DE3624403C2 - Dickwandiges zusammengesetztes Stahlrohr und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Dickwandiges zusammengesetztes Stahlrohr und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein dickwandiges und schlankes Stahl
rohr mit einem Außendurchmesser von höchstens etwa 30 mm, und
insbesondere ein Metallrohr mit einem äußeren und einem inne
ren rohrförmigen Teil, die mit Preßsitz miteinander verbunden
sind, wobei ein solches Rohr beispielsweise als ein Hochdruck-
Kraftstoffeinspritzrohr für einen Kraftstoffzufuhrdurchgang
einer Dieselmaschine verwendet wird.
Wie es beispielsweise bei einem Rohr für eine Hochdruck-Kraft
stoffleitung ersichtlich ist, wurde diese Art von zusammenge
setztem Metallrohr bisher durch eine Arbeitsweise gebildet, bei
welcher Stahlrohre großen und kleinen Durchmessers mit Preß
sitz miteinander verbunden wurden, wobei jedes Rohr eine Kupfer
plattierungsfolie hat, die zuvor rund um ihre Umfangspaßfläche
vorgesehen ist, wobei nachfolgend eine Wärmebehandlung der
Rohre erfolgte, um ein gegenseitiges Verlöten oder Verschwei
ßen zu bewirken mit den Kupferplattierungsfolien als Füll
material, die rund um die Umfangspaßflächen vorhanden sind.
Es wurde aber auch eine einfache Arbeitsweise angewendet, bei
welcher ein Rohr von zwei Rohren, die unterschiedlichen Durch
messer haben, in das andere Rohr eingesetzt wurde, und die Roh
re gegenseitig mittels Preßsitz verbunden wurden durch naht
loses Ziehen oder dergleichen.
Jedoch sind bei Anwendung der zuerst genannten bekannten Ar
beitsweise komplizierte Schritte erforderlich, weil die
Kupferplattierung rund um die Innenfläche und die Außenfläche
der Rohre angebracht werden muß, was zu erhöhten Produktions
kosten führt. Im Fall von Rohren aus rostfreiem Stahl werden
beim Plattieren und beim Löten bzw. Hartlöten Schwierigkeiten
angetroffen. Demgemäß haben sich Probleme dargeboten.
Bei der zuletzt beschriebenen Arbeitsweise erfährt, weil bei
der sich ergebenden Gestalt die Paßflächen einfach einem Preß
passungsvorgang unterworfen wurden, die Umfangspaßzwischen
fläche in nachteiliger Weise eine Relaxation bzw. Entspannung
oder Erschlaffung, was zu einer Verringerung der mechanischen
Festigkeit führt, wenn das zusammengesetzte Rohr als eine Kraft
stoffeinspritzleitung verwendet wird. Diese Verringerung der
mechanischen Festigkeit, gekoppelt mit Schwingungen während des
Betriebes der Maschine, führt oftmals zum Auftreten von Rissen
oder Brüchen.
In der DE 30 39 802 A1 wird ein zusammengesetztes Metallrohr
beschrieben, bei dem ein Innenrohr durch Preßsitz in ein Außen
rohr eingesetzt ist. Dabei besteht das äußere Rohr vorzugsweise
aus unlegiertem Stahl (Kohlenstoffstahl), während das Innenrohr
vorzugsweise aus einer rostfreien Stahllegierung besteht. Ein
Verfahren zum Erhitzen der beiden Rohre zum Verbinden der
Grenzfläche wird nicht beschrieben.
Die DE-AS 12 31 270 beschreibt ein Rohr, dessen Rohrwandung
aus drei konzentrischen Schichten besteht, die durch Strang
pressen oder Heißziehen miteinander vereinigt sind. Bei diesem
Verfahren des Heißziehens wird während des Ziehvorganges eine
Verschweißung zwischen den Schichten erzeugt.
In der DE 25 01 156 A1 wird ein zusammengesetztes Rohr be
schrieben, das wie das erfindungsgemäße Rohr hohen mechanischen
Belastungen standhalten soll. Dabei werden mehrere Rohrteile
ineinandergeschoben und anschließend durch ein Kaltziehverfah
ren verformt, um eine
Verbesserung der mechanischen Festigkeit und des Druckwider
standes zu erreichen. Das Rohr wird jedoch nach dem Kaltzieh
verfahren keiner Wärmebehandlung mehr unterworfen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannten
Probleme des Standes der Technik zu lösen und ein zusammenge
setztes Stahlrohr zu schaffen, das an der Paßfläche zwischen
dem inneren und dem äußeren Rohr sehr gut verbunden ist, hohen
Drücken widersteht und eine ausgezeichnete mechanische Festig
keit aufweist. Diese Aufgabe wird durch ein dickwandiges zusam
mengesetztes Stahlrohr gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zum
Herstellen eines derartigen dickwandigen zusammengesetzten Stahl
rohres gemäß Anspruch 6 gelöst.
Als ein Ergebnis von intensiven Untersuchungen ist nämlich ge
funden worden, daß die Probleme des Standes der Technik gelöst
werden können durch Anwendung eines technischen Zustandes oder
einer technischen Zusammensetzung, bei welcher das Stahlrohr
kleinen Durchmessers und das Stahlrohr großen Durchmessers
mittels Preßsitz oder Preßpassung zusammen gebracht werden, um
hohen Flächendruck an die Zwischenpaßflächen anzulegen, wonach
eine Wärmebehandlung in einer sauerstofffreien Atmosphäre statt
findet. Dementsprechend wurde die vorliegende Erfindung konzi
piert.
Bei Verwirklichung der Erfindung ist die Bindungskraft in der
Paßzwischenfläche, die dem inneren Rohr und dem äußeren Rohr
gemeinsam ist, erhöht so, als wenn ein integriertes Rohr gebil
det worden wäre. Wenn beispielsweise das Rohr einem Formungs
vorgang unterworfen wird, um einen Verbindungskopf mit einem
gewünschten Muster in einem Produkt zu schaffen, wird ein zu
sammengesetztes Stahlrohr, welches gegenüber hohen
Drücken widerstandsfähig ist und ausgezeichnete mechanische
Festigkeit hat (beispielsweise ein Hochdruck-Kraftstoffein
spritzrohr für eine Dieselmaschine) erhalten.
Die Erfindung wird nachstehend erläutert. Gemäß einem ersten
Merkmal der Erfindung ist ein dickwandiges zusammengesetztes Stahlrohr
geschaffen mit einem Rohr aus Kohlenstoffstahl oder
einem Rohr aus rostfreiem Stahl als dem inneren rohrförmigen
Teil, der mittels Preßsitz oder Preßpassung in einem Rohr aus
Kohlenstoffstahl als dem äußeren rohrförmigen Teil eingesetzt
ist derart, daß die Grenzfläche zwischen dem inneren und dem
äußeren rohrförmigen Teil lotfrei gehalten ist und wenigstens teilweise
verschwindet, wobei eine diffusionsverschweißte Bindung erreicht
wird. Andererseits ist gemäß einem zweiten Merkmal der Erfindung
ein Verfahren geschaffen zum Herstellen eines dickwandigen zusam
mengesetzten Stahlrohres, bei welchem ein Rohr aus Kohlenstoffstahl
oder rostfreiem Stahl kleinen Durchmessers in ein Rohr aus
Kohlenstoffstahl großen Durchmessers eingesetzt wird, das in
nere und das äußere Rohr durch eine Preßpassung durch Ziehen
verbunden werden für wirksame Reduzierung des Durchmessers,
und bei welchem das innere und das äußere Rohr in einem Ofen
in einer nichtoxidierenden Atmosphäre lotfrei wärmebehandelt
werden, vorzugsweise bei 1000 bis 1200°C und dabei diffusions
verschweißt werden, um eine Bindung zwischen deren Paßflächen
hervorzurufen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispiels
weise erläutert.
Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene Seitenansicht, welche
den Zustand zeigt, in welchem ein innerer rohrförmiger Teil
in einen äußeren rohrförmigen Teil eingesetzt ist.
Fig. 2 ist eine der Fig. 1 analoge Ansicht, anhand von wel
cher der Schritt des Ziehens erläutert ist.
Fig. 3 ist eine teilweise im Schnitt gehaltene Seitenansicht
eines Verbindungskopfes, der wie der Kopf eines Hochdruck-
Kraftstoffeinspritzrohres aus einem dickwandigen zusammenge
setzten Stahlrohr gemäß der Erfindung gebildet ist.
Fig. 4 ist eine der Fig. 3 analoge Ansicht eines Verbindungs
kopfes, der wie derjenige eines Hochdruck-Kraftstoffeinspritz
rohres unter Anwendung eines bekannten dickwandigen zusammen
gesetzten Stahlrohres gebildet ist.
Fig. 5a bis 5c zeigen unter anderem mikroskopische Foto
graphien einer Stahltextur im Querschnitt des Paß- oder Ver
bindungsteiles bei der Erfindung.
Fig. 6a und 6b zeigen unter anderem eine mikroskopische Fo
tographie einer Stahltextur im Querschnitt eines Rohrendtei
les, der aus einem Rohr gemäß der Erfindung gebildet ist.
Fig. 7 ist eine mikroskopische Fotographie einer Stahltex
tur im Querschnitt eines Paß- oder Verbindungsteiles eines
Rohres, welches mit einer Wärmebehandlungstemperatur von 900°C
wärmebehandelt wurde.
Gemäß der Zeichnung ist ein äußeres Rohr mit 1, ein inneres
Rohr mit 2, mit 3 ein Fixierstopfen und mit 4 eine Ziehform
bezeichnet.
Bei der vorliegenden Erfindung wird als äußerer rohrförmiger
Teil ein Rohr aus Kohlenstoffstahl verwendet, während für
den inneren rohrförmigen Teil ein Rohr aus Kohlenstoffstahl
oder aus rostfreiem Stahl verwendet wird. Wenn ein Rohr aus
rostfreiem Stahl für den inneren Teil verwendet wird, kann
Kavitationserosion wirksam verhindert werden, weil der Kor
rosionswiderstand und die mechanische Festigkeit verbessert
und die Festigkeit gegen Druck erhöht sind.
Der Außendurchmesser des inneren rohrförmigen Teiles ist
vorzugsweise nur so geringfügig kleiner als der Innendurch
messer des äußeren rohrförmigen Teiles, daß das Einsetzen
des inneren rohrförmigen Teiles in den äußeren rohrförmigen
Teil erleichtert ist und im eingesetzten Zustand zwischen der
äußeren Umfangsfläche des inneren rohrförmigen Teiles und der
inneren Umfangsfläche des äußeren rohrförmigen Teiles der
Zwischenraum so klein wie möglich ist. Die Wanddicke des in
neren rohrförmigen Teiles beträgt vorzugsweise 10 bis 30%
der Gesamtwanddicke nach dem Ziehen, um einen guten Preß
sitzzustand oder Preßpassungszustand der Paßzwischenfläche
nach dem Ziehen zu erhalten.
Das Ziehen wird vorteilhaft durchgeführt durch Einsetzen ei
nes Fixierungsstäbchens in den inneren rohrförmigen Teil,
wobei der innere und der äußere rohrförmige Teil in integrier
ter Form durch einen Dorn bzw. eine Ziehform gezogen werden
mit einer Reduktionsrate von 30 bis 50% je Ziehvorgang. Dies
deswegen, weil eine solche Arbeitsweise zu enger Berührung der
Paßflächen führen kann, wobei hoher Flächendruck aufrechter
halten wird, und zwar selbst nach dem Ziehen, so daß es mög
lich ist, daß die Wirkung der nachfolgenden Wärmebehandlung
sich ausreichend aufbaut oder entwickelt.
Der Grund, warum die Grenzzwischenfläche zwischen dem inneren
und dem äußeren rohrförmigen Teil wenigsten teilweise ver
schwindet, so daß eine diffusionsverschweißte Bindung erhalten
ist, liegt nach einer Annahme darin, daß die diffusionsverschweißte
Bindung erzielt wird als Folge von Diffusion durch Festkörper eines
Metalls in der Zwischenfläche zwischen dem inneren und dem äußeren
rohrförmigen Teil derart, als wenn das Metall geschmolzen wäre.
Hinsichtlich der Temperaturbedingungen bei der Wärmebehand
lung ist zu sagen, daß die bevorzugte Temperatur im Bereich
von 1000 bis 1200°C liegt. Bei einer Temperatur niedriger
als 1000°C ist die Bindungskraft des inneren und des äußeren
rohrförmigen Teiles an der Paßzwischenfläche schwach oder es
wird überhaupt keine Bindung erhalten. Bei einer Temperatur,
die 1200°C überschreitet, werden die mechanischen Eigen
schaften des inneren und äußeren Rohres verschlechtert, und
insbesondere wird die mechanische Festigkeit des äußeren rohr
förmigen Teiles in Form eines Rohres aus Kohlenstoffstahl in
ungünstiger Weise erniedrigt.
Die Erhitzungszeit beträgt 2,5 bis 20 Minuten, und vorzugs
weise 5 bis 15 Minuten. Wenn sie kürzer als 2,5 Minuten ist,
ist die Bindung zwischen dem inneren und dem äußeren rohr
förmigen Teil an der Grenzfläche oder der Paßzwischenfläche
schwach. Eine Erhitzungszeit, die 20 Minuten überschreitet,
ist nicht erforderlich und unwirtschaftlich.
Die Wärmebehandlung muß in einer nichtoxidierenden Atmosphäre
durchgeführt werden. Dies deswegen, weil Fremdmaterialien wie
Hammerschlag oder dergleichen an den Oberflächen des Rohres
auftreten, wenn die Wärmebehandlung in Gegenwart von Sauer
stoff durchgeführt wird mit dem Ergebnis, daß die Leistung
des Rohres gemäß der Erfindung geringer ist, wenn es als
Hochdruck-Kraftstoffeinspritzrohr verwendet wird. Wenn die
Wärmebehandlung in einer nichtoxidierenden Atmosphäre durch
geführt wird, kann ein Erzeugnis mit hohem wirtschaftlichem
Wert erhalten werden, da keine Oberflächenverunreinigung des
Rohres auftritt.
Die nichtoxidierende Atmosphäre kann verwirklicht werden durch
Verwendung eines inerten Gases wie Stickstoff oder Argon,
oder eines im wesentlichen sauerstofffreien Gasgemisches, bei
spielsweise eines Gasgemisches aus Stickstoff, Wasserstoff,
Kohlendioxid und Kohlenmonoxid.
Verschiede Arten von Wärmeöfen, beispielsweise ein elektri
scher Wärmeofen, können als Ofen einer nichtoxidierenden At
mosphäre verwendet werden.
Die Wärmebehandlung wird vorzugsweise durchgeführt, während das
Rohr auf einem
umlaufenden Gitterförderband kontinuierlich durch den Ofen geführt
wird.
Ein zusammengesetztes Stahlrohr gemäß der Erfindung kann einer
plastischen Verformung beim Biegen oder Pressen unterworfen
werden, geradeso wie ein einziges Material, da der innere rohr
förmige Teil und der äußere rohrförmige Teil mit Preßsitz oder
Preßpassung zusammengebracht und zu einem integrierten Rohr ge
bildet sind, wobei die Paßflächen von den rohrförmigen Teilen
durch die Wärmebehandlung aneinander gebunden sind. Wenn dieses
Rohr als ein Hochdruck-Kraftstoffeinspritzrohr verwendet wird,
ergibt sich keine Auswölbungsverformung als Folge eines Glei
tens des inneren rohrförmigen Teiles beim Bilden des Kopfes ei
nes Verbindungsendes. Demgemäß wird ein Hochdruck-Kraftstoff
einspritzrohr erhalten, welches das gewünschte Kopfmuster und
einen glatten inneren Strömungsdurchgang hat.
Gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ist keine kom
plizierte Behandlung wie beispielsweise eine Kupferplattierung
oder ein Löten oder Hartlöten erforderlich, so daß ein Verfah
ren gemäß der Erfindung zu einer Verringerung der Herstellungs
kosten führt. Weiterhin wird, wenn ein dünnwandiges Rohr aus
rostfreiem Stahl als der innere rohrförmige Teil verwendet
wird, ein dickwandiges zusammengesetztes Stahlrohr geschaffen,
welches ausgezeichneten Korrosionswiderstand und eine verbes
serte Festigkeit gegenüber dem inneren Strömungsdruck hat, und
zwar ohne eine Erhöhung der Gesamtmaterialkosten. Die Erfindung
wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Wie in Fig. 1 dargestellt, wurde ein Rohr 1 aus Kohlenstoff
stahl aus dem Material STS 38 mit einem Außendurchmesser von
9,0 mm und einer Wanddicke von 2,3 mm als der äußere rohr
förmige Teil, und ein Rohr 2 aus rostfreiem Stahl des Materials
SUS 304 mit einem Außendurchmesser von 4,0 mm und einer Wand
dicke von 0,4 mm jeweils entfettet und mit Tri-Clene gewa
schen, wonach eine Reinigungsbehandlung der Innenfläche des
äußeren rohrförmigen Teiles und des inneren rohrförmigen Tei
les durch Bürsten erfolgte. Demgemäß wurde Fremdmaterial,
welches an der Innenumfangsfläche des äußeren rohrförmigen
Teiles und der äußeren Umfangsfläche des inneren rohrförmigen
Teiles anhaftete, beispielsweise Öle, Fette und Kohlenstoff
zunder oder dergleichen entfernt. Danach wurde der innere
rohrförmige Teil 2 in den äußeren rohrförmigen Teil 1 einge
setzt. Wie in Fig. 2 dargestellt, wurde dann ein Fixierungs
stopfen 3 in den inneren rohrförmigen Teil 2 eingesetzt. Der
innere rohrförmige Teil 2 und der äußere rohrförmige Teil 1
wurden in integrierter Form durch einen Dorn bzw. eine Zieh
form 4 geführt und in Richtung des in Fig. 2 wiedergegebenen
Pfeiles gezogen, wobei ihre Spitzen zusammengeklemmt wurden.
Der Durchmesser des Eintritts der Ziehform betrug 12,0 mm,
während der Durchmesser des Austritts 6,40 mm betrug. Die
Reduktion mittels Ziehen wurde durchgeführt mit einer Quer
schnittsreduktion von 45%, um ein zusammengesetztes Rohr zu
erhalten, bei welchem das innere Rohr und das äußere Rohr
eng miteinander zusammenpaßten mit einem Außendurchmesser
von 6,35 mm und einem Innendurchmesser von 2,0 mm. Die Ge
samtwanddicke des Rohres betrug 2,175 mm, während die Wand
dicke des inneren Rohres 0,40 mm betrug, was 18,4% der Ge
samtwanddicke darstellt. Danach wurde das Rohr durch einen
kontinuierlichen Wärmebehandlungsofen mit nichtoxidierender
Atmosphäre geführt, wo es bei einer Temperatur von 1100°C
während einer Verweilzeit von fünf Minuten wärmebehandelt
wurde, um ein zusammengesetztes Stahlrohr zu erzeugen,
dessen Paßflächen durch Integrationsbindung, d. h. diffusionsverschweißte
Bindung, miteinander verbunden waren. Als Ofen wurde ein elektrischer
Heizofen verwendet und mit einem Gasgemisch von 62% Stickstoff, 24% Was
serstoff, 6% Kohlendioxid und 8% Kohlenmonoxid gefüllt, um
eine nichtoxidierende Atmosphäre zu schaffen.
Das auf diese Weise erzeugte zusammengesetzte Stahlrohr kann
zu einem Rohr geformt werden, welches einen Verbindungskopf 5
hat, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, und dieses Rohr kann
als Hochdruck-Kraftstoffeinspritzrohr verwendet werden.
Fig. 4 zeigt ein bekanntes Rohr, welches weder gelötet oder
hartgelötet, noch wärmebehandelt ist, und bei welchem sich
ein Problem bei der Leistung ergibt dadurch, daß beim Bilden
des Verbindungskopfes 15 an dem Endteil des Rohres der innere
rohrförmige Teil 12 in axialer Richtung gleitet oder schlüpft,
wodurch eine Auswölbungsverformung 16 hervorgerufen wird,
durch welche der Kraftstoffdurchgang verengt wird.
Wie aus den Fig. 3 und 4 zu verstehen, wird eine ausge
zeichnete Wirkung erhalten, wenn ein dickwandiges zusammen
gesetztes Stahlrohr gemäß der Erfindung als Hochdruck-Kraft
stoffeinspritzrohr verwendet wird.
Fig. 5 zeigt mikroskopische Fotographien der Querschnitte der
Paßteile von zusammengesetzten Stahlrohren, wobei Fig. 5b
den Stand der Technik zeigt, bevor die Wärmebehandlung ge
mäß Beispiel 1 durchgeführt wurde, während Fig. 5c das zu
sammengesetzte Metallrohr zeigt, welches gemäß Beispiel 1 er
halten wurde. Aus Fig. 5c ist ersichtlich, daß im Gegensatz zu dem be
kannten Rohr ein Rohr gemäß der Erfindung eine diffusionsverschweißte
Bindung aufweist, bei welcher die Grenzfläche zwischen
dem inneren rohrförmigen Teil und dem äußeren rohrförmigen
Teil vollständig verschwunden ist, wobei diese Grenzfläche
eine dichte Struktur zeigt. Diese mikroskopische Fotographie
demonstriert, daß die Paßflächen des inneren rohrförmigen
Teiles und des äußeren rohrförmigen Teiles mittels diffusionsver
schweißter Bindung miteinander verbunden sind als Folge von Dif
fusion durch festes Material des Metalls so, als wenn sie ge
schmolzen worden wären.
Fig. 6b zeigt eine mikroskopische Fotographie des geformten
Endteiles des Rohres gemäß der Erfindung, und insbesondere
eine in vergrößertem Querschnitt gehaltene mikroskopische
Fotographie nahe der inneren Umfangsfläche (entsprechend dem
Teil A in Fig. 3) des Verbindungskopfes, der wie derjenige
eines Kraftstoffeinspritzrohres aus dem zusammengesetzten
Stahlrohr gepreßt worden ist, welches gemäß Beispiel 1 erhal
ten wurde. Wie aus Fig. 6 ersichtlich, sind bei dem Stahl
rohr gemäß der Erfindung der innere rohrförmige Teil und der
äußere rohrförmige Teil durch diffusionsverschweißte Bindung miteinan
der verbunden, ohne irgendein Abschälen oder Abblättern
in der Grenzfläche, und zwar selbst nicht nach dem Pressen.
Ein Rohr aus Kohlenstoffstahl STS 38 mit einem Außendurch
messer von 9,0 mm und einer Wanddicke von 2,0 mm als der
äußere rohrförmige Teil, und ein Rohr aus Kohlenstoffstahl
STS 38 mit einem Außendurchmesser von 4,6 mm und einer Wand
dicke von 0,7 mm als der innere rohrförmige Teil wurden je
weils der gleichen Reinigungbehandlung wie in Beispiel 1
unterworfen, wonach der innere rohrförmige Teil in den äuße
ren rohrförmigen Teil eingesetzt wurde. Danach wurde ein
Fixierungsstopfen in den inneren rohrförmigen Teil eingesetzt
mittels einer Rohrstreckvorrichtung. Der innere rohrförmige
Teil und der äußere rohrförmige Teil wurden in integrierter
Form durch einen Dorn bzw. eine Ziehform geführt, in welcher
das Ziehen durchgeführt wurde. Es erfolgte eine Ziehreduktion
mit einer Querschnittsverringerung von 45%, um ein zusammen
gesetztes Rohr zu erhalten, bei welchem der innere rohrförmi
ge Teil und der äußere rohrförmige Teil eng aneinander paßten,
wobei das Gesamtrohr einen Außendurchmesser von 6,35 mm und
einen Innendurchmesser von 2,0 mm hatte. Das Rohr wurde durch
einen kontinuierlichen Wärmebehandlungsofen geführt, der eine
nichtoxidierende Atmosphäre enthielt, und in dem Ofen wurde
das Rohr bei einer Temperatur von 1050°C bei einer Verweil
zeit von fünf Minuten wärmebehandelt. Auf diese Weise wurde
ein zusammengesetztes Stahlrohr erzeugt, bei welchem die
Paßflächen durch diffusionsverschweißte Bindung miteinander ver
bunden waren.
Rohre mit einem Außendurchmesser von 6,35 mm und einem Innen
durchmesser von 2,0 mm, die in der gleichen Weise wie bei
Beispiel 1 beschrieben, hergestellt waren, wurden durch einen
kontinuierlichen Wärmebehandlungsofen geführt, der eine nicht
oxidierende Atmosphäre enthielt. In dem Ofen wurden die Rohre
bei verschiedenen Temperaturen und während verschiedener Er
hitzungszeiten wärmebehandelt.
Die Tabelle 1 zeigt das Verhältnis zwischen der Wärmebehand
lungstemperatur und der Erhitzungszeit, aufgestellt durch
Prüfung vergrößerter mikroskopischer Querschnittsfotographien,
welche den Bindungszustand an der Paßgrenzfläche jedes Rohres
zeigen, und zwar für jedes Rohr mit "X" für den Fall einer
deutlichen Grenzfläche als Ergebnis schlechter Bindung zwi
schen dem inneren rohrförmigen Teil und dem äußeren rohr
förmigen Teil, einem "○" für den Fall, daß die Grenzfläche
im wesentlichen über den gesamten Bereich verschwunden war
als Ergebnis einer guten Bindung, und einem "∆" für den Fall
einer Grenzfläche in einem Zustand zwischen den beiden oben
genannten Zuständen.
Ein "-" bedeutet: Kein Test durchgeführt.
Wie es aus Tabelle 1 ersichtlich ist, beträgt die Wärmebe
handlungstemperatur vorzugsweise 1000 bis 1200°C, während
die Erhitzungszeit vorzugsweise 2,5 bis 20 Minuten beträgt,
wobei der Bereich von 5 bis 15 Minuten besonders bevorzugt
wird.
Eine gute Bindung kann bei einer Wärmebehandlungstemperatur
von 1000°C oder niedriger, beispielsweise bei 900°C nicht
gewährleistet werden, selbst wenn die Erhitzungszeit ver
längert wird. Fig. 7 ist eine vergrößerte mikroskopische
Querschnittsfotographie eines Rohres, welches bei einer Wärme
behandlung bei einer Wärmebehandlungstemperatur von 900°C
und einer Erhitzungszeit von 5 Minuten erhalten wurde.
Fig. 7 zeigt, daß die Grenzfläche zwischen dem inneren rohr
förmigen Teil und dem äußeren rohrförmigen Teil deutlich
sichtbar ist, so daß eine schlechte Bindung erhalten ist.
Claims (11)
1. Dickwandiges zusammengesetztes Stahlrohr, bestehend
aus einem inneren rohrförmigen Teil (2) und einem äußeren
rohrförmigen Teil (1), wobei der innere rohrförmige Teil aus
einem Stahlrohr gebildet und mit Preßsitz oder Preßpassung in
den äußeren rohrförmigen Teil aus Kohlenstoffstahl eingesetzt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grenzfläche zwischen den rohrförmigen Teilen lotfrei gehalten ist und
daß die rohrförmigen Teile an ihren Grenzflächen derart diffusionsverschweißt sind, daß die Grenzfläche zwi schen dem inneren rohrförmigen Teil (2) und dem äußeren rohr förmigen Teil (1) durch Diffusion wenigstens teilweise ver schwunden ist.
daß die Grenzfläche zwischen den rohrförmigen Teilen lotfrei gehalten ist und
daß die rohrförmigen Teile an ihren Grenzflächen derart diffusionsverschweißt sind, daß die Grenzfläche zwi schen dem inneren rohrförmigen Teil (2) und dem äußeren rohr förmigen Teil (1) durch Diffusion wenigstens teilweise ver schwunden ist.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der innere rohrförmige Teil (2) aus einem Rohr aus Kohlen
stoffstahl gebildet ist.
3. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der innere rohrförmige Teil (2) aus einem Rohr aus rostfreiem
Stahl gebildet ist.
4. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der maximale Durchmesser des äußeren rohr
förmigen Teiles (1) 30 mm beträgt.
5. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Wanddicke des inneren rohrförmigen Tei
les (2) 10 bis 30% der Gesamtwanddicke beträgt.
6. Verfahren zum Herstellen eines dickwandigen zusam
mengesetzten Stahlrohres, indem ein Stahlrohr kleinen Durch
messers in ein Kohlenstoffstahlrohr großen Durchmessers einge
setzt wird und die beiden Rohre anschließend einer Preßpassung
unterworfen werden, indem die beiden Rohre einem Ziehvorgang
unterworfen werden, so daß der Durchmesser verringert wird und
ein Preßsitz zwischen dem inneren rohrförmigen Teil und dem
äußeren rohrförmigen Teil erreicht wird,
dadurch gekennzeichnet
daß das so erhaltene preßgepaßte Rohr anschließend
in einem Ofen in einer nichtoxidierenden Atmosphäre lotfrei
wärmebehandelt und dabei diffusionsverschweißt wird, so daß
eine Bindung der Paßflächen des inneren rohrförmigen Teils und
des äußeren rohrförmigen Teils bewirkt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlrohr kleinen Durchmessers aus Kohlenstoffstahl
gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stahlrohr kleinen Durchmessers aus rostfreiem Stahl
gebildet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung bei einer Temperatur
von 1000 bis 1200°C durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ziehvorgang durchgeführt wird dadurch,
daß ein Fixierstopfen in das Rohr kleinen Durchmessers einge
setzt wird, und daß der innere rohrförmige Teil und der äußere
rohrförmige Teil in integrierter Form durch eine Ziehform ge
zogen werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ziehvorgang durchgeführt wird mit ei
ner Querschnittsreduktion von 30 bis 50%.
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