DE3625627A1 - Vorrichtung zur hydraulischen steuerung von hubventilen - Google Patents
Vorrichtung zur hydraulischen steuerung von hubventilenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des ersten Anspruchs angegebenen Art.
Frei ansteuerbare hydraulische Vorrichtungen zur Beeinflussung
des Ventilhubverlaufs sind vom Prinzip her hinreichend bekannt.
Dabei kann teilweise nur der maximale Ventilhub geregelt werden
oder es ist eine zusätzliche Beeinflussung der ansteigenden bzw.
abfallenden Flanke des Ventilhubverlaufs möglich. Bei Beeinflus
sung der abfallenden Flanke muß die sprunghafte Änderung der
Ventilgeschwindigkeit, welche sich beim schlagartigen Aufsetzen
des Ventils auf dem Ventilsitzring einstellen würde, durch Zwi
schenschalten einer einfachen hydraulischen Bremseinrichtung
vermieden werden; dabei wird die Ventilgeschwindigkeit bis zum
endgültigen Aufsetzen des Ventils kontinuierlich gedrosselt.
Eine solche gattungsbildende Anordnung ist beispielsweise aus der
DE-OS 35 37 630 bekannt.
Dabei wirkt ein von einem Nocken betätigter Antriebskolben über
einen hydraulischen Arbeitsraum auf einen dem Ventil zugeordneten
Arbeitskolben. Am Ventil selbst greift eine Ventilfeder an, welche,
sobald der Arbeitsraum in seinem Volumen vergrößert wird - sei es
durch die vom Nocken gesteuerte Rückwärtsbewegung des Antriebskol
bens oder durch gezielte Absteuerung des Ventilhubs, also einer
frei ansteuerbaren Ableitung der Hydraulikflüssigkeit aus dem
Arbeitsraum - die Ventilschließbewegung einleitet. Die dadurch vom
Arbeitskolben verdrängte Hydraulikflüssigkeit strömt gegen Ende
der Schließbewegung auf ihrem Weg in den Arbeitsraum über einen
Drosselspalt. Dieser Drosselspalt wird dabei von einem Aufsatz auf
dem Arbeitskolben und der den Arbeitskolben umgebenden Zylinder
wand gebildet.
Ein Nachteil dieser Anordnung ist in der extrem starken Abbrem
sung gegen Ende des Ventilschließvorganges zu sehen. Die von
der Ventilfeder ausgelöste Ventilschließbewegung erfolgt zunächst
stark beschleunigt, um danach, sobald der Drosselspalt dem ab
strömenden Hydraulikmedium einen deutlichen Widerstand entgegen
setzt, abrupt abgebremst zu werden. Dann passiert die Hydraulik
flüssigkeit im ersten Augenblick den Drosselspalt mit hoher Ge
schwindigkeit, so daß die Gefahr von Dampfblasenbildung und
Kavitationsschäden besteht. Im Anschluß daran wird das System
mit hohen Kräften beaufschlagt, da große Energiemengen vernich
tet werden müssen. Dadurch kann das gesamte System in unzuläs
sig hoher Weise mechanisch belastet werden.
Zwar ist der Drosselspalt in der gattungsbildenden Anordnung so
gestaltet, daß er einen sich gegen Ende der Ventilschließbewegung
verengenden Querschnitt aufweist, aber dennoch setzt bei der
Ventilschließbewegung die erstmalige Bremswirkung des Drossel
spaltes zu abrupt ein.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine einfache Vorrichtung
zur hydraulischen Steuerung von Hubventilen zu schaffen, bei
welcher die Ventilschließbewegung zunächst schwach vorgebremst
und erst gegen Ende der Bremsphase verstärkt verzögert wird.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst.
Eine im Hydraulikraum zwischen Anschlägen freibewegliche Drossel
scheibe spaltet den Bremsvorgang auf in eine Vorbremsphase,
während derer die Drosselscheibe gegen einen Anschlag bewegt
wird und die dabei verdrängte Hydraulikmenge über zwei Dämpfungs
spalte (gebildet von Drosselscheibe und Arbeitskolben bzw. von
Drosselscheibe und Gehäuse) geschoben wird, und eine Endbrems
phase, während derer die Drosselscheibe an einem Anschlag an
liegt, dadurch ein Dämpfungsspalt geschlossen ist, und nurmehr
der vom Arbeitskolben und der Drosselscheibe gebildete Dämpfungs
spalt deutlich verstärkt wirksam ist.
Durch diese Aufteilung wird auch der Einfluß unterschiedlicher
Hydraulikviskositäten, wie sie beispielsweise in der Warmlaufphase
der Kolbenmaschine auftreten, deutlich reduziert.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist nach Anspruch 2
gegeben, denn sich im Verlauf der Ventilschließbewegung verändern
de, insbesondere verengende Dämpfungsspalte erlauben eine optima
le Auslegung im Hinblick auf Ladungswechseldynamik und mecha
nische Standfestigkeit.
Einerseits ist eine schnelle Ventilschließbewegung erwünscht,
andererseits darf das Ventil nicht schlagartig aufsetzen, denn die
mechanischen Belastungen und Druckschwingungen (Kavitationsschä
den) in der Hydraulik würden das System zerstören.
Anspruch 3 beschreibt eine einfache Ausbildung der Drosselscheibe
zur Sicherstellung von sich im Verlauf der Ventilschließbewegung
kontinuierlich verengenden Dämpfungsspalt-Querschnitten.
Ist die Drosselscheibe, wie Anspruch 4 beschreibt, zudem außer
halb des Dämpfungsspaltbereichs mit Durchbrüchen versehen, so
erfolgt bei der Ventilöffnungsbewegung speziell die Befüllung des
zwischen Drosselscheibe und Arbeitskolben befindlichen
Teilhydraulikraumes deutlich beschleunigt, so daß eine gewünschte
schnelle Ventilöffnungsbewegung ermöglicht wird.
Anspruch 5 beschreibt eine vorteilhafte Ausbildung des Arbeits
kolbens. Eine bewegliche Anbindung eines den Dämpfungsspalt
bildenden Bremselementes an dem die Ventilbewegung übertragen
den Arbeitskolben stellt unabhängig von Längentoleranzen eine
konstante Bremswirkung sicher, denn der Dämpfungsspalt wird
sich stets in der Weise ausbilden, daß zwischen den Kraftspeicher
elementen und dem hydraulischen Druck ein Kräftegleichgewicht
herrscht.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist in Anspruch 6
ausgeführt. Durch die hohle Ausbildung des Bremselementes wird
in seinem Inneren zusammen mit dem Sackloch des Arbeitskolbens
eine Hydraulikkammer gebildet. Im Verlauf der Ventilschließbewe
gung wird die Hydraulikflüssigkeit nicht nur vom Arbeitskolben
über die Dämpfungsspalte verdrängt, sondern bedingt durch das
Kräftegleichgewicht zum Teil auch über die Drosselöffnung aus
dieser Hydraulikkammer gefördert. Dies führt vor allem gegen
Ende der Ventilschließbewegung zu einer verstärkten Abbremsung.
Eine Ausbildung der Drosselöffnung als scharfkantige Blende
eliminiert zugleich den Einfluß unterschiedlicher Hydraulikviskosi
täten. Somit ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine
nahezu konstante, von der Temperatur des Hydraulikmediums
unabhängige Bremsfunktion gewährleistet.
Im folgenden wird anhand der Abbildungen ein bevorzugtes Ausfüh
rungsbeispiel näher beschrieben, wobei zur einfachen Erläuterung
zwei verschiedene Stadien im Verlauf der Ventilbewegung darge
stellt sind. Es zeigt
Fig. 1 eine Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Ventilanord
nung,
Fig. 2 eine perspektivisch vergrößerte Ansicht der
Drosselscheibe,
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt der hydraulischen
Bremsvorrichtung während der Ventilöffnungsbewegung,
Fig. 4 den gleichen Ausschnit wie Fig. 3 in der Endphase der
Ventilschließbewegung.
Dargestellt sind dabei nur die zum Verständnis notwendigen Teile.
In einer nicht weiter dargestellten Hubkolbenbrennkraftmaschine
wirkt ein Nocken 1 auf einen Antriebskolben 2, welcher über einen
Hydraulikraum 3 einen axial verschiebbaren Arbeitskolben 4 betä
tigt. Dieser besteht aus einer Hülse 5 und einer Abschlußscheibe
6, welche auf dem freien Ende eines Ventilschafts 7 eines nicht
weiter dargestellten Ventils aufliegt. Ein im wesentlichen zylin
drisch ausgebildetes Bremselement 8 ist im Inneren der Hülse 5
längsverschiebbar gelagert und stützt sich über eine Feder 9 an
der Abschlußscheibe 6 ab. Die im Inneren des Bremselementes 8
gebildete Hydraulikkammer 10 steht über eine Drosselbohrung 11 im
Bremselement 8 mit dem hydraulischen Arbeitsraum 3 in Verbin
dung. Eine im Gehäuse 12 der Vorrichtung beweglich gelagerte
Drosselscheibe 13 stützt sich entweder auf dem in das Gehäuse 12
eingeschraubten und die Laufbahn für die Hülse 5 bildenden
Hohlzylinder 14 (Anschlag 23) oder an ihrem oberen vom Gehäuse
12 gebildeten Anschlag 15 ab. Die Drosselscheibe 13 weist eine
mittige Öffnung 24 und einen umlaufenden Kragen 25 auf und ist
mit Durchbrüchen 16 versehen. Sie unterteilt den den Hydraulikraum 3
in zwei ringförmige Teilhydraulikräume 17 und 18, welche miteinan
der über die Durchbrüche 16 verbunden sind und über den Dämpfungs
spalt 19 (gebildet von Drosselscheibe 13 und Bremselement 8) bzw.
den Dämpfungsspalt 20 (gebildet von der Drosselscheibe 13 und
deren oberen Anschlag 15) mit dem Hydraulikraum 3 in Verbindung
stehen. Ein Teil des im Hydraulikraum 3 befindlichen Hydraulik
volumens kann über ein Steuerventil 21 abgeführt werden. Am
Ventilschaft 7 des Hubventils greift in bekannter Weise eine Ven
tilfeder 22 an.
Während der Ventilöffnungsbewegung liegt die Drosselscheibe 13,
wie Fig. 3 zeigt, an ihrem unteren Anschlag 23 auf. Durch den
vom Antriebskolben 2 aufgebrachten Druck im Hydraulikraum 3 und
in der Hydraulikkammer 10 bewegt sich der Arbeitskolben 4 nach
unten und das Hubventil wird geöffnet. Wird nun der Hydraulik
raum 3 vergrößert - sei es durch Aufwärtsbewegung des Antriebs
kolbens 2 oder durch Öffnen des Steuerventils 16 - so bewirkt die
Kraft der Ventilfeder 22 eine Schließbewegung des Ventils, der
Ventilschaft 2 drückt den Arbeitskolben 4 nach oben und dabei
strömt die Hydraulikflüssigkeit aus dem Teilhydraulikraum 18 über
den Dämpfungsspalt 19 und die Durchbrüche 16 und den Dämpfungs
spalt 20. In dieser Vorbremsphase bewegt sich die Drosselscheibe
13 in Richtung ihres oberen Anschlags 15.
In der in Fig. 4 gezeigten Endbremsphase des Ventilschließvor
gangs liegt die Drosselscheibe 13 an ihren oberen Anschlag 15 an
und der Dämpfungsspalt 20 ist quasi geschlossen. Dadurch steigt
der Druck im Teilhydraulikraum 18 so stark an, daß das Bremsele
ment 8 nach unten gepreßt und die Hydraulikkammer 10 verkleinert
wird. Hydraulikflüssigkeit tritt solange über die Drosselbohrung 11
in den Hydraulikraum 3, bis der Dämpfungsspalt 19 wieder ausrei
chenden Querschnitt zur Abführung von Hydraulikflüssigkeit aus
dem Teilhydraulikraum 18 aufweist. Dies führt zu einer alternieren
den, sozusagen schwingenden Bewegung des Bremselementes 8 im
Arbeitskolben 4.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur hydraulischen Steuerung von Hubventilen an
Kolbenmaschinen, wobei die Öffnungsbewegung über einen
Hydraulikraum und einen Arbeitskolben direkt auf das Ventil
übertragen wird und die Schließbewegung durch ein am Ventil
angreifendes Kraftspeicherelement ausgelöst wird, wobei für
die dabei vom Arbeitskolben verdrängte Flüssigkeit ein Dros
selspalt, gebildet vom Arbeitskolben und einer ortsfesten
Wandung des Hydraulikraumes vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine im Hydraulikraum (3)
zwischen einem ortsfesten Gehäuseanschlag (15) und einem
Anschlag (23) freibewegliche Drosselscheibe (13) vorgesehen
ist, welche den Drosselspalt unterteilt in einen ersten
Dämpfungsspalt (19), gebildet von Drosselscheibe (13) und
Arbeitskolben (4) und einen zweiten Dämpfungsspalt (20),
gebildet von Drosselscheibe (13) und Gehäuseanschlag (15).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Dämpfungsspalte (19)
und (20) sich mit der Bewegung der Drosselscheibe (13)
und/oder des Arbeitskolbens (4) verändernde, insbesondere
verengende Querschnitte aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselscheibe (13) einen
um ihre mittige Öffnung (24) winkelig gegen die Scheiben
ebene angeordneten umlaufenden Kragen (25) aufweist, wel
cher im wesentlichen die Dämpfungsspalte (19) und (20)
bildet.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche der Drosselscheibe
(13) außerhalb des Bereichs der Dämpfungsspalte mit Durch
brüchen (16) versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitskolben (4) mit einem
Sackloch versehen ist, worin ein über einen Kraftspeicher (9)
am Arbeitskolben (4) abgestütztes, im wesentlichen zylin
drisch geformtes Bremselement (8), dessen abgerundet ausge
bildetes freies Ende mit der Drosselscheibe (13) den Dämpfungs
spalt (19) bildet, axial verschiebbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bremselement (8) hohl
ausgeführt ist und über mindestens eine Drosselöffnung (11)
eine Verbindung zwischen dem Sackloch und dem Hydraulik
raum (3) herstellt.
Priority Applications (4)
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