DE3622687A1 - Pneumatisch betriebener schlagschrauber - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen pneumatisch betriebenen Schlagschrauber mit in einem Gehäuse angeordnetem, in der Laufrichtung umsteuerbarem Antriebsmotor und Schlag­ werk, einem handbetätigtem Luftregelventil sowie einem über das Gehäuse vorragenden Schraubkopf.

Schlagschrauber der eingangs genannten Art sind bekannt und finden insbesondere in Kfz-Werkstätten bei der Montage und Demontage von Fahrzeugrädern Verwendung.

Nachteilig bei derartigen Schlagschraubern ist, daß sie auf eine externe Druckluftversorgung, z. B. durch einen Kompressor angewiesen sind, von wo sie die für ihren Betrieb erforderliche Druckluft über eine flexible Schlauchleitung beziehen. Dieses beschränkt den Einsatz solcher Schlagschrauber auf ortsfeste Einrichtungen, wie Werkstätten etc., und verhindert eine freizügige und mobile Verwendung z. B. als Pannenhilfswerkzeug in Kraftfahrzeugen.

Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Schlagschrauber der eingangs genannten Art zu schaffen, der die aufge­ führten Nachteile vermeidet und der insbesondere von einer ständigen externen Druckluftversorgung unabhängig ist und der freizügig und mobil einsetzbar ist.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen Schlagschrauber der eingangs genannten Art mit einem mit dem Gehäuse unmittelbar verbundenen, über eine im Gehäuse verlaufende Luftleitung an den Antriebsmotor angeschlossenen Druckluftbehälter. Hierdurch wird er­ reicht, daß zumindest für einen kurzzeitigen Betrieb des Schlagschraubers keine externe Druckluftversorgung er­ forderlich ist. Auch wird durch diese Ausgestaltung ein Druckverlust durch große Leitungslängen wirksam vermie­ den. Das Volumen des Druckluftbehälters sowie sein Füll­ druck sind dabei so auszulegen, daß die gespeicherte Energie zumindest für das sichere Lösen und Anziehen der Schrauben bzw. Muttern eines Rades ausreicht und daß zugleich der Schlagschrauber noch gut trag- und handhab­ bar bleibt. Hierdurch wird ein Werkzeug geschaffen, das Autofahrern im Gegensatz zu dem häufig unzureichenden Bordwerkzeug einen einfachen, schnellen und sicheren Radwechsel ermöglicht, wobei dies insbesondere für Men­ schen mit geringeren Körperkräften vorteilhaft ist. Bei entsprechender Auslegung des Schlagschraubers sowie Verwendung eines Wagenhebers mit einem passenden An­ schluß kann mit dem Schlagschrauber auch der Wagenheber betätigt werden, wodurch die sonst erforderliche an­ strengende Kurbelarbeit entfällt.

Da für unterschiedliche Fahrzeuge von den Herstellern unterschiedliche Anzugsmomente für die Radschrauben vorgeschrieben sind, ist der Schlagschrauber vorteilhaft mit einem zwischen dem Druckluftbehälter und dem An­ triebsmotor in die Luftleitung eingesetzten, einstell­ baren Druckminderer mit einem von der Außenseite des Gehäuses her zugänglichen Einstellknopf und einer das mit dem eingestellten Druck erzeugbare Drehmoment anzei­ genden Skala versehen. Dies erlaubt eine exakte Vorein­ stellung des auf die Schraube ausgeübten Drehmomentes beim Anziehen und vermeidet so ein zu lockeres oder zu festes Anziehen der Schrauben. Außerdem wird hierdurch die gespeicherte Druckluft so ökonomisch wie möglich verwendet, da eine Erzeugung eines unnötig großen Dreh­ momentes unterbleibt.

Zur Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft des Schlagschraubers nach dem Verbrauch der gespeicherten Druckluft ist vorgesehen, daß der Schlagschrauber einen von außen zugänglichen Druckluftleitungsanschluß mit Rückschlagventil am Druckluftbehälter aufweist. Über diesen Anschluß kann der Behälter wieder mit Preßluft des erforderlichen Druckes gefüllt werden und steht so wieder für den mobilen Einsatz zur Verfügung. Eine an­ dere Möglichkeit ist der Austausch des geleerten Druck­ luftbehälters gegen einen vollen Behälter. Ein weiterer Vorteil, der sich mit dem Druckluftleitungsanschluß ergibt, ist der, daß der Schlagschrauber auch in übli­ cher Weise an einer Druckluftversorgung mit Kompressor arbeiten kann. Die Druckluftversorgung kann beispiels­ weise auch ein transportabler Kompressor mit Elektro­ antrieb sein, der über das Kfz-Bordnetz mit Strom ver­ sorgbar ist. Dabei benötigt der Kompressor keinen eige­ nen Druckluft-Vorratsbehälter, da ein solcher bereits am Schlagschrauber gemäß Erfindung vorhanden ist.

Ein weiterer Vorteil für die Handhabung des Schlag­ schraubers, insbesondere beim Einsatz bei Dunkelheit und auf freier Strecke, wird durch eine im Gehäuse angeord­ nete Batterie und wenigstens eine mit dem Gehäuse ver­ bundene, den Schraubkopf und dessen Umgebung beleuchten­ de Lampe erreicht. In gleicher Weise vorteilhaft ist der Schlagschrauber mit einer die Skala für die Einstellung des Drehmomentes beleuchtenden Lampe ausgestattet. Hier­ bei kann die Skala sowohl von außen als auch bei trans­ parentem Skalenträger von innen beleuchtbar sein.

Da beim Einsatz des Schlagschraubers das an der Schraube erzeugte Drehmoment von der Bedienungsperson gegenzuhal­ ten ist, ist ein Mensch mit schwachen Körperkräften unter Umständen überfordert. Hierdurch kann es zu einem Ausschlagen oder Rotieren des Schlagschraubers kommen, was eine erhebliche Verletzungsgefahr darstellt. Deshalb ist in einer Ausführung der Erfindung wenigstens eine am Gehäuse des Schlagschraubers angreifende, diesen lage­ stabilisierende Stütze vorgesehen. Diese ist zweckmäßig verschwenkbar und teleskopierbar ausgeführt, so daß sie sowohl beim Lösen als auch beim Anziehen von Schrauben den das Drehmomenten erzeugenden Schlagschrauber z. B. gegen den Erdboden oder einen festen Punkt des Fahrzeug­ aufbaus abstützt. Ein Schlagen oder Rotieren des Schlag­ schraubers wird dadurch auch ohne großen Kraftaufwand des Benutzers vermieden und die Benutzung wird so we­ sentlich sicherer.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Schlagschrauber gemäß der Erfindung in Seitenansicht, teils in Durchsicht.

Wie die Figur zeigt, besteht das dargestellte Ausfüh­ rungsbeispiel des Schlagschraubers 1 im wesentlichen aus einem Gehäuse 2 der üblichen Form, in dem wie bekannt ein Motor 11 sowie ein Schlagwerk 12 für den pneumati­ schen Antrieb eines Schraubkopfes 4 angeordnet sind, sowie aus einem an das Gehäuse 2 angesetzten, sich nach unten erstreckenden Druckluftbehälter 5. Der Druckluft­ behälter 5 ist mit dem Gehäuse 2 bzw. dem Antriebsmotor 11 ohne Zwischenschaltung einer flexiblen Schlauchlei­ tung unmittelbar verbunden. Vom Druckluftbehälter 5 wird die Luft durch eine Luftleitung (nicht dargestellt) über einen Druckminderer 6 und ein Luftregelventil 3 zum Motor 11 bzw. Schlagwerk 12 geleitet. Der Druckminderer 6 weist einen von der Außenseite des Gehäuses 2 her zugänglichen Drehknopf 61 auf, der zur Einstellung des Luftdruckes dient. Das mit dem eingestellten Luftdruck am Schraubkopf 4 erzeugbare Drehmoment wird entsprechend der Drehknopfstellung auf einer Skala 7 angezeigt. Mit dem Luftregelventil 3 kann über einen Handhebel 31 die Luftmenge, d. h. die Drehzahl des Schraubkopfes 4, regu­ liert werden. Druckminderer 6 und Luftregelventil 3 können auch in einer Einheit zusammengefaßt sein.

Zur Wiederauffüllung mit Druckluft weist der Druckluft­ behälter 5 an seiner Unterseite einen Druckluftleitungs­ anschluß 8 sowie ein Rückschlagventil 9 auf, das ein Ausströmen der eingefüllten Druckluft verhindert. Zum besseren Schutz vor Beschädigung kann der Anschluß 8 auch seitlich am Behälter 5 angeordnet sein.

Weiterhin weist das dargestellte Ausführungsbeispiel des Schlagschraubers 1 im Griffteil 2′ des Gehäuses 2 eine Batterie 13 auf, die zur Stromversorgung einer in der Nähe des Schlagkopfes 4 angeordneten und diesen sowie dessen Umgebung beleuchtenden Lampe 10 dient.

Zur Erleichterung des Transportes und der Handhabung weist das Ausführungsbeispiel der Erfindung schließlich noch einen Trag- und Haltegriff 15 am Druckluftbehälter 5 auf.

Claims (7)

1. Pneumatisch betriebener Schlagschrauber mit in einem Gehäuse angeordnetem, in der Laufrichtung umsteuer­ barem Antriebsmotor und Schlagwerk, einem handbe­ tätigtem Luftregelventil sowie einem über das Gehäuse vorragenden Schraubkopf, gekennzeichnet durch einen mit dem Gehäuse (2) unmit­ telbar verbundenen, Ober eine im Gehäuse (2) verlau­ fende Luftleitung an den Antriebsmotor (11) ange­ schlossenen Druckluftbehälter (5).

2. Schlagschrauber nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zwischen dem Druckluftbehälter (5) und dem Antriebsmotor (11) in die Luftleitung eingesetzten, einstellbaren Druckminderer (6) mit einem von der Außenseite des Gehäuses (2) her zugänglichen Ein­ stellknopf (61) und einer das mit dem eingestellten Druck erzeugbare Drehmoment anzeigenden Skala (7).

3. Schlagschrauber nach den Ansprüchen 1 und 2, gekenn­ zeichnet durch einen von außen zugänglichen Druck­ luftleitungsanschluß (8) mit Rückschlagventil (9) am Druckluftbehälter (5).

4. Schlagschrauber nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekenn­ zeichnet durch eine im Gehäuse angeordnete Batterie (13) und wenigstens eine mit dem Gehäuse (2) verbun­ dene, den Schraubkopf (4) und dessen Umgebung be­ leuchtende Lampe (10).

5. Schlagschrauber nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekenn­ zeichnet durch eine die Skala (7) beleuchtende Lampe.

6. Schlagschrauber nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekenn­ zeichnet durch wenigstens eine am Gehäuse (2) des Schlagschraubers (1) angreifende, diesen lagestabili­ sierende Stütze.

7. Schlagschrauber nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekenn­ zeichnet durch einen mit dem Druckluftbehälter (5) verbundenen Trag- und Haltegriff (15).