DE3620548A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von zitrussaeften mit einer geringen restpuelpe - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von zitrussaeften mit einer geringen restpuelpeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Zitrussäften mit einer geringen Restpülpe unter Verwendung
einer Zentrifuge, bei der der Aufnahmeraum der Schleudertrommel
für die schwere Phase, der Pülpe hoher Konzentration, in Zeitintervallen
mindestens teilweise von Pülpe durch im Trommelmantel vorgesehene,
schiebergesteuerte Austragöffnungen entleert und die leichte Phase, der
geklärte Zitrussaft, kontinuierlich abgezogen wird.
Nach der Extraktion und einer ersten Vorsiebung enthält Zitrussaft
einen Pülpeanteil von 12 bis 15 Volumenprozent. Der Markt fordert aber
Zitrussäfte mit einem Pülpeanteil von 8 bis 2 Volumenprozent. Der Pülpeanteil
bei Babynahrung liegt in der Regel unter 2 Volumenprozent.
Das bekannte Verfahren zur Reduzierung des Pülpeanteils von Zitrussäften
mittels einer Zentrifuge ergibt keine genauen Werte der Restpülpe.
Um auf einen sehr niedrigen Pülpeanteil zu kommen, wie er in der Babynahrung
gefordert wird und um in der Zentrifuge eine intensive Klärung
zu erreichen, hat man schon vor dem Klärprozeß in der Zentrifuge eine
Erhitzung des Zitrussaftes vorgenommen. Hierdurch ergeben sich hohe
Energiekosten und ein großer Apparateaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Herstellung von Zitrussäften mit einer geringen Restpülpe
der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß unter Vermeidung zusätzlicher
Energiekosten und eines hohen Apparateaufwandes in der Zentrifuge
der Klärgrad erheblich verbessert und die Durchflußleistung
sprunghaft gesteigert wird.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß Pülpe hoher
Konzentration kontinuierlich durch Kanäle oder durch einen von einem
großen Scheideteller zur Innenseite begrenzten Ringraum mit einer in
der Nähe des größten Innendurchmessers der Schleudertrommel angeordneten
Zuflußöffnung aus der Zentrifuge abgezogen wird.
Durch die ständige Abführung von Pülpe hoher Konzentration aus dem
Außenbereich des Schleuderraumes wird über einen wesentlich längeren
Zeitraum als bisher der durch die übrigen Scheideteller eingenommene,
von der leichten Phase durchströmte Raum von Pülpe hoher Konzentration
freigehalten, so daß die Klärleistung verbessert wird.
Durch das kontinuierliche Abziehen von Pülpe hoher Konzentration aus dem
Aufnahmeraum der Schleudertrommel für die schwere Phase können die
Zeitintervalle zwischen zwei Entleerungen des Aufnahmeraumes erheblich
ausgedehnt werden. Da durch jede Entleerung der Klärbetrieb unterbrochen
wird, trägt auch die vergrößerte Zeitspanne zwischen zwei Entleerungen
zu einer Steigerung der Durchflußleistung der Zentrifuge bei.
In einfacher Weise können nach dem neuen Verfahren und der neuen Vorrichtung
Zitrussäfte mit übereinstimmenden Anteilen an Restpülpe gewonnen
werden, da die Anteile exakt ansteuerbar sind. Zu diesem Zweck wird
in der Abflußleitung für den geklärten Zitrussaft der Pülpeanteil oder die
Trübung gemessen, und bei Abweichungen von einem Sollwert wird die aus
dem Schleuderraum kontinuierlich abgezogene Pülpe hoher Konzentration
entweder in die Zuflußleitung der Zentrifuge zurückgeführt oder eine Teil-
oder Gesamtentleerung des Aufnahmeraumes für die schwere Phase vorgenommen.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in den
Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung den Verfahrensablauf und
Fig. 2 die Schleudertrommel der in der Fig. 1 dargestellten Zentrifuge
im Vertikalschnitt.
Der Zitrussaft mit einem Pülpeanteil von 12 bis 15 Volumenprozent wird
durch eine Zulaufleitung 1 der Schleudertrommel 2 einer Zentrifuge zugeführt.
Der zu klärende Zitrussaft gelangt über ein mittiges Zulaufrohr
3 in den Schleuderraum der Schleudertrommel, der teilweise mit
einem Tellersatz 4 versehen ist. Der außerhalb des Tellersatzes liegende
Raum bildet den Aufnahmeraum 5 für die schwere Phase, die durch Pülpe
hoher Konzentration gebildet wird. Im Trommelunterteil 6 sind im Bereich
des größten Innendurchmessers der Schleudertrommel 2 Austragöffnungen
7 vorgesehen, die in dem in der Fig. 2 dargestellten Betriebszustand
durch einen Kolbenschieber 8 geschlossen sind. Die dem Kolbenschieber
8 zugeordnete Schließkammer 9 ist in diesem Betriebszustand
mit Steuerwasser gefüllt.
Zur Teil- oder Gesamtleerung des Aufnahmeraums 5 für die schwere
Phase wird das Ventil 10 in der Steuerwasserzuleitung 11 gesperrt, worauf
sich das Ablaßventil 12 öffnet und die Füllung der Schließkammer
9 durch einen Kanal 10 abläßt. Der Kolbenschieber 8 bewegt sich unter
dem Druck der Füllung der Schleudertrommel nach unten, und die Austragöffnungen
7 werden freigegeben, so daß die Pülpe hoher Konzentration
aus dem Aufnahmeraum 5 durch die Austragöffnungen 7 ausgetragen wird.
Nach der Teil- oder Gesamtentleerung des Aufnahmeraumes 5 wird der Kolbenschieber
8 durch Öffnen des Ventils 10 und durch Füllen der Schließkammer
9 wieder in die Verschlußstellung gebracht.
Während des Betriebs der Zentrifuge wird aus dem Aufnahmeraum 5 kontinuierlich
Pülpe hoher Konzentration über einen Ringraum 14 abgezogen,
der zur Innenseite durch einen großen Scheideteller 15 begrenzt wird.
Dieser Ringraum 14 weist eine Zuflußöffnung 16 auf, die in der Nähe des
größten Innendurchmessers der Schleudertrommel 2 vorgesehen ist. Anstelle
des Ringraumes 14 können auch auf dem Umfang der Schleudertrommel
verteilte Kanäle vorgesehen sein.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Abziehen der Pülpe
hoher Konzentration über eine Schälscheibe 14. Die Pülpe wird dann von
einer Leitung 18 aufgenommen. Die Leitung 18 mündet in eine Rohrleitung
19 ein, in der gesteuerte Ventile 20 und 21 angeordnet sind.
Bei geschlossenem Ventil 21 und geöffnetem Ventil 20 wird die Pülpe in
die Zulaufleitung 1 zurückgeführt. Bei geschlossenem Ventil 20 und geöffnetem
Ventil 21 wird die Pülpe über den Leitungsstrang 22 in einen
Sammelbehälter 23 geführt, der auch die Pülpemengen aufnimmt, die bei
einer Teil- oder Gesamtentleerung des Aufnahmeraumes 5 durch die Austragöffnungen
7 ausgeworfen werden. Mittels einer Pumpe 24 werden diese
Pülpemengen durch die Rohrleitung 25 dem Sammelbehälter 23 zugeführt.
Der geklärte Zitrussaft, der eine geringe Restpülpe enthält, wird über
eine Schälscheibe 26 abgezogen und einer Abflußleitung 27 zugeführt.
In dieser Abflußleitung ist ein Meßwertaufnehmer 28 angeordnet, der den
Trübungswert bzw. den Pülpeanteil des geklärten Zitrussaftes erfaßt.
Diesem Meßwertaufnehmer ist ein Meßwertumformer 29 zugeordnet, der mit
einer Skala versehen ist. Immer dann, wenn der festgestellte Trübungswert
unterhalb des Schaltpunktes I liegt, wird die kontinuierlich aus
dem Aufnahmeraum 5 der Schleudertrommel abgezogene Pülpe über das Ventil
17 in die Zulaufleitung zurückgeführt.
Der Schaltpunktbereich zwischen I und II gibt den Sollbereich an, so
daß ein in diesem Bereich liegender Meßwert eine zusätzliche Steuerungsmaßnahme
nicht erforderlich macht. Die kontinuierlich abgezogene Pülpe
wird dann über die Rohrleitungen 18, 19 und 22 dem Pülpesammelbehälter
zugeführt.
Liegt der vom Meßwertaufnehmer 28 festgestellte Trübungswert außerhalb
des Schaltpunktes II, so wird eine Teil- oder Gesamtentleerung des Aufnahmeraumes
5 für die Pülpe hoher Konzentration vorgenommen.
Nach jeder Entleerung wird über eine Verzögerungszeit, die eine bis zwei
Minuten betragen kann, die kontinuierlich abgezogene Pülpe über die
Rohrleitungen 18 und 19 und über das Ventil 20 in die Zulaufleitung 1
zurückgeführt. Damit soll eine Fehlschaltung, die durch eine "unechte"
Trübung beim Entleerungsstoß ausgelöst wird, unterbunden werden.
Das Ventil 21 kann auch als Regelventil ausgebildet sein.
Das nachgeschaltete Handventil kann dann entfallen. Wenn der Trübungswert
des geklärten Zitrussaftes unterhalb des Schaltpunktes I liegt,
ist das Ventil 20 geöffnet und das Regelventil geschlossen. Beim Erreichen
von Schaltpunkt I wird das Ventil 20 geschlossen und das Regelventil
etwas geöffnet. Durch weiteres Öffnen des Regelventils wird anschließend
ein dem Schaltpunkt I entsprechender Pülpegehalt möglichst
lange eingehalten. Der Schaltpunkt I entspricht also dem Sollwert.
Ist das Regelventil vollständig geöffnet, kann es auf einen ansteigenden
Pülpewert nicht mehr reagieren. Wird der Schaltpunkt II überschritten,
so wird eine Teil- oder Gesamtentleerung des Aufnahmeraumes 5 eingeleitet.
Während bei der bisher beschriebenen Steuerung ein größerer Bereich
zwischen den Schaltpunkten I und II vorhanden sein muß, kann mit einem
Regelventil ein fest vorgegebener Wert eingehalten werden. Der Schaltpunkt
2 liegt hierbei unmittelbar neben dem Schaltpunkt I.
- Bezugszeichen
1 Zulaufleitung
2 Schleudertrommel
3 Zulaufleitung
4 Tellersatz
5 Aufnahmeraum
6 Trommelunterteil
7 Austragöffnungen
8 Kolbenschieber
9 Schließkammer
10 Ventil
11 Steuerwasserzuleitung
12 Ablaßventil
13 Kanal
14 Ringraum
15 Scheideteller
16 Zuflußöffnung
17 Schälscheibe
18 Leitung
19 Rohrleitung
20 Ventil
21 Ventil
22 Leitungsstrang
23 Sammelbehälter
24 Pumpe
25 Rohrleitung
26 Schälscheibe
27 Abflußleitung
28 Meßwertaufnehmer
29 Meßwertumformer
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Zitrussäften mit einer geringen Restpülpe
unter Verwendung einer Zentrifuge, bei der der Aufnahmeraum der
Schleudertrommel für die schwere Phase, der Pülpe hoher Konzentration,
in Intervallen mindestens teilweise von Pülpe durch im Trommelmantel
vorgesehene, schiebergesteuerte Austragöffnungen entleert und die
leichte Phase, der geklärte Zitrussaft, kontinuierlich abgezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pülpe hoher Konzentration
kontinuierlich durch Kanäle oder durch einen von einem großen
Scheideteller (15) an der Innenseite begrenzten Ringraum (14) mit
einer in der Nähe des größten Innendurchmessers der Schleudertrommel
angeordneten Zuflußöffnung (16) aus der Zentrifuge abgezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pülpe höher
Konzentration über eine Schälscheibe (17) kontinuierlich aus der
Schleudertrommel abgezogen und über mit gesteuerten Ventilen (20, 21)
versehenen Rohrleitungen (18, 19, 22) entweder einem Pülpesammelbehälter
(23) zugeführt oder in die Zulaufleitung (1) der Zentrifuge zurückgeführt
wird oder daß eine Teilmenge in den Pülpesammelbehälter 23 geleitet
und eine Teilmenge in die Zulaufleitung zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach
jeder Teil- oder Gesamtentleerung des Aufnahmeraumes für die schwere
Phase durch die im Trommelmantel angeordneten schiebergesteuerten Austragöffnungen
(7) über einen Verzögerungszeitraum die aus dem Aufnahmeraum
(5) für die schwere Phase abgezogene Pülpe in die Zulaufleitung
(1) der Zentrifuge zurückgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verzögerungszeitraum
eine bis zwei Minuten beträgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zum kontinuierlichen Abzug der Pülpe hoher
Konzentration die Schleudertrommel Kanäle oder einen von einem großen
Scheideteller (15) an der Innenseite begrenzten Ringraum (14) mit
einer in der Nähe des größten Innendurchmessers vorgesehenen Zuflußöffnung
(16) aufweist.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Restpülpe in der Rohrleitung
(19) ein Regelventil vorgesehen ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8330 | Complete renunciation |