DE3621824A1 - Verfahren zur herstellung von kuenstlichem betonzuschlag unter verwendung von rea-gips - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kuenstlichem betonzuschlag unter verwendung von rea-gipsInfo
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- C04B28/02—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing hydraulic cements other than calcium sulfates
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- C04B18/021—Agglomerated materials, e.g. artificial aggregates agglomerated by a mineral binder, e.g. cement
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
künstlichem Betonzuschlag unter Verwendung von REA-Gips
und Flugasche.
Weitere Aspekte der Erfindung betreffen einen künstlichen
Betonzuschlag mit Bestandteilen von REA-Gips und Flugasche
sowie eine Betonmischung, welche einen solchen künstlichen
Betonzuschlag enthält.
Aus Gründen des Umweltschutzes ist es geboten, Reststoffe
aus Kohlekraftwerken zu verwerten, zu denen insbesondere
REA-Gips gehört, der in Rauchgasentschwefelungsanlagen nach
dem Naßwaschverfahren zur Luftreinhaltung entsteht. Chemisch
ist REA-Gips Calciumsulfat-Dihydrat und enthält etwa 10%
freie Restfeuchtigkeit. REA-Gips ist dem Naturgips weitgehend
gleichwertig. Es wird angestrebt, große Mengen
REA-Gips volkswirtschaftlich nutzbar einzusetzen, z. B.
zur Herstellung von Baugipsen, Gipsbauplatten oder als
Erstarrungsregler bei der Zementherstellung. Diese bekannten
Einsatzmöglichkeiten sind jedoch begrenzt. Die Zugabe von
Naturgips zu Zement als Erstarrungsregler ist verhältnismäßig
eng limitiert und genormt. Gipszusätze über 10% sind
gefährlich, weil sie zu einem schädlichen Treiben führen
können, das als Sulfat-Treiben bezeichnet wird. Es wird
deswegen eine analytisch zu bestimmende SO₃-Menge zugrunde gelegt,
welche der 2,2fachen Gipsmenge entspricht. Der
höchstzulässige SO₃-Gehalt beträgt 3,5%, bei Feinmahlung
maximal 4%. Hochofenzement kann bis maximal 4,5% SO₃
enthalten. Das erwähnte Gipstreiben erfolgt bei zu hohem
Gipszusatz im Verlauf der Erhärtung des Zements bei Feuchtigkeitszutritt
(Karl Krenkler, Chemie des Bauwesens, 1980,
Seite 158; Wolfgang Czernin, Zementchemie für Bauingenieure,
2. Auflage, Seiten 36, 37).
Um außer den bisher bekannten Verwertungskonzepten für
REA-Gips (VGB KRAFTWERKSTECHNIK, April 1986, Seiten 377 ff)
zu neuen Verwertungsmöglichkeiten des REA-Gipses zu gelangen,
ist bereits überlegt worden, künstlichen Betonzuschlag aus
REA-Gips und Flugasche herzustellen, womit also gleichzeitig
die aus dem Verbrennungsvorgang von Kohlekraftwerken
herrührende, aus den Rauchgasen abgeschiedene Flugasche
verwertet würde. Jedoch konnte dabei, wenn keine Treiberscheinungen
auftreten sollen, nur ein geringer Anteil REA-Gips vorgesehen
werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem Betonzuschlag
zu schaffen, mit dem hohe REA-Gipsanteile zu einem festen,
raumbeständigen Betonzuschlag, der insbesondere keinem
Gipstreiben unterliegt, verwertet werden können.
Diese Aufgabe ist durch das Verfahren mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst
worden.
Überraschend kann nach diesem Verfahren trotz verhältnismäßig
geringen Anteils eines selbständigen hydraulischen
Bindemittels ein vergleichsweise hoher Anteil an REA-Gips
neben einem verhältnismäßig großen Anteil eines unselbständigen
hydraulischen Bindemittels, z. B. Flugasche, zu dem
künstlichen Betonzuschlag verarbeitet werden, der günstige
Eigenschaften zeigt. Insbesondere weist die unter Druck
verdichtete Zusammensetzung, bzw. der aus dieser Zusammensetzung
gebildete Körper, bei Wasserlagerung keine
Treiberscheinungen auf. Jedoch ist die Druckfestigkeit dieses
Körpers nach Aushärtung groß. Der aus dem Körper hergestellte
Splitt ist kantenfest und zeigt keine Auflösungserscheinungen
bei Wasserlagerung. Mit diesem Splitt kann natürlicher
Zuschlag weitgehend ersetzt werden, wodurch die knapper
werdenden natürlichen Vorräte geschont werden.
Ein weiterer Vorteil des nach dem Brikettier-Verfahren
unter relativ hohem Druck hergestellten Materials aus REA-
Gips, Flugasche und hydraulichem Bindemittel besteht in
einem relativ geringen Wasserbedarf und damit erreichbarer
hoher Festigkeit.
Bei der in Anspruch 1 angegebenen Bemessung der Zusammensetzung
wird von REA-Gips ohne freie Restfeuchtigkeit
ausgegangen. Der Zusammensetzung, die normalerweise REA-Gips
mit freier Restfeuchtigkeit enthält, wird so viel Wasser
zugegeben, daß sich die so gewonnene Masse möglichst gut
verdichten läßt. Der Druck, mit dem brikettiert wird,
beträgt bevorzugt um 1590 N/mm².
Insbesondere hat sich die Zusammensetzung nach Anspruch 2
als vorteilhaft erwiesen. Die aus dieser Zusammensetzung
gepreßten Proben hatten nach 28 Tagen eine Druckfestigkeit
von 33 N/mm² und nach 50 Tagen von 48 N/mm². Der aus den
Probekörpern hergestellte Splitt wurde zu Beton verarbeitet,
dessen Eigenschaften denen eines normalen Betons gleichkamen.
Der künstliche Betonzuschlag, der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren mit großen Anteilen von REA-Gips hergestellt
wird, weist die Zusammensetzung nach Anspruch 5
und bevorzugt nach Anspruch 6 auf. Die darin angegebenen
Zusammensetzungen von REA-Gips und Bindemittel kommen
im trockenen Zustand auf 97%; zusammen mit dem chemisch
gebundenen Wasser ergeben sich 100%.
In einem nach der Erfindung beispielsweise durchgeführten
Verfahren zur Herstellung von künstlichem Betonzuschlag
wurde REA-Gips (Rauchgasgips) folgender chemischen
Zusammensetzung verwendet:
Als Flugasche wurde Steinkohlenflugasche "Steament V A"
verwendet.
Die Zusammensetzung, aus der der künstliche Betonzuschlag
hergestellt wurde, bestand aus:
52% REA-Gips
22% Flugasche
18% PZ 35 der Fa. Dyckerhoff, Amöneburg
8% Wasser
22% Flugasche
18% PZ 35 der Fa. Dyckerhoff, Amöneburg
8% Wasser
Aus dieser Zusammensetzung wurden zylindrische Probekörper
mit 50 mm Durchmesser und etwa 50 mm Höhe mit einer Druckspannung
von 150 N/mm² gepreßt. Die Probekörper wurden drei
Tage feucht und anschließend in Wasser gelagert. Aufgrund
der Rohdichte von ca. 2100 kg/m³ wurde ein Zementgehalt
von 361 kg/m³ errechnet. An den Probekörpern wurde nach
28 Tagen eine Druckfestigkeit im Mittel von 33 N/mm²
festgestellt.
Die genannten Probekörper wurden nach 28 Tagen mit einem
Laborbackenbrecher bis zu einem Größtkorn von 16 mm zu Splitt
zerkleinert, der eine Rohdichte von 2,07 kg/dm³ und eine
Wasseraufnahme von 3,6% aufwies.
Die Frischmörteleigenschaften dieses Betonzuschlags waren
folgende:
Zur Herstellung von Beton wurde dem Splitt als künstlichem
Betonzuschlag zur Verbesserung der Sieblinie Rheinsand 0-2 mm
zugesetzt, wonach sich die Kornzusammensetzung nach folgender
Tabelle ergab:
Für den Beton wurde ein Zementgehalt von 300 kg/m³, PZ 35 F
der Fa. Dyckerhoff, Amöneburg, und ein Ausbreitmaß a 0 = 40 cm
gewählt.
Alle Stoffe wurden gewichtsmäßig zugegeben. Der Beton
wurde in einem Zwangsmischer ca. 3 min gemischt. Es wurde
so viel Anmachwasser zugegeben, bis die gewünschte
Konsistenz erreicht war. Aus dem Frischbeton wurden Würfel
mit einer Kantenlänge von 10 cm hergestellt, die auf dem
Rütteltisch verdichtet wurden.
Der Frischbeton hatte folgende Eigenschaften:
Die Druckfestigkeit der Probekörper betrug nach 10 Tagen
19 N/mm².
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichem Betonzuschlag
unter Verwendung von REA-Gips und Flugasche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zusammensetzung enthaltend von 40 bis 65 Gew.-%
REA-Gips, von 35 bis 60 Gew.-% eines hydraulischen
Bindemittels einschließlich Flugasche, nach Zugabe von
Wasser unter Druck zu einer geformten Masse gepreßt
wird, die anschließend erhärtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zusammensetzung von 57 Gew.-% REA-Gips, 24 Gew.-%
Flugasche, 19 Gew.-% Portlandzement und Wasser verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung mit einem Druck von ca. 150 N/mm2
zu der geformten Masse gepreßt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die geformte und erhärtete Masse zu Splitt zerkleinert
wird.
5. Künstlicher Betonzuschlag mit Bestandteilen von REA-Gips
und Flugasche,
gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung im trockenen Zustand:
von 39 bis 63 Gew.-%REA-Gips
von 34 bis 58 Gew.-%hydraulisches Bindemittel einschließlich
Flugasche.
6. Künstlicher Betonzuschlag nach Anspruch 5,
gekennzeichnet durch
folgende Zusammensetzung im trockenen Zustand:
55 Gew.-% REA-Gips
24 Gew.-% Flugasche
18 Gew.-% Portlandzement.
24 Gew.-% Flugasche
18 Gew.-% Portlandzement.
7. Betonmischung enthaltend Zement und künstlichen
Betonzuschlag nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie außer dem künstlichen Betonzuschlag natürlichen
Sand einer Korngröße von 0 bis 2 mm als Zuschlag enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863621824 DE3621824A1 (de) | 1986-06-28 | 1986-06-28 | Verfahren zur herstellung von kuenstlichem betonzuschlag unter verwendung von rea-gips |
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DE19863621824 DE3621824A1 (de) | 1986-06-28 | 1986-06-28 | Verfahren zur herstellung von kuenstlichem betonzuschlag unter verwendung von rea-gips |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE3621824A1 true DE3621824A1 (de) | 1988-01-14 |
Family
ID=6304001
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19863621824 Withdrawn DE3621824A1 (de) | 1986-06-28 | 1986-06-28 | Verfahren zur herstellung von kuenstlichem betonzuschlag unter verwendung von rea-gips |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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- 1986-06-28 DE DE19863621824 patent/DE3621824A1/de not_active Withdrawn
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