DE3622965C1 - Vorgefertigtes Rohr oder vorgefertigter Rohrring - Google Patents
Vorgefertigtes Rohr oder vorgefertigter RohrringInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein vorgefertigtes Rohr oder einen vorgefertigten Rohrring
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es ist bekannt, daß der hydraulische Rohrvortrieb mit
vorgefertigten Rohren nicht nur bei geradem, sondern auch
bei gekrümmtem Verlauf der Vorpreßtrasse oder -gradiente
wirtschaftlich durchführbar ist. Bei Kurvenfahrt
auftretende Kantenpressungen an den Rohrspiegeln, das heißt
an den Stirnseiten der Rohre, werden durch entsprechend den
Erfordernissen verkürzte Rohrschüsse, durch Einschlagen von
Holzkeilen im Bereich von Fugenklaffungen oder durch schräg
zur Rohrachse orientierte Rohrspiegel kompensiert.
Sofern die Möglichkeit besteht, die Vorpreßstrecke durch
mehrere sinnvoll angeordnete Vorpreßschächte in
Teilbereiche mit konstanter Krümmung aufzuteilen, stellen
schräg zur Rohrachse liegende Rohrspiegel die beste Lösung
dar, um Beschädigungen der Rohre durch zu hohe
Kantenpressungen zu vermeiden.
Bei den gattungsgemäßen Rohren (DE-AS 16 00 407) liegen die
Rohrspiegel schräg zur Achse der Rohre. Der Krümmungsradius
der aus den Rohren gebildeten Rohrleitung wird durch den
Durchmesser der Rohre und die Schrägstellung der
Rohrspiegel bestimmt. Die Achsen der Rohre bilden an den
Stoßstellen einen dem Krümmungsradius entsprechenden
Winkel. Die Rohrspiegel liegen in diesem Fall parallel
zueinander. Müssen mit den Rohren innerhalb der
Vorpreßtrasse jedoch unterschiedliche Krümmungen
durchlaufen werden, dann sind Rohre mit unterschiedlich
angeschrägten Rohrspiegeln notwendig. Für jeden
Krümmungsradius müssen darum spezielle Rohre angefertigt
werden.
Es ist auch schon bekannt (DE-AS 25 37 365), die Rohre mit
senkrecht zu ihrer Achse liegenden Rohrspiegelflächen
auszubilden und benachbarte Rohre zur Erzielung einer
gekrümmt verlaufenden Vorpreßrohrleitung durch hydraulische
Preßaggregate miteinander zu verbinden. Die Rohre sind im
Bereich ihrer Spiegelflächen mit über den Umfang
verteilten, radial gerichteten Widerlagern versehen. Um
benachbarte Rohre entsprechend dem gewünschten
Krümmungsradius unter einem bestimmten Winkel zueinander zu
halten, sind die Rohre durch hydraulische Preßaggregate
miteinander verbunden, die zwischen jeweils zwei an den
einander zugewandten Rohrspiegelflächen vorgesehenen
Widerlagern eingesetzt werden. Mit den Preßaggregaten kann
die Relativlage zwischen benachbarten Rohren beliebig
geändert werden, so daß eine Vorpreßrohrleitung in
beliebigen Richtungen gekrümmt verlaufen kann. Allerdings
ist der konstruktive Aufwand infolge der Vielzahl von
hydraulischen Preßaggregaten sehr hoch. Nach Beendigung der
Rohrverlegung werden die Widerlager und die druck- und
zugfesten Verbindungen zwischen den Rohren demontiert, so
daß weiterer Arbeitsaufwand erforderlich ist.
Es ist ferner bekannt, wenn sich unterschiedliche
Kurvenkrümmungen zwischen Start- und Zielschacht nicht
umgehen lassen, bei starker Kurvenkrümmung das
arbeitsintensive sogenannte Abkeilen der Fugen zwischen
benachbarten, winklig zueinander liegenden
Rohrspiegelflächen zur Erzielung einer möglichst
gleichmäßigen Übertragung der Vorpreßkräfte zu verwenden.
Es ist auch möglich, die Rohrschüsse, zwischen denen
entsprechend dimensionierte, druckverteilende
Holzzwischenlagen angeordnet sind, zu verkürzen. Diese
Möglichkeit ist aber wegen der häufigen Rohrwechsel
wirtschaftlich ebenfalls nicht optimal.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
gattungsgemäße Rohr so auszubilden, daß bei
Rohrvortrieben mit Krümmungen zwischen Start- und
Zielschacht Beschädigungen des Rohres durch zu hohe
Kantenpressungen vermieden werden, ohne daß eine Verkürzung
des Rohres oder arbeitsintensive Abkeilarbeiten notwendig
sind.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Rohr oder Rohrring
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
Die erfindungsgemäßen vorgefertigten Rohre oder Rohrringe
weisen nicht nur eine, sondern wenigstens zwei
Rohrspiegelteilflächen auf, die unter unterschiedlichen
Winkeln zur Achse der Rohre liegen. Dadurch können mit ein
und demselben Rohr zumindest zwei unterschiedliche
Kurvenkrümmungen aufgefahren werden. So kann beispielsweise
die eine Rohrspiegelfläche senkrecht zur Rohrachse und die
zusätzliche Rohrspiegelfläche schräg zur Rohrachse
liegen. Bei gerader Vorpreßrichtung liegen benachbarte Rohre
mit den senkrecht zur Rohrachse liegenden
Rohrspiegelflächen aneinander. Bei gekrümmter
Vorpreßrichtung liegen die Rohre mit den schräg zu ihrer
Achse verlaufenden Rohrspiegelflächen aneinander. Da die
Rohre in beiden Fällen flächig mit ihren jeweiligen
Rohrspiegelflächen aneinander abgestützt sind, werden die
Vorpreßkräfte gleichmäßig übertragen. Die Größe und
räumliche Anordnung der Rohrspiegelflächen hängt von den
vorgesehenen Krümmungen der Vorpreßtrasse oder -gradiente
und den aufzubringenden Vorpreßkräften ab.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine
Vorpreßtrasse mit einem geraden Abschnitt
und einem gekrümmten Abschnitt,
Fig. 2 erfindungsgemäße Rohre, die mit einer
senkrecht zur Rohrachse und mit einer
schräg zu ihr liegenden Rohrspiegelfläche
versehen sind, wobei die Rohre mit ihren
senkrecht zur Rohrachse verlaufenden
Rohrspiegelflächen zur Bildung des geraden
Abschnittes der Vorpreßtrasse gemäß Fig. 1
aneinander abgestützt sind,
Fig. 3 die Rohre gemäß Fig. 2, die zur Bildung
des gekrümmten Abschnittes der
Vorpreßtrasse gemäß Fig. 1 mit ihren
schräg zur Rohrachse liegenden
Rohrspiegelflächen aneinander abgestützt
sind,
Fig. 4 in schematischer Darstellung den Verlauf
einer Vorpreßtrasse mit zwei geraden
Abschnitten und zwei in unterschiedlichen
Richtungen gekrümmten Abschnitten,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform von
erfindungsgemäßen Rohren mit drei
verschiedenen Rohrspiegelflächen, wobei
die Rohre mit senkrecht zur Rohrachse
verlaufenden Rohrspiegelflächen zur
Bildung des geraden Abschnittes der
Vorpreßtrasse gemäß Fig. 4 aneinander
abgestützt sind,
Fig. 6 die Rohre gemäß Fig. 5, die zur Bildung
eines links gekrümmten Abschnittes der
Vorpreßtrasse gemäß Fig. 4 mit schräg zur
Rohrachse verlaufenden Rohrspiegelflächen
aneinander abgestützt sind,
Fig. 7 die Rohre gemäß Fig. 5, die zur Bildung
des rechts gekrümmten Abschnittes der
Vorpreßtrasse gemäß Fig. 4 mit weiteren,
schräg zur Rohrachse verlaufenden
Rohrspiegelflächen aneinander abgestützt
sind,
Fig. 8 in schematischer Darstellung eine
Vorpreßtrasse, die über ihre Länge mit
unterschiedlichen Radien gekrümmt ist,
Fig. 9 eine weitere Ausführungsform von
erfindungsgemäßen Rohren, die drei jeweils
schräg zur Rohrachse verlaufende
Rohrspiegelflächen aufweist,
Fig. 10 und 11 die Rohre gemäß Fig. 9, die jeweils mit
anderen Rohrspiegelflächen aneinander
abgestützt sind,
Fig. 12 in schematischer Darstellung eine
Vorpreßtrasse mit einem geraden Abschnitt
und unterschiedlich gekrümmten
Abschnitten,
Fig. 13 eine weitere Ausführungsform von
erfindungsgemäßen Rohren, die an einer
Seite eine konkav und an der anderen Seite
eine entsprechend konvex gekrümmte
Rohrspiegelfläche haben, wobei benachbarte
Rohre so zueinander liegen, daß ihre
Achsen miteinander fluchten,
Fig. 14 die Rohre gemäß Fig. 13, die derart
zueinander verschoben sind, daß ihre
Achsen zur Bildung eines links gekrümmten
Abschnittes der Vorpreßtrasse gemäß Fig.
12 winklig zueinander liegen,
Fig. 15 die Rohre gemäß Fig. 13, die zur Bildung
eines rechts gekrümmten Abschnittes der
Vorpreßtrasse gemäß Fig. 12 ebenfalls
winklig zueinander liegen.
Die Vorpreßtrasse gemäß Fig. 1 hat, ausgehend von einem
Startschacht 1, einen geraden Abschnitt 2, der in einen bis
zu einem Zielschacht 3 sich erstreckenden gekrümmten
Abschnitt 4 mit konstantem Krümmungsradius übergeht. Die
Vorpreßtrasse wird aus einzelnen, vorgefertigten Rohren 5
(Fig. 2) gebildet, die vorzugsweise Stahl-Beton-Rohre sind
und im hydraulischen Vorpreßverfahren in das Erdreich
eingebracht werden. Die Rohre 5 sind an ihrer einen
Stirnseite mit zwei Rohrspiegelflächen 6 und 7 versehen,
von denen die Rohrspiegelfläche 6 senkrecht zur Achse 8 des
Rohres 5 und die Rohrspiegelfläche 7 unter einem spitzen
Winkel α zur Achse verläuft. Beide Rohrspiegelflächen 6 und
7 erstrecken sich bis in halbe Höhe des Rohres 5 und gehen
vorzugsweise gekrümmt ineinander über. Der Neigungswinkel α
der Rohrspiegelfläche 7 ergibt sich aus dem Durchmesser des
Rohres 5, seiner Länge sowie dem Krümmungsradius des
Abschnittes 4 der Vorpreßtrasse.
Die gegenüberliegende Stirnseite 9 des Rohres 5 verläuft
senkrecht zur Rohrachse 8.
Im Bereich der Rohrspiegelflächen 6, 7 und der Stirnseite 9
ist das Rohr 5 jeweils mit einem im Außendurchmesser
kleineren Endabschnitt 10 und 11 versehen. Auf dem
Endabschnitt 10 ist ein Überschiebring 12 befestigt, der
axial über die Rohrspiegelflächen 6, 7 ragt. Seine
Außenseite liegt bündig zur Außenseite des Rohres 5. Auf
dem anderen Endabschnitt 11 ist ein Dichtungsring 13
montiert, der aus elastisch verformbarem Material, wie Gummi
und dergleichen, besteht. Zwischen benachbarten Rohren 5
befinden sich Zwischenringe 14, deren Außendurchmesser
kleiner ist als der Außendurchmesser der Endabschnitte 10,
11 der Rohre 5. Sie dienen als Druckverteilungsringe beim
Vorpressen des Rohrstranges. Die Zwischenringe 14 bestehen
beispielsweise aus Holz.
Die aneinanderliegenden Rohre 5 werden in bekannter Weise
vom Startschacht 1 aus in das Erdreich vorgepreßt. Hierbei
liegen die Rohre 5 über die Zwischenringe 14 aneinander.
Wird der gerade Abschnitt 2 der Vorpreßtrasse (Fig. 1)
hergestellt, dann liegen die Zwischenringe 14 an den
senkrecht zur Rohrachse 8 verlaufenden Rohrspiegelflächen 6
des in Vortriebsrichtung jeweils vorderen Rohres 5 an (Fig.
2). Die unter dem Neigungswinkel α schräg zur Rohrachse 8
liegenden Rohrspiegelflächen 7 haben Abstand von der
jeweiligen Stirnseite 9 des in Vortriebsrichtung jeweils
rückwärtigen Rohres 5. Da sich die Rohrspiegelflächen 6
über den halben Umfang des Rohres 5 erstrecken, übertragen
bei der in Fig. 2 dargestellten Geradeausfahrt 50% der
Stirnseite des in Vortriebsrichtung vorderen Rohres 5 die
Vorpreßkräfte, nämlich die Rohrspiegelflächen 6. Die
restlichen 50% bilden eine klaffende Fuge 15 zwischen der
Rohrspiegelfläche 7 und der Stirnseite 9 des benachbarten
Rohres 5. Die Überschiebringe 12, die vorzugsweise aus
Stahl bestehen, erstrecken sich bis über den verjüngten
Endabschnitt 11 des in Vortriebsrichtung jeweils
rückwärtigen Rohres 5. Wie Fig. 2 zeigt, übergreifen die
Überschiebringe 12 auch die Dichtungsringe 13, so daß die
Fuge 15 gegen eindringendes Grundwasser einwandfrei
abgedichtet wird.
Mit den Rohren 5 läßt sich der gekrümmte Abschnitt 4 der
Vorpreßtrasse (Fig. 1) ebenfalls herstellen. Für diesen
Fall (Fig. 3) sind die Zwischenringe 14 mit den unter dem
Neigungswinkel α zur Rohrachse verlaufenden
Rohrspiegelflächen 7 in Berührung. Auch bei dieser
Kurvenfahrt übertragen 50% der Stirnseitenfläche, nämlich
die Rohrspiegelfläche 7, die Vorpreßkräfte. Die
Rohrspiegelflächen 6 bilden in diesem Falle mit den geraden
Stirnseiten 9 der in Vortriebsrichtung jeweils rückwärtigen
Rohre 5 die Fuge 15. Die Überschiebringe 12 haben sich bei
dieser Kurvenfahrt relativ zu den Dichtungsringen 13
verschoben, jedoch bleibt die Dichtwirkung erhalten.
Mit den Rohren 5 a gemäß den Fig. 5 bis 7 kann eine
Vorpreßtrasse gebildet werden, die z. B. den in Fig. 4
dargestellten Verlauf hat. Sie weist einen vom Startschacht
1 ausgehenden geraden Abschnitt 2 a auf, der in einen links
gekrümmten Abschnitt 16 mit konstantem Krümmungsradius
übergeht, der seinerseits in einen rechtsseitig gekrümmten
Abschnitt 17 mit konstantem Krümmungsradius übergeht. Der
Abschnitt 17 schließt dann an einen weiteren geraden
Abschnitt 18 an, der bis zum Zielschacht 3 verläuft.
Die Rohre 5 a weisen an ihrer in Vortriebsrichtung
rückwärtigen Stirnseite drei Rohrspiegelflächen 6 a, 7 a und
19 auf. Die Rohrspiegelfläche 6 a liegt wiederum senkrecht
zur Rohrachse 8 a, während die beiden anderen
Rohrspiegelflächen 7 a und 19 jeweils unter einem
Neigungswinkel α zur Rohrachse liegen. Die Neigungswinkel α
der beiden Rohrspiegelflächen 7 a, 19 sind im
Ausführungsbeispiel gleich groß, können aber auch
unterschiedlich sein. Die Rohre 5 a sind im übrigen gleich
ausgebildet wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 2 und
3.
Bei Geradeausfahrt liegen die senkrecht zur Rohrachse 8 a
verlaufenden Rohrspiegelflächen 6 a unter Zwischenlage der
Zwischenringe 14 an der senkrecht zur Rohrachse
verlaufenden Stirnseite 9 des in Vortriebsrichtung jeweils
rückwärtigen Rohres 5 a an. Dadurch liegen die Rohrachsen 8 a
sämtlicher Rohre 5 a fluchtend zueinander. Die
Rohrspiegelfläche 6 a liegt symmetrisch zu der die Rohrachse
8 a enthaltenden Diametralebene 20.
Bei der Linksfahrt (Fig. 6) liegen die Rohrspiegelflächen
7 a der Rohre 5 a unter Zwischenlage der Zwischenringe 14 an
der Stirnseite 9 des in Vortriebsrichtung jeweils
rückwärtigen Rohres 5 a an.
Entsprechend liegen die Rohrspiegelflächen 19 bei
Rechtsfahrt (Fig. 7) unter Zwischenlage der Zwischenringe
14 an der Stirnseite 9 des in Vortriebsrichtung jeweils
rückwärtigen Rohres 5 a an.
Sowohl bei Rechts- als auch bei Linksfahrt überdecken die
Überschiebringe 12 die Dichtungsringe 13, so daß die
zwischen den Rohrspiegelflächen 19 und 6 a bzw. 6 a und 7 a
sowie der Stirnseite 9 gebildeten Fugen 15 a nach außen
einwandfrei abgedichtet sind. Da sich die drei
Rohrspiegelflächen 6 a, 7 a, 19 jeweils über ein Drittel der
Höhe der Rohre 5 a erstrecken, überträgt nur jeweils ein
Drittel der Rohrspiegelfläche die Vorpreßkräfte, während
die restlichen zwei Drittel die Fuge 15 a bilden.
Da die Rohrspiegelflächen 7 a, 19 den gleichen
Neigungswinkel α haben, haben die gekrümmten Abschnitte 16
und 17 (Fig. 4) der Vortriebstrasse den gleichen
Krümmungsradius.
Mit den Rohren 5 b gemäß den Fig. 9 bis 11 kann z. B. die
Vortriebstrasse gemäß Fig. 8 hergestellt werden. Sie hat
einen vom Startschacht 1 ausgehenden gekrümmten Abschnitt
21 mit einem verhältnismäßig großen Krümmungsradius, der in
einen gekrümmten Abschnitt 22 mit einem kleineren
Krümmungsradius übergeht. Er ist durch einen weiteren
gekrümmten Abschnitt 23 mit noch kleinerem Krümmungsradius
mit dem Zielschacht 3 verbunden. Um die verschieden stark
gekrümmten Trassenabschnitte herstellen zu können, sind die
Rohre 5 b an ihrer in Vortriebsrichtung rückwärtigen Seite
mit drei Rohrspiegelflächen 6 b, 7 b, 19 b versehen, die
jeweils zur Rohrachse 8 b geneigt sind. Sämtliche
Rohrspiegelflächen 6 b, 7 b, 19 b erstrecken sich über ein
Drittel der Stirnseite des Rohres 5 b. Die Rohrspiegelfläche
19 b schließt einen stumpfen Winkel a 1 zur Rohrachse 8 b ein.
Der Neigungswinkel α 2 der Rohrspiegelfläche 6 b ist größer
als der Neigungswinkel a 1. Die Rohrspiegelfläche 7 b
schließlich schließt den größten stumpfen Winkel α 3 mit der
Rohrachse 8 b ein. Da sämtliche Neigungswinkel α 1 bis α 3
größer als 90° sind, können mit den Rohren 5 b nur links
gekrümmte Abschnitte der Vortriebstrasse hergestellt
werden.
Bei der Stellung gemäß Fig. 9 wird der gekrümmte Abschnitt
21 (Fig. 8) der Vortriebstrasse erzeugt. Die Rohre 5 b
liegen hierbei mit ihrer Rohrspiegelfläche 19 b unter
Zwischenlage der Zwischenringe 14 an der geraden,
rechtwinklig zur Rohrachse 8 b verlaufenden Stirnseite 9 des
in Vortriebsrichtung rückwärtigen Rohres 5 b an. Bei der
Stellung gemäß Fig. 10 liegen die Rohre 5 b mit der
Rohrspiegelfläche 6 b unter Zwischenlage der Zwischenringe
14 an der Stirnseite 9 b des nachfolgenden Rohres 5 b an. Die
Rohrachsen 8 b schließen hierbei einen kleineren Winkel b
ein als bei der Stellung gemäß Fig. 9.
Bei der Stellung gemäß Fig. 11 schließlich liegen die Rohre
5 b mit den Rohrspiegelflächen 7 b unter Zwischenlage der
Zwischenringe 14 an der Stirnseite 9 des jeweils
nachfolgenden Rohres 5 b an. Der Winkel β zwischen den
Rohrachsen 8 b ist hierbei am kleinsten.
In der Stellung gemäß Fig. 10 wird der Abschnitt 22 und in
der Stellung nach Fig. 11 der Abschnitt 23 der
Vortriebstrasse erzeugt. In sämtlichen Stellungen
übergreifen die Überschiebrohre 12 die jeweiligen
Dichtungsringe 13, so daß zwischen den benachbarten Rohren
5 b eine einwandfreie Abdichtung gewährleistet ist. Bei der
Stellung gemäß Fig. 9 ist die Fuge 15 b zwischen
benachbarten Rohren 5 b zwischen den Rohrspiegelflächen 6 b
und 7 b sowie der Stirnseite 9 gebildet. Bei der Stellung
gemäß Fig. 10 werden zwei Fugen 15 b gebildet, die zwischen
der Rohrspiegelfläche 19 b und der Stirnseite 9 sowie
zwischen der Rohrspiegelfläche 7 b und der Stirnseite 9
gebildet wird. Bei der Stellung gemäß Fig. 11 schließlich
wird die Fuge 15 b zwischen den Rohrspiegelflächen 19 b und
6 b sowie der Stirnseite 9 gebildet. Die Rohrspiegelfläche
6 b liegt ebenso wie die Rohrspiegelfläche 6 a nach den Fig.
5 bis 7 symmetrisch zur Diametralebene 20 b. Die beiden
anderen Rohrspiegelflächen 7 b und 19 b sind gleich groß.
Mit den Rohren 5 c nach den Fig. 13 bis 15 kann schließlich
jeder Krümmungsradius der Vortriebstrasse gebildet werden,
wobei mit den Rohren eine Rechtskrümmung und eine
Linkskrümmung hergestellt werden kann. Fig. 12 zeigt eine
Vortriebstrasse mit einem an den Startschacht 1
anschließenden geraden Abschnitt 24, der in einen links
gekrümmten Abschnitt 25 übergeht. Er geht stetig gekrümmt
in einen rechts gekrümmten Abschnitt 26 über, der größeren
Krümmungsradius als der Abschnitt 25 aufweist. Der
Abschnitt 26 geht wiederum in einen links gekrümmten
Abschnitt 27 über, der bis zum Zielschacht 3 verläuft und
kleineren Krümmungsradius als der Abschnitt 26 hat.
Die Rohre 5 c sind an ihrer in Vortriebsrichtung
rückwärtigen Stirnseite mit einer im Axialschnitt konvex
gekrümmten Rohrspiegelfläche 28 versehen. Sie liegt auf dem
Mantel einer gedachten Kugel. Die gegenüberliegende
Stirnseite 9 c ist im Axialschnitt entsprechend konkav
gewölbt. Die unter Zwischenlage der Zwischenringe 14
aneinanderliegenden Rohre 5 c sind auf diese Weise
kugelgelenkartig miteinander verbunden. Benachbarte Rohre
5 c können damit stufenlos gegeneinander verstellt werden,
so daß jeder beliebige Krümmungsradius eingestellt werden
kann. Die Rohrspiegelfläche 28 setzt sich also aus einer
unendlichen Zahl von Rohrspiegelteilflächen zusammen.
Bei der Stellung gemäß Fig. 13 liegen die Rohrachsen 8 c
fluchtend zueinander. Die Rohre 5 c bilden beim Vortrieb
somit den geraden Abschnitt 24 der Vorpreßtrasse gemäß Fig.
12. Die Flächen 28 und 9 c liegen unter Zwischenlage der
Zwischenringe 14 aneinander. Selbstverständlich sind die
Zwischenringe 14 so ausgebildet, daß sie mit ihren
Außenseiten flächig an den Flächen 9 c und 28 anliegen, wie
auch aus Fig. 13 ersichtlich ist.
Bei der Stellung gemäß Fig. 14 sind die benachbarten Rohre
5 c zur Bildung des links gekrümmten Abschnittes 25
gegeneinander um den gewünschten Winkel verdreht. Die
Rohrachsen 8 c schließen hierbei stumpfe Winkel b ein. Die
Größe des Winkels β richtet sich nach dem Krümmungsradius
des Abschnittes 25 der Vortriebstrasse gemäß Fig. 12.
Bei der Stellung gemäß Fig. 15 erzeugen die Rohre 5 c den
rechts gekrümmten Abschnitt 26 der Vortriebstrasse gemäß
Fig. 12. Die Rohre 5 c sind so weit gegeneinander verdreht,
daß der gewünschte Krümmungsradius des Abschnittes 26
erreicht wird. Auch in dieser Stellung liegen die
Zwischenringe 14 mit ihren Außenseiten jeweils ganzflächig
an den Stirnseiten 9 c und der Rohrspiegelfläche 28 an.
Die Überschiebringe 12 übergreifen wiederum die
Dichtungsringe 13, so daß der Fugenbereich zwischen den
benachbarten Rohren 5 c einwandfrei abgedichtet wird. Da die
Rohrspiegelfläche 28 und die Stirnseite 9 c, im Axialschnitt
gesehen, gleichen Krümmungsradius haben, hat die Fuge 15 c
zwischen ihnen konstante Breite.
Bei der Ausführungsform nach den Fig. 13 bis 15 erhält die
Rohrverbindung eine freie Beweglichkeit in allen
Raumrichtungen ähnlich einem Gelenk, das aus Kugel und
Kugelpfanne besteht.
Die Rohrspiegelflächen sämtlicher Ausführungsbeispiele sind
auf den Kurvenverlauf der Vorpreßtrasse oder -gradienten
abgestimmt. Dadurch ist gewährleistet, daß ohne Verwendung
von Keilen zwischen benachbarten Rohren immer ein
ausreichend großer Teil der Rohrspiegel zur
Druckübertragung herangezogen wird. Bei den
Ausführungsformen nach den Fig. 2 und 3 bzw. 5 bis 7 bzw. 9
bis 11 überdecken die Rohrspiegelflächen nicht den gesamten
Stirnbereich der Rohre, sondern nur Teilbereiche hiervon.
Bei hydraulischen Rohrvortrieben unterhalb des
Grundwasserspiegels werden die Rohrfugen gegen
eindringendes Grundwasser durch die Überschiebringe 12 und
die Dichtungsringe 13 abgedichtet. Diese Konstruktion ist
so ausgebildet, daß die im Zuge der Vorpreßarbeiten
auftretenden verfahrensbedingten Relativverschiebungen der
beiden in Kontakt stehenden Rohrspiegelflächen nicht zu
Undichtigkeiten führen. Die endgültige Abdichtung am
fertiggestellten Bauwerk erfolgt dann vorzugsweise durch
ein Verfugen mit Stützmörtel und dauerelastischem Kitt.
Claims (11)
1. Vorgefertigtes Rohr oder vorgefertigter Rohrring mit beliebiger
Querschnittsform für den hydraulischen Rohrvortrieb, das bzw.
der zur Übertragung der Vorpreßkräfte eine
Rohrspiegelfläche aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (5, 5 a, 5 b, 5 c) mindestens eine
zusätzliche Rohrspiegelfläche (6; 6 a, 7 a; 6 b, 7 b bzw.
19 b; 28) aufweist, die unter einem Winkel zur anderen
Rohrspiegelfläche (7; 19; 19 b bzw. 7 b; 28) liegt, und
daß die Größe und räumliche Anordnung der beiden
Rohrspiegelflächen in Abhängigkeit vom Verlauf der
Vorpreßtrasse oder -gradiente und den aufzubringenden
Vorpreßkräften festgelegt ist.
2. Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrspiegelflächen (6, 7; 6 a, 7 a, 19; 6 b, 7 b, 19 b; 28)
gekrümmt ineinander übergehen.
3. Rohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine der beiden Rohrspiegelflächen (6; 6 a)
senkrecht zur Rohrachse (8; 8 a) liegt.
4. Rohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Rohrspiegelflächen (6 b, 7 b, 19 b) unter
einem Winkel (α 1, α 2, α 3) größer als 90° zur Rohrachse
(8 b) liegen.
5. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rohrspiegelfläche (28) auf dem
Mantel einer gedachten Kugel liegt und im Axialschnitt
konvex gekrümmt verläuft.
6. Rohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
der Rohrspiegelfläche (28) gegenüberliegende Stirnseite
(9 c) des Rohres (5 c) auf dem Mantel einer gedachten
Kugel liegt und im Axialschnitt konkav gekrümmt
verläuft.
7. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rohr (5, 5 a, 5 b, 5 c) an seinem
in Vortriebsrichtung rückwärtigen Ende (10) mit einem
Überschiebring (12) versehen ist, der das in
Vortriebsrichtung vordere Ende (11) des nachfolgenden
Rohres übergreift.
8. Rohr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem vorderen Ende (11) des Rohres (5, 5 a, 5 b, 5 c)
mindestens ein Dichtungsring (13) sitzt, der vom
Überschiebring (12) übergriffen und elastisch verformt
ist.
9. Rohr nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß beide Enden (10, 11) des Rohres (5, 5 a, 5 b, 5 c) im
Außendurchmesser verringert sind.
10. Rohr nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Überschiebring (12) die Fuge
(15, 15 a, 15 b, 15 c) zwischen benachbarten Rohren (5,
5 a, 5 b, 5 c) überdeckt.
11. Rohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die eine Rohrspiegelfläche (6 a)
senkrecht zur Rohrachse (8 a) und mindestens zwei
weitere Rohrspiegelflächen (7 a, 19) in einem Winkel
(α) kleiner 90° zur Rohrachse (8 a) liegen.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3622965A DE3622965C1 (de) | 1986-07-09 | 1986-07-09 | Vorgefertigtes Rohr oder vorgefertigter Rohrring |
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Applications Claiming Priority (1)
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ID=6304678
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