DE3615524A1 - Lager- und transporteinrichtung fuer verkorkte weinflaschen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lager- und Transportein­ richtung für verkorkte Weinflaschen, in der mehrere Flaschen zu einer vorzugsweise tragfähigen Einheit, insbesondere in einer einseitig offenen Kiste zusammen­ gefaßt sind, mit an Umfangsflächen der Flaschen an­ greifenden Halteeinrichtungen und mit einem ggf. gelochten Boden oder dgl. Stützeinrichtung.

Weintrinker und Weinabfüller bevorzugen vielfach, vor allem für hochwertigere Weine, einen aus gewachsenem Naturkork gebildeten Flaschenverschluß in Form des üblichen Korkens. Dieser ist stets feucht zu halten. Deshalb werden Weinflaschen seit Jahrhunderten liegend gelagert.

Im Zuge der Rationalisierung von Abfüllung, Transport und Lagerung sind insbesondere aus Kunststoff gefertigte genormte Kisten geschaffen worden, in die die Weinflaschen stehend, zumeist von Füllanlagen automatisch abgestellt werden. Für Weinflaschen mit Schraubverschlüssen oder sonstigen dichten Verschlüssen mag das annehmbar sein. Bei längerer stehender Lagerung trocknen jedoch die Korken aus. Es gelangt Sauerstoff in die Flasche, der Wein oxidiert. Wenn der Käufer die Flasche wieder liegend lagern will, läuft zumindest ein Teil des Inhaltes aus. Bei Verpackung in geschlossenen Pappkartons hat man diese schon auf dem Kopf stehend oder liegend ge­ lagert. Für die sonstigen Weinflaschen, die entsprechend den Pallettmaßen zu lagern sind und die in einseitig offenen Kisten transportiert und gelagert werden sowie für sonstige Lagerungen, insbesondere bei der Präsentation zum Verkauf, werden bisher auch die verkorkten Flaschen stehend gelagert mit den vorgenannten Mängeln, weil keine geeigneten Stütz- und Transporteinrichtungen für die Lagerung bei benetztem Korken bekannt sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lager- und Transporteinrichtungen mit den Eingangs genannten Merkmalen derart auszugestalten, daß der Kork auch bei stehender Lagerung der Flaschen stets benetzt ist und daß die Flaschen trotzdem aus der Lager- und Transporteinrichtung selbst bei Bewegungen und Verladungen nicht herausfallen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß in einem Abstand vom Boden, der der Länge der sich verjüngenden Halsteile genormter Flaschen angepaßt ist, die Halteeinrichtungen mit Diagonalabständen vorgesehen sind, die geringer sind als die Schaftdurchmesser der zugehörigen genormten Weinflaschen, derart, daß die Weinflaschen mit nach unten gerichteten Hälsen in die Halteeinrichtungen sich an diesen abstützend steckbar sind.

Es wird also eine Lager- und Transporteinrichtung, ins­ besondere eine Kiste geschaffen, in der die Flaschen nun­ mehr mit dem Korken nach unten hängend gelagert werden können. Auf dem kleinen Durchmesser des Flaschenkopfes kann man sie nicht am Boden abstützen, weil dann die Ge­ fahr der Verletzung des empfindlichen Bereiches bestünde; denn dort ist die Aufstandsfläche wesentlich kleiner als am Flaschenboden und somit würden größere spezifische Belastungen auftreten. Gemäß der Erfindung kann man die Flaschen nun etwas schwebend abstützen. Das erreicht man durch geeignete Dimensionierung der Halteeinrichtungen, wie es vorstehend und im Anspruch 1 angegeben ist, indem nämlich die Halteeinrichtungen, nicht wie bei üblichen Kisten zwischen den als Trennwänden ausgebildeten Halte­ einrichtungen Öffnungen haben, die den Schaftdurchmessern entsprechen, sondern, daß man die Öffnungsdurchmesser kleiner macht, so daß sich die Flaschen mit den Hälsen an ihren Rändern abstützen. Nunmehr sind die Flaschen von oben einsetzbar und trotzdem sind die Korken stets benetzt, bleiben dicht und der Sauerstoffzutritt zum Wein ist mit Sicherheit verringert.

Die Halteeinrichtungen können in den Kisten fest vorge­ sehen sein. Die Kisten können dann die üblichen Normmaße mit Stapeleinrichtungen und dgl. aufweisen oder auch zu Präsentationszwecken in anderen Höhen gestaltet werden oder mehrteilig ausgebildet sein. Da es jedoch große Mengen von entsprechenden Weinkisten, vorzugsweise aus spritz­ gegossenem Kunststoff gibt und diese zumindest für den Leerguttransport auch günstiger sind und vor allem für die Schraubverschlußflaschen auf jeden Fall auch weiter­ hin gebraucht werden, sieht eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung vor, daß die Halteeinrichtungen von einer Platte gebildet sind, die auf die üblichen Trenn­ stege genormter Weinkisten auflegbar ist. Eine solche Platte ist einfach und preiswert herstellbar und bietet die ge­ wünschte Abstützung mit den Hälsen und Korken nach unten, läßt es jedoch andererseits zu, die Platte einfach wegzu­ nehmen und die Flaschen wiederum, vor allem für den Rück­ transport, mit den Hälsen nach oben zwischen die Trennstege einzustecken. So werden keine ganz neuen Weinkisten be­ notigt, sondern nur die Einlegeplatten. Dabei können die Öffnungen den jeweiligen Festigkeits- und Herstellungs­ bedingungen gemäß die verschiedensten Formen aufweisen, wenn nur die nötigen Abstützpunkte mit den entsprechenden Abmessungen vorgesehen sind. Eine besonders einfache Ausführungsform sieht kreisrunde Öffnungen für die Hälse der Weinflaschen vor.

Die Innenabmessungen üblicher Weinkisten sind so gewählt, daß die üblichen Literflaschen nahezu den gesamten Horizontal­ querschnitt sich fast berührend ausfüllen. Dazu sind die Trenn­ stege sehr dünnwandig ausgebildet. Folglich werden Literflaschen und dickbauchige Weinflaschen, wie die üblichen Rotwein- und Burgunderflaschen, sich ohne weitere Hilfsmaßnahmen gegen­ seitig abstützend von einfachen Lochplatten aufgenommen werden können. Will man jedoch in den genormten Kisten mit größerem Abstand untereinander die schlankeren Weiß­ weinflaschen oder sonstige schlankere Flaschen hängend lagern, so ist dafür Sorge zu tragen, daß die Flaschen im Halsbereich gegen seitliches Abkippen abgestützt werden. Das kann man beispielsweise durch eine zusätzliche in einer zweiten Ebene angreifende Abstützeinrichtung machen. Eine besonders einfache Ausführungsform sieht an den Halteeinrichtungen Kragen vor, die der Halsform und der Halsgröße entsprechen und so im unmittelbaren Anschluß an die Öffnung der Halteeinrichtung eine Abstützung gegen seitliches Abkippen schaffen. Weitere Ausgestaltungen, Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus dem nachfolgenden anhand der Zeichnungen abgehandelten Beschreibungsteil.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 Die Schrägansicht einer teilweise aufge­ brochenen einseitig offenen Weinkiste mit einge­ legten Halteplatte und Flaschen, deren Hälse nach unten gerichtet sind;

Fig. 2 einen Teilvertikalschnitt durch die Kiste nach Fig. 1;

Fig. 3 einen Teilvertikalschnitt eines zweiten Ausführungsbeispieles, bei dem Kragen für das Halten der Flaschen vorgesehen sind.

Die Lager- und Transporteinrichtung 10 nach den Fig. 1 und 2 besteht aus einer üblichen Kiste 11, die aus Kunststoff im Spritzgußverfahren hergestellt ist, in ihren Seitenberei­ chen Öffnungen 12 aufweist, deren Eckstreben 13 bis zu den oberen Griff- und Stapelleisten 14 reichen und die einen Boden 15 besitzt, der aus Stegen 18 mit dazwischen gebildeten Öffnungen 17 geformt ist. Vertikal aufragende Trennstege 18 begrenzen Einsatzöffnungen 19 für Flaschen, wobei der Innenabstand 20 der Aufnahmeöffnungen 19 dem Durchmesser 21 der Schäfte 22 von Weinflaschen 23 ent­ spricht. Diese haben konische Hälse 24 und einen oben eingetriebenen Korken 25. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die Schäfte 22 genau in die Öffnungen 19 mit geringem Spiel passen und die Trennwände 18 sehr dünn gehalten sind, so daß die genormten Literflaschen kompakt gepackt eingesteckt werden können. Hier ist die Anordnung nun so gewählt, daß beim Ausführungs­ beispiel der Fig. 1 und 2 die üblichen Literflaschen oder dickbauchige Rotweinflaschen, Burgunderwein­ flaschen und dgl. verwendet werden. In Fig. 1 ist der Abstand der Flaschen etwas übertrieben groß ge­ zeichnet, um sie in der Perspektive etwas deutlicher veranschaulichen zu können.

Damit die oberen Enden 27 der Flaschen 23 mit Abstand 28 über dem Boden 17 schwebend gehalten werden können, ist eine Halteplatte 30 vorgesehen. Diese ist einfach auf die oberen Ränder 31 der Trennstege 18 aufgelegt. Sie hat kreisrunde Löcher 32 in Zahl und Anordnung wie die Aufnahmeöffnungen 19. Dabei sind die Durchmesser 33 kleiner als die Durchmesser 21 der Schäfte der einzusteckenden Flaschen. Die Durchmesser 33 der Öffnungen 32 sind so bemessen, daß sich unter Berücksichtigung des Abstandes 35 der Halteplatte 30 vom Boden 15 eine Lagerung derart ergibt, daß die Standflächen 29 der Flaschen 23 unter der Oberkante 36 der Seitenwände 37 der Kiste 11 bzw. der Griffleisten 14 in gewohnter Weise liegen. Die genauen Abmessungen richten sich nach den jeweils verwendeten Flaschen. Versuche haben gezeigt, daß die Höhe der üblichen Trennstege 18 gerade so ausgeführt ist, daß mit einer einfachen, wenige mm starken Halteplatte 30 aus Sperr­ holz, Kunststoff oder dgl. die gewünschte Lagerung er­ zielt werden kann. Der Abstand 35 der Halteplatte 30 bzw. sonstigen Halteeinrichtungen vom Boden 15 der Kiste oder sonstiger Lager- und Transporteinrichtungen ist auf die Größe der Flaschen, insbesondere auf die Länge 39 der konischen Hälse 24 der Weinflaschen 23 geeignet abzu­ stimmen, so daß die oberen Enden oder oberen Stirnflächen 27 der Weinflaschen in einem Abstand 28 vom Boden 15 der Kiste 11 dann verbleiben, wenn der dem Schaft 22 benach­ barte Teil des konischen Halses 24 sich an der Halte­ platte 30 oder dgl. abstützt. Die üblich genormt ge­ stalteten Kisten lassen das gerade zu.

Dabei brauchen die Löcher 32 nicht kreisrund zu sein, sondern können auch verschiedene Formen mit Stütznasen oder dgl. aufweisen. Die kreisrunde Form ist jedoch einfach herzustellen und stützt sicher auf größtmöglicher Fläche. Im Schaftbereich stützen sich die Flaschen gegenseitig ab und können nur geringfügig zur Seite ausweichen, was jedoch keine Beeinträchtigung bei Lagerung und Transport bietet. Die in dieser Weise nach unten gerichtet gelagerten Hälse 24 führen dazu, daß die Korken 25 stets vom Wein benetzt sind, nicht austrocknen und folglich dicht bleiben. So ist mit ganz einfachen Hilfsmitteln, nämlich einer einfachen Ein­ legeplatte mit Löchern, eine Möglichkeit zur lang­ fristigen dichten Stehlagerung von verkorkten Wein­ flaschen geschaffen worden.

Da es in der Weinlagerung und beim Weintransport nur eine genormte Kistengröße gibt, die auf die genormten Paletten und die Stapelmöglichkeiten abgestimmt ist, wird man auch Flaschen mit kleinerem Schaftdurchmesser, beispielsweise schlanke Weißweinflaschen in den an sich für Literflaschen dimensionierten Kisten Kopf nach unten stehend lagern müssen, wenn man rationell arbeiten will. Dann kann es auftreten, daß die Flaschen seitlich zu sehr ausweichen.

Deshalb sieht das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 an der Halteplatte 301 für jede Flasche bzw. ihre Öffnung einen Kragen 302 vor. Dieser hat eine Länge 303, die wenige cm, beispielsweise etwa 5 cm, beträgt. In seiner Größe und Neigung ist er an die Neigung 303 des Halses 240 der dünneren Weinflasche gepaßt. Anstelle eines geschlossen umlaufenden Kragens kann dieser auch aus unterbrochenen Stegen und/oder Rippen mit geeigne­ ten Stützmöglichhkeiten gebildet sein.

So können auch dünnere Weinflaschen schüttel- und anstoßfrei stehend gelagert werden. Wünscht man andere Flaschenformen zu lagern, so kann man die Öffnungen und die zugehörenden Kragen in der ent­ sprechenden Form gestalten.

Wenn man nicht die üblichen vorhandenen Kisten ver­ wenden will, so kann man auch spezielle Kisten schaffen, bei denen die Abstützungen in geeigneter Weise einge­ formt sind. Dann kann man auf die Trennwände 18 oder einen Teil derselben verzichten und kann die Halte­ platte 30 entsprechend in der in Frage kommenden Höhen­ lage gleich einformen. Um die stehenden Flaschen besser präsentieren zu können, kann man den oberen Teil des Kastens weglassen oder abnehmbar gestalten oder einen zusätzlichen Hilfskasten vorsehen. Wünscht man eine günstige Präsentation, so kann man diese Kisten in ent­ sprechend gestaltete Halterungen in Regale setzen. Auch besteht die Möglichkeit die Etiketten auf die Flaschen in der vom Üblichen abweichenden umgekehrten Anordnung anzubringen oder zwei Etiketten mit entgegen­ gesetzter Anordnung vorzusehen, damit man die Etiketten auch in der Kopfstandlage einwandfrei lesen kann. So ist eine günstige und für den Weinkonsum und die Qualitätserhaltung förderliche Gestaltung mit einfachen Mitteln geschaffen.

Zusammengefaßt kann die Erfindung auch wie folgt be­ schrieben werden:

Die Lager- und Transporteinrichtung (10) besteht aus einer üblichen Kiste (11) für Weinflaschen (23), so daß diese mit ihren Hälsen (24) und dem Korken (25) nach unten gerichtet abgestützt werden können. Dazu ist auf die Oberkanten der Trennstege (18) eine Halte­ platte (30) aufgelegt, die Öffnungen (32) aufweist, deren Durchmesser geringer ist als der Durchmesser (21) der Schäfte (22) der Weinflaschen (23). So können die Flaschen stehen und mit benetzten Korken auch in nach oben offenen Kisten gelagert und transportiert werden.

• Bezugszeichenliste  10 Lager- und Transporteinrichtung
   11 Kiste
   12 Öffnung
   13 Eckstrebe
   14 Griff- und Stapelleiste
   15 Boden
   16 Steg
   17 Öffnung
   18 Trennsteg
   19 Einsatzöffnung/Aufnahmeöffnung
   20 Innenabstand
   21 Durchmesser von 22
   22 Schaft von 23
   23 Weinflasche
   24 konischer Hals
   25 Korken
   27 oberes Ende von 23
   28 Abstand
   29 Standfläche
   30 Halteplatte
   31 oberer Rand
   32 Loch
   33 Durchmesser
   35 Abstand
   36 Oberkante
   37 Seitenwand
   39 Länge
  230 Weinflasche
  240 Hals
  301 Halteplatte
  302 Kragen
  303 Länge

Claims (5)

1. Lager- und Transporteinrichtung (10) für verkorkte Weinflaschen (23, 230), in der mehrere Flaschen zu einer vorzugsweise tragfähigen Einheit, insbesondere in einer einseitig offenen Kiste zusammengefaßt sind, mit an Umfangsflächen der Flaschen (23, 230) an­ greifenden Halteeinrichtungen (18, 30, 301, 302) und mit einem ggf. gelochten Boden (15) oder dgl. Stützeinrichtung dadurch gekennzeichnet, daß in einem Abstand (38) vom Boden (15), der der Länge (34) der sich verjüngenden Halsteile (24) genormter Flaschen (23, 230) angepaßt ist, die Halte­ einrichtungen (30, 32) mit Diagonalabständen (33) vorgesehen sind, die geringer sind als die Schaft­ durchmesser (21) der zugehörigen genormten Wein­ flaschen (23, 230), derart, daß die Weinflaschen (23, 230) mit nach unten gerichteten Hälsen (24, 240) in die Halteeinrichtungen (30, 301, 302) sich an diesen abstützend steckbar sind.

2. Lager- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtungen (30, 301, 302) in den Kisten (11) fest vorgesehen sind.

3. Lager- und Transporteinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtungen von einer Halteplatte (30, 301) gebildet sind, die auf die üblichen Trennstege (18) genormter Weinlager- und -Transportkisten (11) auf­ gelegt sind.

4. Lager- und Transporteinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (32) der Halteeinrichtungen Kreis­ form aufweisen.

5. Lager- und Transporteinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Halteeinrichtungen (301) der Form und Größe der Flaschenhälse (240) entsprechende Kragen (302) angeformt sind.