DE3624622C2 - - Google Patents
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22F—WORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
- B22F3/00—Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
- B22F3/12—Both compacting and sintering
- B22F3/14—Both compacting and sintering simultaneously
- B22F3/15—Hot isostatic pressing
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- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Powder Metallurgy (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
metallischer Werkstoffe durch isostatisches Heißpressen
von Metallpulver oder Metallpulvergemischen,
zusammenfassend als "Metallpulver" bezeichnet, mit hohen,
insbesondere über 1% liegenden Gehalten an Gasen oder
Dämpfen, insbesondere Stickstoff, die durch Beaufschlagen des
Metallpulvers mit unter Druck stehendem Reaktionsgas
bei höherer Temperatur in den Werkstoff eingebracht werden.
Die Erfindung umfaßt gleichfalls eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, daß zum Beispiel das Einbringen großer
Stickstoffmengen in Stahllegierungen in manchen Fällen zu
einer entscheidenden Verbesserung der Werkstoffeigenschaften
führen kann. Dabei kann dieser Stickstoffgehalt
in manchen Fällen auf Zwischengitterplätzen in Lösung
vorliegen, wobei man durch Zulegieren von Elementen, wie
Chrom oder Mangan, welche die Stickstofflöslichkeit
erhöhen, größere Mengen an Stickstoff in die Matrix
einbringen kann. Die günstige Wirkung des Stickstoffs
erfolgt in solchen Fällen über den Mechanismus der
Mischkristallhärtung, ähnlich wie dies auch durch
Kohlenstoff bewirkt wird. Dabei muß keine Abnahme der
Zähigkeit in Kauf genommen werden. Ein Beispiel eines
solchen Werkstoffs ist ein Stahl mit 18% Chrom und 18%
Mangan, der bei Stickstoffgehalten bis zu 1% zu einem
Werkstoff führt, welcher infolge seiner kombinierten
Festigkeits- und Zähigkeitseigenschaften ideal für die
Herstellung von Kappenringen ist. (Alle vorstehend und
nachfolgend gemachten %-Angaben sind, sofern nichts anders
angegeben ist, Gewichtsprozent).
Neben der Verbesserung der mechanischen Eigenschaften zeigt
sich in vielen Fällen auch eine günstige Beeinflussung des
Korrosionsverhaltens, insbesondere der Beständigkeit gegen
Spannungsrißkorrosion.
Stickstoff ist ein Substitutionselement und kann andere
Legierungselemente, zum Beispiel Nickel, teilweise
ersetzen. Stickstoff ist ein Austenit-stabilisierendes
Element.
Neben der Lösung von Stickstoff aus Zwischengitterplätzen
kann es bei Vorliegen einer bestimmten gelösten
Stickstoffmenge im Verein mit Nitrid-bildenden Elementen,
wie Chrom, Vanadium, Niob, Zirkonium, auch zur Ausscheidung
von Nitridphasen kommen, welche die mechanischen
Eigenschaften über den Mechanismus der Ausscheidungshärtung
günstig beeinflussen. Dabei kann sich diese Wirkung beim
Vorliegen hochtemperaturstabiler Nitride auch im höheren
Temperaturbereich auf eine Verbesserung des Kriechwiderstands
auswirken.
Die Herstellung hochgestickter Stähle kann auf schmelzmetallurgischem
Weg erfolgen.
Der Stickstoff wird in Form einer stickstoffhaltigen
Ferrolegierung, wie Ferrochrom oder Ferromangan, zugegeben.
Derartige spezielle Ferrolegierungen sind allerdings sehr
teuer. Daher ist dieser schmelzmetallurgische Weg zur
Herstellung aufgestickter Stähle verhältnismäßig
kostenaufwendig.
Höhere Stickstoffgehalte lassen sich nur in die Schmelze
einbringen, wenn über dem Metallschmelzbad ein hoher
Gasdruck aufrechterhalten wird. So werden zum Beispiel in
einer Druck-Elektroschlackenumschmelzanlage Stahlblöcke
mit einem Gewicht von 14 t unter einem Gasdruck von bis
42 bar umgeschmolzen. Dabei geht man meist von einer
Umschmelzelektrode aus, die schon einen möglichst hohen
Stickstoffgehalt besitzt. Die weitere Aufstickung erfolgt
durch laufende Zugabe einer entsprechenden Metallnitridmenge,
zum Beispiel Siliziumnitrid, in die Schlacke. Nach
Zersetzung des Nitrids kommt es zu einer Aufnahme des
Stickstoffs durch das Metallbad.
Neben dem verfahrenstechnischen Aufwand, der mit der
Erzeugung einer geeigneten Elektrode für den Elektroschlackenumschmelzprozeß
und mit der genau kontrollierten
Druckerzeugung verbunden ist, entsteht bei diesem
Umschmelzprozeß ein Primärgefüge, das entsprechend den dem
Elektroschlackenumschmelzprozeß immanenten Vorteilen zwar
eine besonders hohe Qualität hat, das jedoch trotzdem noch
gewisse Nachteile in bezug auf Inhomogenitäten hat, wie dies
allen schmelzmetallurgischen Prozessen in bezug auf Mikro-
und Makroseigerungen, auf Lunker, Poren und andere Fehler
eigen ist. Darüber hinaus können die endgültigen
Werkstoffeigenschaften eventuell nur durch eine thermomechanische
Nachbehandlung erzielt werden, und die
endgültige Form ist zum Beispiel bei Kappenringen nur durch
eine umfangreiche spanende Bearbeitung erzielbar.
Werkstoffe mit hohen Stickstoffgehalten können auch auf
pulvermetallurgischem Weg, zum Beispiel durch isostatisches
Heißpressen, erzeugt werden. Dieses Verfahren ist
beispielsweise beschrieben in "Encyclopedia of Materials
Science and Engineering", vol. 3, 1986, Seite 2186. Das zu
pressende Metallpulver wird in eine verformbare Kapsel
eingefüllt, die Luft wird aus der Kapsel abgesaugt, die
Kapsel mit Inhalt wird auf erhöhte Temperatur erwärmt, und
gleichzeitig wird über ein geeignetes Medium, insbesondere
Gas, allseits ein Druck auf die Kapsel und das in ihr
befindliche Metallpulver ausgeübt. Bei diesem isostatischen
Heißpressen erfolgt eine Verdichtung des Pulvers zu einem
kompakten Körper, wobei durch die erhöhte Temperatur ein
Sintervorgang mit Festkörperdiffusion, zum Teil auch in
Anwesenheit flüssiger Phase, stattfindet.
In der EP 1 65 732 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung
von mit Titannitrid dispersionsverfestigten Körpern
beschrieben, bei dem ein im wesentlichen aus einem
Titan-haltigen ferritischen oder austenitischen Stahl
bestehendes Pulver, bevorzugt mit 20% Chrom und 25% Nickel,
zuerst in einer wasserstoffhaltigen Atmosphäre vorgesintert
wird, so daß ein Körper mit ausreichender Festigkeit
entsteht, der jedoch für die nachfolgende Nitrierbehandlung
gasdurchlässig ist. Anschließend wird der vorgesinterte
Körper mit einem Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch im
Temperaturbereich von 1000-1150°C durchströmt, bis
sich der gewünschte Nitridgehalt eingestellt hat. Die so
hergestellten Körper können anschließend entweder einer
nachfolgenden Verdichtungsbehandlung durch Walzen oder
Schmieden unterworfen werden, oder es kann durch Mahlen ein
nitriertes Pulver hergestellt werden, welches mit den
bekannten Methoden der Pulvermetallurgie weiterverarbeitbar
ist.
Die US-PS 41 40 527 beschreibt die pulvermetallurgische
Herstellung von stickstoffhaltigen Werkzeugstählen mit
folgender Zusammensetzung: mindestens 0,4% Stickstoff,
1,6-15% Vanadium, Kohlenstoff+Stickstoff=¹/₅ des
Gehalts an Vanadium einschließlich einer zusätzlichen Menge
von mindestens 0,2-0,5% sowie wahlweise bis 15% Chrom,
bis 10% Molybdän, bis 20% Wolfram und bis 15% Kobalt
einzeln oder zu mehreren. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
wird ein durch Zerstäuben einer Schmelze erzeugtes
Metallpulver in einen Stahlbehälter abgefüllt und
aufeinanderfolgend entgast und nitriert. Dabei wird das
Pulver bei 1150°C während zwei Stunden einem nicht näher
bezeichneten Stickstoffdruck ausgesetzt. Der im Pulver
resultierende Stickstoffgehalt ergibt sich als Funktion
der Behandlungstemperatur, des Stickstoffdrucks, der
Nitrierdauer und des Stoffübergangskoeffizienten. Ein
derart aufgesticktes Pulver wurde anschließend bei
2000 bar und 1100°C während zwei Stunden isostatisch
heißgepreßt.
Die US-PS 41 40 527 sieht zwar vor, das Metallpulver zum
Beispiel zwecks Aufsticken bei höherer Temperatur über einen
längeren Zeitraum von einer stickstoffhaltigen Atmosphäre
durchströmen zu lassen, jedoch ist der endgültige
Stickstoffgehalt das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels
von Druck, Temperatur und Zeit und ist daher nur mit
Schwierigkeiten genau einzustellen. Darüber hinaus ist die
Aufstickung des Pulvers ein gesonderter Verfahrenschritt,
verbunden mit erheblichem Aufwand, wobei insbesondere wegen
des vorgesehenen niedrigen Stickstoffdrucks die
Aufstickungszeit sehr lang ist. Insbesondere ist aber wegen
des niedrigen Stickstoffgesamtdrucks der im Gleichgewicht
maximal erzielbar Stickstoffgehalt auf Werte von nur
maximal 1% beschränkt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum isostatischen
Heißpressen von Metallpulvern, insbesondere Stahlpulvern
zu schaffen, mit dem in einfacher Weise Werkstücke mit
hohen Gasgehalten bis über 1% herstellbar sind.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1
angegebenen Maßnahmen. Der wesentliche Unterschied zwischen
dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem aus der US-PS
41 40 527 bekannten besteht darin, daß der Druck des
Reaktionsgases und des Prozeßgases gleichermaßen gesteigert
wird. Dadurch gelingt es, einen sehr hohen Reaktionsgasdruck
aufzubauen als Voraussetzung für das Einbringen hoher
Gasgehalte in das Metallpulver. Ohne entsprechende Erhöhung
des Prozeßgasdrucks als Gegendruck wären solche
Reaktionsgasdrücke nicht erzielbar, die Kapsel würde
vorher gesprengt.
Nach dem Einbringen einer dem Gasdruck entsprechenden hohen
Reaktionsgasmenge in das Zwischenkornvolumen des
Metallpulvers und dem Abschalten der weiteren Zufuhr von
Reaktionsgas in die Kapsel werden der Druck des Prozeßgases
und die Temperatur so weit gesteigert, bis die Bedingungen
für das isostatische Heißpressen eingestellt sind. Bei
diesen Bedingungen diffundiert das Reaktionsgas aus den
Poren in den sich durch die Kompaktierung bildenden Körper
und lagert sich in ihm entweder in fester Lösung oder in
Form von Ausscheidungen insbesondere Metallnitriden oder
-carbonitriden, ein.
Zweckmäßigerweise wird der Prozeß so gesteuert, daß sich
ein kontinuierlicher Ablauf einstellt, d. h. daß Drücke und
Temperatur fortlaufend bis zum Erreichen der Höchstwerte
gesteigert werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist das Prozeßgas ein Gemisch aus einem im Pulver
nicht löslichen Gas und dem vorgesehenen Reaktionsgas,
dessen Volumenanteil so gewählt wird, daß es unter den
während der Sinterphase herrschenden Bedingungen annähernd
im Gleichgewicht steht zu dem Gasgehalt der Metallphase. Es
kann dann nämlich erreicht werden, daß es im Randbereich des
Preßlings durch Diffusion nicht zu unterschiedlichen
Gaskonzentrationen kommen kann. Bei fehlendem Gleichgewicht
würde sich nämlich durch die Kapsel hindurch eine Diffusion
ergeben, die entweder zu einer Verarmung oder zu einer
Anreicherung an Reaktionsgas mindestens im Randbereich des
Preßlings führen würde.
Die Bedingungen (Temperatur und Druck) beim isostatischen
Heißpressen und die Zusammensetzung des Metallpulvers können
so gewählt werden, daß das in den Werkstoff eingebrachte Gas
in fester Lösung bleibt. Durch Mischkristallhärtung werden
in an sich bekannter Weise dann sowohl die mechanischen
Eigenschaften, wie Festigkeit und Zähigkeit, als auch die
chemischen Eigenschaften, wie Spannungsrißkorrosionsbeständigkeit,
in günstiger Weise beeinflußt.
Das Metallpulver kann jedoch auch mit Elementen legiert
sein, die mit dem Reaktionsgas, insbesondere Stickstoff,
Verbindungen (Nitride) eingehen, die dann im Werkstoff als
fein verteilte Ausscheidungen vorliegen. Durch feinteilige
Ausscheidung von Sondernitriden wird insbesondere die
Hochtemperaturstabilität von Stahllegierungen bewirkt.
Als Prozeßgas eignet sich vor allem ein Gemisch aus Argon
und Stickstoff.
Die Vorrichtung zur Durchführung des beanspruchten
Verfahrens ist gekennzeichnet durch ein Druckgefäß mit
Heizelement(en) und einer Prozeßgas-Zuleitung sowie einer
im Druckraum befindlichen, mit Metallpulver gefüllten
Kapsel, an die eine Reaktionsgas-Zuleitung angeschlossen
ist.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens können in
folgender Weise zusammengefaßt werden:
- - Grundsätzliche Vorteile des pulvermetallurgischen Weges gegenüber schmelzmetallurgischen Verfahren, d. h. Gleichmäßigkeit von Zusammensetzung und Gefüge, was eine Gleichmäßigkeit der mechanischen Eigenschaften in verschiedenen Beanspruchungsrichtungen sowie an verschiedenen Stellen des hergestellten Werkstoffs ergibt, werden übernommen,
- - genaue Dosierbakeit des Stickstoffgehaltes, welcher über eine exakt durchführbare Druck- und Temperaturmessung eingemessen wird,
- - Möglichkeit der Erzielung von höchsten Gasgehalten, welche mit den heutigen Methoden der Schmelzmetallurgie gar nicht herstellbar sind,
- - Möglichkeit der Herstellung von Halbzeug, welches weitgehend schon der Endform des zu erzielenden Werkstoffkörpers entspricht,
- - Ersatz der teuren Stickstofflegierungen, z. B. in Form von hochaufgestickten Ferrolegierungen und Metallnitriden durch verhältnismäßig billiges Stickstoffgas.
Anhand eines Beispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Ein feinkörniges Pulver, welches in seiner Zusammensetzung
dem korrosionsbeständigen und nicht magnetisierbaren
Kappenringstahl X10 CrMn1818 entspricht, wird unter den
üblichen Vorsichtsmaßnahmen, wie Schutz vor Oxidation etc.,
in eine für den nachfolgenden Sinterprozeß geeignete
Stahlkapsel eingefüllt, wobei es anschließend eventuell
noch einer Vakuumbehandlung unterworfen wird. Das verwendete
Metallpulver besitzt entsprechend seiner Schüttdichte ein
Zwischenkornvolumen von 30 Vol.-%.
Entsprechend Fig. 1 wird die mit dem Pulvergemisch 1
gefüllte Kapsel 2 in einen Druckbehälter 3 mit Heizofen
4 zum isostatischen Heißpressen eingebracht. Dabei ist die
Kapsel 2 mittels einer durch die Außenwandung führenden
Leitung 6 mit einem nicht dargestellten Behälter verbunden,
um im Inneren der Kapsel den gewünschten Stickstoffdruck
(Reaktionsgas) einzustellen. Über eine weitere Leitung 5
kann das aus einem weiteren, ebenfalls nicht dargestellten
Reservoir stammende und für den Verdichtungsprozeß nötige
Prozeßgas in den Autoklaven eingelassen werden. Im
vorliegenden Fall besteht das Prozeßgas aus Argon mit einer
Beimischung von 3 Vol.-% Stickstoff.
In einer ersten Phase wird nun der Druck des Reaktionsgases
in Form von in der Kapsel 2 simultan mit dem Druck des
Argon-Stickstoff-Gasgemisches (Prozeßgas) im Autoklav
erhöht, so daß die dünnwandige Kapsel 2 praktisch keinerlei
Krafteinwirkungen erleidet. In Funktion der in Kapsel 2
herrschenden Temperatur und unter Annahme der ungefähren
Gültigkeit des idealen Gasgesetzes wird der Druck nun
so lange erhöht, bis die im Zwischenvolumen befindliche
gasförmige Stickstoffmenge der im endgültigen Werkstoff
angestrebten Stickstoffmenge entspricht, wobei dieser
Stickstoffdruck in folgender Weise errechnet werden kann:
Dabei bedeuten:
p= Stickstoff-Fülldruck (N/m²)
% N= gewünschter Stickstoffgehalt in m-%
% Por= Porositätsanteil der Pulverschüttung
d Pu = Dichte des Metallpulvers (kg/m³)
p₀= Standarddruck (N/m²)
T₀= Standardtemperatur (K)
T= Temperatur beim Einfüllen (K)
V mol = Molvolumen (m³)
A N = Atomgewicht von Stickstoff(kg)
In der vorliegenden Legierung ist bei Raumtemperatur und
dem Zwischenkornanteil von 30 Vol.-% zur Erzielung eines
Endstickstoffgehaltes von 3% ein Stickstoffdruck von
ca. 465 bar nötig.
Nach Abschluß des Füllprozesses wird die Gaszuleitung zur
Kapsel 2 unterbrochen, und das Prozeßgasgemisch, bestehend
aus 3 Vol.-% Stickstoff und 97 Vol.-% Argon wird nun auf einen
Enddruck von 2000 bar erhöht. Dabei wird die Temperatur
gleichzeitig auf 1250°C gesteigert. Unter diesen
Bedingungen liegt die Konzentration von 3 Vol.-% im Prozeßgas
im Gleichgewicht mit den 3% Stickstoff im Pulver.
Infolgedessen kommt es zu keiner Veränderung der
Randkonzentration in bezug auf den Stickstoffgehalt. Diese
Sinterbedingungen werden während 2 h beibehalten,
anschließend wird ein Abkühlungsprogramm, gefolgt von einem
Druckentspannungsprogramm, durchlaufen.
Die beim obigen Prozeß eingesetzte Kapsel 2 kann dabei
schon weitgehend die Form eines Ringes haben, welcher der
Form des herzustellenden Kappenringes ähnlich ist, so daß
ein Minimum an spanabhebenden Nachbearbeitungsgängen entsteht.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung metallischer Werkstoffe durch
isostatisches Heißpressen von Metallpulver mit hohen
Gehalten an Gasen, die durch Beaufschlagen des Metallpulvers
mit unter Druck stehendem Reaktionsgas bei höherer
Temperatur in das Metallpulver eingebracht werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Metallpulver nach dem an sich bekannten Einfüllen in eine Kapsel mit dem Reaktionsgas beaufschlagt wird, während
- b) gleichzeitig ein Prozeßgas auf die Kapsel unter Wärmezufuhr von außen unter Druck einwirkt, wobei
- c) gleichzeitig mit der Steigerung des Druckes des Prozeßgases eine annähernd gleiche Drucksteigerung des Reaktionsgases vorgenommen wird,
- d) der Druck so weit gesteigert wird, bis im Zwischenkornvolumen des Metallpulvers eine unter den dort herrschenden Temperaturbedingungen für das Erreichen des gewünschten Legierungsgehaltes ausreichende Menge Reaktionsgas eingeschlossen ist, daß dann
- e) die weitere Zufuhr von Reaktionsgas beendet wird und
- f) der Druck des Prozeßgases außerhalb der Kapsel und die Temperatur auf eine für das isostatische Heißpressen notwendige Höhe gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Prozeßgas ein Gemisch aus einem im Metallpulver nicht
löslichen Gas und dem vorgesehenen Reaktionsgas verwendet wird,
wobei der Volumenanteil des Reaktionsgases im Gemisch so
gewählt wird, daß es unter den während der
heißisostatischen Sinterphase herrschenden Druck- und
Temperaturbedingungen annähernd im Gleichgewicht steht zu
dem Gasgehalt der Metallphase.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
mit solchen Elementen legiertes Metallpulver verwendet wird, die mit dem
Reaktionsgas Verbindungen eingehen, welche im Werkstoff als
feinverteilte Ausscheidungen vorliegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zur
Herstellung von Erzeugnissen aus Stahlpulver,
dadurch gekennzeichnet, daß
Stickstoff als Reaktionsgas verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als
Prozeßgas ein Gemisch aus Argon und Stickstoff verwendet wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch ein Druckgefäß
(3) mit Heizelement(en) (4) und einer Prozeßgas-Zuleitung
(5) sowie einer im Druckraum (7) befindlichen
mit Metallpulver (1) gefüllten Kapsel (2), an die eine
Reaktionsgas-Zuleitung (6) angeschlossen ist.
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