DE3614927A1 - Verstellbarer rueckblickspiegel, insbesondere fahrzeug-aussenspiegel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen verstellbaren Rückblickspiegel gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus DE-GM 75 03 867 ist ein verstellbarer Außenrückspiegel für Kraftfahrzeuge bekannt, der ein in einer Halterung um eine Schwenkachse verstellbares, das Spiegelglas in einer Fassung aufnehmendes Spiegelgehäuse besitzt. Im Spiegelgehäuse be­ findet sich ein elektrischer Verstellmotor, um das Gehäuse bezüglich der Spiegelhalterung zu verstellen. Da bei einem Verstellvorgang das gesamte Spiegelgehäuse einschließlich starr darin befestigtem Spiegelglas relativ zur Spiegel­ halterung bewegt werden muß, ist der Verstellmechanismus vergleichsweise stabil und mithin vergleichsweise schwer­ gewichtig und aufwendig ausgeführt. Aufgrund des hohen Eigen­ gewichts des Spiegels ergibt sich bei einem Betrieb des Fahr­ zeugs eine große Neigung zum Vibrieren. Der Spiegel läßt sich nur um eine einzige Schwenkachse verstellen.

Ein anderer verstellbarer Außenspiegel nach Art des vorge­ nannten Spiegels (Spiegelglas starr im Gehäuse, Gehäuse beweglich am Spiegelhalter) ist als sog. Vitaloni-Spiegel be­ kannt. Der Spiegel läßt sich sowohl horizontal als auch vertikal verstellen und sieht ein Spiegelgehäuse vor, wel­ ches mittels einer Einpunktbefestigung am Spiegelhalter an­ gebracht ist. Neben dem hohen Eigengewicht neigt auch die­ ser Spiegel vergleichsweise stark zum Vibrieren. Durch die bei der Verstellung sich ergebende jeweilige Gehäuseposi­ tion relativ zum Spiegelhalter und zum Fahrzeug selber läßt sich keine aerodynamisch optimale Spiegelgehäuseform und -position definieren. Durch die konstruktive Gestaltung von Freiräumen im Gehäuse für die Bewegung des Spiegelarms relativ zum Gehäuse bei der Verstellung ergibt sich eine unvermeidbare Geräuschentwicklung.

Die Nachteile der vorstehend abgehandelten Spiegel werden vermieden bei dem Oberbegriff zugrundeliegenden verstellba­ ren Rückblickspiegel, bei denen grundsätzlich das Gehäuse fest am Spiegelhalter und das Spiegelglas verstellbar im Gehäuse angebracht ist (vgl. DE-GM 76 37 918; DE-GM 77 05 257; ferner:"HOHE-Spiegel"). Bei diesen bekannten Spiegel be­ wegt sich das Spiegelglas bei einem Verstellvorgang rela­ tiv zum Gehäuse, dessen Rand allerdings so weit vorstehen muß, daß die EG-Vorschrift 205/85 erfüllt wird. Durch den überstehenden Gehäuserand ergibt sich jedoch eine verklei­ nerte nutzbare Spiegelglasfläche. Zwischen Spiegelglas und Gehäuserand ist wegen der Beweglichkeit konstruktiv ein Freiraum vorgesehen. Dadurch können Feuchtigkeit und Schmutz in das Gehäuseinnere eindringen und Kabelsteckverbindungen korrodieren. Zwar ist aus der Europäischen Patentanmeldung 01 14 130 die Verwendung eines Faltenbalgs zwischen Spiegel­ glas und Gehäuse bekannt, um ein Eindringen von Feuchtig­ keit und Schmutz in das Gehäuseinnere zu vermeiden. Der Faltenbalg schafft aber wiederum eine aerodynamisch ungün­ stige Form und neigt seinerseits zum Verschmutzen.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verstellbaren Rückblickspiegels der eingangs genannten Art, der bei ein­ fachem Aufbau die vorstehend aufgezeigten Nachteile und vor allem eine Verkleinerung der genutzten Spiegelglasflä­ che vermeidet.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Mittel. Insbesondere ist das grundsätzlich relativ zum Spiegelgehäuse bewegliche Spiegel­ glas bündig von einem nach hinten sich erstreckenden festen Rahmenteil eingefaßt, das mit seinem äußeren seitlichen Um­ fangsrand zumindest teilweise am inneren seitlichen Umfangs­ rand des hinteren Spiegelgehäuses verschieblich eingreift. Das Spiegelglas ist mithin nicht innerhalb eines beabstande­ ten Spiegelgehäuserandes angeordnet, so daß im Gegensatz zu heute handelsüblichen Spiegel ein uneingeschränktes Sicht­ feld in allen Positionen des horizontalen und vertikalen Verstellbereichs gegeben ist. Die bündige Anordnung des vorgelagerten Spiegelglases führt nicht nur zu einer ver­ ringerten Eigenverschmutzung, sondern trägt auch wesentlich für eine geringe Windgeräuschentwicklung bei. Da das Rah­ menteil des Spiegelglases aus einem festen Material gebil­ det ist und mit seinem seitlichen Rand direkt mit dem ei­ gentlichen Spiegelgehäuse in Berührung steht, ergibt sich als besonderer Vorteil der Erfindung eine nur unwesentliche Vibration des Spiegelglases, neben einer guten Abdichtung des Gehäuseinneren.

Zwar ist aus der Europäischen Patentanmeldung mit der Ver­ öffentlichungs-Nr. 99 216 und aus DE-GM 77 05 257 grundsätz­ lich ein Rahmenteil als Fassung für ein Spiegelglas bekannt. Dieses Rahmenteil ist jedoch aus einem nachgiebigen Material gebildet, so daß eine Vibrationsminderung nur begrenzt mög­ lich ist. Zudem ist das bekannte Spiegelglas nicht bündig im Rahmenteil an vorderster Stelle des Spiegels eingefaßt, so daß diese bekannten Spiegel ihre Spiegelfläche nicht op­ timal ausnutzen und im übrigen auch leichter verschmutzen.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß in allen Positionen des horizontalen und vertikalen Ver­ stellbereichs des Spiegelglases eine Überlappung zwischen dem seitlichen Umfangsrand des Spiegelgehäuses gegeben ist.

Der seitliche Umfangsrand des Rahmenteils ist vorzugsweise geschlossen und allenfalls mit einem Montagedurchbruch zur Befestigung des Spiegelglases an der Verstelleinrichtung versehen. Ein besonders einfacher kompakter Aufbau mit großem Verstellbereich eines Spiegels ergibt sich, wenn der seitliche Umfangsrand des Spiegelrahmenteils im Längs­ schnitt zumindest teilweise gewölbt ist und insbesondere auch der seitliche Umfangsrand des Spiegelgehäuses im Längsschnitt zumindest teilweise gewölbt ist, wobei sich die Wölbungsradien des Gehäuses bzw. des Rahmenteils im Über­ lappungsbereich in etwa entsprechen. Eine derartige Wöl­ bung ist insbesondere bei einem Außenspiegel von Vorteil, der in Draufsicht in etwa Rechteckform besitzt und in ei­ ner Hochkantbauweise am Fahrzeug außenseitig angebracht ist.

Durch die Erfindung wird mithin auf einfache konstruktive und fertigungstechnisch günstige Weise der eingangs genann­ te Stand der Technik in Richtung von dessen Nachteilen ver­ bessert. Insbesondere wird die Spiegelglasfläche in allen Positionen des horizontalen und vertikalen Verstellbereichs voll ausgenutzt. Durch das abgedichtete Gehäuseinnere wird ein Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in dieses ver­ mindert. Gleichzeitig wirkt das am Spiegelglas befestigte Rahmenteil aufgrund seiner Reibung an der Gehäuseinnenwand vibrationsmindernd. Durch das am Spiegelhalter starr befe­ stigte Gehäuse kann eine im Hinblick auf Aerodynamik, ge­ ringe Geräuschentwicklung und verminderte Verschmutzung optimale Stellung und Form des Gehäuses festgelegt werden.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungs­ beispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

Fig. 1 in schematischer Seitenansicht eines Fahrzeugs einen verstellbaren Außenspiegel,

Fig. 2 den Außenspiegel nach Fig. 1 in schematischer Draufsicht, d.h. in Fahrtrichtung des Fahrzeugs,

Fig. 3 den Außenspiegel der Fig. 1 in einer schematischen Längsschnittansicht mit oberer Luftführungseinrich­ tung, und

Fig. 4 den Außenspiegel in einem schematischen Schnitt längs der Linie I-I der Fig. 2.

Gemäß Zeichnung ist ein Fahrzeug-Außenspiegel (1) in einer Hochstellung gemäß den Fig. 1 und 2 an der Außenkontur (12) eines Kraftfahrzeugs vorgesehen.

Der Fahrzeug-Außenspiegel (1) umfaßt einen stangenartigen Spiegelhalter (2) mit einem daran befestigten Spiegelgehäuse (3) in einer Mehrpunktbefestigung (11). Im feststehenden Spiegelgehäuse (3), welches einen geschlossenen hinteren Boden (15) mit einem nach vorne sich erstreckenden seit­ lichen Umfangsrand (7) besitzt, ist an einer Befestigungs­ stelle (A) eine lediglich schematisch angedeutete Verstellein­ richtung (9) für ein verstellbares Spiegelglas (4) vorgese­ hen, das im Betrieb über einen vergleichsweise großen Verstellbereich horizontal und vertikal verstellt werden kann.

Das Spiegelglas (4) ist bündig von einem nach hinten sich erstreckenden Rahmenteil (5) aus einem festen Material eingefaßt, wobei das feste Rahmenteil (5) mit seinem äuße­ ren seitlichen Umfangsrand (6) zumindest teilweise am inne­ ren seitlichen Umfangsrand (7) des hinteren Spiegelgehäuses (3) eingreift, und zwar in einer verschieblichen Weise. Der Eingriff ist dergestalt, daß aufgrund der vorhandenen Reibung zwischen den Umfangsrändern (6 und 7) ein Gegenhalt für den verstellbaren Spiegelteil eingerichtet wird, um Vibrationen im Betrieb zu minimieren. Gleichzeitig gestattet der Reib­ eingriff bei Betätigung der Verstelleinrichtung (9) eine Relativverschiebung der Umfangsränder (6 und 7). Im hori­ zontalen oberen und unteren Überlappungsbereich (13) gemäß Fig. 3 sind die Umfangsränder (6 und 7) des Rahmenteils (5) bzw. Spiegelgehäuses (3) gewölbt, wobei der Wölbungsradius (R 1) des Umfangsrandes (6) des Rahmenteils (5) in etwa dem Wölbungsradius (R ₂) des Umfangsrandes (7) des Spiegelgehäu­ ses (3) entspricht. Auch im restlichen Umfangsbereich der Überlappung des Rahmenteils (5) mit dem Spiegelgehäuse (3) gemäß Fig. 4 kann eine Wölbung vorgesehen sein, auch wenn in Fig. 4 eine andere Ausführungsvariante gezeigt ist.

Das Rahmenteil (5) ist rundum geschlossen, kann aber eine Stelle für einen Montagedurchbruch (8) aufweisen, der not­ wendig sein kann, um das Spiegelglas (4) auf der Verstell­ einrichtung (9) bei der Montage zu befestigen. Der Radius (R ₂) der Gehäusewand ist so ausgelegt, daß eine permanente Reibung zwischen Spiegelglas-Rahmenteil und Spiegelgehäuse­ wand vorhanden ist. Die Befestigung des Rahmenteils (5) an der Spiegelfläche ist so ausgelegt, daß das Rahmenteil (5) das Spiegelglas (4) bündig so umgreift, daß der erforder­ liche Mindestradius gemäß EG-Vorschrift 205/85 eingehalten wird.

Alle in der Beschreibung erwähnten und/oder in der Zeich­ nung dargestellten neuen Merkmale für sich oder in sinn­ voller Kombination sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.

Claims (5)

1. Verstellbarer Rückblickspiegel, insbesondere Fahrzeug- Außenspiegel (1), mit fest am Spiegelhalter (2) be­ festigtem Spiegelgehäuse (3) und relativ zum Spiegel­ gehäuse (3) verstellbarem Spiegelglas (4), dadurch gekennzeichnet, daß das Spiegelglas (4) bündig von einem nach hinten sich erstreckenden festen Rahmen­ teil (5) eingefaßt ist, das mit seinem äußeren seit­ lichen Umfangsrand (6) zumindest teilweise am inneren seitlichen Umfangsrand (7) des hinteren Spiegelgehäuses (3) verschieblich eingreift.

2. Rückblickspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in allen Positionen des horizontalen und vertikalen Verstellbereichs des Spiegelglases (4) eine Überlappung (13) zwischen seitlichem Umfangsrand (6) des Rahmenteils (5) und seitlichem Umfangsrand (7) des Spiegelgehäuses (3) gegeben ist.

3. Rückblickspiegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der seitliche Umfangsrand (6) des Rahmen­ teils (5) geschlossen ist und allenfalls einen Montage­ durchbruch (8) zur Befestigung des Spiegelglases (4) an der Verstelleinrichtung (9) aufweist.

4. Rückblickspiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­ durch gekennzeichnet, daß der seitliche Umfangsrand (6) des Rahmenteils (5) im Längsschnitt zumindest teilweise gewölbt ist.

5. Rückblickspiegel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß auch der seitliche Umfangsrand (7) des Spiegelgehäu­ ses (3) im Längsschnitt zumindest teilweise gewölbt ist und die Wölbungsradien (R ₁ und R ₂) des Spiegelgehäuses (3) bzw. Rahmenteils (5) im Überlappungsbereich in et­ wa entsprechen (Fig. 3).