DE3621090C2 - Gassuspensionsreaktor - Google Patents
GassuspensionsreaktorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Gassuspensionsreaktor
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zum Zeitpunkt der Einführung in das Reaktorgefäß ist die
Gasgeschwindigkeit hoch, typischer Weise im Bereich von 20-
35 m/s, während die durchschnittliche Gasgeschwindigkeit
über dem Gefäßquerschnitt um einen Faktor 10 niedriger
liegt. Jedoch ist die Gasgeschwindigkeit über dem Gefäß
querschnitt nicht konstant, da sie nahe dem Zentrum viel
hoher liegt als die durchschnittliche Gasgeschwindigkeit
und entlang der Gefäßwand geringer als die durchschnittli
che Geschwindigkeit ist. Nahe der Wand ist die Gasge
schwindigkeit niedriger als die Fallgeschwindigkeit der Ma
terialpartikel. Folglich fließen Materialpartikel entlang
der Wand zum Gefäßboden zurück, wo die Partikel erneut von
dem zentralen Gasstrom mitgerissen werden. Infolge dieser
internen Materialzirkulation ist die Materialverweilzeit im
Reaktor auf das 4-5fache der Gasdurchstromungszeit durch
den Reaktor hindurch verlängert.
In einem Reaktor einer annehmbaren Hohe können Verweil
zeiten zwischen 5 s und 1/2 min erreicht werden, was für
beispielsweise die Kalzinierung von Kalziumcarbonat in Ze
mentrohmaterialien ausreicht.
Bei anderen Verfahren wie beispielsweise beim Kalzinieren
von Phosphat oder dem Reduzieren von Eisenerz werden erheb
lich längere Verweilzeiten im Bereich von 3-5 min benötigt.
Ein zum Trocknen eines feuchten, organischen Materials
gedachter Gassuspensionsreaktor, mit dem eine verlängerte Ma
terialverweilzeit erreichbar ist, ist in der US 2 435 927 of
fenbart. Dazu weist das Reaktorgefäß des aus dieser Schrift
bekannten Reaktors eine Leiteinrichtung in Form eines gegebe
nenfalls mit Unterbrechungen versehenen Leitblechs, welches
sich längs einer Schraubenlinie an der Seitenwand des Reaktor
gefäßes erstreckt, auf. Mit dieser Leiteinrichtung kann der
das Material mitreißende Gasstrom zur Erzeugung einer
schraubenförmigen Strömung in Rotation versetzt werden. Durch
die Rotationsbewegung wird das Material in Richtung auf die
zylindrische Gefäßwand transportiert, wo es abgebremst und
entlang der Wand nach unten in Richtung auf den Gefäßboden
fällt, so daß die Materialzirkulation innerhalb des Reaktors
und damit die durchschnittliche Verweilzeit des Materials im
Reaktor verlängert werden kann. Einer unerwünschten Material
konzentration am Gefäßboden, mit der eine extensive Rückmi
schung, d. h. eine Durchmischung von fast fertigem Material mit
frischem, unbehandeltem Material bewirkt werden könnte, wird
bei der bekannten Vorrichtung dadurch entgegengewirkt, daß die
wendelförmigen Leitbleche nach unten und innen geneigt sind,
so daß das nach unten fallende Material in Richtung auf die
Zylinderachse des Reaktorgefäßes abgelenkt und in die nach
oben gerichtete Strömung zurückgeführt wird.
Beim Einsatz der bekannten Gassuspensionsreaktoren hat
es sich jetzt jedoch gezeigt, daß bei Erhalt einer vergleichs
weise langen, durchschnittlichen Materialverweilzeit in dem
Reaktorgefäß starke Schwankungen der Verweilzeiten einzelner
Materialteilchen auftreten.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch einen
Gassuspensionsreaktor gemäß
Patentanspruch 1 gelöst.
Durch die Rotationsbewegung wird das Material in Richtung
auf die zylindrische Gefäßwand transportiert, wo es abge
bremst wird und entlang der Wand nach unten in Richtung auf
den Gefäßboden fällt. Durch diese Vergroßerung der Materi
alzirkulation innerhalb des Reaktors wird zwar die durch
schnittliche Materialverweilzeit verlängert; dieser Schritt
allein würde jedoch eine unerwünscht hohe Materialkonzen
tration am Gefäßboden gleichzeitig mit einer extensiven
Rückmischung bewirken, d. h. Mischung von fast fertigem be
handelten Material mit frischem unbehandelten Material.
Dem wird entgegengewirkt durch die Mittel zum Transport des
entlang der Gefäßwand herunterfallenden Materials einwärts
in Richtung auf die Gefäßachse, wo es erneut in dem schnel
len Gasstrom suspendiert wird, der in diesem Bereich
herrscht. Diese Mittel sind in Intervallen aufwärts durch
das Gefäß hindurch angeordnet, und Material, das diese Mit
tel in der Aufwärtsrichtung passiert hat, d. h. von dem Gas
strom mitgenommen worden ist, ist nur in der Lage, in einem
kleinen Ausmaß dieselben Mittel in Abwärtsrichtung zu pas
sieren, d. h. entlang der Gefäßwand nach unten zu fallen.
Auf diese Weise ist die unerwünscht hohe Materialkonzentra
tion an der Bodenwand durch eine Anzahl kleinerer lokaler
Materialkonzentrationen verteilt über die Länge des Gefäßes
ersetzt.
Die Mittel zur Bewirkung der Rotation des das Material mit
reißenden Gasstroms um die Gefäßachse herum sind Führungsschau
fel-Fittings, die von der Gefäßwand nach
innen vorstehen. Diese Rotation kann, sofern gewünscht, in
anderer Weise ergänzt werden, beispielsweise durch Einbla
sen eines Hilfs-Gasstroms in einer Richtung mit einer tan
gentialen Komponente zur Gefäßwand.
Der Winkel zwischen der Gefäßachse und der
kegelstumpfförmigen Oberfläche soll vorzugsweise nicht größer
als 30° sein.
Die Erfindung wird nachfolgend weiter ins Einzelne gehend
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, in denen
zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Materialbehandlungsanlage mit einem
Gassuspensionsreaktor,
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht von Füh
rungsschaufeln zum Einsatz in einem Reaktorge
gefäß,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Ring zum Einsatz in einem
gleichen Reaktorgefäß,
Fig. 4 ein Reaktorgefäß mit schematischer Angabe der mög
lichen Lagen von Abschnitten mit inneren Fittings
und
Fig. 5 einen Reaktorgefäßschnitt zur schematischen Angabe
der Führungsschaufeln und der ringförmigen inneren
Fittings.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage wird das Material in
einem Reaktorgefäß 1 behandelt, dessen Boden wärmebehandel
tes Material über eine Leitung 2 zugeführt wird. Brenn
stoff für die Behandlung wird dem Gefäßboden an einem Ein
laß 3, und Luft für die Verbrennung des Brennstoffs
und/oder brennbarer Bestandteile in dem Material wird einem
zentralen Einlaß im Gefäßboden über eine Leitung 4 zuge
führt. Das behandeltes Material mitreißende Reaktorabgas
wird über eine Auslaßleitung 5 einem Zyklon 6 zugeführt, wo
das behandelte Material abgeschieden und über einen Materi
alauslaß 7 des Zyklons 6 abgeführt wird.
Vom Zyklon 6 aus strömt das Abgas über einen Vorwärmer 8,
der schematisch als Block dargestellt ist, der beispiels
weise eine Anzahl von in Serie angeschlossenen Zyklonen re
präsentiert.
Das Rohmaterial wird dem Vorwärmer 8 über einen Einlaß 9
zugeführt, und das den Vorwärmer verlassende Gas wird über
einen Auslaß 10 einem Abscheider 11 zugeführt, bevor es
über eine Leitung 12 in die Atmosphäre abgegeben wird.
Die in Fig. 2 dargestellten Führungsschaufeln bestehen
aus vier verhältnismäßig dünnen Schaufeln 20, die entlang
einer vertikalen Linie 21 miteinander verbunden sind, die
ihrerseits dann, wenn die sie in dem Gefäß angeordnet
sind, auf der Gefäßachse liegt. Die Schaufeln sind wie ein
Propeller gedreht, wobei die Außenränder 20a der Schaufeln
unter 45° aus einer vertikalen Stellung heraus geneigt
sind.
Die Führungsschaufeln sind aus einem wärmefesten Material
hergestellt oder mit einem solchen beschichtet. Obwohl
vier Schaufeln dargestellt sind, können mehr oder weniger
als vier Schaufeln verwendet werden, und des weiteren kann
der zentrale Teil der Schaufeln, der fast parallel zur Ge
fäßachse verläuft und der folglich die Gasströmung in einer
tangentialen Richtung nicht bedeutend beeinflußt, weggelas
sen werden, so daß die Führungsschaufeln die Gestalt schrä
ger Blätter aufweisen, die an der Innenwand des Gefäßes an
geordnet sind.
Fig. 3 zeigt einen Ring zum Einsetzen in das Gefäß. Der
Ring 30, dessen Achse mittels einer strichpunktierten Linie
31 dargestellt ist, ist im Hinblick auf einen solchen Ein
bau in das Gefäß gestaltet, daß seine Achse mit der Ge
fäßachse zusammenfällt.
Der Außendurchmesser des Rings entspricht dem Innendurch
messer des Gefäßes, und die obere Fläche des Rings ist ke
gelstumpfförmig gestaltet und nach unten entlang eines ima
ginären Kegels 32 eingeengt, dessen Scheitel auf der Achse
liegt. Da der Ring von dem von unten kommenden Gas pas
siert werden soll, ist seine untere Fläche 33 abgerundet,
um den Strömungswiderstand zu reduzieren.
Fig. 4 zeigt, wie eine Anzahl von Führungsschaufeln und
Ringe enthaltenden Gefäßabschnitten im Inneren entlang des
Reaktors angeordnet sein können, wobei die Abschnitte durch
ein "X" gekennzeichnet sind. Die Verteilung der Ringe und
Schaufeln kann dieselbe innerhalb jedes Abschnitts sein
oder von Abschnitt zu Abschnitt variieren.
Die Abschnitte in Beispiel A sind in gleichen Intervallen
in dem Gefäß angeordnet. In Beispiel 3 sind oben und unten
zwei zusätzliche Ringe 30 vorgesehen, um zum einen sicher
zustellen, daß Material, das das Gefäßoberteil erreicht, in
Suspension gehalten wird, um so das Gefäß durch dessen Aus
laß 5 zu verlassen, und zum anderen um sicherzustellen, daß
das Material am Gefäßboden in Suspension gehalten wird, um
so nicht in den Gaseinlaß 4 herunterzufallen.
In Beispiel C stellt eine große Anzahl von Ringen am Boden
des Gefäßes eine reduzierte Materiallast nahe dem Gefäßbo
den sicher, während am Oberteil des Gefäßes ein Raum ohne
innere Fittings belassen ist.
Die Art, in der die Führungsschaufeln 20 mit den Ringen 30
abwechseln, ist entscheidend für die Materialverteilung in
dem in Rede stehenden Abschnitt.
Bei dem Beispiel eines Gefäßabschnitts dargestellt in
Fig. 5a stellt der doppelte Ring 30 am Boden des Abschnitts
sicher, daß das in diesen Abschnitt eingeführte Material
nur in einem sehr kleinen Ausmaß nach unten durch den Boden
des Abschnitts strömt, während jede nachfolgende Führungs
schaufel 20 das das Material mitreißende Gas in noch inten
sivere Rotation versetzt, wodurch das Material gegen die
Innenwände des Gefäßes geschleudert wird, um abgeschieden
zu werden, und entlang der Wand nach unten fällt, bis es
auf einen Ring trifft, der es wieder in den aufwärtsgehen
den Gasstrom bewegt. Die Konfiguration mit zwei Ringen am
Boden und einer Anzahl von Schaufeln weiter oben in dem Ab
schnitt sorgt für eine Materialverteilung mit abnehmender
Materialkonzentration aufwärts durch den Abschnitt.
Bei der Konfiguration nach Fig. 5b ist ein Ring 30 zwischen
die Führungsschaufeln 20 mitten in dem Abschnitt einge
setzt, und tritt eine örtliche Materialkonzentration an
diesem Ring auf.
Der in Fig. 5c dargestellte Abschnitt unterscheidet sich
von dem einen in Fig. 5b dargestellten dadurch, daß er le
diglich einen Ring 30 an seinem Boden bzw. Unterteil auf
weist. Dieses Beispiel kann verwendet werden, wenn ein ge
wisser Rückstrom der schwereren Materialpartikel zu dem
darunter liegenden Teil des Gefäßes gewünscht wird.
Die Verteilung der Ringe und Führungsschaufeln innerhalb
eines Abschnitts ist nicht auf die dargestellten Beispiele
beschränkt, sondern kann frei gewählt werden, um eine ge
wünschte Materialverteilung innerhalb des Abschnitts zu er
reichen. In gleicher Weise können die Ringe und Führungsschaufeln
frei in dem Gefäß angeordnet werden, ohne in Abschnitten
angeordnet zu sein.
Claims (2)
1. Gassuspensionsreaktor mit einem im wesentli
chen zylindrischen Gefäß mit im wesentlichen ver
tikaler Achse und mit einer nach unten und innen
geneigten Bodenwand, mit Mitteln zur Einführung
von zu behandelndem granulatförmigen Material
und Brennstoff in das Gefäß in der Nähe der Bo
denwand und mit Mitteln zur Einführung eines
Gasstroms in das Gefäß zentral nach oben durch
die Bodenwand für die Reaktion mit dem Material
und/oder zum Ausbrennen des Brennstoffs und für
die Suspension des Materials wobei
verteilt an Intervallen aufwärts ent
lang der Innenseite des Gefäßes Mittel vor
gesehen sind, die den das Material durch das Gefäß
mitreißenden Gasstrom um die Gefäßachse in Ro
tation versetzen, so daß der Gasstrom einer schrau
benförmigen Bahn folgt, und daß Mittel vorge
sehen sind, die das entlang der Gefäßwand nach
unten fallende Material einwärts in Richtung auf
die Gefäßachse bewegen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel für die Rotationsbewegung des Gases Führungsschaufel-Fittings (20) sind, die von der Gefäßwand nach innen vorstehen, und
daß die Mittel zur Einwärtsbewe gung des Materials ringförmige Fittings (30) mit je einer kegelstumpfförmigen Fläche (34) und einer unten abgerundeten Fläche (33) sind und die Fläche (34) nach innen und unten geneigt ist, wobei der Kegel scheitel im wesentlichen auf der Gefäßachse liegt.
daß die Mittel für die Rotationsbewegung des Gases Führungsschaufel-Fittings (20) sind, die von der Gefäßwand nach innen vorstehen, und
daß die Mittel zur Einwärtsbewe gung des Materials ringförmige Fittings (30) mit je einer kegelstumpfförmigen Fläche (34) und einer unten abgerundeten Fläche (33) sind und die Fläche (34) nach innen und unten geneigt ist, wobei der Kegel scheitel im wesentlichen auf der Gefäßachse liegt.
2. Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Winkel zwi
schen der Gefäßachse und der kegelstumpfförmi
gen Fläche (34) nicht größer als 30° ist.
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