DE3615744A1 - Elektromagnetische schaltvorrichtung - Google Patents
Elektromagnetische schaltvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer elektromagnetischen Schalt
vorrichtung zum Erzeugen schneller Schaltvorgänge nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Aus der DE-OS 21 39 405 ist eine elektro
magnetische Schaltvorrichtung bekannt, bei der ein Anker einen flach
ausgebildeten Dauermagneten enthält, der aus in elastischem Kunststoff
gebundenem feinverteilten Dauermagnetmaterial besteht. Diese An
ordnung weist den Vorteil auf, daß durch die Elastizität des An
kermagneten beim Schließen des Ankers der Stoß aufgefangen wird. Aus
einem Ausführungsbeispiel ist es weiterhin bekannt, zwischen dem En
de eines Polschuhs des Elektromagneten und einer Seitenfläche des
anderen Polschuhs einen Hilfsmagneten anzuordnen. Der Hilfsmagnet
reduziert den Einfluß des in einem Luftspalt vorhandenen Streu
feldes. Die angegebene Schaltvorrichtung ist nicht für das Erzeugen
schneller Stellvorgänge vorgesehen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat demgegenüber den Vorteil, daß
sehr schnelle Stellvorgänge erzeugt werden können. Die beiden Pol
schuhe eines Elektromagneten sind derart zusammengeführt, daß die
Stirnflächen der beiden Polschuhe einen inneren Luftspalt begrenzen.
In diesem Luftspalt ist ein Permanentmagnet angeordnet, dessen
Nord- und Südpol an jeweils eine Stirnfläche angrenzt. Gegenüber dem
Permanentmagneten befindet sich ein frei beweglicher Anker, der bei
eingeschaltetem Elektromagneten angezogen wird. In diesem Betriebs
zustand verstärkt der Permanentmagnet das auf den Anker wirkende
magnetische Feld des Elektromagneten. Beim Ausschaltvorgang des
Elektromagneten unterstützt der Permanentmagnet den Abbau des Magnet
feldes. Dadurch ergibt sich eine Verkürzung des Schaltvorgangs.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen der im Hauptanspruch angegebenen Vor
richtung möglich. Eine kurze Schaltzeit ist insbesondere bei elek
tromagnetisch betätigten Ventilen erforderlich, die als Kraft
stoffeinspritzventile einer Brennkraftmaschine vorgesehen sind. Eine
präzise Steuerung der eingespritzten Kraftstoffmenge und des Ein
spritzzeitpunktes ermöglichen eine Verbrauchs- und gleichzeitig eine
Schadstoffemissionsreduzierung.
Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Fig. 1 zeigt ein magnetisches Feld in einer als Schnittbild ge
zeigten elektromagnetischen Schaltvorrichtung bei ausgeschaltetem
Elektromagneten und
Fig. 2 zeigt ein Magnetfeld einer als Schnitt
bild gezeigten elektromagnetischen Schaltvorrichtung bei einge
schaltetem Elektromagneten.
Die beiden Polschuhe 10, 11 eines in Fig. 1 gezeigten Elektro
magneten 12 begrenzen mit ihren Stirnflächen 13, 14 einen inneren
Luftspalt 15. Mit 16 ist die Wicklung des Elektromagneten 12 be
zeichnet. Zwischen den beiden Stirnflächen 13, 14 der beiden Pol
schuhe 10, 11 ist ein Permanentmagnet 17 an Stelle des inneren Luft
spaltes 15 angeordnet. Dem Permanentmagneten 17 gegenüber befindet
sich ein Anker 18, der in einem äußeren Luftspalt 19 beweglich ist.
Die beiden Anschlüsse 20 der Wicklung 16 des Elektromagneten 12 sind
über einen Schalter 21 mit einer Energiequelle 22 verbindbar. In
Fig. 1 ist der Schalter 21 in seiner geöffneten Stellung gezeich
net. Mit 23 ist ein in den Polschuhen 10, 11 des Elektromagneten 12
und im Permanentmagneten 17 verlaufendes Magnetfeld des Permanent
magneten 17 bezeichnet.
In Fig. 2 ist die geschlossene Stellung des Schalters 21 gezeigt.
Der Elektromagnet 12 hat den Anker 18 in den Luftspalt 19 gezogen.
Mit 24 (strichpunktierte Linie) ist ein vom Elektromagneten 12 er
zeugtes, in den beiden Polschuhen 10, 11 verlaufendes, Magnetfeld be
zeichnet. Das Magnetfeld 23 des Permanentmagneten 17 verläuft im Be
reich der Stirnflächen 13, 14 der Polschuhe 10, 11 und im Anker 18.
Die elektromagnetische Schaltvorrichtungen gemäß den Fig. 1 und 2
arbeitet folgendermaßen:
Der im inneren Luftspalt 15 zwischen den beiden Stirnflächen 13, 14
der beiden Polschuhe 10, 11 des Elektromagneten 12 angeordnete Per
manentmagnet 17 ist so polarisiert, daß sein Nord- und Südpol an je
weils eine Stirnfläche 13, 14 angrenzt. Der energetisch günstigste
Zustand ist gegeben, wenn das Magnetfeld 23 des Permanentmagneten 17
vollständig in dem magnetischen Kreis, bestehend aus Permanentmagnet
17 und den beiden Polschuhen 10, 11 geführt wird. Ein Streufeld im
äußeren Luftspalt 19 ist vernachlässigbar gering. Auf den Anker 18
wirkt deshalb keine Kraft. Die in Fig. 1 eingezeichnete Feldorien
tierung kann willkürlich gewählt werden.
Dieser Feldverlauf bleibt so lange erhalten, bis der Elektromagnet
12 eingeschaltet wird. Die Anschlüsse 20 der Wicklung 16 des Elek
tromagneten 12 werden mit dem Schalter 21 an die Energiequelle 22
geschaltet. Die Energiequelle 22 muß einen Gleichstrom im Elektro
magneten 12 hervorrufen, der ein Feld 24 des Elektromagneten 12 zur
Folge hat, das entgegen dem Feld 23 des Permanentmagneten 17 gerich
tet ist. Das in den Polschuhen 10, 11 ansteigende magnetische Feld
24 des Elektromagneten 12 hat zur Folge, daß das Feld 23 des Perma
nentmagneten 17 in den äußeren Luftspalt 19 verdrängt wird. Auch das
magnetische Feld 24 des Elektromagneten 12 wird aus energetischen
Gründen in den äußeren Luftspalt 19 abgedrängt. Das im äußeren Luft
spalt 19 resultierende Magnetfeld durchdringt auch den beweglichen
Anker 18, auf den daraufhin eine Anzugskraft wirkt. Der Anker 18
wird solange angezogen, bis der äußere Luftspalt 19 einen Minimal
wert aufweist. Das kraftverursachende Magnetfeld setzt sich zusammen
aus dem Magnetfeld 24 des Elektromagneten 12 und das, nunmehr im
Anker 18 verlaufende, Magnetfeld 23 des Permanentmagneten 17. Die
geometrischen Abmessungen des Ankers 18 sind zweckmäßigerweise so
bemessen, daß im angezogenen Zustand der Permanentmagnet 17 und ein
bestimmter Teil der beiden Polschuhe 10, 11 überdeckt sind. Die
gemeinsame Fläche des Ankers 18 mit jeweils den Polschuhen 10, 11
sollte keine Querschnittsverengung für das magnetische Feld dar
stellen, um Sättigungseffekte zu vermeiden.
Nachdem der Schalter 21 zum Ausschalten des Elektromagneten 12 ge
öffnet wird, beginnt der Abbau des Magnetfeldes 24 des Elektromag
neten 12. Der Abbauvorgang wird beaufschlagt durch das entgegen
wirkende Magnetfeld 23 des Permanentmagneten 17. Ein schneller Mag
netfeldabbau hat zur Folge, daß die auf den Anker 18 ausgeübte Kraft
ebenfalls rasch nachläßt. Eine rückstellende Kraft, die beispiels
weise von einer Rückstellfeder aufgebracht wird, bewegt den Anker 18
in seine in Fig. 1 gezeigten Ausgangsposition zurück.
Der Permanentmagnet 17 unterstützt im Einschaltvorgang des Elektro
magneten 12 den Kraftaufbau durch sein zusätzliches Magnetfeld 23
und im Ausschaltvorgang den Abbau des Magnetfeldes 24 des Elektro
magneten 12. Mit der erfindungsgemäßen elektromagnetischen Schalt
vorrichtung werden demzufolge kürzere Schaltzeiten als bisher er
reicht.
Kurze Schaltzeiten sind beispielsweise wichtig bei elektromagnetisch
betätigten Kraftstoffeinspritzventilen für Brennkraftmaschinen. Ein
präzises Festlegen des Kraftstoffeinspritzbeginns und der Kraft
stoffeinspritzdauer ermöglichen eine Reduzierung des Kraftstoff
verbrauchs und reduzieren gleichzeitig die entstehende Abgasemis
sion. Der Anker 18 betätigt beispielsweise über ein nicht darge
stelltes mechanisches Verbindungselement das Kraftstoffein
spritzventil. Vorzugsweise wird jedoch der Anker 18 selbst als Ven
tilteller ausgebildet, um geringstmögliche Massen zu erhalten. Die
erfindungsgemäße Schaltvorrichtung läßt sich in bekannten rotations
symetrischen Ventilen verwenden, wobei der Permanentmagnet 17 als
Ringmagnet ausgebildet ist.
Der Permanentmagnet 17 trägt zu einer Reduzierung des elektrischen
Ansteueraufwandes für den Elektromagneten 12 bei, da die vom Elek
tromagneten 12 geforderte Kraft reduziert werden kann. Eine Redu
zierung des Ansteueraufwandes wirkt sich kostengünstig aus, weil in
praktischen Aufbauten der Schalter 21 als elektronisches Schalt
element ausgeführt ist.
Claims (4)
1. Elektromagnetische Schaltvorrichtung zum Erzeugen schneller
Schaltvorgänge, mit wenigstens einem Magnetkreis, bestehend aus
einem Elektromagneten, dessen Polschuhe derart zusammengeführt sind,
daß die Stirnflächen der beiden Polschuhe einen inneren Luftspalt
begrenzen, und mit wenigstens einem in einem äußeren Luftspalt be
weglichen Anker, der dem inneren Luftspalt benachbart angeordnet ist
und der mit dem Magnetkreis magnetisch zusammenwirkt, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Bereich des inneren Luftspaltes (15) zwischen
den Stirnflächen (13, 14) der Polschuhe (10, 11) ein Permanentmagnet
(17) vorgesehen ist, dessen Nord- und Südpol an jeweils eine Stirn
fläche (13, 14) angrenzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anker (18) so bemessen ist, daß er in dem Betriebszustand, in wel
chem der Anker (18) vom Magnetkreis angezogen ist, den Permanent
magneten (17) und die beiden Polschuhe (10, 11) wenigstens teilweise
überdeckt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Ver
wendung als Teil eines elektromagnetisch betätigbaren Ventiles.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch die Ver
wendung als Teil eines elektromagnetisch betätigbaren Kraftstoff
einspritzventiles für eine Brennkraftmaschine.
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |