienol und wasser
haltiges Lanolintriethanolamin-glycerylmonostearat 38°C;
eutektische Gemische von Mono-, Di- und Trigylceriden 35 bis
39°C; Whitepsol® H15, Triglycerid von gesättigten pflanzlichen
Fettsäuren mit Monoglyceriden 33,5 bis 35,5°C,; Witepsol® H32
frei von Hydroxylgruppen 31 bis 33°C; Witepsol® W25 mit einem
Verseifungswert von 225 bis 240 und einem Schmelzpunkt von 33,5
bis 35,5°C; Witepsol® E75 mit einem Verseifungswert von 220 bis
230 und einem Schmelzpunkt von 37 bis 39°C; ein Polyalkylengly
kol wie Polyethylenglykol 1000; ein lineares Polymer von
Ethylenoxid 38 bis 41°C; Polyethylenglykol 1500, Schmelzpunkt
bei 38 bis 41°C; Polyethylenglykolmonostearat 39 bis 42,5°C; 33%
Polyethylenglykol 1500, 47% Polyethylenglykol 6000 und 20%
destilliertes Wasser 39 bis 41°C; 30% Polyethylenglykol 1500,
40% Polyethylenglykol 4000 und 30% Polyethylenglykol 400, 33
bis 38°C; Gemische von Mono-, Di- und Triglyceriden gesättigter
Fettsäuren mit 11 bis 17 Kohlenstoffatomen 33 bis 35°C; Block
copolymer aus 1,2-Butylenoxid und Ethylenoxid; Blockcopolymer
aus Propylenoxid und Ethylenoxid; Blockcopolymer aus Polyoxyal
kylen und Propylenglykol; Wachse aus Erdöl für Nahrungsmittel
und ähnliches. Die auf Temperatur ansprechende Masse ist ein
Mittel zur Lagerung eines Wirkstoffs in einer festen Masse bei
Temperaturen von 25°C wobei eine nicht mischbare Grenzfläche zu
der quellfähigen Masse hin erhalten bleibt und zur Abgabe des
Mittels in einer fließfähigen Masse bei einer Temperatur über
25°C vorzugsweise im Bereiche von 25 bis 45°C. Die auf Tempera
tur ansprechende Masse kann, nachdem sie an eine biologische
Umgebung abgegeben worden ist, leicht ausgeschieden, metaboli
siert, assimiliert oder ähnliches werden zur wirksamen Anwen
dung des Wirkstoffs.
Materialien, die geeignet sind zur Bildung der inneren Wand 24
sind solche, wie sie zur Herstellung einer Kapsel verwendet
werden. Die Kapselwand 24 umfaßt allgemein eine aus einem oder
aus zwei Stücken bestehende Konstruktion und ist vorzugsweise
rohrförmig und besitzt eine Öffnung an einem Ende und ist an
dem davon entfernten Ende halbkugelförmig oder kuppelförmig
geschlossen. Das Kapselteil dient als Hohlkörper mit einer
Wand, die eine innere Kammer umgibt und bildet und besitzt eine
Öffnung, die eine Verbindung mit dem Äußeren der Kapsel her
stellt sowie zum Füllen der Kapsel dient. Bei einer Ausfüh
rungsform wird eine Kapsel hergestellt durch Eintauchen eines
Dorns, wie eines Dorns aus korrosionsbeständigem Stahl, in ein
Bad, das eine Lösung aus einem die Kapselwand bildenden Mate
rial enthält, wobei der Dorn mit dem Material überzogen wird.
Dann wird der Dorn herausgezogen und in einem Luftstrom gekühlt
und getrocknet. Die Kapsel wird von dem Dorn abgestreift und
zurechtgeschnitten, um eine Kapsel mit einem inneren Hohlraum
zu erhalten. Materialien, die zur Kapselherstellung geeignet
sind, sind handelsübliche Materialien wie Gelatine; Gelatine
mit einer Viskosität von 1,5 bis 3 mPa·s (15-30 mP) und einer
Bloomfestigkeit von bis zu 150 g; Gelatine mit einem Bloomwert
von 160 bis 250; eine Masse umfassend Gelatine, Glycerin, Was
ser und Titandioxid; eine Masse umfassend Gelatine, Erythrosin,
Eisenoxid und Titandioxid; eine Masse umfassen Gelatine,
Glycerin, Sorbit, Kaliumsorbat und Titatdioxid; eine Masse
umfassend Gelatine, Gummi Arabicum, Glycerin und Wasser;
wasserlösliche Polymere, die den Durchgang von Wasser ermögli
chen und zu Kapseln geformt werden können und ähnliches.
Der Ausdruck"Wirkstoff" wie er hier verwendet wird bezeichnet
irgendeinen Wirkstoff oder eine Verbindung, der (die) von der
Vorrichtung 10 abgegeben werden kann, um ein günstiges oder
nützliches Ergebnis zu erzielen. Der Wirkstoff kann in dem
wärmeempfindlichen Träger 16 von unlöslich bis zu sehr gut
löslich sein. Der Ausdruck "Wirkstoff" umfaßt Biozide, Fungizi
de, Larvizide, Parasitizide, Flukizide (Mittel gegen Saugwür
mer), Arzneimittel, Nährstoffe, Vitamine, Nahrungsmittelzusät
ze, Mineralstoffe, Anthelmintika, Wachstumsbeschleuniger und
andere Mittel, die eine günstige Wirkung auf die Anwendungsum
gebung ausüben.
In der Beschreibung und den Ansprüchen umfaßt der Ausdruck
"Wirkstoff" irgendeine physiologisch oder pharmakologisch wirk
same Substanz, die eine lokale oder systemische Wirkung bei
Tieren einschließlich warmblütigen Säugetieren, Menschen und
Primaten, Haustieren, Sporttieren, landwirtschaftlichen Tieren
und Zootieren hervorruft. Der Ausdruck "physiologisch" wie er
hier verwendet wird, bezeichnet die Verabreichung eines Arz
neimittels zur Erzeugung normaler Gehalte und Funktionen. Der
Ausdruck "pharmakologisch" bezeichnet Veränderungen als Reak
tion auf eine Menge des an den Wirt verabreichten Arzneimittels
(Stedman′s Medical Dictionary, 1966, herausgegeben von Williams
und Wilkins, Baltimore, Maryland). Die wirksamen Arzneimittel,
die von der Vorrichtung 10 abgegeben werden, können umfassen:
anorganische und organische Arzneimittel wie solche, die auf
das zentrale Nervensystem einwirken, dämpfende Mittel, Schlaf
mittel (Hypnotika), Sedativa, psychische Anregungsmittel,
Tranquilizer, Antikrampfmittel, Muskelrelaxantien, Antiparkin
sonmittel, Analgetika, entzündungshemmende Mittel, Anästhetika,
muskelzusammenziehende Mittel, Antimikrobenmittel, Antimalaria
mittel, hormonelle Mittel, Kontrazeptiva, Diuretika, Sympatho
mimetika, Antiparasitenmittel, Neoplastika (Antitumormittel)
Hypoglykämika, Opthalmika, Elektrolyte, cardiovaskuläre Mittel
und ähnliches.
Beispielhafte Arzneimittel, die von der erfindungsgemäßen Vor
richtung abgegeben werden können, sind Proclorperazin-edisylal,
Eisen-II-sulfat, Aminocapronsäure, Kaliumchlorid, Mecamylamin-hy
drochlorid, Procainamid-hydrochlorid, Amphetamin-sulfat,
Benzphetamin-hydrochlorid, Isoproterenol-sulfat, Methampheta
min-hydrochlorid, Phenmetrazin-hydrochlorid, Bethanecholchlo
rid, Methacholin-chlorid, Pilocarpin-hydrochlorid, Atropinsul
fat, Methascopolamin-bromid, Isopropamid-iodid, Tridihexethyl
chlorid, Phenformin-hydrochlorid, Methylphenidat-hydrochlorid,
Oxprenolol-hydrochlorid, Metroprolol-tartrat, Cimetidin-hydro
chlorid, Diphenidol, Meclizin-hydrochlorid, Proclorperazin
maleat, Phenoxybenzamin, Thiethylperazin-maleat, Anisindon,
Diphenadion, Erythrit-tetranitrat, Dizoxin, Isofurophat,
Reserpin, Acetazolamid, Methazolamid, Bendroflumethiazid,
Chlorpropamid, Tolazamid, Chlormadinon-acetat, Phenaglycodol,
Allopurinol, Aluminium-aspirin, Methotrexat, Acetyl-sulfioxa
zol, Erythromycin, Progestine, österogene Steroide, progestati
ne Steriode, Corticosteroide, Hydrocortison, 17β-Östradiol,
Ethenyl-Östradiol, Ethinyl-Östradiol-3-methyl-ester, Predni
so Ion, Hydrocorticosteron-acetat, Triamcinolon, Methyltesteron,
17-β-Hydroxyprogesteron-acetat, 19-Nor-progesteron, Norgestrel,
Norethindron, Norethideron, Progesteron, Norgesteron, Nore
thynodrel u.ä.
Beispiele für andere Wirkstoffe, die mit Hilfe der Vorrichtung
abgegeben werden können, sind Aspirin, Indomethacin, Naproxen,
Fenoprofen, Sulindac, Diclofenac, Indoprofen, Nitroglycerin,
Propanolol, Valproat, Timolol, Atenolol, Alprenolol, Cimetidin,
Clonidin, Imipramin, Levodopa, Chlorpromazin, Reserpin, Methyl
dopa, Dihydroxyphenylalanin, Pivaloxyloxyethylester von
α-Methyldopa-hydrochlorid, Theophyllin, Calcium-gluconat,
Eisen-II-lactat, Vincamin, Diazepam, Phenoxybenzamin, Blocker
u.ä. Die Wirkstoffe sind bekannt aus "Pharmaceutical Sciences"
von Remington, 14. Aufl., 1979, Mack Publishing Co., Easton,
Pennsylvania; "The Drug, The Nurse, The Patient, including
Current Drug Handbook", 1974-1976, von Falconer et al, Saunder
Co., Philadelphia, Pennsylvania, und "Medical Chemistry",
3. Aufl., Bd. 1 und 2, von Burger, Wiley-Interscience, New York.
Repräsentative Arzneimittel, die an warmblütige Tiere, bei
spielsweise Wiederkäuer, mit Hilfe des erfindungsgemäßen Abga
besystems verabreicht werden können, sind u. a. Anthelmintica,
wie Mebendazol, Levamisol, Albendazol, Cambendazol, Fenbenda
zol, Parbendazol, Oxfendazol, Oxybendazol, Thiabendazol,
Tichlorfon, Praziguantel, Morantel und Pirantel, u.ä.; Anti
parasiten-Mittel, wie Avermectine und Ivermectin, wie in den
US-PS 4 199 569 und 4 389 397 (Merck) und in "Science", Bd. 221,
S. 823-828, 1983 angegeben, wo diese Ivermectin-Antiparasiten-Mittel
als geeignet zur Unterstützung bei der Bekämpfung von
üblicherweise bei Säugetieren auftretenden Würmern, wie Rund
würmern (Spulwürmern), Lungenwürmern u.ä., angegeben sind, und
auch daß das Ivermectin geeignet ist zur Behandlung von Insek
teninfektionen, wie Maden, Läusen, Milbenräude u. a.; Avermectin
und Milbemycin, antimikrobielle Mittel, wie Chlortetracyclin,
Oxytetracyclin, Tetracyclin, Gentamicin, Streptomycin, Dihydro
streptomycin, Bacitracine, Erthromycin, Ampicilline, Penicilli
ne, Cephalosporine u.ä.; Schwefel enthaltende Arzneimittel
(sufa drugs), wie Sulfamethazin, Sulfathiazol u.ä.; Wachstums
stimulantien, wie Monensin®-Natrium und Elfazepam®; Anti-Floh
mittel (defleaing agents), wie Dexamethazon und Flumethazon;
die Verdauung im Pansen beeinflussende Mittel und Ionophore,
wie Lasalocid, Virginamycin, Salinomycin und Ronnel; Mineral
stoffe, wie Kupferoxid, Kobaltsulfat, Natriumselenit, Selen,
Kaliumiodat, Zinkoxid, Mangansulfat, Zinksulfat und andere
Mineralsalze; Antiblähmittel, wie organische Polysiloxane;
hormonelle Wachstumszusätze, wie Stilböstrol; Vitamine, wie
Vitamin A, D und E; Antienteritismittel, wie Furazolidon;
Wachstumsfaktoren, wie β-Agonisten, Elenbuterol; Nährstoffzu
sätze, wie Lysin-monohydrochlorid, Methionin, Magnesiumcarbonat
u.ä.; und chemische Markierungsstoffe, wie Chromoxid, und Salze
von Ytterbium und Erbium.
Das Arzneimittel oder der Wirkstoff kann in verschiedenen For
men vorliegen, wie als nichtgeladene Moleküle, Molekülkomplexe,
pharmakologisch annehmbare Salze, wie Hydrochlorid, Hydrobro
mid, Sulfat, Laurylat, Palmitat, Phosphat, Nitrat, Borat,
Acetat, Maleat, Tartrat, Oleat, Salicylat u.ä. Bei sauren
Arzneimitteln können Salze von Metallen, Aminen oder organi
schen Kationen, z. B. quaternäre Ammoniumsalze, verwendet
werden. Derivate von Arzneimitteln, wie Ester, Ether, Amide
u.ä. können ebenfalls verwendet werden. Ein Wirkstoff oder Arz
neimittel, der (das) in Lipiden unlöslich ist, kann rein oder
in Form eines lipid-löslichen Derivats davon verwendet werden,
und bei der Freisetzung aus der Vorrichtung kann er durch den
Körper selbst in biologisch aktive Formen umgewandelt werden.
Arzneimittel, die in Wasser unlöslich sind, können in einer
Form angewandt werden, die durch Enzyme umgewandelt, durch den
pH-Wert des Körpers oder anderer metabolischer Prozesse hydro
lysiert wird zu der ursprünglichen biologisch aktiven Form. Die
in der Vorrichtung zu Beginn vorhandene Wirkstoffmenge ist bei
einer bevorzugten Ausführungsform größer also die Menge, die in
der wärmeempfindlichen Zubereitung gelöst werden kann. Im all
gemeinen kann die Vorrichtung 0,05 ng bis 10 g oder mehr ent
halten, wobei einzelne Vorrichtungen, beispielsweise 25 ng,
1 mg, 125 mg, 250 mg, 500 mg, 750 mg, 1,5 g, 5 g, 10 g u.ä.
enthalten können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann
0,1 mg/h bis 1500 mg/h an die Anwendungsumgebung abgeben.
Die Wand einschließlich der semipermeablen, der mikroporösen
und der laminierten Wand kann hergestellt werden durch Formen,
Aufsprühen oder Aufbürsten der wandbildenden Masse oder durch
Eintauchen in die Masse. Andere bevorzugte Verfahren, die zum
Aufbringen der die Wand bildenden Materialien angewandt werden
können, sind das Luftverwirbelungsverfahren und das Kesselbe
schichtungsverfahren. Das Luftverwirbelungsverfahren besteht
darin, daß die die Kammer (den Kammerinhalt) bildenden Materia
lien in einem Strom aus Luft und der wandbildenden Masse ver
wirbelt und gestürzt werden, bis die Wand die Materialien um
gibt und überzieht. Das Verfahren kann mit unterschiedlichen
wandbildenden Massen wiederholt werden, um eine laminierte Wand
zu erhalten. Das Luftverwirbelungsverfahren ist beschrieben in
der US-PS 2 799 241; in "J. Am. Pharm. Assoc.", Bd. 48, S. 451-459,
1979; und a.a.O., Bd. 49, S. 82-84, 1960. Andere Standardherstel
lungsverfahren sind beschrieben in "Modern Plastics
Encyclopedia", Bd. 46, S. 62-70, 1969; und in "Pharmaceutical
Sciences", von Remington, 14. Aufl., S. 1626-2678, 1970, Mack
Publishing Co., Easton, Pennsylvania.
Beispielhafte Lösungsmittel, die geeignet sind zur Herstellung
der Wände, umfassen anorganische und organische Lösungsmittel,
die die Materialien, die Wand, den Wirkstoff, die auf Tempera
tur ansprechende Masse, das expandierbare Teil und die erhalte
ne Abgabevorrichtung (Wirkstoffspender) nicht nachteilig beein
flussen. Die Lösungsmittel umfassen allgemein Substanzen, aus
gewählt aus wäßrigen Lösungsmitteln, Alkoholen, Ketonen,
Estern, Ethern, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, halogenier
ten Lösungsmitteln, cycloaliphatischen, aromatischen und
heterocyclischen Lösungsmitteln und deren Gemischen. Typische
Lösungsmittel sind u. a. Aceton, Diacetonalkohol, Methanol,
Ethanol, Isopropylalkohol, Butylalkohol, Ethylacetat, Isopro
pylacetat, n-Butylacetat, Methylisobutylketon, Methylpropyl
keton, n-Hexan, n-Heptan, Ethylenglykol-monoethylether,
Ethylenglykol-monoethylacetat, Methylen-dichlorid, Ethylen-di
chlorid, Propylen-dichlorid, Tetrachlorkohlenstoff, Nitroethan,
Nitropropan, Tetrachlorethan, Ethylether, Isopropylether,
Cyclohexan, Cyclooctan, Benzol, Toluol, Naphta, 1,4-Dioxan,
Tetrahydrofuran, Diethylenglykol-dimethylether (Diglym), Wasser
und deren Gemische, wie Aceton und Wasser, Aceton und Methanol,
Aceton und Ethylalkohol, Methylen-dichlorid und Methanol und
Ethylen-dichlorid und Methanol. Allgemein kann für die erfin
dungsgemäßen Zwecke die Wand bei einer Temperatur aufgebracht
werden, die einige Grad unter dem Schmelzpunkt der auf Tempera
tur ansprechenden Masse liegt. Oder die thermoplastische Masse
kann in die Abgabevorrichtung eingebracht werden nach dem
Aufbringen der Wand.
Der Ausdruck "Mittel zur Freisetzung eines Wirkstoffs", wie er
hier verwendet wird, umfaßt mindestens einen vorgeformten
Durchgang oder mindestens einen Durchgang, der bei der Anwen
dung der Vorrichtung entsteht. Bei jeder der Ausführungsformen
geht der Durchgang durch die Wand hindurch und stellt eine Ver
bindung mit der Kammer her zur Freisetzung des Wirkstoffs aus
der Vorrichtung. Der Ausdruck "Mittel zur Freisetzung eines
Wirkstoffs" umfaßt einen Durchgang in Form einer Öffnung, einer
Bohrung, eines Lochs, einer Pore, eines porösen Elements, durch
das der Wirkstoff hindurchgehen kann, einer Hohlfaser, eines
Kapillarröhrchens oder ähnlichem. Das Mittel umfaßt ein Mate
rial, das während der Anwendung aus der Wand entfernt wird,
z. B. durch Abbau in der Anwendungsumgebung unter Bildung minde
stens eines Durchgangs in der Vorrichtung. Repräsentative Mate
rialien, die zur Bildung eines Durchgangs geeignet sind, umfas
sen abbaubare Polyglykolsäure, Polymilchsäure in der Wand, Ge
latinefasern, Polyvinylalkohol u.ä. Der Durchgang kann herge
stellt werden durch Auslaugen eines Materials, wie Sorbit, aus
der Wand. Der Durchgang kann irgendeine beliebige Form (Quer
schnitt) besitzen, wie rund, dreieckig, viereckig, elliptisch,
unregelmäßig u.ä. Die Vorrichtung kann mehr als einen Durch
gang besitzen, besonders zur Abgabe von Wirkstoff über einen
größeren Flächenbereich. Bei einer Ausführungsform, wenn die
Vorrichtung mit mehr als einem Durchgang hergestellt wird, kann
sie so ausgebildet sein, daß sie ein funktionelles Äquivalent
zu einer Vorrichtung mit einem Durchgang darstellt. Der Durch
gang kann auch durch mechanisches Bohren oder Laserbohren durch
die Wand erzeugt werden. Eine Beschreibung von Mitteln zur
Freisetzung eines Wirkstoffs ist z. B. angegeben in den US-PS
3 845 770 und 3 916 899. Verfahren zur Herstellung mindestens
eines Durchgangs gesteuerter Porosität durch Auslaugen eines
Porenbildners aus einer Cellulosewand sind beschrieben in den
US-PS 4 200 098; 4 235 236; 4 309 996 und 4 320 759. Das Aus
laugen oder Lösen eines Porenbildners aus einem wandbildenden
Material ist angegeben in den US-PS 4 256 108; 4 265 874 und
4 344 929. Laserbohren-Vorrichtungen mit Photodetektoren zur
Orientierung einer Vorrichtung zur Auswahl der Oberfläche, in
die ein Durchgang gebohrt wird, der mit einem vorgewählten
Bereich im Inneren der Vorrichtung in Verbindung steht, sind
bekannt aus den US-PS 4 063 064 und 4 088 864.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläu
tert.
Eine Abgabevorrichtung in Form eines oralen Wirkstoffspenders
zur Verabreichung an Menschen zur gesteuerten Freisetzung von
Indomethacin wurde folgendermaßen hergestellt: Zunächst wurden
300 mg Butronic® L-1 Polyol, ein Blockpolymer, das erhalten
worden war durch Polymerisation von 1,2-Butylenoxid, zu dem
Ethylenoxid zugegeben worden war, wie in "Cosmetics and
Toiletries", Bd. 97, S. 61-66, 1982 angegeben und das einen Gieß
punkt von 39°C besaß, bei 55°C geschmolzen und dann 200 mg
Indomethacin unter Verwendung eines Ultraschallmischers mit
hoher Scherkraft zugegeben. Das erhaltene Gemisch wurde in
einen Vakuumofen von 55°C unter einem auf weniger als 13 mbar
(10 mm Hg) verminderten Druck gegeben. Die Indomethacin-Bu
tronic®-Masse wurde etwa 10 Minuten unter Vakuum gehalten, um
eingeschlossene Luft zu entfernen. Anschließend wurden 400 mg
der erhaltenen wärmeempfindlichen thermoplastischen Arzneimit
telzubereitung in eine offene Gelatinekapsel 00 gegeben. Dann
wurde ein expandierbares treibendes Teil, bestehend aus 100 mg
Natriumchlorid und 300 mg Natriumsalz von Polyacrylsäure
(Carbopol® 934P) zu einer Tablette verpreßt. Die Tablette wurde
unter Verwendung eines 4 min Tablettierwerkzeugs mit einer Preß
kraft von 3,5 t hergestellt. Die Tablette besaß eine Größe, die
der Innengröße der Öffnung der Kapsel entsprach. Die Tablette
wurde dann in das geöffnete Ende der Kapsel eingeführt bis zum
Kontakt mit der Arzneimittel-Polyol-Zubereitung. Anschließend
wurde die Kapsel in einem Beschichtungskessel mit einer die
Abgabegeschwindigkeit bestimmenden Wand überzogen, bestehend
aus 400 mg eines Gemisches aus 91% Cellulose-acetat-butyrat
und 9% Polyethylen-glykol 400. Die Wand wurde aus einer Lösung
von 5 Gew.-% in Methylenchlorid : Methanol 90 : 10 (Vol./Vol.)
zugegeben. Die mit der Wand überzogenen Abgabesysteme wurden
dann 24 Stunden bei 30°C getrocknet. Anschließend wurde ein
762 µm (30 mil) Durchgang durch die semipermeable Wand gebohrt
mit Hilfe eines mechanischen Bohrers mit hoher Geschwindigkeit,
um eine Verbindung zu der Arzneimittelzubereitung herzustellen.
Der Durchgang verbindet das Äußere der Vorrichtung mit der auf
Wärme ansprechenden Arzneimittel Zubereitung zu deren Freiset
zung aus dem Abgabesystem. Die beiliegende Fig. 6 zeigt ein La
minat, das nach diesem Beispiel erhalten wird, umfassend eine
erste Schicht zur Absorption von thermischer Energie 16, ent
haltend den Wirkstoff 17 und eine zweite Schicht 18 zur
Absorption und/oder zum Einsaugen von Flüssigkeit.
Ein Abgabesystem wurde entsprechend dem in Beispiel 1 angegebe
nen Verfahren hergestellt unter den dort angegebenen Bedingun
gen, mit der Ausnahme, daß in diesem Beispiel die auf Wärme an
sprechende Masse Polyethylenglykol-400-distearat und die expan
dierbare quellfähige Masse 70 Gew.-% Polyethylenoxid mit einem
Molekulargewicht von 3 000 000 und 30 Gew.-% Natriumchlorid
enthielt.
Ein Abgabesystem wurde folgendermaßen hergestellt: Zunächst
wurde der Hauptteil (Körper) einer Kapsel mit dem offenen Ende
nach oben senkrecht aufgestellt und dann eine Schicht aus einer
expandierbare quellfähigen Masse in das halbrunde Ende der Kap
sel eingebracht. Die Masse bestand aus 25 Gew.-% osmotisch lös
lichem Natriumchlorid und 75 Gew.-% Polyethylenoxid mit einem
Molekulargewicht von 200 000. Die das expandierbare Teil bil
denden Bestandteile wurden in einem handelsüblichen Mischer un
ter Wärme 20 Minuten vermischt, um eine homogene Masse zu er
halten. Die erwärmte Masse wurde in die Kapsel gegeben und bil
dete eine Schicht, die etwa 1/3 der Kapsel ausfüllte. Anschlie
ßend wurde eine wärmeempfindliche Arzneimittelzubereitung aus
einem eutektischen Gemisch aus 77% neutralem Fett mit einem
Schmelzpunkt von 35-37°C und 19,5% Paraffin mit einem Schmelz
punkt von 52°C erwärmt und 2,5% 2-Acetoxybenzoesäure zugege
ben. Das erwärmte Gemisch wurde dann auf etwa 40°C gekühlt und
in die Kapsel eingefüllt im Kontakt mit der expandierbaren
Schicht und die Kapsel auf Raumtemperatur von 25°C gekühlt.
Dann wurde eine 15 gew.-%ige Lösung von Celulloseacetat mit
einem Acetylgehalt von 39,8% in Methylenchlorid/Methanol her
gestellt und die Kapsel mit einer semipermeablen Wand überzo
gen. Die Wand wurde aufgebracht durch 15maliges Eintauchen der
Kapsel in die Überzugslösung, und zwar zunächst 5 Sekunden
lang, dann zweimal je 10 Sekunden lang, dann 30 Sekunden und
dann jeweils 1 Minute pro Eintauchvorgang mit einer 5minütigen
Trockenzeit dazwischen. Nach dem Eintauchen wurde der Wirk
stoffspender bei Raumtemperatur (etwa 22°C) 5 Tage in einem
Luftstrom getrocknet. Durch das Verfahren wurde eine etwa 2 mm
dicke semipermeable Wand aufgebracht. Ein Durchgang wurde mit
Hilfe eines Laserstrahls durch die semipermeable Wand gebohrt,
der das Äußere der Vorrichtung mit der wärmeempfindlichen Arz
neimittelzubereitung verband, zur Freisetzung dieser Zuberei
tung mit gesteuerter Geschwindigkeit über die Zeit. Die beilie
gende Fig. 7 zeigt ein Laminat, das erfindungsgemäß erhalten
wird, umfassend eine erste Schicht in Form eines Mittels zur
Absorption von thermischer Energie 16, enthaltend einen Wirk
stoff 17, und eine zweite Schicht in laminarer Anordnung, um
fassend ein Osmopolymer als expandierbares Teil 18, enthaltend
ein osmotisches Mittel 25, das die kombinierte Wirkung der Ab
sorption und/oder das Einsaugen von Flüssigkeit, Expandieren
und Einnehmen von Raum in der Kammer bewirkt.
Eine Abgabevorrichtung zur Freisetzung eines Wirkstoffs an ein
warmblütiges Tier wurde folgendermaßen hergestellt: Zunächst
wurde eine Form mit einer ein expandierbares Teil bildenden
Masse gefüllt, umfassend 30 Teile Ethylenglykol-monomethacry
lat, enthaltend 0,12 Teile Ethylenglykol-dimethacrylat und
10 Teile einer 0,13%igen wäßrigen Lösung von Natriumdisulfat
in wäßrigem Ethanol. Die Masse polymerisierte bei 30°C und nach
20 Minuten nach Gleichgewichtseinstellung auf Raumtemperatur
wurde die feste Schicht aus der Form entfernt. Anschließend
wurde eine Schicht eines wärmeempfindlichen Trägers aus Kakao
butter plus 2% Bienenwachs und 250 mg Oxprenolol-hydrochlorid
mit der expandierbaren Masse in Berührung gebracht (laminiert).
Dann wurde das Laminat überzogen durch schnelles Eintauchen in
eine eine mikroporöse Wand bildende Masse, bestehend im wesent
lichen aus 45 Gew.-% Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von
39,8%, 45 Gew.-% Sorbit und 10 Gew.-% Polyethylenglykol 400.
Dann wurde auf einen Teil der mikroporösen Wand mit Ausnahme
einer nicht überzogenen Wirkstoff freisetzenden Oberfläche eine
semipermeable Wand aufgebracht. Die semipermeable Wand bestand
aus 50 Gew.-% Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 39,8%
und 50 Gew.-% Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von 32%.
Ein Abgabesystem wurde nach dem in Beispiel 4 angegebenen Ver
fahren hergestellt, wobei die Bedingungen und Materialien wie
angegeben waren, mit der Ausnahme, daß die Vorrichtung eine
einzige Wand unterschiedlicher Dicke aus Celluloseacetat-buty
rat und Polyethylenglykol 400 besaß. Die Dicke der geschwindig
keitsbestimmenden Wand variierte von 0,76 mm am Ende der Vor
richtung 10 mit gleichmäßiger Abnahme bis zu 0,38 mm nahe dem
Durchgang. Die beiliegende Fig. 8 zeigt ein nach der Erfindung
erhaltenes Laminat, umfassend eine mikroporöse Masse 22, ent
haltend den Porenbildner 23 in Kontakt mit einer wärmeempfind
lichen Masse 16, und die beiliegende Fig. 9 zeigt ein Laminat,
umfassend eine semipermeable Masse 12 in Kontakt mit einer wär
meempfindlichen Masse 16, enthaltend den Wirkstoff 17.
Ein osmotisch aktiviertes Abgabesystem mit einer thermoplasti
schen Arzneimittelzubereitung wurde folgendermaßen hergestellt:
Zunächst wurden 270 g des neutralisierten Natriumsalzes von
Carbopol® 934P Carboxypolymethylen, einem in "Chem. & Eng.
News", Bd. 36, S. 64, 1958 beschriebenen Carboxyvinylpolymer mit
116 g trockenem Natriumchlorid und 4 g Magnesiumstearat in
einem Mischer mit hoher Scherkraft zusammengegeben. Das erhal
tene Gemisch wurde in einer Manesty D3B Tablettenpresse mit
Hilfe eines flachen 0,6 mm (1/4 inch) Preßwerkzeuges unter einem
Druck von 2 t verpreßt, wobei man der Form des Kerns entspre
chende 200 mg Tabletten erhielt. Anschließend wurden die
Tabletten teilweise in die größere Hälfte einer Gelatinekapsel
Nr. 1 mit einem Außendurchmesser von 6,5 mm (258 mil) und einem
Innendurchmesser von 6,4 mm (250 mil) und einer Länge von
16,7 mm (657 mil) eingesetzt.
Dann wurde eine geschwindigkeitsbestimmende Membran hergestellt
durch Lösen von 135 g Celluloseacetat-butyrat und 15 g Poly
ethylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 400 in
2 400 ml Methylendichlorid und Methanol. Die geschwindigkeits
bestimmende Wand wurde auf die gefüllte Kapsel aufgebracht mit
Hilfe eines Freund HI-Kesselbeschichters unter Bildung einer
0,2 mm (8 mil) dicken Membran. Nach dem Trocknen in einem Ofen
bei 50°C während 40 Minuten wurde eine Öffnung in die Wand ge
bohrt und das Arzneimittelreservoir mit einer Wirkstoffzuberei
tung gefüllt. Die thermoplastische Zubereitung wurde herge
stellt durch Vermischen von 5,51 g Polyethylenglykol 400,
1,04 g Ivermectin und 0,35 g Cubosic® kolloidaler Kieselsäure
in einem auf 49°C (120°F) erhitzten Kessel. In das Reservoir
wurden 300 mg der thermoplastischen Masse eingebracht. Die er
haltene Vorrichtung setzte Ivermectin mit einer Geschwindigkeit
von 0,2 mg/b etwa 72 Stunden lang frei.
Das Verfahren des Beispiels 6 wurde unter den dort angegebenen
Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß das treibende
Hydrogel in diesen Beispielen 100% Natriumcaroxyvinyl-polymer,
100% Polyoxyethylen Koagulans, 85 : 15 Natriumcarboxyvinyl-poly
mer : Natriumchlorid, 85 : 15 Polyoxyethylen-coagulans : Natrium
chlorid bzw. 70 : 30 Polyoxyethylen Koagulans : Natriumchlorid
war.
Das Verfahren des Beispiels 6 wurde unter allen dort angegebe
nen Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß in diesem
Beispiel die semipermeable Wand ein Laminat war aus einer inne
ren Schicht aus Celluloseacetat mit einem Acetylgehalt von
32%, überzogen mit einer äußeren Schicht aus Celluloseacetat
mit einem Acetylgehalt von 39,8%.
Das Verfahren des Beispiels 6 wurde unter den dort angegebenen
Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß in diesem Bei
spiel die thermoplastische Masse 20,1 g L-1 Polyol, ein Block
copolymer war, das erhalten worden war durch Polymerisation von
1,2-Butylenoxid, zu dem Ethylenoxid zugegeben worden war, wie
angegeben in "Cosmetics and Toiletries", Bd. 97, S. 61-66, 1982;
2,44 g Ivermectin und (a) ein 70 : 30 Gemisch aus Natrium-Carbo
pol® 934P : Natriumchlorid; (b) ein 85 : 15 Gemisch von Polyoxy
ethylen Koagulans : Natriumchlorid und (c) 100% Polyoxyethy
lenoxid war.
Das Verfahren des Beispiels 6 wurde unter den dort angegebenen
Bedingungen wiederholt, mit der Ausnahme, daß in diesem Bei
spiel 105 g Polyethylenglykol-distearat 400 mit 9,9 g
Ivermectin vermischt wurden und das Carbosil® weggelassen wur
de.
Die Erfindung bewirkt eine Erhöhung der Freisetzbarkeit
eines Wirkstoffs durch Herstellung einer wärmeempfind
lichen Masse, enthaltend einen Wirkstoff und in einer
anderen Ausführungsform die Herstellung eines Abgabe
systems. Durch die Erfindung erfolgt die Verabreichung
eines Wirkstoffs mit gesteuerter Geschwindigkeit an ein
Tier, wobei (a) an das Tier oral eine Abgabevorrichtung verab
reicht wird, umfassend (1) eine äußere Wand, die zumindest
teilweise aus einer semipermeablen polymeren Masse besteht, die
für Flüssigkeit durchlässig und für Wirkstoff bzw. Arzneimittel
im wesentlichen undurchlässig ist, und die umgibt (2) ein inne
res Lumen, in dem eine Schicht aus einer Wirkstoffzubereitung
enthalten ist, aus einer Dosiseinheit des Arzneimittels zur
Durchführung eines therapeutischen Programms in einem wärmeemp
findlichen pharmazeutisch annehmbaren Mittel, das bei Körper
temperatur schmilzt und einen Träger für den Transport des
Arzneimittels aus der Vorrichtung darstellt; (3) eine Schicht
aus einem expandierbaren Mittel in dem Lumen und (4) mindestens
ein Abgabemittel (Öffnung) in der Wand, das mit der wärmeemp
findlichen Arzneimittelzubereitung in Verbindung steht; (b)
Einsaugen von Flüssigkeit durch die Wand mit einer Geschwindig
keit, die bestimmt wird durch die Durchlässigkeit der Wand und
den osmotischen Druckgradienten über die Wand, wodurch sich die
Schicht aus expandierbarem Hydrogel ausdehnt und quillt; (c)
Schmelzen der Arzneimittelzubereitung unter Bildung einer
fließfähigen Zubereitung und (d) Abgabe der Arzneimittelzube
reitung aus der Kammer, indem sich die expandierbare Schicht
kontinuierlich gegen die schmelzende Zubereitung ausdehnt und
dazu führt, daß die Zubereitung in einer therapeutisch wirksa
men Menge durch die Öffnung(en) mit gesteuerter Geschwindigkeit
über einen längeren Zeitraum an das Tier abgegeben wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bedeutet einen unerwarteten
Fortschritt auf dem Gebiet der Arzneimittelabgabe und ist für
viele praktische Anwendungen geeignet. Dabei wirken ein wärme
empfindliches Mittel und ein sich ausdehnendes Mittel zusammen,
um einen Wirkstoff mit gesteuerter Geschwindigkeit freizuset
zen. Es ist überraschend, daß diese beiden Mittel sich so phy
sikalisch verändern können, daß ein Mittel eine abgebbare Masse
bildet, die gleichzeitig durch ein expandierbares Mittel über
die Zeit aus der Vorrichtung abgegeben wird.
Claims (16)
1. Abgabevorrichtung zur Freisetzung einer Wirkstoffzuberei
tung an eine Anwendungsumgebung, umfassend:
- (a) eine Wand, die eine innere Kammer umgibt und bildet,
- (b) ein Mittel in der Kammer, das sich bei der Anwendung der Vorrichtung ausdehnt und einen größeren Raum in der Kammer be ansprucht,
- (c) ein Mittel in der Kammer, das thermische Energie aus der Umgebung absorbiert und als Träger für den Wirkstoff dient,
- (d) eine Dosiseinheit eines Wirkstoffs in dem Mittel, das thermische Energie aus der Kammer aufnimmt, und
- (e) ein Mittel in der Wand zur Freisetzung des Wirkstoffs aus der Vorrichtung an die Anwendungsumgebung über die Zeit, wobei das sich ausdehnende und raumbeanspruchende Mittel (b) ein Hydrogel umfaßt und in Form einer Schicht in der Kammer angeordnet ist und mit der Wand (a) sowie dem Mittel (c) in Kontakt steht.
2. Abgabevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel in der
Wand zur Freisetzung des Wirkstoffs mindestens einen Durchgang
umfaßt.
3. Abgabevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchgang bei der
Anwendung der Vorrichtung entsteht.
4. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Kammer umge
bende und bildende Wand zumindest teilweise mikroporös ist.
5. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand eine mikro
poröse Schicht umfaßt, die teilweise mit einer semipermeablen
Schicht laminiert ist.
6. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel, das ther
mische Energie absorbiert, bei 25 bis 45°C in einer Umgebung
mit einer Temperatur von 25 bis 45°C eine aus der Abgabevor
richtung freisetzbare Masse bildet.
7. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das sich ausdehnende
und raumbeanspruchende Mittel zusätzlich ein osmotisch wirk
sames Agens umfaßt.
8. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand Cellulose-ester,
Cellulose-diester, Cellulose-triester, Cellulose-ether,
Cellulose-ester-ether, Cellulose-acylat, Cellulose-diacylat,
Cellulose-triacylat, Cellulose-acetat, Cellulose-acetat-butyrat,
Cellulose-propionat-morpholinobutyrat und/oder
Cellulose-acetat-phthalat enthält.
9. Abgabevorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand zusätzlich
einen Porenbildner enthält.
10. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrogel bildende
Material das Natriumsalz von Polyacrylsäure vermischt mit
Natriumchlorid umfaßt.
11. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrogel bildende
Material Polyethylenoxid, Polyacrylamid, Polyhydroxyalkyl
acrylat, Polyacrylsäure und/oder Polysaccharid umfaßt.
12. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand zumindest
teilweise aus einem Olefinpolymer, einem Vinylpolymer, einem
Kondensationspolymer, einem Kautschukpolymer, einem Siliconpo
lymer und/oder einem Kohlenhydratpolymer besteht.
13. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel in der
Kammer, das thermische Energie absorbiert, eine auf Temperatur
ansprechende Masse ist, ausgewählt aus Glyceriden, Wachsen,
Ölen, die zumindest partiell hydriert sind, Blockcopolymeren
aus einem Alkylenoxid und Ethylenoxid und Fettsäureestern.
14. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand zumindest
teilweise aus Cellulose-acylat, Cellulose-diacylat und/oder
Cellulose-triacylat besteht.
15. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wand zumindest
teilweise aus einer mikroporösen polymeren Masse besteht.
16. Abgabevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hydrogel bildende
Material ein saures Carboxyvinylpolymer umfaßt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US06/763,365 US4692336A (en) | 1984-03-19 | 1985-08-07 | Self controlled release device for administering beneficial agent to recipient |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3625854A1 DE3625854A1 (de) | 1987-02-19 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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JP (1) | JPS6234576A (de) |
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