DE3619074A1 - Verfahren und vorrichtung zur motordrehmoment-regelung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur motordrehmoment-regelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Motordrehmoment-Regelung innerhalb eines Antriebs
schlupf-Regelsystems für Kraftfahrzeuge, mit mindestens
einem antreibbaren und bremsbaren Rad, dessen Verhalten
durch mindestens einen Sensor erfaßt wird, mit einer
Regelvorrichtung, die aufgrund der Sensorsignale einen
Antriebsschlupf-geregelten hydraulischen Druck im Radzy
linder erzeugt.
Es ist ein Blockierschutzsystem bekannt, das in der Druck
mittelleitung zwischen Hauptzylinder und Radbremszylinder
ein normalerweise offenes Einlaßventil und zwischen Rad
bremszylinder und einem Druckmittel-Sammelbehälter ein
normalerweise geschlossenes Auslaßventil aufweist. Während
diese zwei Ventile die Hauptkomponenten des Blockier
schutzsystems bilden, kann zur Vortriebsregelung der Rad
bremszylinder zusätzlich über ein normalerweise ge
schlossenes drittes Ventil mit Druckmittel beaufschlagt
werden.
Als Druckmittelquelle findet dabei der Druckmittelspeicher
des Blockierschutzsystems Verwendung, wobei im Augenblick
des Anfahrschlupfes unter vollem Speicherdruck stehendes
Druckmittel über das dritte Ventil in den Radzylinder
einströmt und so ein augenblickliches Blockieren der Rad
bremse bewirkt. Das Regelgerät zur Verarbeitung der Aus
gangssignale der an den Fahrzeugrädern angeordneten Dreh
zahlfühler, über das die Ventile in der für die Brems
schlupf- bzw. Vortriebsregelung erforderlichen Folge und
Kombination ansteuerbar sind, gibt im Falle der Sensierung
des Antriebsschlupfes auch ein elektrisches Signal an eine
Vorrichtung zum Verstellen der Drosselklappe bzw. der
Einspritzpumpe des Fahrzeugmotors, damit eine Absenkung
der Motorleistung bewirkt wird, da anderenfalls eine Über
belastung der Radbremse und auch des Fahrzeugmotors
erfolgen könnte.
Man hat auch bereits vorgeschlagen, zwischen dem Gaspedal
und der Drosselklappe des Fahrzeugmotors ein steuerbares
Schleppglied anzuordnen, dessen Steuerung mittels eines
Hilfsdruckes erfolgt, mit dem die Rücklaufleitung beauf
schlagt wird, wobei über die Rücklaufleitung, die in den
Druckmittel-Vorratsbehälter einmündet, der in den Rad
zylindern herrschende Druck abgesenkt werden kann.
Ein wesentlicher Nachteil der bekannten Vorrichtungen zur
Vortriebsregelung für Fahrzeuge mit Blockierschutzsystemen
besteht darin, daß die Beaufschlagung der Radzylinder mit
dem ungeminderten Speicherdruck ein extrem schlagartiges
Ansprechen der Radbremsen bewirkt, was der Fahrer des
Fahrzeuges an abruppten und damit lästigen Bewegungen des
Fahrzeugaufbaues verspürt.
Insbesondere hinsichtlich einer gewünschten Serienferti
gung von Blockierschutzeinrichtungen, die mit Vortriebs
regeleinrichtungen kombiniert sind, erweisen sich die
bekannten Systeme als zu aufwendig und damit als zu teuer.
Darüberhinaus bewirkt das schlagartige und mit hartem
Druck Beaufschlagen der Radzylinder ein Schütteln des
Wagenaufbaues während des Beschleunigungsvorganges auf
rutschigem Untergrund.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des
Hauptanspruches hat demgegenüber den Vorteil, daß das
elektronische Regelgerät zur Veararbeitung der Signale der
Drehzahlfühler vergleichsweise preiswert herstellbar ist,
da das Regelgerät die Drehmoment-Regelung des Fahrzeug
motors nicht mit übernehmen muß. Die Umsetzung eines
elektrischen Signals des elektronischen Regelgerätes in
eine Stellbewegung für den Antrieb der Drosselklappe oder
des Verstellorgans des Einspritzaggregates entfällt, da
der geregelte Druck unmittelbar über ein hydraulisch
beaufschlagtes Stellglied auf die Drosselklappe oder das
Verstellorgan des Einspritzaggregates einwirkt.
Da der auf den Radzylinder einwirkende geregelte hydrau
lische Druck beim Eintritt von Anfahrschlupf erfahrungs
gemäß hohe Werte erreicht, gleichzeitig jedoch verhindert
werden soll, daß diese Druckspitzen zu schlagartigen Ver
stellbewegungen am Verstellorgan führen, kann in die von
der Bremsleitung zum Verstellzylinder führende mit gere
geltem Druck beaufschlagte Steuerleitung ein hydraulischer
Druckübersetzer, eine den Druckaufbau verzögernde Drossel
oder auch einfach ein Sperr- oder Stromregelventil ein
geschaltet sein.
Vorzugsweise ist der Radzylinder der Radbremse des ange
triebenen Fahrzeugrades über einen Druckmittelweg, bei
spielsweise eine hydraulische Steuerleitung mit einem
Stellzylinder verbunden, dessen Kolben über ein Verstell
glied auf die Drosselklappe oder das Verstellorgan der
Einspritzpumpe einwirkt, wobei der Kolben von einer Feder
im Rückstellsinne beaufschlagt ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Druckmodula
tor über eine separate Druckleitung mit einem Bremsdruck
geber, beispielsweise einem Bremshauptzylinder verbunden.
Um einen Druckabbau in der Bremsleitung oder dem Radzylin
der bewirken zu können, ist der Druckmodulator zweckmäßi
gerweise über eine Rücklaufleitung an einen Druck
mittel-Vorratsbehälter angeschlossen.
Bei einer besonders einfach aufgebauten Vorrichtung ist
der Druckmodulator aus einem vom elektronischen Regler
elektrisch ansteuerbaren Mehrwegeventil mit festgelegten
Schaltstellungen, beispielsweise aus einem 3/2-Wegeventil
gebildet.
Um eine besonders kompakte Ausführungsform zu ermöglichen,
kann der sowohl mit dem Radzylinder als auch mit dem
Stellzylinder verbundene Druckmodulator die Regelhydraulik
des Antiblockiersystems, die elektromagnetisch betätig
baren Ventile für den Druckauf- und Druckabbau im Radzy
linder und das Bremskraftverstärkungs-Aggregat enthalten.
Ebenso ist es auch möglich, den Druckmodulator und den
Bremshauptzylinder zu einer integralen Einheit zusammenzu
fassen.
Durch die Erfindung wird folgender Sachverhalt technisch
nutzbar gemacht:
Der Radzylinderdruck wird in Abhängigkeit vom Radverhalten
mittels elektronischem Regler und Druckmodulator geregelt,
d.h. verändert.
Der Radzylinderdruck ist also, mathematisch ausgedrückt,
eine Funktion des Radverhaltens. Das Motordrehmoment bzw.
die Motordrehzahl sollen sich bei der Antriebs
schlupf-Regelung entsprechend dem Radverhalten ändern. Das
heißt, sie sollen entsprechend dem Radverhalten geregelt
werden. Das Motordrehmoment bzw. die Motordrehzahl ist
also bei der Antriebsschlupf-Regelung, mathematisch aus
gedrückt, ebenfalls eine Funktion des Radverhaltens.
Da der Radzylinderdruck in geregelter Form die Funktion
des Radverhaltens darstellt, wird er unmittelbar zur
Regelung des Motordrehmoments herangezogen. Darin liegt
der Grundgedanke der Erfindung.
Daraus ergibt sich, daß der elektronische Regler nicht
mehr die Aufgabe der Regelung des Motordrehmoments oder
der Motordrehzahl zu übernehmen braucht. Der elektronische
Regler kann daher einfacher und billiger gestaltet werden.
Er übernimmt lediglich die Regelung des Radzylinderdrucks
und regelt mittelbar über den Radzylinderdruck im Sinne
der Erfindung auch den Motor.
Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglich
keiten zu, eine davon ist in der anhängenden Zeichnung
rein schematisch näher dargestellt.
Die Vorrichtung zur Motordrehmoment-Regelung besteht aus
einer Hilfsdruckquelle 1, beispielsweise dem Hydrospeicher
für die Druckmittelversorgung einer nicht näher darge
stellten Antiblockier-Bremsanlage, einem nachgeschaltetem
Rückschlagventil 2, einem Druckmodulator 3, der den Druck
modulator mit dem Radzylinder 4 der Radbremse 5 verbinden
den Bremsleitung 6, einer Steuerleitung 7, die die Brems
leitung 6 mit dem Stellzylinder 8 des Drossel
klappen-Verstellgliedes 9 verbindet und dem Fahrzeugmotor
10 mit dem Ansaugstutzen 11 mit eingebauter Drosselklappe
12.
Im Falle, daß das mit der Bremsscheibe 12 fest verbundene
Fahrzeugrad 13 in den Anfahr-Schlupfbereich gelangt, wird
dieser Zustand von einem elektronischen Regler 14
registriert, der über die elektrische Signalleitung 15 mit
dem Sensor 16 verbunden ist, der in unmittelbarer Nähe der
mit dem Fahrzeugrad 13 umlaufenden Zahnscheibe 17 ortsfest
angeordnet ist. Der elektronische Regler 14 steuert nun
über die Signalleitung den Modulator 3 an, so daß sich ein
für das Abbremsen des durchdrehenden Fahrzeugrades 13
gerade ausreichender Bremsdruck in der Bremsleitung 6 und
damit auch im Radzylinder 4 der Radbremse 5 aufbaut.
Dieser Bremsdruck wird nun auch über die Steuerleitung 7
auf den Stellzylinder 8 übertragen, dessen Kolben 18 gegen
die Kraft der Feder 19 die Drosselklappe 12 schließt,
weshalb die Drehzahl des Fahrzeugmotors 10 entsprechend
abgesenkt wird. Gerät das Fahrzeugrad 13 anschließend
wieder in die Beschleunigungsphase, dann sinkt der hydrau
lische Druck in der Bremsleitung (geregelter Druck) wieder
auf den Ausgangsdruck ab, so daß die Feder 19 auch den
Kolben 18 des Stellzylinders 8 wieder in seine Ausgangs
stellung zurückschiebt, wobei die Drosselklappe 12 wieder
freigegeben wird und eine Stellung einnehmen kann, die der
Stellung des Gaspedals entspricht.
Um eine unerwünscht rasche Rückstellung der Drosselklappe
12 zu Beginn der Anfahrschlupf-Regelung zu vermeiden, ist
in die hydraulische Steuerleitung 7 ein Druckübersetzer 21
oder eine Drossel 20 oder ein Stromregelventil 22 einge
baut.
Das Drosselklappen-Verstellglied 9 ist schließlich so
ausgebildet, daß ihr Drosselklappen-seitiges Ende auf eine
Steuerkurve 30 eines zwischen dem Gaspedal 27 und dem
Verstellorgan 31 vorgesehenen Hebels gleitet, so daß die
Verstellbewegung der Drosselklappe nach einer bestimmten
Charakteristik erfolgt.
- Auflistung der Einzelteile:
1 Hilfsdruckquelle
2 Rückschlagventil
3 Druckmodulator
4 Radzylinder
5 Radbremse
6 Bremsleitung
7 Steuerleitung (hydraulisch) 8 Stellzylinder
9 Drosselklappen-Verstellglied
10 Fahrzeugmotor
11 Ansaugstutzen
12 Drosselklappe
13 Fahrzeugrad
14 elektronischer Regler
15 Signalleitung (elektrisch)
16 Sensor
17 Zahnscheibe
18 Kolben
19 Feder
20 Drossel
21 Druckübersetzer, Stromregelventil
22 Wegeventil, Ventil mit festgelegten Schaltstellungen
23 Druckleitung
24 Bremshauptzylinder
25 Rücklaufleitung
26 Druckmittel-Vorratsbehälter
27 Gaspedal
28 Bremspedal
29 Bremsscheibe
30 Steuerkurve
31 Verstellorgan
Claims (11)
1. Verfahren zur Motordrehmomentregelung innerhalb eines
Antriebsschlupf-Regelsystems für Kraftfahrzeuge mit
mindestens einem antreibbaren und bremsbaren Rad,
dessen Verhalten durch mindestens einen Sensor erfaßt
wird, mit einer Regelvorrichtung, die aufgrund der
Sensorsignale einen Antriebsschlupf-geregelten
hydraulischen Druck im Radzylinder erzeugt, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antriebs
schlupf-geregelte Druck zur Drehmoment-Regelung des
Antriebsmotors ausgenutzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radzylinder (4) der Radbremse (5) des
angetriebenen Fahrzeugrades (13) über einen Druck
mittelweg, beispielsweise eine hydraulische Steuer
leitung (7) mit einem Stellzylinder (8) verbunden
ist, dessen Kolben (18) über ein Verstellglied auf
die Drosselklappe (12) oder die Regelstange der
Einspritzpumpe einwirkt, wobei der Kolben (18) des
Stellzylinders (8) von einer Feder (19) im Rückstell
sinne beaufschlagt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die hydraulische Steuer
leitung (7) ein den Druck im Stellzylinder (8) gegen
über dem geregelten Druck in der Bremsleitung (6)
oder dem Radzylinder (4) minderndes Ventil, bei
spielsweise ein Druckübersetzer (21) oder ein Strom
regelventil eingeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die hydraulische Steuer
leitung (7) eine den Druckaufbau im Stellzylinder (8)
gegenüber dem geregelten Druck in der Bremsleitung
(6) oder dem Radzylinder (4) verzögerndes Ventil,
beispielsweise eine Drossel (20) eingeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in die hydraulische Steuerleitung (7) ein Ventil
mit festgelegten Schaltstellungen, beispielsweise ein
vom elektronischen Regler (14) ansteuerbares
2/2-Wegeventil (22) eingeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmodulator (3) über eine Druckleitung
(23) mit einem Bremsdruckgeber, beispielsweise einem
Bremshauptzylinder (24) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmodulator (3) über eine Rücklaufleitung
(25) an einen Druckmittel-Vorratsbehälter (26)
angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
modulator (3) ein vom elektronischen Regler (14)
elektrisch ansteuerbares Mehrwegeventil mit fest
gelegten Schaltstellungen, beispielsweise ein
3/2-Wegeventil ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Drosselklappen-Verstellglied (9) mit einer
Steuerkurve (30) zusammenwirkt, weshalb die Stell
bewegung der Drosselklappe nach einer eingestellten
Charakteristik erfolgt.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der sowohl mit dem Radzylinder (4) als auch mit
dem Stellzylinder (8) verbundene Druckmodulator die
Regelhydraulik der Antiblockieranlage, die elektro
magnetisch betätigbaren Ventile für den Druckauf- und
Druckabbau im Radzylinder (4) und das Bremskraft
verstärkungs-Aggregat enthält.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckmodulator und der Bremshauptzylinder
eine integrale Einheit bilden.
Priority Applications (4)
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Family
ID=6302428
Family Applications (1)
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