DE3622015C2 - Verfahren zur Trockenreinigung der Haare und Mittel zu seiner Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Trockenreinigung der Haare und Mittel zu seiner DurchführungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Trockenreinigung von Haaren sowie ein Mittel zu seiner
Durchführung.
Die Reinigung der Haare erfolgt üblicherweise unter
Verwendung von wäßrigen, tensidhaltigen Lösungen, die
auf das nasse Haar aufgetragen, anschließend einmassiert
und sodann ausgespült werden. Auf diese Weise können
Staub, Schmutz und Fett aus dem Haar wirkungsvoll ent
fernt werden. Der Nachteil einer derartigen Reinigung
besteht jedoch darin, daß das Haar naß gemacht und
während des Waschvorgangs in seinen physikalischen
Eigenschaften verändert wird. Hierdurch wird die Frisur
zerstört, so daß im Anschluß an die Haarwäsche die
Erstellung einer neuen Frisur erforderlich ist. Eine
solche Naßwäsche der Haare wird insbesondere von älteren
oder bettlägerigen Personen als unangenehm empfunden.
Neben der Verwendung flüssiger Haarwasch- und -reini
gungsmittel auf wäßriger Basis sind Trockenreinigungs
mittel, sogenannte Trockenshampoos, seit langem bekannt.
Von diesen Produkten wird vorwiegend dann Gebrauch
gemacht, wenn die Anwendung von Wasser nicht möglich
ist oder nicht wünschenswert erscheint.
Diese Trockenshampoos enthalten keine Tenside, sondern
pulverförmige Stoffe mit großer Oberfläche, wie zum
Beispiel Aerosil, Bentonit, spezielle Stärkesorten
(vor allem Maisstärke oder Reisstärke), Talkum, Kaolin,
Magnesiumcarbonat, kolloidale Kieselsäure oder gebleich
tes Korkmehl, welche in der Lage sind, Schmutzpartikel
sowie überschüssiges Haarfett zu absorbieren beziehungs
weise aufzusaugen. Trockenshampoos werden bei der Anwen
dung entweder als Puder im Haar verrieben oder zum
Beispiel nach einem in der AT-PS 217 640 beschriebenen
Verfahren in Form einer Aerosol-Sprühzusammensetzung
("Puderspray") auf das Haar aufgebracht und nach erfolg
ter Einwirkung durch kräftiges Ausbürsten aus dem Haar
entfernt.
Derartige Trockenshampoos besitzen jedoch eine Viel
zahl von Nachteilen. So verunreinigt der ausgebürste
te, fetthaltige Puderstaub Kleidung und Umgebung der
behandelten Person und ist nur schwer zu entfernen.
Weiterhin bleibt immer ein Rest des Puders im Haar
zurück, was zu einem leichteren Nachfetten, zu vermehr
ter Schuppenbildung und sogar zu Reizungen der Kopf
haut führen kann. Darüberhinaus ist häufig auch die
Entfettungswirkung der fettabsorbierenden Puder auf
das Haar unzureichend. Weiterhin tritt beim Einsatz
von sogenannten Pudersprays durch den hohen Feststoff
gehalt sehr häufig eine Verstopfung des Aerosolventils
auf.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
Verfahren zur Trockenreinigung von Haaren zur Verfügung
zu stellen, welches eine schonende und rückstandsfreie
Reinigung der Haare ermöglicht.
Es wurde nun gefunden, daß eine schonende und völlig
rückstandsfreie Trockenreinigung der Haare dadurch
erreicht werden kann, daß man das Haar mit einer Hexa
methylcyclotrisiloxan enthaltenden Aerosolzusammenset
zung behandelt.
Die Verwendung von flüchtigen linearen oder cyclischen
Dimethylpolysiloxanen in Haarbehandlungsmitteln ist
an sich bekannt, jedoch liegen die dort empfohlenen
Dimethylpolysiloxane im Gegensatz zu dem Hexamethyl
cyclotrisiloxan in flüssiger Form vor (vergleiche
EP-PS 0 035 901). Daher sind diese Dimethylpolysiloxane für
eine Verwendung in Trockenshampoos nicht geeignet.
Dementsprechend ist die Verwendung von cyclischen Di
methylpolysiloxanen für die Trockenreinigung von Haaren
bisher nicht vorgeschlagen worden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein
Verfahren zur Trockenreinigung von Haaren, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Aerosolzusammenset
zung, basierend auf einer Lösung von Hexamethylcyclo
trisiloxan in einem Treibmittel, aus einer Druckgaspackung
auf das zu reinigende Haar aufgesprüht wird und das
Hexamethylcyclotrisiloxan nach einer Einwirkungszeit
von etwa 1 bis 10 Minuten aus dem Haar ausgebürstet
wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sprüht man eine
für die Haarreinigung ausreichende Menge, im allgemeinen
10 bis 60 Gramm, des Hexamethylcyclotrisiloxan enthal
tenden Trockenreinigungsmittels aus einer Druckgaspackung
gleichmäßig auf das zu reinigende Haar und läßt an
schließend das Trockenreinigungsmittel etwa 1 bis 10
Minuten auf das Haar einwirken. Hierbei kann das Trocken
reinigungsmittel zur Wirkungssteigerung in das Haar
einmassiert werden. Anschließend wird das auf dem Haar
als weißes Pulver abgeschiedene Hexamethylcyclotrisiloxan
gründlich ausgebürstet.
Das bei dem hier beschriebenen Verfahren verwendete
Trockenreinigungsmittel besteht im wesentlichen aus
einer Lösung von 5 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise
15 bis 40 Gewichtsprozent Hexamethylcyclotrisiloxan
in einem Treibmittel.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher weiterhin
eine Aerosolzusammensetzung für die Trockenreinigung
von Haaren ("Trockenshampoo"), welches frei von Haar
sprayharzen und im Treibmittel unlöslichen Feststoffen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 50 Gewichts
prozent, vorzugsweise 15 bis 40 Gewichtsprozent, Hexa
methylcyclotrisiloxan enthält.
Als Treibmittel können Chlorfluoralkane, wie zum Beispiel
CCl₃F, CCl₂F₂, C₂Cl₃F₃, (CCl₂F)₂, CHCl₂F und (CClF₂)₂,
leichtflüchtige Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise
n-Propan und n-Butan, Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid,
Stickstoff sowie Mischungen dieser Stoffe in einer
Menge von 50 bis 95 Gewichtsprozent verwendet werden.
Weiterhin können der in dem erfindungsgemäßen Verfah
ren verwendeten Aerosolzusammensetzung organische Lö
sungsmittel, wie zum Beispiel Aceton, Dimethylether,
Methylenchlorid oder Alkohole, wie beispielsweise
Ethanol und Propanol, in einer Menge von bis zu 10
Gewichtsprozent zugesetzt werden.
Voraussetzung dabei ist, daß das Treibmittel beziehungs
weise Treibmittel/Lösungsmittel-Gemisch so gewählt
wird, daß das Hexamethylcyclotrisiloxan darin vollständig
gelöst wird.
Selbstverständlich kann diese Aerosolzusammensetzung fer
ner alle für ein derartiges Mittel üblichen und bekannten
Zusatzstoffe enthalten, vorausgesetzt, daß diese ebenfalls
im Treibmittel beziehungsweise Treibmittel-Lösungsmittel-
Gemisch vollständig löslich sind. Beispiele für solche
Zusatzstoffe sind Parfümöle, Farbstoffe, kämmbarkeits
verbessernde Substanzen, wie beispielsweise Cetyltri
methylammoniumchlorid, Dimethyldistearylammoniumchlorid,
pH-Stabilisatoren, bakterizide oder fungizide Substanzen,
wie beispielsweise Parahydroxybenzoesäureester oder
2,4,4′-Trichlor-2′-hydroxydiphenylether, Antifettwirk
stoffe, wie beispielsweise Acetylcystein, Antischuppen
wirkstoffe, wie beispielsweise Zinkpyrithion, 1-(4-Chlor
phenoxy)-1-(1-imidazoyl)-3,3-dimethyl-2-butanon oder
1-Hydroxy-4-methyl-6-(2,4,4-trimethylphenyl)-2(1-H)-pyri
don-Ethanolaminsalz, sowie Fette und öle, wie zum Beispiel
pflanzliche Öle und Fettsäureester, beispielsweise
Sorbitanmonostearat oder 2-Ethylstearylpalmitat, ent
halten.
Die vorstehend genannten Zusatzstoffe werden in den
für solche Zwecke üblichen Mengen, im allgemeinen in
einer Menge von bis zu 2 Gewichtsprozent, verwendet.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine lockere
Frisur sowie ein ansprechendes Aussehen der Haare er
zielt. Griff und Kämmbarkeit sind im Vergleich zu üb
lichen Trockenreinigungsmitteln wesentlich verbessert.
Gegenüber üblichen Trockenreinigungsverfahren weist
das erfindungsgemäße Verfahren den besonderen Vorteil
auf, daß die Trockenreinigung völlig rückstandsfrei
erfolgt. Wegen der besonderen Eigenschaften des Hexa
methylcyclotrisiloxans - eines kristallinen Feststoffes,
welcher bei Raumtemperatur sublimiert - bleiben kei
nerlei Rückstände im Haar und auf der Kleidung der
behandelten Person zurück. Ebenfalls entfällt das bei
üblichen Trockenreinigungsmitteln notwendige Schütteln
vor der Anwendung, da das Hexamethylcyclotrisiloxan
in dem Treibmittel beziehungsweise der Treibmittel/Lö
sungsmittelmischung vollständig löslich ist.
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung
der Erfindung, ohne diese hierauf zu beschränken.
20 g eines Trockenreinigungsmittels der Zusammensetzung
30,0 g | |
Hexamethylcyclotrisiloxan | |
70,0 g | Propan/Butan (Druck: 0,27 MPa bei 20 Grad Celsius) |
100,0 g |
werden aus einer Druckgaspackung gleichmäßig auf stark
fettiges Haar gesprüht. Das Hexamethylcyclotrisiloxan
scheidet sich hierbei als weißes Pulver auf dem Haar
ab. Nach 2 Minuten wird das weiße Pulver aus dem Haar
ausgebürstet.
Als Ergebnis dieser Behandlung wird ein entfettetes
und weiches Haar mit gutem Griff erhalten. Eventuelle
Rückstände des Trockenreinigungsmittels auf der Klei
dung oder im Haar sind innerhalb weniger Minuten ver
schwunden.
35 g eines Mittels mit der Zusammensetzung
12,0 g | |
Hexamethylcyclotrisiloxan | |
61,2 g | Dichlordifluormethan |
26,0 g | Monofluortrichlormethan |
0,5 g | 2-Ethylstearylpalmitat |
0,2 g | Parfümöl |
0,1 g | Sorbitanmonostearat |
100,0 g |
werden auf fettiges Haar gleichmäßig aufgesprüht. Nach
3 Minuten wird das Haar gründlich ausgebürstet.
Das so behandelte Haar ist locker und besitzt einen
guten Griff sowie eine gute Kämmbarkeit. Eventuelle
Rückstände des Trockenreinigungsmittels im Haar oder
auf der Kleidung verschwinden innerhalb kurzer Zeit.
25 g eines Trockenshampoos der Zusammensetzung
25,0 g | |
Hexamethylcyclotrisiloxan | |
1,8 g | Butan |
22,2 g | Propan |
0,5 g | Parfümöl |
0,5 g | 1-(4-Chlorphenoxy)-1-(1-imidazoyl)-3,3-dimethyl-2-butanon |
100,0 g |
werden gleichmäßig auf das Haar aufgesprüht und in
das Haar einmassiert. Nach 5 Minuten wird das Trocken
shampoo aus dem Haar ausgebürstet.
Das so gereinigte Haar fühlt sich weich an und besitzt
einen guten Griff.
30 Gramm eines Trockenreinigungsmittels der Zusammen
setzung
35,0 g | |
Hexamethylcyclotrisiloxan | |
40,0 g | Difluordichlormethan |
24,9 g | Monofluortrichlormethan |
0,1 g | Cetyltrimethylammoniumchlorid |
100,0 g |
werden auf geschädigtes, fettiges Haar aufgesprüht,
wobei das Trockenreinigungsmittel sich als weißes Pul
ver auf dem Haar abscheidet. Nach einer Einwirkungs
zeit von 4 Minuten wird das weiße Pulver aus dem Haar
ausgebürstet.
Das so entfettete und konditionierte Haar besitzt eine
gute Kämmbarkeit und einen weichen Griff.
Claims (8)
1. Verfahren zur Trockenreinigung von Haaren, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Aerosolzusammensetzung,
basierend auf einer Lösung von Hexamethylcyclotri
siloxan in einem Treibmittel, aus einer Druckgaspackung
auf das zu reinigende Haar aufgesprüht wird und
das Hexamethylcyclotrisiloxan nach einer Einwirkungs
zeit von 1 bis 10 Minuten aus dem Haar ausgebürstet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hexamethylcyclotrisiloxan in der Aerosolzu
sammensetzung in einer Menge von 5 bis 50 Gewichts
prozent enthalten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Treibmittel Chlorfluoralkane, leicht
flüchtige Kohlenwasserstoffe, Kohlendioxid, Distick
stoffmonoxid, Stickstoff oder eine Mischung dieser
Verbindungen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Aerosolzusammensetzung bis zu 10 Ge
wichtsprozent eines organischen Lösungsmittels ent
hält.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß das organische Lösungsmittel ausgewählt
ist aus Aceton, Dimethylether, Methylenchlorid und
Alkoholen.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Hexamethylcyclotrisiloxan nach dem
Aufsprühen in das Haar einmassiert wird.
7. Aerosolzusammensetzung für die Trockenreinigung
von Haaren, welche frei von Haarsprayharzen und
im Treibmittel unlöslichen Feststoffen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß sie 5 bis 50 Gewichtsprozent
Hexamethylcyclotrisiloxan enthält.
8. Aerosolzusammensetzung für die Trockenreinigung
von Haaren bestehend aus
- a) 50 bis 95 Gewichtsprozent eines Treibmittels,
- b) 5 bis 50 Gewichtsprozent Hexamethylcyclotrisi loxan,
- c) 0 bis 10 Gewichtsprozent eines organischen Lö sungsmittels,
- d) 0 bis 2 Gewichtsprozent eines Antischuppenwirk stoffes,
- e) 0 bis 2 Gewichtsprozent Parfümöl,
- f) 0 bis 2 Gewichtsprozent kämmbarkeitsverbessern de Substanzen,
- g) 0 bis 2 Gewichtsprozent eines Antifettwirk stoffes,
- h) 0 bis 2 Gewichtsprozent Fette und Öle,
- i) 0 bis 2 Gewichtsprozent eines Farbstoffes,
- j) 0 bis 2 Gewichtsprozent eines pH-Stabilisators, und
- k) 0 bis 2 Gewichtsprozent bakterizide oder fungi zide Substanzen.
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