DE3620845A1 - Infusionsloesung - Google Patents
InfusionsloesungInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
- A61K38/01—Hydrolysed proteins; Derivatives thereof
Description
Die perinatale Sterblichkeit von Kälbern ist erheblich,
es entstehen der Landwirtschaft durch diese große Verluste.
Der Veterinär steht der Behandlung neugeborener Kälber
oft hilflos gegenüber. Bei Kälbern mit Spätasphyxie,
bei diarrhöischen Kälbern mit hochgradiger Exikkose und
solchen mit schweren respiratorischen Symptomen ist
auch mit intravenös verabreichten Antibiotika, Sulfonamiden,
Elektrolytlösunge, Spasmolytika usw. häufig
keine Heilung zu erwarten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zu
schaffen, das eine Heilung erkrankter neugeborener
Kälber ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird eine Infusionslösung mit weniger
als 23 g Zucker und etwa 50 mg essentieller Aminosäuren
in ein Liter etwa 4%iger wässriger Natriumbikarbonat-
Pufferlösung vorgeschlagen.
Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen
dieser Infusionslösung an.
Bevorzugte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Infusionslösung
werden in den Unteransprüchen angegeben.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei
der Therapie neugeborener Kälber der Stoffwechsellage
unabhängig davon, ob eine respiratorische oder eine
diarrhöische Grundkrankheit vorliegt, besondere Bedeutung
zukommt.
Die Bedeutung des Zuckers in der Infusionslösung liegt
darin, den geschwächten Kälbern ausreichend Energie
zuzuführen, wobei durch eine geeignete Dosierung die
Gefahren einer zu massiven Zuckerinfusion vermieden
werden. Dabei hat sich gezeigt, daß bis zu 23 g Zucker
(Glukose, Lävulose und/oder Sorbit) auf ein Liter Infusionslösung
zulässig sind.
Es hat sich gezeigt, daß die Einschleusung von etwa 50 mg
essentieller Aminosäuren in einer etwa 4%iger Natriumbikarbonat-
Pufferlösung möglich sind, wobei die Konzentration
dieser Natriumbikarbonat-Pufferlösung relativ
unkritischist, Therapieerfolge haben sich sowohl
bei einer 1,4%igen als auch bei einer 8%igen Natriumbikarbonatlösung
gezeigt, ohne daß Unverträglichkeitserscheinungen
festgestellt wurden.
Bei der Bestimmung des Gehaltes an essentiellen und
nicht-essentiellen Aminosäuren wurde darauf geachtet,
daß Antagonismen, Imbalanzen, toxische Dosen, belastende
Defizite oder Überschüsse vermieden werden mußen.
Wegen des hohen Chlorgehaltes vieler Lösungen mußte
weiter die Gefahr hyperchlorämischer Azidosen vermieden
werden. Ein Gehalt von 50 mg an essentiellen Aminosäuren
pro l Infusionslösung hat sich als geeignet erwiesen.
Es hat sich weiter gezeigt, daß ein Gehalt an Elektrolyten,
insbesondere an Natrium-, Kalium-, Calcium- und
Magnesiumsalzen den therapeutischen Effekt unterstützen.
Entsprechendes gilt für einen Gehalt an Vitaminen
des B-Komplexes sowie für Spurenelemente.
Auch die Beigabe von Natriumthiosulfat hat sich insbesondere
bei diarrhöischen Kälbern bei möglicherweise
herabgesetzter Leberfunktion und damit vermehrtem Anfall
toxischer Stoffwechselprodukte als vorteilhaft
erwiesen. Auch ein Gehalt an Glutaminsäure bzw. deren
Salze bis zu 600 mg ist vorteilhaft.
Bei der Erprobung der vorgeschlagenen Infusionslösung
wurde diese den Kälbern in einer Dosierung von 10 ml/kg
Körpergewicht infundiert. Es ergab sich dabei durchgehend
ein überraschender Spontaneffekt insbesondere bei
schwer kranken und teilweise moribunden Kälbern. Klinische
Untersuchungen haben die positive Beeinflußung des
Krankheitsgeschehens beim Kalb durch die vorgeschlagene
Infusionslösung bewiesen. Die klinischen Befunde wurden
durch Laboruntersuchungen, die an Serumproben der behandelten
Kälber behoben wurden, bestätigt.
Folgende Zusammensetzung der Infusionslösung in mg pro
l fertiger Lösung wurde erfolgreich eingesetzt:
Glucose18.000,0
Laevulose 2,400,0
Sorbit 2.400,0
300,0
Natriumacetat 604,8
Natriumglutamat 3.810,0
Natriumthiosulfat 49,4
Natriumchlorid 903,2
Calciumglycerinophosphat 42,0
Manganaspartat 6,0
Kobaltaspartat 240,0
Kaliumchlorid 240,0
Magnesiumsulfat 1.500,0
Ferriglycerinophosphat
L-Arginin-HCl 3,0
L-Histidin-HCl 1,2
L-Leucin 4,8
DL-Isoleucin 2,4
L-Lysin-HCl 3,6
Methionin 1,2
DL-Phenylalanin 3,6
L-Threonin 2,4
DL-Tryptophan 1,2
DL-Valin 6,0
Thiaminchloridhydrochlorid 12,0
Riboflavin-5′-phosphat Natrium 4,8
Nicotinamid 180,0
Pantothenylalkohol 6,0
Pyridoxalhydrochlorid 6,0
Cyanocobalamin 0,006
Natriumbicarbonat28.000,0
Claims (9)
1. Infusionslösung zur Therapie neugeborener Kälber,
mit weniger als 23 g Zucker und etwa 50 mg essentieller
Aminosäuren in 1 Liter etwa 4%iger wässriger Natriumbikarbonat-
Pufferlösung.
2. Infusionslösung nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die Verwendung von Glukose und (oder) Lävulose
und (oder) Sorbit als Zucker.
3. Infusionslösung nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
gekennzeichnet durch ein Gehalt an Elektrolyten.
4. Infusionslösung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Elektrolyte Natrium und (oder) Kalium
und (oder) Kalzium und (oder) Magnesium bis zu 4 g
zugegeben sind.
5. Infusionslösung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an Vitaminen
des B-Komplexes.
6. Infusionslösung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an Spurenelementen.
7. Infusionslösung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von etwa 4 g
Natriumthiosulfat.
8. Infusionslösung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an Glutaminsäure
bzw. deren Salze von bis zu 600 mg.
9. Infusionslösung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Zugabe nichtessentieller
Aminosäuren bis zu ca. 2 mg.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863620845 DE3620845A1 (de) | 1986-06-21 | 1986-06-21 | Infusionsloesung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863620845 DE3620845A1 (de) | 1986-06-21 | 1986-06-21 | Infusionsloesung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3620845A1 true DE3620845A1 (de) | 1987-12-23 |
DE3620845C2 DE3620845C2 (de) | 1989-07-06 |
Family
ID=6303427
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863620845 Granted DE3620845A1 (de) | 1986-06-21 | 1986-06-21 | Infusionsloesung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3620845A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3821043A1 (de) * | 1988-06-22 | 1989-12-28 | Fresenius Ag | Dialysier- und spuel-loesung zur intraperitonealen verabreichung |
US8216776B2 (en) | 2000-09-13 | 2012-07-10 | Japan Science And Technology Corporation | Dialysate of peritoneal dialysis and its preparation method |
-
1986
- 1986-06-21 DE DE19863620845 patent/DE3620845A1/de active Granted
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
HELWIG, B. - HELWIG, H.: Moderne Arzneimittel, wissenschaftliche Verlags- gesellschaft mbH, Stuttgart 1980, S. 363 * |
Rote Liste, 1984, Herausgeber: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie eV, Editio Cantor, Aulendorf/Württ., Nr. 51098-51134 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3821043A1 (de) * | 1988-06-22 | 1989-12-28 | Fresenius Ag | Dialysier- und spuel-loesung zur intraperitonealen verabreichung |
US8216776B2 (en) | 2000-09-13 | 2012-07-10 | Japan Science And Technology Corporation | Dialysate of peritoneal dialysis and its preparation method |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3620845C2 (de) | 1989-07-06 |
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Legal Events
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