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Aufreißvorrichtung, insbesondere für Ballast- und Betriebsstoffbehälter
auf Luftfahrzeugen. Die Erfindung bezieht sich auf den Ver-. schluß und die Entleerung
größerer Behälter und betrifft die besondere Anordnung und Ausbildung einer Aufreißvorrichtung,
mittels deren ein solcher Behälter z. B. ein Ballastfaß für Luftschiffe, nahezu
augenblicklich entleert werden kann. Die bekannten Aufreißvorrichtungen haben den
Nachteil, daß sie nacheinmaliger Betätigung das jeweilige Ballastfaß für längere
Zeit unbrauchbar machen, da es erst ausgebaut -werden muß, um mehr oder weniger
mühsam mit einem neuen Reißblech versehen zu -werden.
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Die Erfindung hilft diesem Übelstande dadurch ab, daß der ab- oder
aufreißbare Teil nicht unmittelbar am Behälter angebracht ist, sondern .den T eil
eines als Ganzes leicht auswechselbaren, an der Unterseite,cles Behälters vorzusehenden
Verschlußkörpers bildet. Am einfachsten gestalten sich die Verhältnisse, wenn der
Behälter an seinem unteren Ende .ein größeres ringartig ausgebildetes und nach Art
' eines Flansches zu befestigendes Anschlußstück besitzt, dessen Durchflußöffnung
für gewöhnlich durch ein Abreißblech geschlossen ist. Damit das Abreißen des Bleches
völlig zuverlässig erfolgt, läßt man am besten die das Blech tragende Eintrittsseite
des Anschlußstückes schräg verlaufen. Denn dann entsteht zwischen der Abreißfläche
und dem Zugseil ein Winkel, der erheblich kleiner als 9o° ist und das Abreißen begünstigt.
Letzteres kann noch dadurch erleichtert werden, .daß der Eintrittsquerschnitt und.
das ihn überdeckende -,#bschlußblech sich nach der Seite verjüngen, an der die Zugvorrichtung
angreift. Denn der Flüssigkeitsdruck trifft dann gerade bei Beginn des Abreißens
nur eine kleine dreiteckartige Fläche, ist also vergleichsweise niedrig.
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Um z. B. bei .Fässern für -Wasserballast beim Abreißen der Verschlußvorrichtung
ein Um'herspritzen des Wassers zu verhindern und doch ohne Mühe den vollen Durchflußquerschnitt
rasch freigeben zu können, verlängert man zweckmäßig das Anschlußstück nach unten
in einen Röhransatz und ordnet das Abreißblech auf der dem Behälterinnenraume zugekehrten
Stirnseite .des Anschlußstückes an: Von einer an dem .Blech angebrachten Haltevorrichtung
wird dann am besten ein Zugorgan innerhalb des Behälters nach oben geführt, so daß
durch dessen Betätigung das Blech abgerissen und in den Behälterinnenraum hineingezogen
werden kann.
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:Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigen:
Abb. z einen senkrechten Längsschnitt ,durch .ein Wasserballastfaß,
Abb. 2 eine gleiche D arstellung einer etwas geänderten Einzelheit, Abb.3 einen
Querschnitt nach 3-3 der Abb. i, Abb. q. einen zum Teil in Ansicht gehaltenen Querschnitt
nach 4-4 der Abb. 2.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i und 3 enthält ein Ballastfaß
A an seinem unteren Ende einen Ausflußstutzen all von großem Querschnitt. Ein flanschartig
gehaltenes auswechselbares Anschlußstück B ist am Ausflußstutzen a1 leicht lösbar
befestigt und :endigt nach unten in einen Auslauftrichter, der unmittelbar ins Freie
führen oder auch an einem Entleerungsschlauch angeschlossen werden kann. Die obere
Stirnseite des Anschlußstückes B trägt ein auf ihr leicht aufgelötetes Abreißblech
b1, das nahe der einen Randstelle einen Reißflansch b2 besitzt. Zwei Winkelstücke
b3 sind mit dem Abreißblech b1 und seinem Reißflansch b= fest vernietet und dienen
einem auswechselbaren Haltebolzen cl als Lager. Ein Zugseil C schlingt sieh mit
seinem unteren schlaufenförmigen Ende um den Haltebolzen cl, wird im Innern des
Ballastfasses A nach oben geführt und dann über eine Rolle c2 geleitet, die oberhalb
des eigentlichen Ballastfasses in einem an diesem vorgesehenen Füllstutzen a= drehbar
gelagert ist.
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Soll das Ballastfaß rasch entleert werden, so zieht man an dem Zugseil
C und reißt durch Vermittlung der Haltevorrichtung b2, bs, cl das Abreißbledh b1
von der Stirnseite des Anschlußstückes B ab und in das Innere des Ballastfasses
hinein. Der Wasserballast kann also nahezu augenblicklich völlig ausfließen. Hierauf
ersetzt man .das Anschlußstück B durch ein im übrigen gleiches mit noch aufgelötetem
Abschlußblech und hängt .das schlaufenartige Ende des Seiles C unter Auswechslung
des Haltebolzens cl in die Haltevorrichtung des neuen Anschlußstückes ein: Das Faß
kann nunmehr von neuem mit Ballast gefüllt werden und ist damit wieder verwendungsbereit.
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Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 und 4. unterscheidet sich von
dem eben beschriebenen im wesentlichen durch die Ausbildung der Eintrittsseite des
Anschlußstückes. Ein Anschlußstück D ist nach oben zu einem schräg abgeschnittenen
Einlaufstutzen dl verlängert. Sein Eintrittsquerschnitt setzt sich aus einem Halbkreis
d2 und zwei geradlinigen Seiten d3 zusammen, die an der tiefsten ,Stelle zusammenstoßen.
Ein ähnlich geformtes A.breißblech E trägt an der tiefsten, dem Zusammenstoßen .der
Seiten d$ entsprechenden Stelle eine Öse e1, in die mittels eines Karabinerhakens
f1 ein Zugseil F eingehängt ist. Ein Vergleich der Abb. i und z zeigt ohne weiteres,
daß der letztbeschriebene Abschluß noch vorteilhafter zu bedienen ist als der erstbeschriebene.
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Die Vorrichtung bezieht sich in erster Linie auf größere Ballastbehälter
fürLuftfahrzeuge. Sie kann aber immer angewendet werden, wenn es sich darum handelt,
irgendeinen großen, im allgemeinen verschlossen zu haltenden Behälter rasch und
sicher zu entleeren. Notwendig ist nur, .daß ein Abflußgraben oder eine sonstige
offene oder gedeckte Leitung vorhanden ist, die ein Anstauen des mit großer Geschwindigkeit
austretenden Behälterinhaltes verhindert. Bei Luftfahrzeugen kann man namentlich
auch Brennstoffbehälter mit einer Vorrichtung ähnlich der beschriebenen versehen.
Man kann dann z. B. bei Sturzlandungen nicht nur eine große Gewichtserleichterung
erzielen, sondern auch das Flugzeug vor Explosionen des Brennstoffbehälters beim
Landen bewahren