DE3726412A1 - Faseroptisches refraktometer - Google Patents
Faseroptisches refraktometerInfo
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- G01N2021/432—Dip refractometers, e.g. using optical fibres comprising optical fibres
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein faseroptisches Refraktometer
gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
In vielen Gebieten der Meß- und Regelungstechnik werden Detektoren
zur Messung und Überwachung der Eigenschaften von
Flüssigkeiten benötigt. Insbesondere kann hierzu der Brechungsindex
der Flüssigkeit herangezogen werden. Dabei bieten sich
insbesondere faseroptische Sensoren an, die eine Reihe von Vorteilen
haben. Diese bestehen beispielsweise in der möglichen
Miniaturisierung der Bauform, in der problemlosen Handhabung im
Ex-Bereich, ihrer Hochdruckbeständigkeit, ihrer Korrosionsbeständigkeit
und ihrer möglichen kurzen Reaktionszeit.
Es ist beispielsweise ein faseroptischer Füllstandssensor
bekannt (J. Niewisch, Siemens Forsch.- und Entwickl.-Ber., Band
15 (1986) 3, Seiten 115-119), bei dem das freie Ende eines
Lichtwellenleiters zugleich als Sensorkopf ausgebildet ist.
Eine Lichtquelle und ein Lichtempfänger sind in dieser Anordnung
über einen Faserkoppler mit einem Lichtwellenleiter verbunden,
der sowohl das von der Lichtquelle emittierte Licht
als auch das von seinem freien Ende teilweise reflektierte
Licht transportiert. Das freie Ende des Lichtwellenleiters hat
die Gestalt eines Rotationskörpers mit stetig verlaufender
Hüllkurve. Dieser Rotationskörper stellt somit dem eigentlichen
Sensorkopf dar. Eine Änderung der Brechzahldifferenz zwischen
dem Lichtwellenleiter und der Umgebung beeinflußt den Anteil
des an der Spitze in den Lichtwellenleiter zurückreflektierten
Lichtes und somit das Signal am Empfänger. Dieser Sensortyp ist
insbesondere für Messungen unter räumlich beengten Verhältnissen
geeignet, da die Größe des Sensorkopfes den Durchmesser
des Lichtwellenleiters nicht überschreitet. Ein für das
System Wasser-Luft-PMMA optimal gestalteter Sensorkopf hat eine
Hüllkurve, deren Kurvenform sich mittels eines Polynoms dritten
Grades mathematisch beschreiben läßt. Bei der optimalen Gestaltung
eines Füllstandsdetektors ist dabei jedoch nur der Signalhub
von Interesse, der sich zwischen dem eingetauchten und
nichteingetauchten Zustand des Sensorkopfes unter zusätzlicher
Berücksichtigung der Benetzungseigenschaften des Sensorkopfes
ergibt.
Es ist weiterhin ein faseroptisches Refraktometer bekannt
(Spenner, K., Singh, M. D., Schulte, H., Boehnel, H. J., First
International Conference on Optical Fibre Sensors, London, IEE
(1983), Seiten 96-99), dessen Sensorkopf aus einer U-förmig gebogenen
Lichtleitfaser besteht. Es konnte im Brechungsindexbereich
von n = 1.33 bis n = 1.41 eine lineare Abhängigkeit
des Fotostroms im Detektor vom Brechungsindex für Glasfasern
beobachtet werden, deren Durchmesser zwischen 0,4 mm und
1 mm und deren Krümmungsradius zwischen 1 mm und 3 mm beträgt.
Ein derartiges Refraktometer hat jedoch den Nachteil, daß
einerseits der Miniaturisierung des Sensorkopfes durch die erforderlichen
Krümmungsradien Grenzen gesetzt sind und daß
andererseits die mechanische Stabilität des Sensorkopfes unbefriedigend
ist, da die gebogene Strecke der Lichtleitfaser
dem Meßmedium frei zugänglich sein muß. Außerdem ist dieses
Refraktometer empfindlicher gegen Temperaturschwankungen, da
eine thermische Ausdehnung der Lichtleitfaser und der Halterungen
zu einer Veränderung des Krümmungsradius des Sensorkopfes
führen kann.
In der europäischen Patentschrift 00 00 319 ist ein faseroptisches
Refraktometer vorgeschlagen worden, dessen Sensorkopf
anstelle einer einfachen U-förmig gekrümmten Lichtleitfaser
aus abwechselnd konkav und konvex gekrümmten Lichtleiterstrecken
besteht. In dieser Schrift findet sich der Hinweis,
daß ein derartiges Refraktometer insbesondere zum Messen des
Ladezustandes eines Bleiakkumulators geeignet ist, da zwischen
dem Ladezustand des Bleiakkumulators und dem Brechungsindex
n der Akkumulatorflüssigkeit ein Zusammenhang besteht,
der eine refraktometrische Ladezustandsmessung ermöglicht.
Der Brechungsindex einer vollgeladenen Batterie ist dort mit
n = 1.378 und der Brechungsindex einer leeren Batterie
mit n = 1.348 angegeben.
Ein derartiges Refraktometer ist in "Harmer A. L.; First Int.
Conf. on Opt. Fibre Sensors, London IEE (1983), Seiten 104 bis
108" näher ausgeführt. Dieses Refraktometer ist in die Schraubkappe
eines Standardakkus integriert. Außerdem sind in dieser
Druckschrift mehrere Möglichkeiten zur Kompensation der Temperaturabhängigkeit
des Brechungsindex der Akkumulatorflüssigkeit
angegeben.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Refraktometer
anzugeben, das sowohl im Brechungsindexbereich zwischen
n = 1.33 und n = 1.38 eine hohe Empfindlichkeit hat, als auch
bei möglichst geringen geometrischen Abmessungen einen einfachen
und mechanisch stabilen Aufbau ermöglicht.
Die genannte Aufgabe wird nun erfindungsgemäß gelöst mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Die Erfindung
beruht auf der Erkenntnis, daß ein entsprechend dem Hauptanspruch
gestaltetes Ende des dritten Lichtwellenleiters
nicht nur als Sensorkopf für einen Füllstandsdetektor, bei dem
es nur auf einen großen Signalhub zwischen den Zuständen
n = 1.33 (Wasser) und n = 1.0 (Luft) ankommt, sondern auch als
Refraktometer im Bereich zwischen n = 1.33 und n = 1.38
besonders geeignet ist.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform hat die
Hüllkurve wenigstens die Gestalt
wobei für a die Bedingung 1.5 a 2.5, insbesondere a ≈ 2
erfüllt.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung
verwiesen, in deren
Fig. 1 ein Refraktometer gemäß der Erfindung schematisch
dargestellt ist und deren
Fig. 2 den Sensorkopf im Schnitt zeigt. In
Fig. 3 ist das Verhältnis der Intensität des reflektierten
Lichtes zur Intensität des gesendeten Lichtstrahles
gegen den Brechungsindex für eine besonders bevorzugte
Form des Sensorkopfes aufgetragen.
Gemäß Fig. 1 enthält ein Refraktometer 1 eine Lichtquelle 4
und einen Lichtempfänger 6. Die Lichtquelle 4 und der Lichtempfänger
6 sind jeweils mit dem einen Ende eines ersten
Lichtwellenleiters 8 und eines zweiten Lichtwellenleiters 10
optisch verbunden. Die anderen Enden der Lichtwellenleiter 8
und 10 sind mit einem Faserkoppler 12 optisch gekoppelt. Der
Faserkoppler 12 verknüpft die beiden Lichtwellenleiter 8 und 10
mit einem Ende eines dritten Lichtwellenleiters 14. Der Lichtwellenleiter
14 hat ein freies Ende 16, das die Gestalt eines
Rotationskörpers hat. Die Lichtwellenleiter 8, 10 und 14 sind
bis auf das freie Ende 16 in einer bevorzugten Ausführungsform
außerdem durch eine in der Figur nicht dargestellten
optisch undurchlässigen Mantel gegen Beschädigung und
Fremdlichteinfluß geschützt. Das freie Ende 16 des Lichtwellenleiters
14 befindet sich in einer Flüssigkeit 20, beispielsweise
Batteriesäure, deren Brechungsindex n geringer
ist als der Brechungsindex n₁ des Lichtleitermaterials. Ein
Teil des sich von der Lichtquelle 4 in Richtung zum freien Ende
16 ausbreitenden Lichtes wird dort reflektiert und über den
Faserkoppler 12 und den Lichtwellenleiter 10 zum Lichtempfänger
6 weitergeleitet. Die Intensität des reflektierten Lichtes
hängt dabei von der Differenz der Brechungszahlen n₁-n ab und
nimmt mit wachsender Differenz stetig zu. Eine Verringerung der
Brechungszahl n bewirkt somit eine Erhöhung der auf den Lichtempfänger
6 auftreffenden Lichtmenge und des am Lichtempfänger
6 gemessenen elektrischen Signals ist entsprechend erhöht.
Als Lichtwellenleiter 14 können Fasern mit einem Durchmesser
von beispielsweise 1 mm oder Stäbe mit einem Durchmesser von
beispielsweise 5 bis 10 mm verwendet werden. Ein Vorteil bei
der Verwendung von Stäben besteht darin, daß Biegeverluste
praktisch vernachlässigbar sind. Anstelle eines Faserkopplers
12 kann auch ein optoelektronisches Bauteil vorgesehen sein,
bei dem sowohl die Lichtquelle 4 als auch der Lichtdetektor 6
ohne weitere optische Zwischenstrecke mit dem Lichtwellenleiter
14 gekoppelt sind (deutsche Patentanmeldung P 37 16 772.3). Die
Lichtwellenleiter 8, 10, 14 und der Faserkoppler 12 können
aus einem transparenten Kunststoff, beispielsweise Polymethylmethacrylat
PMMA, Polycarbonat PC oder Polystyrol PS oder aus
Glas bestehen. Als Material für den Lichtwellenleiter 14 kann
aus Gründen der chemischen Widerstandsfähigkeit zweckmäßig
sein.
Gemäß Fig. 2 ist das freie Ende 16 des Lichtwellenleiters 14
in Form eines Rotationskörpers derart gestaltet, daß seine
in Richtung der Drehachse 18 gemessene Höhe h größer als der
Radius r des Lichtwellenleiters 14 ist. Die Spitze S des freien
Endes 16 ist der Schnittpunkt der Drehachse 18 mit der Oberfläche
des Rotationskörpers. Im Bereich der Spitze S hat die
Hüllkurve 22 des Rotationskörpers einen glatten, stetig
differenzierbaren Verlauf. Der von der Spitze S des freien
Endes 16 zur Seitenfläche 24 des Lichtwellenleiters 14 verlaufende
Teil der Hüllkurve 22 läßt sich mathematisch durch ein
Polynom wenigstens dritten Grades beschreiben
Die Ordinate y wird durch die Drehachse 18 gebildet und die
Abszisse x liegt senkrecht dazu in der durch die Stirnfläche
des zylindrischen Teils des Lichtwellenleiters 14 definierten
Ebene. Eine besonders vorteilhafte Form hat die Gestalt
für die sich die Höhe h zu 2 r ergibt.
Die Empfindlichkeit eines derart geformten Sensorkopfes ist
entsprechend Fig. 3, in der das Verhältnis von reflektierter
Intensität I r zur gesendeten Intensität I gegen den Brechungsindex
der Flüssigkeit aufgetragen ist, im Bereich zwischen
n = 1.33 und n = 1.38 weitgehend linear. Ein Maß für die
Empfindlichkeit ist die Differenz Δ R zwischen dem
Intensitätsverhältnis I r /I bei n = 1.38 und n = 1.33. Für einen
Sensorkopf aus einem PMMA-Lichtleiter mit einem Brechungsindex
im Kernbereich von n₁ = 1.49, einer numerischen Apertur von N A
= 0,5 und einer geometrischen Gestalt gemäß Gleichung (2)
erhält man Δ R = 0.070. Dabei hat sich gezeigt, daß auch
Sensorköpfe mit anderen kubischen Parabelformen, beispielsweise
entsprechend
mit Δ R = 0.053 und entsprechend
mit Δ R =0,066
durchaus noch eine befriedigende Empfindlichkeit haben und deutlich besser sind als Formen, deren Hüllkurven beispielsweise die mathematische Gestalt einer quadratischen Parabel haben. So ergibt sich beispielsweise ein Sensorkopf mit einer Gestalt gemäß
durchaus noch eine befriedigende Empfindlichkeit haben und deutlich besser sind als Formen, deren Hüllkurven beispielsweise die mathematische Gestalt einer quadratischen Parabel haben. So ergibt sich beispielsweise ein Sensorkopf mit einer Gestalt gemäß
Δ R zu 0,005 und somit eine um mehr als eine Zehnerpotenz
geringere Empfindlichkeit.
Claims (3)
1. Refraktometer (2) für Flüssigkeiten mit einem Brechungsindex
zwischen n = 1.33 und n = 1.38, insbesondere zur Messung
des Ladezustandes eines Bleiakkumulators mit folgenden
Merkmalen:
- a) Ein Ende eines Lichtwellenleiters (14) ist mit einem Lichtempfänger (6) und einer Lichtquelle (4) optisch gekoppelt,
- b) das andere Ende (16) des Lichtwellenleiters (14) ist frei,
- c) das freie Ende (16) des Lichtwellenleiters (14) hat die Gestalt eines Rotationskörpers mit gekrümmter glatter Hüllkurve,
- d) der vom Schnittpunkt der Drehachse (18) des Rotationskörpers mit seiner Oberfläche (14) zur Seitenfläche (24) des Lichtwellenleiters (14) verlaufende Teil der Hüllkurve hat die Gestalt eines Polynoms dritten Grades.
2. Refraktometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Polynom durch die
mathematische Formel
darstellen läßt, wobei der Parameter a die Bedingung
1,5 a 2,5
erfüllt.
1,5 a 2,5
erfüllt.
3. Refraktometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Lichtwellenleiter (14) ein
starrer Stab vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873726412 DE3726412A1 (de) | 1987-08-07 | 1987-08-07 | Faseroptisches refraktometer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873726412 DE3726412A1 (de) | 1987-08-07 | 1987-08-07 | Faseroptisches refraktometer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3726412A1 true DE3726412A1 (de) | 1989-02-16 |
Family
ID=6333344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873726412 Withdrawn DE3726412A1 (de) | 1987-08-07 | 1987-08-07 | Faseroptisches refraktometer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3726412A1 (de) |
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