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Stand der
Technik
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Die
Erfindung geht von einem Verfahren zur Steuerung mindestens eines
Stellgliedes in einer Massenstromleitung nach der Gattung des Hauptanspruches
aus.
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Es
sind bereits Verfahren zur Steuerung mindestens eines Stellgliedes
in einer Massenstromleitung bekannt, bei denen durch die Steuerung
des mindestens eines Stellgliedes der Strömungswiderstand der Massenstromleitung
verändert
wird. Ein solches Stellglied ist dabei beispielsweise ein Bypassventil
in einem Bypass, der einer Turbine eines Abgasturboladers in einem
Abgasstrang einer Brennkraftmaschine parallelgeschaltet ist. Durch
geeignete Ansteuerung des Bypassventils lässt sich ein gewünschter
Ladedruck in einem Saugrohr der Brennkraftmaschine stromab eines
Verdichters des Abgasturboladers einstellen.
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Die
Regelung eines aufgeladenen Verbrennungsmotors wird derzeit in der
Regel im Hinblick auf den Ladedruck durchgeführt. Hierbei ist der Druck
im Saugrohr stromab dem Verdichter die Regelgröße und die Position des Bypassventils
die Stellgröße. Sowohl
die Verzögerung
durch die Regelstrecke als auch die Tatsache, dass sich die Wirkweise
des Regelorgans auf die Regelgröße in bestimmten
Betriebsbereichen umkehrt, führen
dazu, dass eine Regelung auf der Basis eines physikalischen Modells äußerst aufwändig wird. Während man
die stationären
Betriebspunkte mit Sollwerten für
die Position des Bypassventils oder den Ladedruck durchaus mit Hilfe
eines Kennfeldes einstellen kann, ergeben sich bei dynamischer Betriebsweise Schwierigkeiten,
für die
eine derartige Regelungsstruktur keine optimale Lösung liefert:
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Steuerung mindestens eine Stellgliedes in einer Massenstromleitung
mit den Merkmalen des Hauptanspruches hat demgegenüber den
Vorteil, dass ein Druck stromauf des mindestens eines Stellgliedes
in der Massenstromleitung vorgegeben wird und das in Abhängigkeit
des vorgegebenen Druckes eine zugehörige für den Strömungswiderstand der Massenstromleitung
charakteristische Größe ermittelt
wird und dass das mindestens eine Stellglied zur Einstellung dieser
zugehörigen
für den
Strömungswiderstand
der Massenstromleitung charakteristischen Größe angesteuert wird. Auf diese
Weise lässt sich
der vorgegebene Druck mit minimaler Verzögerung einstellen, sodass ein
verbessertes dynamisches Verhalten erreicht wird. Dies ist besonders
für den
Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs von Vorteil, wobei
das mindestens eine Stellglied beispielsweise als Bypassventil in
einem Bypass, der zu einer Turbine eines Abgasturboladers parallelgeschaltet
ist, ausgebildet sein kann. In diesem Fall lässt sich ein gewünschter
Abgasgegendruck stromauf der Turbine mit minimaler Verzögerung einstellen
und damit ein sehr dynamisches Fahrverhalten realisieren. Die entsprechende
Ansteuerung des Bypassventils lässt
sich dabei auch als Vorsteuerung in eine bestehende Ladedruckregelung
integrieren.
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Durch
die in den Unteransprüchen
aufgeführten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Hauptanspruch
angegebenen Verfahrens möglich.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn als charakteristische Größe für den Strömungswiderstand
ein Öffnungsgrad
des mindestens einen Stellgliedes gewählt wird. Auf diese Weise lässt sich
mit dem Öffnungsgrad direkt
die Stellgröße des mindestens
einen Stellgliedes zur Einstellung des vorgegebenen Druckes beeinflussen
und damit eine schnellstmögliche
und exakte Einstellung des vorgegebenen Druckes realisieren.
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Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass aus dem vorgegebenen Druck,
einem Massenstrom durch die Massenstromleitung und einer Temperatur
des Massenstroms stromauf des mindestens einen Stellgliedes in der
Massenstromleitung ein dem Kehrwert des Strömungswiderstandes proportionaler
Durchsatzkennwert ermittelt wird und dass aus den Durchsatzkennwert
der für
den Strömungswiderstand
charakteristische Wert abgeleitet wird. Auf diese Weise lässt sich
der für
den Strömungswiderstand
charakteristische Wert aus dem vorgegebenen Druck besonders einfach
und wenig aufwändig
herleiten.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn als Stellglied eine variable Geometrie
einer Turbine in der Massenstromleitung oder ein Bypassventil eines
einer Turbine in der Massenstromleitung parallelgeschalteten Bypasses
verwendet wird. Auf diese Weise lässt sich das Ansprechen eines
Abgasturboladers zur Einstellung eines gewünschten Abgasgegendruckes bzw.
eines gewünschten
Ladedruckes beschleunigen.
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Ein
verbessertes und beschleunigtes Ansprechverhalten lässt sich
auch für
die Einstellung einer gewünschten
Abgasrückführrate bei
einer Brennkraftmaschine erzielen, wenn das Stellglied als Abgasrückführventil
in einem Abgasrückführkanal
der Brennkraftmaschine ausgebildet ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn aus der für den Strömungswiderstand der Massenstromleitung
einzustellenden und dem vorgegebenen Druck zugeordneten charakteristischen
Größe eine
für den
Strömungswiderstand
des mindestens einen Stellgliedes charakteristische Größe ermittelt
und durch Steuerung des Stellgliedes eingestellt wird. Auf diese
Weise lässt
sich der für
die Massenstromleitung einzustellende Strömungswiderstand besonders einfach
durch Einstellung des daraus abgeleiteten Strömungswiderstandes des mindestens
einen Stellgliedes realisieren.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn mehrere Stellglieder verwendet werden und
wenn der Stellbereich zur Einstellung der für den Strömungswiderstand der Massenstromleitung
charakteristischen Größe durch
die Stellbereiche der einzelnen Stellglieder zur Einstellung der
für den
Strömungswiderstand
der einzelnen Stellglieder charakteristischen Größen gebildet wird. Auf diese
Weise lässt
sich der einzustellende Strömungswiderstand
der Massenstromleitung auch mit Hilfe einer Kaskadierung von Stellgliedern
realisieren, wie es beispielsweise bei mehrstufigen Aufladungen
bei einer Brennkraftmaschine der Fall sein kann. Bei der Verwendung
mehrerer Stellglieder zur Einstellung des gewünschten Strömungswiderstandes der Massenstromleitung lässt sich
der gewünschte
Strömungswiderstand
der Massenstromleitung auch differenzierter einstellen. Das bedeutet,
dass mehr Freiheitsgrade für
die Einstellung des gewünschten
Strömungswiderstandes
der Massenstromleitung vorhanden sind und genutzt werden können ohne
dass Abstriche bei der Ansprechzeit zur Umsetzung des gewünschten
Strömungswiderstandes
der Massenstromleitung hingenommen werden müssen.
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Vorteilhaft
ist dabei besonders, wenn die Stellbereiche mindestens zweier Stellglieder überlappend
angesteuert werden. Auf diese Weise gibt es einen Übergangsbereich,
in dem der ge wünschte
Strömungswiderstand
der Massenstromleitung durch Ansteuerung dieser beiden Stellglieder
eingestellt werden kann. Somit lassen sich Toleranzen insbesondere
für den
Fall ausgleichen, in dem die beiden Stellglieder beispielsweise jeweils
einer Turbine eines Abgasturboladers zugeordnet sind, um den Ladedruck
bzw. den Abgasgegendruck zu steuern. Die Toleranzen ergeben sich
dabei beispielsweise aufgrund unterschiedlichen Ansprechverhaltens der
Turbinen der Abgasturbolader.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn die Stellbereiche sämtlicher Stellglieder überlappungsfrei
angesteuert werden. Auf diese Weise lässt sich für die Realisierung des gewünschten
Strömungswiderstandes
der Massenstromleitung ein möglichst
großer
gesamter Stellbereich realisieren.
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Eine
vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich,
wenn als Massenstromleitung ein Abgasstrang einer Brennkraftmaschine
gewählt
wird, wobei das Abgas mindestens eine Turbine, insbesondere eines
Abgasturboladers, antreibt, und wenn mindestens einer Turbine ein
Stellglied zugeordnet wird, durch das der Strömungswiderstand des Abgasstranges
im Bereich dieser Turbine in Abhängigkeit
des vorgegebenen Druckes stromauf der ersten Turbine im Abgasstrang
beeinflusst wird. Auf diese Weise lässt sich die Ansprechzeit des
Abgasturboladers zur Umsetzung eines gewünschten Ladedruckes bzw. eines
gewünschten
Abgasgegendruckes minimieren.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen 1 eine schematische Ansicht
einer Massenstromleitung mit einem Stellglied, 2 eine
Brennkraftmaschine mit zwei Abgasturboladern, 3 ein
Diagramm, das den Verlauf des Kehrwertes des gesamten Strömungswiderstandes
der Massenstromleitung über
einem Durchsatzkennwert darstellt, und 4 einen
Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Beschreibung
des Ausführungsbeispiels
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In 1 kennzeichnet 15 eine
Massenstromleitung. Die Massenstromleitung 15 kann bspw.
Bestandteil einer Brennkraftmaschine 35 sein. Die Brennkraftmaschine 35 kann
bspw. ein Fahrzeug antreiben. In der Massenstromleitung 15 ist
ein Stellglied 1 angeordnet. Das Stellglied 1 kann
bspw. als Drosselklappe ausgebildet sein. In diesem Fall stellt
die Massenstromleitung 15 eine Luftzufuhr der Brennkraftmaschine 35 dar, über die
einem oder mehreren Zylindern 111, 112, 113, 114 der
Brennkraftmaschine 35 Frischluft zuführbar ist. Bei dem Stellglied 1 kann
es sich auch um ein Abgasrückführventil
handeln. In diesem Fall stellt die Massenstromleitung 15 einen
Abgasrückführkanal
der Brennkraftmaschine 35 dar, über den Abgas aus einem Abgasstrang 20 der
Brennkraftmaschine 35 in die Luftzufuhr der Brennkraftmaschine 35 zurückgeführt wird.
Das Stellglied 1 kann auch als Bypassventil in einem Bypass
der Brennkraftmaschine 35 ausgebildet sein. Ein solcher
Bypass kann bspw. die Drosselklappe in der Luftzufuhr der Brennkraftmaschine 35 umgehen
oder aber eine Turbine eines Abgasturboladers im Abgasstrang 20 der
Brennkraftmaschine 35 oder einen Verdichter in der Luftzufuhr
der Brennkraftmaschine 35. Das Stellglied 1 kann
auch zur Veränderung
einer Geometrie einer Turbine eines Abgasturboladers im Abgasstrang 20 der
Brennkraftmaschine 35 verwendet werden. Die Strömungsrichtung
des Massenstroms in der Massenstromleitung 15 ist in 1 durch
einen Pfeil gekennzeichnet. Die Massenstromleitung 15 umfasst
gemäß dem Beispiel
nach 1 einen Massenstrommesser 40, der bspw.
als Heißfilm-Massenstrommesser
ausgebildet sein kann. Der Massenstrommesser 40 ist dabei
stromauf des Stellgliedes 1 in der Massenstromleitung 15 angeordnet.
Er misst den Massenstrom m . durch die Massenstromleitung 15 und
leitet den Messwert an eine Steuerung 60 weiter. Ferner
ist in der Massenstromleitung 15 stromauf des Stellgliedes 1 ein
Temperatursensor 45 angeordnet, der die Temperatur T3 des
Massenstroms stromauf des Stellgliedes 1 misst und den
Messwert an die Steuerung 60 weiterleitet. Stromab des
Stellgliedes 1 ist in der Massenstromleitung 15 ein
Drucksensor 50 angeordnet, der den Druck p4 stromab des
Stellgliedes 1 in der Massenstromleitung 15 misst
und den Messwert an die Steuerung 60 weiterleitet. Ferner
ist eine Vorgabeeinheit 55 vorgesehen, die einen einzustellenden
Wert für
den Druck p3 stromauf des Stellgliedes 1 in der Massenstromleitung 15 vorgibt.
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Der
Druckverlust über
dem Stellglied
1 lässt
sich mit dem Strömungswiderstandsbeiwert ζ wie folgt schreiben:
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Dabei
ist Δp =
p3 – p4. ζ
k ist
der Strömungswiderstandsbeiwert
für ein
k-tes Stellglied in der Massenstromleitung
15 mit k = 1...n
und n gleich der Anzahl der in der Massenstromleitung
15 verwendeten
Stellglieder. Der Strömungswiderstandsbeiwert
kann bspw. für
das entspre chende Stellglied experimentell ermittelt werden. Gemäß
1 ist
n = 1, d. h. es wird nur ein Stellglied verwendet. ρ ist die
Dichte der durch die Massenstromleitung
15 transportierten
Masse, also beispielsweise die Dichte der Frischluft im Falle der
Ausbildung der Massenstromleitung
15 als Luftzufuhr der
Brennkraftmaschine
35 oder die Dichte des Abgases im Falle der
Ausbildung der Massenstromleitung
15 als Abgasstrang der
Brennkraftmaschine
35. v ist die Strömungsgeschwindigkeit durch
das Stellglied
1 und ergibt sich nach folgender Beziehung:
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V . ist
der Volumenstrom durch das Stellglied
1. Daraus folgt mit
der Öffnungsquerschnittsfläche A des Stellgliedes
1,
das sich wie eine Blende verhält,
der Massenstrom m . zu:
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Werden
zwei Blenden mit den Strömungswiderstandsbeiwerten ζ
1, ζ
2 und
den beiden Öffnungsquerschnittsflächen A1,
A2 parallel geschaltet, so gilt für den gesamten Massenstrom m .
ges bei gleicher Druckdifferenz Δp:
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Aus
der Öffnungsquerschnittsfläche Ak und
dem Strömungswiderstandsbeiwert ζ
k einer
Blende lässt sich
analog zum elektrischen Widerstand der Strömungswiderstand Rk wie folgt
bestimmen:
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Es
gelten dann die gleichen Gesetze wie für die Parallelschaltung von
elektrischen Widerständen.
Im Falle einer Parallelschaltung von n Blenden in der Massenstromleitung
15 ergibt
sich somit für
den Kehrwert des gesamten Strömungswiderstandes
Rges:
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Dabei
sind R1, ..., Rn die Strömungswiderstände der
n Blenden.
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Eine
solche Parallelschaltung wird dadurch gebildet, dass sich die Massenstromleitung 15 in
n parallele Zweige aufteilt, wobei in jedem dieser Zweige ein Stellglied
bzw. eine Blende angeordnet ist. Anschließend vereinigen sich die Zweige
wieder. Ist in einem dieser Zweige keine Blende angeordnet, so ergibt
sich der Strömungswiderstand
in diesem Zweige in entsprechender Weise gemäß Gleichung (5), wobei die Öffnungsquerschnittsfläche der
effektiven Querschnittsfläche
des Zweiges entspricht und der Strömungswiderstandsbeiwert bspw.
experimentell bestimmt werden kann.
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Werden
zwei Blenden in Reihe geschaltet, so fließt durch beide der gleiche
Massenstrom m . gemäß Gleichung
(3) und (5). Daraus folgt für
den gesamten Strömungswiderstand
Rges:
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Dabei
ist p0 der Druck stromauf der ersten Blende, p1 der Druck stromab
der ersten Blende und stromauf der zweiten Blende und p2 der Druck
stromab der zweiten Blende. R1 ist der Strömungswiderstand der ersten
Blende und R2 ist der Strömungswiderstand
der zweiten Blende.
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Bei
der Reihenschaltung muss daher beachtet werden, dass die Druckdifferenz Δp im Radikand
steht und daher die Quadrate der Strömungswiderstände R1,
..., Rn im Falle einer Reihen schaltung aus n Blenden addiert werden
müssen.
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Nach
den Gleichungen (1) und (2) und (5) folgt für die Druckdifferenz Δp über dem
Stellglied
1 bzw. über
mehreren parallel und/oder in Reihe geschaltete Stellglieder mit
dem gesamten Strömungswiderstand Rges
in der Massenstromleitung
15 im Falle der Durchleitung
eines idealen Gases:
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Dabei
ist R
Gas die Gaskonstante des idealen Gases.
Im Falle der Durchleitung von Frischluft durch die Massenstromleitung
15 wird
an Stelle von R
Gas die Gaskonstante R
Frischgas für die Frischluft und im Falle
der Durchleitung von Abgas durch die Massenstromleitung
15 wird
an Stelle von R
Gas die Gaskonstante R
Abgas für das
Abgas in Gleichung (9) verwendet. p3 und T3 sind dabei der Druck
und die Temperatur stromauf des Stellgliedes
1 bzw. sämtlicher
Stellglieder, die den gesamten Strömungswiderstand Rges bilden.
Weiterhin gilt für die
Herleitung von Gleichung (9) aus Gleichung (1):
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Mit
Einführung
des Durchsatzkennwertes DKW gemäß
folgt für den Kehrwert des gesamten
Strömungswiderstand
Rges:
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Erfindungsgemäß ist es
nun im Hinblick auf die Anordnung nach 1 vorgesehen,
dass der einzustellende Druck p3 stromauf des Stellgliedes 1 von
der Vorgabeeinheit 55 vorgegeben und dieser Vorgabewert an
die Steuerung 60 weitergeleitet wird. Die Steuerung 60 ermittelt
dann gemäß Gleichung
(11) außen
dem vom Massenstrommesser 40 gemessenen Massenstrom m ., der
vom Temperatursensor 45 ermittelten Temperatur T3 stromauf
des Stellgliedes 1 und dem vorgegebenen Druck p3 stromauf
des Stellgliedes 1 den Durchsatzkennwert DKW. Mit Hilfe
von Gleichung (12) wird dann aus dem vorgegebenen Druck p3 stromauf
des Stellgliedes 1, dem vom Drucksensor 50 gemessenen
Druck p4 stromab des Stellgliedes 1, der Gaskonstanten RGas und dem nach Gleichung (11) ermittelten
Durchsatzkennwert DKW der gesamte Strömungswiderstand Rges, d. h.
in diesem Fall der Strömungswiderstand
des Stellgliedes 1 ermittelt, der erforderlich ist, um
den vorgegebenen Druck p3 stromauf des Stellgliedes 1 zu
erzielen. Die Gaskonstante RGas ist in der
Motorsteuerung 60 für
das durch die Massenstromleitung 15 geleitete Gas bekannt.
Das Stellglied 1 wird nun derart angesteuert, dass sich
der ermittelte Strömungswiderstandes
ergibt. Gemäß Gleichung
(5) kann bei bekanntem Strömungswiderstandbeiwert ζk des
Stellgliedes 1 die zur Erzielung des gewünschten
Strömungswiderstandes erforderliche Öffnungsquerschnittsfläche Ak des
Stellgliedes 1 ermittelt und eingestellt werden. Die Öffnungsquerschnittsfläche Ak des
Stellgliedes 1 ist eine für den Strömungswiderstand des Stellgliedes 1 charakteristische
Größe. Wird
das Stellglied 1 von der Steuerung 60 zur Einstellung
des erforderlichen Strömungswiderstandes
bzw. der zugeordneten Öffnungsquerschnittsfläche angesteuert,
lässt sich
der vorgegebene Druck p3 stromauf des Stellgliedes 1 mit
minimaler Verzögerung
einstellen. Die Öffnungsquerschnittsfläche entspricht dabei
einem Öffnungsgrad
des Stellgliedes 1 bzw. ist diesem in der Steuerung 60 zugeordnet.
Somit kann zur Erzielung der erforderlichen Öffnungsquerschnittsfläche das
Stellglied 1 von der Steuerung 60 bspw. auch zur Einstellung
des entsprechenden Öffnungsgrades
angesteuert werden. Auch der Öffnungsgrad
des Stellgliedes 1 ist somit eine für den Strömungswiderstand des Stellgliedes 1 charakteristische
Größe. Zweckmäßig ist
hierbei die Abhängigkeit
des Strömungswiderstands
vom Ansteuersignal für
das Stellglied 1 in Form einer Kennlinie abzulegen.
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Im
Folgenden wird beispielhaft angenommen, dass es sich bei der Massenstromleitung 15 um
den Abgasstrang der Brennkraftmaschine 35 handelt. Diese
Situation ist in 2 dargestellt.
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Dort
wird der Abgasstrang mit dem Bezugszeichen
20 gekennzeichnet.
Einem Motorblock
65 mit den vier Zylindern
111,
112,
113,
114 ist
dabei Frischluft über
eine Luftzufuhr
95 zugeführt. Dabei ist stromauf des Motorblocks
65 zunächst ein
erster Ladeluftkühler
80 angeordnet.
Stromauf des ersten Ladeluftkühlers
80 ist eine
Parallelschaltung aus einem ersten Verdichter
70 und einem
dritten Bypass mit einem dritten Bypassventil
90 angeordnet.
Stromauf dieser Parallelschaltung ist ein zweiter Ladeluftkühler
85 angeordnet.
Stromauf des zweiten Ladeluftkühlers
85 ist
ein zweiter Verdichter
75 angeordnet. Der erste Verdichter
70 und
der zweite Verdichter
75 verdichten die dem Motorblock
65 zugeführte Luft.
Durch den ersten Ladeluftkühler
80 und
den zweiten Ladeluftkühler
85 wird
die verdichtete Luft wieder abgekühlt. Durch den dritten Bypass
mit dem dritten Bypassventil
90 lässt sich die Verdichtungsleistung
des ersten Verdichters
70 beeinflussen, indem mehr oder weniger
Luft vom ersten Verdichter
70 abgezweigt und durch das
dritte Bypassventil
90 je nach Öffnungsgrad des dritten Bypassventils
90 geleitet
wird. Der erste Verdichter
70 wird über eine erste Welle
100 von
einer ersten Turbine
25 im Abgasstrang
20 der
Brennkraftmaschine
35 angetrieben. Dabei ist der ersten
Turbine
25 ein erster Bypass mit einem ersten Bypassventil
5 parallel
geschaltet. Stromab dieser Parallelschaltung ist im Abgasstrang
20 eine
Parallelschaltung aus einer zweiten Turbine
30 und einem
zweiten Bypass mit einem zweiten Bypassventil
10 angeordnet.
Die zweite Turbine
30 treibt dabei über eine zweite Welle
105 den
zweiten Verdichter
75 an. Der erste Verdichter
70,
die erste Welle
100 und die erste Turbine
25 bilden
einen ersten Abgasturbolader und der zweite Verdichter
75,
die zweite Welle
105 und die zweite Turbine
30 bilden
einen zweiten Abgasturbolader. Es sei nun zunächst vereinfachend angenommen,
dass nur der erste Abgasturbolader vorhanden ist, nicht jedoch der
zweite Abgasturbolader. Sowohl das erste Bypassventil
5 als
auch die erste Turbine
25 können jeweils als Blende betrachtet
werden. Somit ergibt sich eine Parallelschaltung aus zwei Blenden
im Abgasstrang
20. Stromauf dieser Parallelschaltung herrscht
der Druck p3 und die Temperatur T3, stromab der Parallelschaltung
herrscht der Druck p4. Der gesamte Strömungswiderstand Rges der beiden
parallelgeschalteten Blenden ergibt sich somit zu
wobei R1 der Strömungswiderstand
der ersten Turbine
25 und R2 der Strömungswiderstand des ersten
Bypassventils
5 ist. Der Strömungswiderstand einer Turbine
lässt sich
aus deren Kennlinie ermitteln und ist näherungsweise konstant, wobei
für die
Turbine gilt:
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Dabei
ist in Gleichung (14) V . der Volumenstrom durch die Turbine und R
der Strömungswiderstand der
Turbine. Der Strömungswiderstand
R1 der ersten Turbine ist in der Steuerung 60 bekannt.
Somit lässt
sich nach Ermittlung des gesamten Strömungswiderstandes Rges gemäß Gleichung
(12) mit Hilfe von Gleichung (13) der erforderliche Strömungswiderstand
R2 des ersten Bypassventils 5 ermitteln. Die Steuerung 60 kann dann
das erste Bypassventil 5 zur Einstellung dieses Strömungswiderstandes
R2 ansteuern, bspw. durch entsprechende Ansteuerung der Öffnungsquerschnittsfläche oder
des Öffnungsgrades
des ersten Bypassventils 5. Der gesamte Strömungswiderstand
Rges ist eine charakteristische Größe für den Strömungswiderstand der Massenstromleitung,
in diesem Fall des Abgasstranges 20.
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Im
Folgenden wird nun die Realisierung der Brennkraftmaschine
35 nach
2 mit
beiden Abgasturboladern betrachtet. In diesem Fall ergibt sich eine
Reihenschaltung aus zwei Parallelschaltungen jeweils zweier Blenden.
Der gesamte Strömungswiderstand
Rges ergibt sich somit wie folgt:
wobei R1 der Strömungswiderstand
der ersten Turbine
25, R2 der Strömungswiderstand des ersten
Bypassventils
5, R3 der Strömungswiderstand der zweiten
Turbine
30 und R4 der Strömungswiderstand des zweiten Bypassventils
10 ist.
Die Strömungswiderstände R1,
R3 der ersten Turbine
25 und der zweiten Turbine
30 sind dabei
konstant und in der Steuerung
60 vorbekannt.
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In
3 ist
ein Diagramm des Verlaufs des Kehrwertes des gesamten Strömungswiderstandes
Rges über
dem Durchsatzkennwert DKW multipliziert mit
wobei p3 nach wie vor der
stromauf der ersten Turbine
25 einzustellende Druck ist
und p4 jetzt der stromab der zweiten Turbine
30 herrschende
Druck ist. Bis zu einem ersten Wert D1 für das Produkt
ist der gesamte Strömungswiderstand
R
ges maximal und weist den Wert Rmax auf.
In diesem Fall sind beide Bypassventile
5,
10 im
Abgasstrang
20 vollständig
geschlossen. Ein größerer gesamter
Strömungswiderstand als
der maximale Strömungswiderstand
Rmax lässt
sich somit nicht einstellen. Vom ersten Wert D1 bis zu einem zweiten
Wert D2 für
das Produkt
nimmt der Kehrwert des gesamten
Strömungswiderstandes
Rges linear bis zu einem Wert
zu, wobei ein erster Minimalwert
Rmin1 für
den gesamten Strömungswiderstand
Rges erreicht wird. Dies ist dann der Fall, wenn das erste Bypassventil
5 vollständig geöffnet wurde,
während
das zweite Bypassventil
10 noch vollständig geschlossen ist. Vom zweiten
Wert D2 bis zu einem dritten Wert D3 für das Produkt
nimmt der Kehrwert des gesamten
Strömungswiderstandes
Rges linear bis zu einem Wert
zu, wobei ein zweiter Minimalwert
Rmin2 für
den gesamten Strömungswiderstand
Rges erreicht wird. Dies ist dann der Fall, wenn das erste Bypassventil
5 und
das zweite Bypassventil
10 vollständig geöffnet sind. Anschließend, also
für Werte
größer dem
dritten Wert D3 lässt
sich der gesamte Strömungswiderstand
Rges nicht mehr weiter reduzieren, sodass der Kehrwert des gesamten
Strömungswiderstandes
Rges dann konstant bleibt. Somit wird der Stellbereich zur Einstellung
des gesamten Strömungswiderstandes
Rges in zwei Stellbereiche aufgeteilt, die von jeweils einem der
beiden Bypassventile
5,
10 im Abgasstrang
20 durchfahren
werden können
und die überlappungsfrei
von den beiden Bypassventilen
5,
10 im Abgasstrang
20 durch
die Steuerung
60 wie beschrieben eingestellt werden. Dabei
wird bei geschlossenem zweiten Bypassventil
10 das erste
Bypassventil
5 auf einen Wert zwischen dem vollständig geschlossenen
Zustand und dem vollständig
geöffneten
Zustand angesteuert, um einen gesamten Strömungswiderstand Rges zwischen
dem ersten Minimalwert Rmin1 und dem maximalen Strömungswiderstand
Rmax einzustellen. Soll jedoch der gesamte Strömungswiderstand Rges zwischen
dem zweiten Minimalwert Rmin2 und dem ersten Minimalwert Rmin1 liegen, so
wird bei vollständig
geöffnetem
ersten Bypassventil
5 das zweite Bypassventil
10 auf
einen Wert zwischen dem vollständig
geschlossenen Zustand und dem vollständig geöffneten Zustand angesteuert.
Bei vollständig geöffnetem
ersten By passventil
5 kann quasi wieder ein einstufiger
Betrieb der Brennkraftmaschine
35 hinsichtlich der Aufladung
herrschen, bei dem nahezu ausschließlich die zweite Turbine
30 beaufschlagt
wird. Alternativ können
die beiden Stellbereiche auch überlappen,
sodass sich ein Übergangsbereich
bildet, in dem der gesamte Strömungswiderstand
Rges dadurch eingestellt wird, dass sowohl das erste Bypassventil
5 als auch
das zweite Bypassventil
10 jeweils auf einen Wert zwischen
dem vollständig
geschlossenen Zustand und dem vollständig geöffneten Zustand von der Steuerung
60 angesteuert
werden, wobei beide Bypassventile
5,
10 im Abgasstrang
20 weder
vollständig
geöffnet
noch vollständig
geschlossen sind. Dadurch wird zwar der gesamte Stellbereich etwas
verkleinert aber es können
Toleranzen beim Betrieb der beiden Turbinen
25,
30 ausgeglichen
werden und bspw. verhindert werden, dass eine der beiden Turbinen
25,
30 mit
zu hoher Drehzahl betrieben wird. Dabei kann durch vorzeitige Öffnung des
zweiten Bypassventils
10 die zweite Turbine
30 vor
Betrieb mit zu hoher Drehzahl und damit vor Schäden bewahrt werden. Vorzeitige Öffnung des
zweiten Bypassventils
10 bedeutet, dass das zweite Bypassventil
10 geöffnet wird,
bevor das erste Bypassventil
5 vollständig geöffnet ist.
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In
entsprechender Weise lässt
sich ein Betrieb der Brennkraftmaschine 35 mit Abgasturbolader
realisieren, bei dem der entsprechenden Turbine nicht ein Bypass
mit Bypassventil parallelgeschaltet ist, sondern der Strömungswiderstand
im Bereich der Turbine mit Hilfe einer variablen Einstellung der
Turbinengeometrie erfolgt. In diesem Fall veranlasst die Steuerung
die Einstellung einer dem einzustellenden Strömungswiderstand zugeordneten
Geometrie der Turbine mittels eines entsprechenden Stellgliedes.
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Bei
den Bypassventilen kann es sich bspw. um Drosselklappen bzw. so
genannte Abgasklappen handeln, die in entsprechender Weise von der
Steuerung 60 angesteuert werden.
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In
entsprechender Weise lässt
sich ein Betrieb der Brennkraftmaschine 35 auch mit mehr
als 2 Abgasturboladern realisieren, wobei der gesamte Strömungswiderstand
Rges gemäß Gleichung
(6) bzw. Gleichung (8) ermittelt werden muss und sich der gesamte
Stellbereich für
den gesamten Strömungswiderstand
Rges in Anlehnung an 3 in mehr als 2 Stellbereiche
aufteilt, sofern mehr als 2 Abgasturboladern bzw. mehr als zwei
Turbinen jeweils ein Stellglied zugeordnet ist. Dabei kann es auch
vorgesehen sein, nicht jeder Turbine ein Stellglied zur Beeinflussung
der Strömungswiderstandes
im Bereich der Turbine zuzuordnen. Weiterhin ist es möglich, bei
einem Abgasturbolader ein Stellglied zur Beeinflussung der Strömungswiderstandes
als Bypassventil in einem Bypass zur zugehörigen Turbine auszubilden und
bei ei nem anderen Abgasturbolader ein Stellglied zur Beeinflussung
der Strömungswiderstandes
derart auszubilden, dass es die Geometrie der zugehörigen Turbine
beeinflusst. Auch kann der Strömungswiderstand
in dem Bereich einer Turbine durch mehrere Stellglieder beeinflusst
werden. Dies kann durch mehrere Bypässe mit jeweils einem Bypassventil
oder durch mindestens einen Bypass mit einem Bypassventil und einem
Stellglied zur Beeinflussung der Geometrie der Turbine erreicht
werden.
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Somit
lässt sich
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
der gesamte einzustellende Strömungswiderstand
Rges berechnen und direkt über
mindestens ein Stellglied einstellen. Damit wird ein sehr dynamisches Fahrverhalten
ermöglicht.
Die beschriebene Ansteuerung des mindestens einen Stellgliedes durch
die Steuerung
60 lässt
sich auch als Vorsteuerung in eine bestehende Ladedruckregelung
integrieren. Wie aus Gleichung (11) für den Durchflusskennwert DKW
ersichtlich ist, spielen der Abgasmassenstrom als der den Abgasstrang
20 durchfließende Massenstrom m . und
die Abgastemperatur T3 stromauf der ersten Turbine
25 eine zentrale
Rolle für
die beschriebene Ansteuerung der Bypassventile
5,
10 im
Abgasstrang
20 gemäß der Ausführungsform
nach
2. Wie gemäß
1 beschrieben,
können
die entsprechenden Größen mittels
des Massenstrommessers
40 und des Temperatursensors
45 gemessen
werden. Sie können
aber auch in dem Fachmann bekannter Weise aus Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine
35 modelliert werden. Für die Abgastemperatur
T3 ist es dabei vorteilhaft, wenn diese prädiziert werden kann. Die sich
bei einem bestimmten Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
35 stationär einstellende
Abgastemperatur T3 lässt
sich dabei bspw. mittels eines auf einem Prüfstand applizierten Kennfeldes
in Abhängigkeit
der Motordrehzahl und der Motorlast, die bspw. aus der zugeführten Kraftstoffmenge
in dem Fachmann bekannter Weise ermittelt werden kann, prädizieren.
Auf diese Weise wird direkt nach einem Last- oder Drehzahlwechsel
die stationär
erreichbare Abgastemperatur T3 zur Ansteuerung der Bypassventile
5,10 im Abgasstrang
20 verwendet, wodurch die Bypassventile
5,
10 ebenfalls
auf eine prädizierte
Position hinsichtlich ihres Öffnungsgrades
gefahren werden können und
somit eine noch schnellere Einstellung des gewünschten Abgasgegendruckes p3
stromauf der ersten Turbine
25 realisiert werden kann.
Der Druck p4 stromab der zweiten Turbine
30 kann ebenfalls
durch einen Drucksensor wie den Druckssensor
50 gemäß
1 gemessen
werden oder in dem Fachmann bekannter Weise modelliert werden. Bei
der Modellierung des Abgasmassenstroms, der Abgastemperatur T3 und
des Druckes p4 stromab der zweiten Turbine
30 kann auf
die entsprechenden Sensoren auch verzichtet werden. Eine weitere
Vereinfachung ergibt sich, wenn der Druck p4 stromab der zweiten
Turbine
30 gegenüber
dem vorgegebenen Druck p3 stromauf der ersten Turbine
25 sehr
viel kleiner ist. In diesem Fall kann der Druck p4 stromab der zweiten
Turbine
30 vernachlässigt
werden, sodass sich Gleichung (12) vereinfacht wie folgt schreibt:
-
Der
Abgasgegendruck, also der Druck p3 stromauf der ersten Turbine 25 kann
betriebspunktabhängig aus
einem Kennfeld ermittelt werden, dessen Eingangsgrößen die
Motordrehzahl und die Motorlast sind. Der Abgasgegendruck p3 als
Ausgangsgröße dieses
Kennfeldes ist dabei entsprechend einem für diesen Betriebspunkt, also
die aktuelle Motordrehzahl und Motorlast in der Luftzufuhr 95 stromab
des ersten Verdichters 70 einzustellenden Ladedruckes in
dem Fachmann bekannter Weise vorgegeben. Das Kennfeld kann ebenfalls auf
einem Prüfstand
geeignet appliziert werden. Somit lässt sich der für einen
aktuellen Betriebspunkt hinsichtlich Motordrehzahl und Motorlast
einzustellende Ladedruck durch Ansteuerung mindestens eines der
beiden Bypassventile 5, 10 im Abgasstrang 20 einfach
und schnell umsetzen.
-
Die
Berechnung mit Hilfe der Blendengleichung gemäß Gleichung (1) stellt eine
Vereinfachung für
eine polytrope Zustandsänderung
für eine
Düsenströmung dar.
Würde man
diese zu Grunde legen, folgt anstelle Gleichung (12)
und A
T,eff der
Ersatzquerschnittsfläche
für eine
ersatzweise verwendete Düse
und ψ der
Durchflussfunktion, wobei n der Polytropenexponent ist.
-
Damit
folgt für
den gesamten Strömungswiderstand
-
Diese
Berechnung ist jedoch lediglich für Durchsätze von Bedeutung, bei denen
Geschwindigkeiten um die Schallgeschwindigkeit auftreten. Für das beschriebene
Steuerungsverfahren ändert
sich dadurch grundsätzlich
nichts.
-
In 4 ist
ein Ablaufplan für
einen beispielhaften Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens bezüglich der
in 2 dargestellten Brennkraftmaschine 35 dargestellt.
Nach dem Start des Programms ermittelt die Steuerung 60 bei
einem Programmpunkt 200 aus dem Signal der Vorgabeeinheit 55 den
einzustellenden Abgasgegendruck p3 stromauf der ersten Turbine 25.
die Vorgabeeinheit 55 ermittelt den Abgasgegendruck p3 bspw.
in der beschriebenen Weise betriebspunktabhängig mittels Kennfeld aus der
aktuellen Motordrehzahl und der aktuellen Motorlast. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 205 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 205 ermittelt die Steuerung 60 die
Abgastemperatur T3 stromauf der ersten Turbine 25. Dies
geschieht durch Auswertung des Signals des Temperatursensors 45 oder
wie beschrieben durch Modellierung. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 210 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 210 ermittelt die Steuerung 60 den
Abgasmassenstrom durch Auswertung des Signals des Massenstrommessers 40 oder
durch Modellierung wie beschrieben. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 215 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 215 ermittelt die Steuerung 60 den
Druck p4 stromab der zweiten Turbine 30 durch Auswertung
des Signals des dazu verwendeten Drucksensors oder durch Modellierung
wie beschrieben. Für
den Fall, dass der Druck p4 stromab der zweiten Turbine 30 gegenüber dem
vorgegebenen Abgasgegendruck p3 vernachlässigt wird, kann Programmpunkt 215 auch übersprungen
werden. Anschließend
wird zu einem Programmpunkt 220 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 220 ermittelt die Steuerung 60 gemäß Gleichung
(11) den Durchflusskennwert DKW aus dem vorgegebenen Abgasgegendruck
p3, der Abgastemperatur T3 und dem Abgasmassenstrom. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 225 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 225 ermittelt die Steuerung 60 den
gesamten einzustellenden Strömungswiderstand
Rges gemäß Gleichung
(12) unter Berücksichtigung
des Druckes p4 stromab der zweiten Turbine 30 bzw. gemäß Gleichung
(16) ohne Berücksichtigung
des Druckes p4 stromab der zweiten Turbine 30. Anschließend wird
zu einem Programmpunkt 230 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 230 ermittelt die Steuerung 60 für die beiden
Bypassventile 5, 10 im Abgasstrang 20 der
Brennkraftmaschine 35 jeweils einen Strömungswiderstand, um den gesamten
Strömungswiderstand Rges
zu erreichen. Dabei kann für
jeden im linearen Bereich des Verlaufs des Kehrwerts des gesamten
Strömungswiderstandes
Rges zwischen dem ersten Wert D1 und dem dritten Wert D3 auftretenden
gesamten Strömungswiderstand
Rges in der Steuerung 60 ein zugeordnetes Wertepaar eines
Strömungswiderstandes für das erste
Bypassventil 5 und eines Strömungswiderstandes für das zweite
Bypassventil 10 abgelegt sein. Dabei können überlappende oder überlappungsfreie
Stellbereiche wie oben beschrieben realisiert sein. Dabei greift
die Steuerung 60 auf das dem aktuell einzustellenden gesamten
Strömungswiderstand
Rges zugeordnete Wertepaar zu und erhält somit einen einzustellenden
Strömungswiderstand
für das
erste Bypassventil 5 und einen einzustellenden Strömungswiderstand
für das
zweite Bypassventil 10. Anschließend wird zu einem Programmpunkt 235 verzweigt.
-
Bei
Programmpunkt 235 ermittelt die Steuereinheit die zu den
Strömungswiderständen der
Bypassventile 5, 10 gehörigen Ansteuersignale für die Bypassventile 5, 10.
Der Zusammenhang zwischen Strömungswiderstand
eines Bypassventils und dem zugeordneten Ansteuersignal des Bypassventils
wird zweckmäßigerweise
in Form einer Kennlinie abgelegt.
-
Bei
Programmpunkt 235 steuert die Steuerung 60 das
erste Bypassventil 5 zur Einstellung des ihm zugeordneten
einzustellenden Strömungswiderstandes
und das zweite Bypassventil 10 zur Einstellung des ihm
zugeordneten einzustellenden Strömungswiderstandes
an. Anschließend
wird das Programm verlassen.
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Die
Vorgabeeinheit 55 und die Steuerung 60 können software-
und/oder hardwaremäßig in einer
Motorsteuerung des Fahrzeugs implementiert sein.
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Mit
Hilfe des Abgasgegendrucks p3 erfolgt eine direkte Einflussnahme
auf die Turbinenleistung über das
Druckverhältnis
p3/p4 und damit auf die Verdichterleistung aus der wiederum der
Ladedruck resultiert.