DE3617717C2 - Faseroptischer Füllstandssensor - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen faseroptischen
Füllstandssensor für Flüssigkeiten.
In vielen Gebieten der Meß- und Regelungstechnik werden
Detektoren zur Messung und Überwachung des Füllstandes
von Flüssigkeiten in Behältern benötigt. Dabei hat sich
insbesondere gezeigt, daß faseroptische Füllstandssen
soren gegenüber konventionellen, beispielsweise mecha
nisch-elektrischen Sensoren, bei denen ein Schwimmer
mechanisch-elektrische Kontakte betätigt, eine Reihe
von Vorteilen haben. Diese bestehen beispielsweise in
der möglichen Miniaturisierung der Bauform, in der
problemlosen Handhabung im Ex-Bereich als auch ihrer
Hochdruckbeständigkeit und ihrer möglichen kurzen
Reaktionszeit.
Es ist beispielsweise ein faseroptischer Füllstands
sensor bekannt (US-Patentschrift 4 274 705), bei dem
zwei Lichtwellenleiter mit jeweils einem ihrer Enden
mit einem optischen Element, das die Gestalt eines
halbierten Rotationsellipsoids hat, verbunden sind. Die
Verbindungsstellen der beiden Lichtwellenleiter mit der
ebenen Rückseite des Rotationsellipsoids befinden sich
bei dessen Brennpunkten und die Lichtwellenleiter sind
derart gegeneinander geneigt, daß sich deren Mittel
achsen auf dem Punkt der Oberfläche des optischen
Elements schneiden, dessen durch diesen Punkt ver
laufende Tangentialebene parallel zur ebenen Rück
seite des optischen Elementes ist. Das Licht, das von
einem Lichtwellenleiter in das optische Element ein
tritt, wird dann bei ideal spiegelnder Oberfläche des
optischen Elements nahezu unabhängig von seiner Ausbreitungsrichtung
in den zweiten Lichtwellenleiter
hinein reflektiert, da die Austritts- bzw. Eintritts
öffnung der beiden Lichtwellenleiter in den Brenn
punkten eines Rotationsellipsoids angeordnet sind.
Der Anteil des in den zweiten Lichtwellenleiter re
flektierten Lichtes hängt vom Unterschied zwischen dem
Brechungsindex des optischen Elementes und des ihn um
gebenden Mediums ab und ist um so kleiner, je geringer
dieser Unterschied ist. Dadurch kann von der Inten
sität des in den zweiten Lichtwellenleiter reflek
tierten Lichtes daraus geschlossen werden, ob sich das
optische Element beispielsweise innerhalb oder außer
halb einer Flüssigkeit befindet. Der Miniaturisierung
sind jedoch dadurch Grenzen gesetzt, daß die Abmessungen
des Rotationsellipsoids groß gegenüber dem Durchmesser
der Lichtwellenleiter sein müssen, damit die Stirn
flächen der Lichtwellenleiter als punktförmige Quellen
oder Senken betrachtet werden können.
Es ist weiterhin ein faseroptischer Füllstandssensor
bekannt (Spenner, K., Sing, M.D., Schnete, H.,
Boehnel, H.J.: Experimental investigations on fiber
optic liquid level sensor and refractometers. First
International Conference on Optical Fiber Sensors,
London, IEE (1983), Seiten 96-99) bei dem das freie Ende
eines einzigen Lichtwellenleiters zugleich als Sensorkopf
ausgebildet ist. Eine Lichtquelle und ein Lichtdetektor
sind in dieser Anordnung über einen Faserkoppler mit einem
Lichtwellenleiter verbunden, der sowohl das von der Licht
quelle emittierte Licht als auch das von seinem freien
Ende teilweise reflektierte Licht transportiert. Das freie
Ende des Lichtwellenleiters hat die Gestalt einer Kegel
spitze, deren Kegelwinkel etwa 90° beträgt. Diese Kegel
spitze stellt somit den eigentlichen Sensorkopf dar. Auch
bei diesem Sensor ändert eine Änderung der Brechzahldiffe
renz zwischen dem Lichtwellenleiter und der Umgebung den
Anteil des an der Spitze in den Lichtwellenleiter zurück
reflektierten Lichtes und somit das Signal am Detektor.
Dieser Sensortyp ist insbesondere für Messungen unter
räumlich beengten Verhältnissen geeignet, da die Größe des
Sensorkopfes den Durchmesser des Lichtwellenleiters nicht
überschreitet.
Ferner ist ein faseroptischer Füllstandssensor für Flüs
sigkeiten bekannt, bei dem eine Lichtquelle mit dem einen
Ende eines ersten Lichtwellenleiters und ein Lichtempfän
ger mit dem einen Ende eines zweiten Lichtwellenleiters
optisch verbunden sind und die anderen Enden dieser beiden
Lichtwellenleiter mittels eines Faserkopplers jeweils mit
einem Ende eines dritten Lichtwellenleiters und eines
vierten Lichtwellenleiters optisch gekoppelt sind. Die
anderen Enden des dritten und vierten Lichtwellenleiters
sind frei und ragen unterschiedlich tief in den die zu
messende Flüssigkeit enthaltenden Behälter hinein. Die
freien Enden des dritten Lichtwellenleiters und des
vierten Lichtwellenleiters weisen jeweils eine kegel
förmige Gestalt auf (DE-A-32 35 591).
Diese bekannten Sensoren haben jedoch den Nachteil, daß
eine durch Adhäsionskräfte verursachte Benetzung des
Sensorkopfes durch Flüssigkeit, die stattfindet, wenn
der Flüssigkeitsspiegel unter das Fühlerniveau ab
sinkt, eine Hysterese zur Folge hat, die sich auf das
Auflösungsvermögen des Sensors ungünstig auswirkt.
Durch eine Benetzung des Sensorkopfes mit Flüssigkeit
wird außerdem das Verhältnis zwischen den am Detektor bei
eingetauchtem und nicht eingetauchtem Sensor gemessenen
Signalen verschlechtert. Die Kegelform stellt zwar, vom
theoretischen Gesichtspunkt aus unter Vernachlässigung der
adhäsiven Eigenschaften der Flüssigkeit betrachtet, die
günstigste Spitzenform dar. Der Erfindung liegt jedoch die
Erkenntnis zugrunde, daß durch eine bei der Kegelform
stattfindende ungleichmäßige Benetzung mit Flüssigkeit die
theoretisch zu erwartenden Resulte nicht erreicht werden
können.
Es ist auch ein Füllstandssensor mit einem im wesentlichen
geraden Lichtleiterstab bekannt, bei dem ein freies Ende
dieses Lichtleiterstabs die Gestalt eines Rotationskörpers
hat, dessen Hüllkurve glatt ist und einen zur Längsachse
des Rotationskörpers hin zunehmend kleiner werdenden
Krümmungsradius aufweist. Die Höhe des Rotationskörpers
ist größer als der Radius des Lichtleiterstabes. Als
glatte Hüllkurven sind Ellipsen, Kettenlinien, Parabeln
und Hyperbeln offenbart (DE-AS 21 39 865 und
DE 25 05 485 A1).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen faser
optischen Füllstandssensor anzugeben, der sowohl eine ge
genüber der Kegelform verringerte Hysterese als auch ein
erhöhtes Signalverhältnis zwischen eingetauchtem und be
netztem Zustand hat.
Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Da die Hüllkurve des Rotations
körpers, die durch den Schnitt seiner Oberfläche mit einer
die Drehachse enthaltenden Ebene gebildet wird, gekrümmt
ist und im Bereich der Spitze einen glatten Verlauf hat,
wird eine gegenüber der spitzen Kegelform gleichmäßigere
Benetzung erreicht, die bewirkt, daß sich die für die
Brechungs- und Reflexionsverhältnisse relevante geometri
sche Form des Sensors nur geringfügig ändert. Die den Sen
sor außerhalb des Flüssigkeitsspiegels umgebende Flüssig
keitsschicht bildet dann gegenüber dem Umgebungsmedium
eine totalreflektierende Grenzfläche, die der geometri
schen Form der Oberfläche des Sensors weitgehend ent
spricht und somit die Eigenschaften des Sensors nicht
verändert. Der vom Schnittpunkt der Drehachse des Rota
tionskörpers mit seiner Oberfläche zur Seitenfläche des
dritten Lichtwellenleiters verlaufende Teil der Hüllkurve
hat die Gestalt eines Polynoms wenigstens dritten Grades.
Für Faserlängen die kleiner als etwa 10 m sind, eignen
sich insbesondere Lichtwellenleiter aus Kunststoff,
vorzugsweise Polymethacrylsäuremethylester PMMA, da
diese besonders einfach zu bearbeiten sind und eine
kostengünstige Herstellung der optimalen Spitzen
form ermöglichen.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird auf die
Zeichnung verwiesen, in deren
Fig. 1 ein faseroptischer Füllstandssensor gemäß
der Erfindung schematisch dargestellt ist
und deren,
Fig. 2 eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des
Sensorkopfes im Schnitt zeigt.
Gemäß Fig. 1 enthält ein faseroptischer Füllstands
sensor 2 eine Lichtquelle 4 und einen Lichtempfänger 6.
Die Lichtquelle 4 und der Lichtempfänger 6 sind jeweils
mit dem einen Ende eines ersten Lichtwellenleiters 8
und eines zweiten Lichtwellenleiters 10 optisch ver
bunden. Die anderen Enden der Lichtwellenleiter 8 und
10 sind mit einem Faserkoppler 12 optisch gekoppelt.
Der Faserkoppler 12 verknüpft die beiden Lichtwellen
leiter 8 und 10 mit einem Ende eines dritten Licht
wellenleiters 14. Der Lichtwellenleiter 14 hat ein
freies Ende 16, das die Gestalt eines Rotationskörpers
hat. Befindet sich das freie Ende 16 des Lichtwellen
leiters 14 außerhalb einer Flüssigkeit 20 in einem
Medium, beispielsweise Luft, dessen Brechungsindex n₂
deutlich geringer ist als der Brechungsindex n₁ des
Lichtleitermaterials, so wird ein großer Teil des sich
von der Lichtquelle 4 in Richtung zum freien Ende 16
ausbreitenden Lichtes dort total reflektiert und über
die Verzweigung des Faserkopplers 12 und den Licht
wellenleiter 10 zum Lichtempfänger 6 weitergeleitet.
Taucht das freie Ende 16 in die Flüssigkeit 20 ein,
deren Brechungsindex n₃ größer ist als der Brechungs
index n₂ des Mediums oberhalb des Flüssigkeitsspiegels,
so wird die Totalreflexionsbedingung für einen Teil des
auf die Oberfläche des freien Endes 16 auftreffenden
Lichtes nicht mehr erfüllt und dieser Anteil gelangt
nicht mehr zum Lichtempfänger 6 zurück. Die auf den
Lichtempfänger 6 auftreffende Lichtmenge ist dann
verringert und das am Lichtempfänger 6 gemessene
elektrische Signal ist ebenfalls entsprechend
reduziert.
Gemäß Fig. 2 ist das als Rotationskörper ausgebildete
freie Ende 16 des Lichtwellenleiters 14 derart ge
staltet, daß seine in Richtung der Drehachse 18 ge
messene Höhe h größer als der Radius r des Licht
wellenleiters 14 ist. Die Hüllkurve 22 des freien
Endes 16 wird durch die Schnittkurve seiner Oberfläche
mit einer Ebene gebildet, die die Drehachse 18 des
Rotationskörpers enthält. Die Spitze S des freien Endes
16 ist der Schnittpunkt der Drehachse 18 mit der Ober
fläche des Rotationskörpers. Im Bereich der Spitze S
hat die Hüllkurve 22 des Rotationskörpers einen
glatten, stetig differenzierbaren Verlauf. Der von der
Spitze S des freien Endes 16 zur Seitenfläche 24 des
Lichtwellenleiters 14 verlaufende Teil der Hüllkurve 22
läßt sich mathematisch durch ein Polynom wenigstens
dritten Grades beschreiben. Eine besonders vorteilhafte
Form bei der Verwendung von Polymethacrylsäuremethyl
ester PMMA als Lichtleitermaterial und Wasser als die
überwachende Flüssigkeit hat die Gestalt
für die sich die Höhe h zu 2r ergibt. Die Ordinate y
wird durch die Drehachse 18 gebildet und die Abszisse x
liegt senkrecht dazu in der durch die Stirnfläche des
zylindrischen Teils des Lichtwellenleiters 14 definierten
Ebene. Durch diese Gestaltungsmerkmale wird eine gleich
mäßige Benetzung des freien Endes 16 des Lichtwellenlei
ters 14 mit der Flüssigkeit bewirkt und eine Optimierung
des faseroptischen Füllstandssensors sowohl hinsichtlich
seiner Hystereseeigenschaften als auch hinsichtlich seiner
Signaldynamik erreicht.
Claims (2)
1. Faseroptischer Füllstandssensor (2) für Flüssigkeiten
(20), bei dem eine Lichtquelle (4) mit dem einen Ende
eines ersten Lichtwellenleiters (8) und ein Lichtempfänger
(6) mit dem einen Ende eines zweiten Lichtwellenleiters
(10) optisch verbunden und die anderen Enden dieser Licht
wellenleiter (8, 10) gemeinsam mittels eines Faserkopplers
(12) mit einem Ende eines dritten Lichtwellenleiters (14),
dessen anderes Ende (16) frei ist, optisch gekoppelt sind,
mit den weiteren Merkmalen, daß das
freie Ende (16) des dritten Lichtwellenleiters (14) die
Gestalt eines Rotationskörpers hat, dessen Höhe (h) größer
ist als der Radius (r) des dritten Lichtwellenleiters (14)
und der eine gekrümmte, glatte Hüllkurve (22) aufweist,
deren vom Schnittpunkt der Drehachse (18) des Rotations
körpers mit seiner Oberfläche zur Seitenfläche (24) des
dritten Lichtwellenleiters (14) verlaufender Teil die
Gestalt eines Polynoms wenigstens dritten Grades hat.
2. Faseroptischer Füllstandssensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Lichtwellenleiter (8, 10, 14) aus Polymethacrylsäure
methylester PMMA bestehen.
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