DE3624248C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff
des Hauptanspruches.
Bei einer aus der JP-Anm. 60 56 127 bekannten, gattungsgemäßen
Vorrichtung ist es zur Erzeugung eines Steuerunterdruckes
zur Beaufschlagung des den Turbinenleitapparat betätigenden
Stellantriebes erforderlich, die Last und den
Ladedruck bzw. den Luftdurchsatz auf elektronischem Wege zu
erfassen und einer elektronischen Steuereinheit zuzuführen,
welche dann wiederum erst ein Stellwertsignal für ein
Magnetventil zur Modulierung eines von einer Vakuumpumpe
erzeugten Unterdruckes bereitstellt.
Ferner ist in dem Werkstatthandbuch der Anmelderin "Model
Year 1985 Passenger Cars USA Version", Kapitel "Models 107,
123, 126, 201 Seite 103" eine Vorrichtung zur Steuerung
eines Automatikgetriebes bekannt, bei welcher ein pneumatisch
wirkender Druckumsetzer in Abhängigkeit der Last
und des Ladedruckes der Brennkraftmaschine einen Steuerunterdruck
erzeugt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der im Oberbegriff des Hauptanspruches beschriebenen
Art zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und mit
der das bei positiven Lastwechseln, insbesondere aus dem
Leerlauf heraus auftretende "Turboloch" vermeidbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teiles des Hauptanspruches gelöst.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt eine Möglichkeit,
wie mit einfachen Mitteln ein Turbolader mit verstellbarem
Turbinenleitapparat angesteuert werden kann, damit beim Beschleunigen
sofort ein optimales Drehmomentangebot seitens
der Brennkraftmaschine zur Verfügung steht. Dies gilt insbesondere
für vom Leerlauf ausgehende Laständerungen, bei
denen selbst die Zeitverzögerung bis zum Erreichen der der
jeweiligen Laständerung entsprechenden Schließstellung des
Leitapparates minimal gehalten ist, da sich letzterer im
Leerlauf bereits in Schließstellung befindet.
Daß der Turbinenleitapparat bei einem positiven Lastwechsel,
d. h. bei einer Erhöhung der Last zunächst in Richtung
Schließstellung geführt wird, hat zur Folge, daß sich einmal
die Anströmgeschwindigkeit der Abgase auf die Turbinenschaufeln
erhöht und zum anderen wird die Anströmrichtung
der Abgase auf die Turbinenschaufeln optimiert. - Schließstellung
bezeichnet die Stellung des Turbinenleitapparates
in der dieser einen minimalen Querschnitt für die Abgase
zur Beaufschlagung der Turbinenschaufeln freigibt; analog
dazu wird in Öffnungsstellung ein maximaler Querschnitt
freigegeben -. Somit sind turbinenseitig die besten Voraussetzungen
gegeben, den Turbolader schnellstmöglich zu beschleunigen.
Den Turbinenleitapparat in der daran anschließenden
Phase, in welcher der Ladedruck ansteigt,
wieder in Richtung Öffnungsstellung zu bewegen hat den Vorteil,
daß infolge des jetzt natürlich ansteigenden Abgasmassenstromes
der Staudruck vor der Turbine aufgrund
eines zu geringen Strömungsquerschnittes zu keinem Zeitpunkt
zu groß werden kann, wodurch auch der Kraftstoffverbrauch
minimal bleibt.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einer Prinzipdarstellung und
Fig. 2 in einem Diagramm p VTG = f (p USV , p L ) den quali
tativen Zusammenhang zwischen dem verstellhe
belabhängig modulierten Unterdrucksignal p USV
und dem Steuerunterdruck p VTG zur Ansteuerung
des Turbinenleitapparates bzw. des diesen be
tätigenden Stellantriebes unter dem Einfluß des
Ladedruckes p L .
Die Fig. 1 zeigt eine mittels eines Turboladers 2 aufgela
dene Dieselbrennkraftmaschine 1 mit einer Ladeluft- 3 und
einer Abgasleitung 4. Der Turbinenteil 5 des Turboladers 2
ist mit einem verstellbaren Leitapparat versehen, der durch
einen pneumatisch beaufschlagten Stellantrieb 6 betätigbar
ist. Der Leitapparat kann dabei zwischen der Schließstellung,
in der die Turbinenschaufeln vom Abgas nur über einen Min
destquerschnitt beaufschlagt werden, und der Öffnungsstel
lung, in welcher der Anströmquerschnitt maximal ist, jede
Stellung einnehmen.
Der Stellantrieb 6 wird über eine Unterdruckleitung 7 von
einem Steuerunterdruck p VTG beaufschlagt, den ein
pneumatisch wirkender Druckumsetzer 8 in Abhängigkeit von der
Stellung des an der Einspritzpumpe 9 der Brennkraftmaschine
1 angeordneten Verstellhebels 10 und von dem Druck p L in
der Ladeluftleitung 3 erzeugt.
Der Druckumsetzer 8 selbst besteht aus einem Gehäuse 11 in
dem zwei über ein Koppelelement 12 starr miteinander ver
bundene Membranen 13 und 14 drei Steuerräume 15 bis 17 bil
den, die durch das Gehäuse 11 begrenzt werden. Dabei be
sitzt die Membran 13 eine größere Oberfläche als die Membran
14. Am Gehäuse 11 sind vier Pneumatikanschlüsse 18 bis 21
vorgesehen, von denen die Anschlüsse 18 und 19 in den Steuer
raum 15, der Anschluß 20 in den Steuerraum 16 und der An
schluß 21 in den Steuerraum 17 führen. Die Membran 13 weist
eine Öffnung 22 auf, die durch eine mittels einer Feder 23
an dem Koppelelement 12 abgestützten Ventilplatte 24 ver
schließbar ist. Ferner kann durch die Ventilplatte 24 auch
der Anschluß 18 verschlossen werden. Die Membran 13 ist über
eine Regelfeder 25 am Gehäuseoberteil abgestützt. An der Un
terseite der Membran 13 liegt eine Einstellfeder 26 an, de
ren Vorspannung durch einen verstellbaren Anschlag 27 von
außen beeinflußbar ist.
Über die Unterdruckleitung 28, die an dem Anschluß 18 an
geordnet ist, steht der Druckumsetzer 8 direkt mit einer
Vakuumpumpe 29 in Verbindung. Von der Leitung 28 zweigt
eine Unterdruckleitung 30 zu einem an der Einspritzpumpe
9 angeordneten Unterdrucksteuerventil 31 ab, welches über
ein Gestänge 32 mit dem Verstellhebel 10 der Einspritzpumpe
9 in Verbindung steht. Durch das Unterdrucksteuerventil 31
wird der von der Vakuumpumpe 29 erzeugte Unterdruck je nach
Verstellhebellage moduliert (z. B. durch eine entsprechen
de Belüftung) und über die Unterdruckleitung 33, die am An
schluß 20 angebracht ist, dem Steuerraum 16 des Druckum
setzers 8 zugeführt. Die Unterdruckmodulierung erfolgt da
bei derart, daß mit größer werdender Verstellhebelauslenkung,
d. h. mit steigender Kraftstoffeinspritzmenge auch der dem
Druckumsetzer 8 über den Anschluß 20 zugeführte Unterdruck
p USV größer wird. Das Unterdrucksteuerventil ist jedoch so
ausgelegt, daß der Unterdruck im Steuerraum 16 zu jedem
Zeitpunkt, selbst bei Vollast, kleiner bleibt als der im
Steuerraum 15.
In der Leitung 33 ist ferner ein elektronisch ansteuerba
res Magnetventil 34 angeordnet, welches bedarfsweise den
Anschluß 20 entweder mit dem Unterdrucksteuerventil 31
direkt verbindet (Pfeil 35 im Ventil 34), oder den ersten
Teil der Leitung 33 abtrennt, d. h. verschließt und über
eine Freigabe der Leitung 36, die ebenfalls von der Lei
tung 28 abzweigt, eine Verbindung zur Vakuumpumpe 29 her
stellt (Pfeil 37 im Ventil 34). Um den Einfluß des Lade
druckes p L mit zu berücksichtigen, zweigt von der Lade
luftleitung 3 eine weitere Pneumatikleitung 38 ab, über
welche der Steuerraum 17 des Druckumsetzers 8 mit dem La
dedruck p L beaufschlagt ist. Der Stellantrieb 6 ist so
ausgelegt, daß er mit steigendem Unterdruck in der Lei
tung 7 den Turbinenleitapparat in Richtung Schließstel
lung bewegt und umkehrt.
Durch den Aufbau des Druckumsetzers 8 ergibt sich in einem
stationären Betriebspunkt ein Kräftegleichgewicht zwischen
erstens der resultierenden Membrankraft aus dem im Unter
drucksteuerventil 31 modulierten Unterdruck, die wegen
der größeren Oberfläche der Membran 13 in Richtung des
Pfeiles 39 wirkt, zweitens der entgegen der Pfeilrichtung
39 wirkenden Kraft auf die Membran 14 aus dem Ladedruck p L ,
drittens der Kraft auf die obere Membran 13 aus dem am
Stellantrieb 6 anstehenden Unterdruck, die entgegen der
Pfeilrichtung 39 wirkt und viertens der in Richtung des
Pfeiles 39 wirkenden Resultierenden aus der Regelfeder-
und der Einstellfederkraft.
Wird der am Anschluß 20 anliegende Unterdruck größer, d. h.
wird die Einspritzmenge erhöht, so bewegt sich das Membran
system infolge der unterschiedlich großen Membranoberflächen
in Pfeilrichtung 39, wodurch die Ventilplatte 24 vom An
schluß 18 angehoben, und der Unterdruck sowohl im Steuer
raum 15 als auch der am Stellantrieb 6 anliegende Unter
druck größer wird. Die Ventilplatte 24 bleibt solange von
dem Anschluß 18 abgehoben, bis der herrschende Unterdruck
im Steuerraum 15 so groß ist, daß wiederum ein Kräftegleich
gewicht gegeben ist. Erhöht sich nun z. B. der Ladedruck p L ,
so wird das Membransystem entgegen der Pfeilrichtung 39 nach
oben gedrückt, wodurch die Ventilplatte 24 von der Öffnung
22 in der Membran 13 abgehoben wird, infolgedessen durch
einen weiter abnehmenden Unterdruck im Steuerraum 16 eine Re
duzierung des Unterdruckes im Steuerraum 15 erfolgt, und
zwar solange, bis erneut ein Kräftegleichgewicht gegeben
ist. In dieser Phase bleibt der Vakuumanschluß 18 durch
die Ventilplatte 24 verschlossen. Die Reduzierung des Un
terdrucks im Steuerraum 15 bewirkt damit über den Stell
antrieb 6 eine Bewegung des Turbinenleitapparates in Rich
tung Öffnungsstellung. Entsprechendes gilt für eine Redu
zierung der Motorlast. Auch hier bewegt sich, jetzt in
folge des sinkenden Unterdruckes im Steuerraum 16, das
Membranpaket entgegen der Richtung des Pfeiles 39, so daß
der Steuerraum 15 ebenfalls bis zum Kräftegleichgewicht
über die Öffnung 22 belüftet wird.
Wird das Magnetventil 34 so geschaltet, daß der Anschluß
20 am Druckumsetzer 8 direkt mit der Vakuumpumpe 29 ver
bunden ist (Pfeil 37), bewegt sich das Membranpaket in
Richtung des Pfeiles 39, wodurch sich im Steuerraum 15
sofort der Unterdruck erhöht, und zwar solange, bis wie
derum Gleichgewicht herrscht, was jetzt jedoch erst dann
der Fall ist, wenn am Steuerraum 15 der maximale Unterdruck
anliegt. Für den Turbinenleitapparat des Turboladers 2 be
deutet dies, daß er in Schließstellung geht. Das Magnet
ventil 34 nimmt die zuvor beschriebene Schaltstellung im
Leerlauf ein (siehe Fig. 2 und zugehörige Beschreibung).
In Fig. 2 ist in einem Diagramm 40 p VTG = f (p USY , p L ) die
Wirkungsweise des Druckumsetzers 8 qualitativ dargestellt.
Das Diagramm 40 zeigt auf der Abszisse 41 den in Abhängig
keit der Verstellhebelauslenkung durch das Unterdrucksteuer
ventil 31 modulierte Unterdruck p USV der mit größer werden
der Verstellhebelauslenkung ansteigt, wobei p USVLL für den
Unterdruck bei Leerlauf und p USVVL für den bei Vollast steht.
Auf der Ordinate 42 ist der Steuerunterdruck p VTG zur An
steuerung des den Turbinenleitapparat betätigenden Stellan
triebes 6 aufgetragen. Hier bezeichnet p VTG auf den Unter
druck, der den Leitapparat ganz in Öffnungsstellung und p VTG zu
den, der ihn ganz in Schließstellung bringt.
Bei einer positiven Laständerung Δ p USV von p USV 1 auf p USV 2
bei einem momentanen Ladedruck p L 1 wird im Druckumsetzer 8
zunächst gemäß der Kennlinie 43 eine Steuerunterdruckerhöhung
um Δ p VTG bewirkt, wodurch sich der Turbinenleitapparat je
nach Steigung der Kennlinie 43, d. h. je nach Einstellung
des Druckumsetzers 8, mehr oder weniger in Richtung
Schließstellung (p VTGzu ) bewegt, womit für diese Lastän
derung Δ p USV die optimalen Voraussetzungen für eine schnelle
Beschleunigung des Turboladers 2 gegeben sind. Mit zunehmender
Zeitdauer erhöht sich jedoch infolge des jetzt ansteigenden
Abgasmassenstromes auch der Ladedruck p L . Dem wird Rechnung
getragen, indem jetzt der Druckumsetzer 8 den Steuerunter
druck p VTG dem jeweiligen Ladedruck p L anpaßt und zwar re
duziert er ihn mit steigendem Ladedruck p L , wodurch der
Turbinenleitapparat wieder in Richtung Öffnungsstellung
bewegt wird. Die einzelnen Linien 44 sind Kennlinien mit
konstantem Ladedruck p L , wobei sich letzterer in Richtung
des Pfeiles 45 erhöht.
Der Turbinenleitapparat wird nun solange in Richtung Öff
nungsstellung bewegt, bis sich bei der Last p USV 2 ein kon
stant bleibender Ladedruck p L 2 (Kennlinie 46) eingestellt
hat. In diesem Betriebspunkt steht der Leitapparat dann in
der dem Unterdruck p VTGE entsprechenden Stellung.
Analog dazu wird bei einem negativen Lastwechsel der Leit
apparat zunächst entlang einer Kennlinie mit konstantem
Ladedruck in Richtung Öffnungsstellung und anschließend,
wenn sich der Ladedruck infolge der Lastreduzierung ver
ringert wiederum in Richtung Schließstellung geführt, und
zwar solange, bis auch hier ein stationärer Betriebspunkt
erreicht ist.
Damit bei einer Laständerung aus dem Leerlauf heraus, ins
besondere bei relativ großen Laständerungen, bei denen der
Leitapparat ohnehin schon recht nahe an die Schließstellung
oder sogar ganz in Schließstellung geführt werden muß, keine
zu großen Zeitverzögerungen auftreten, ist es zweckmäßig,
den Turbinenleitapparat im Leerlauf in Schließstellung zu
halten (Punkt 47). Dies geschieht dadurch, daß das Magnet
ventil 34 im Leerlauf in die den Anschluß 20 am Druckumsetzer
8 direkt mit der Vakuumpumpe 29 verbindende Schaltstellung
(siehe Fig. 1 Pfeil 37) gebracht wird.
Um den Steuerunterdruck überlagern zu können, ist es denk
bar, in der Leitung 7 zwischen dem Druckumsetzer 8 und dem
Stellantrieb 6 ein Entlüftungsventil vorzusehen, welches
in Abhängigkeit bestimmter Betriebsparameter der Brennkraft
maschine wie z. B. Temperatur, Drehzahl usw., geöffnet werden
kann, wodurch am Stellantrieb 6 Atmosphärendruck anliegt und
damit der Turbinenleitapparat in Öffnungsstellung gebracht
wird.
Claims (1)
- Vorrichtung zur betriebsparameterabhängigen Steuerung des Turbinenleitapparates eines an einer Brennkraftmaschine angeordneten Abgasturboladers über einen pneumatisch beaufschlagten Stellantrieb derart, daß der Turbinenleitapparat bei steigender Brennkraftmaschinenlast in Richtung Schließstellung und mit steigendem Ladedruck in Richtung Öffnungsstellung überführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansteuerung des Stellantriebes (6) über einen pneumatisch wirkenden Druckumsetzer (8) mit drei durch Membranen (13 und 14) voneinander getrennten Steuerräumen (15, 16 und 17) erfolgt, von denen an einem ersten Steuerraum (15) eine zum Stellantrieb (6) führende Leitung (7) und eine von einer Vakuumpumpe (29) abgeführte und durch ein Ventil (24) zwischen dem ersten und dem zweiten Steuerraum (15, 16) gesteuerte Leitung (28) angeschlossen ist, daß am zweiten Steuerraum (16) eine Leitung (33) angeschlossen ist, über die ein in Abhängigkeit von der Lage des an der Einspritzpumpe (9) der Brennkraftmaschine angeordneten Verstellhebels (10) modulierter Unterdruck zugeführt wird, wobei in dieser Leitung (33) ein Ventil (34) angeordnet ist, durch welches diese Leitung (33) im Leerlauf der Brennkraftmaschine verschließbar und gleichzeitig eine Verbindung zwischen der Vakuumpumpe (29) und dem zweiten Steuerraum (16) herstellbar ist und daß im dritten Steuerraum (17) der Ladedruck anliegt, welcher über eine von der Ladeluftleitung (3) abgezweigte Pneumatikleitung (38) zugeführt wird.
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