DE3613672A1

DE3613672A1 - Verfahren zur abtrennung von tonen aus salzen

Info

Publication number: DE3613672A1
Application number: DE19863613672
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Dr Unkelbach; Gerhard Schmitz; Wolfgang Ziemke; Hans-Dieter Dr Wasmuth; Thomas Dr Dr Fleischer
Original assignee: Kloeckner Humboldt Deutz AG; K+S AG
Current assignee: UNKELBACH, KARL-HEINZ, DR., 50996 KOELN, DE KALI U
Priority date: 1986-01-28
Filing date: 1986-04-23
Publication date: 1987-10-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung von Tonen aus Salzen, insbesondere aus Stein und Kali-Rohsalzen.

Viele Rohsalze enthalten als Verunreinigungen Tone, die bei der Weiterverarbeitung zu Endkonzentraten oder Zwischenprodukten für die anschließenden chemischen Prozesse sehr störend sind, insbesondere dann, wenn die Weiterverarbeitung auf nassem Wege erfolgt. Diese Tone bestehen im wesentlichen aus Montmorillonit, einem hellgrauen, wasserhaltigen Calzium-Natrium-Magnesium- Eisen-Silikat und Chlorit, einem dunkelgrauen, wasserhaltigen Magnesium-Eisen-Aluminiumsilikat. Diese Tonminerale haben schwach magnetische Eigenschaften.

Wie praktische Versuche gezeigt haben, konnte bisher auf einem Magnetscheider mit Permanent-Magneten keinerlei magnetische Anziehung auf den in den Salzen enthaltenen Ton festgestellt werden. Der Ton ließ sich daher in einem mit Permanent-Magneten ausgerüsteten Magnetscheider nicht von den Salzen trennen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, das eine magnetische Abtrennung von Tonen aus Salzen, insbesondere aus Stein- und Kali-Rohsalzen in einfacher und wirtschaftlicher Weise ermöglicht.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Abtrennung der Tone von den Salzen in trockenem Zustand in einem Starkfeld-Magnetscheider erfolgt. Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß sich der Ton von den Salzen sehr gut trennen läßt, wenn die Trennung gemäß der Erfindung auf einem Starkfeld-Magnetscheider erfolgt. Als besonders vorteilhaft hat es sich in der Praxis herausgestellt, wenn die Abtrennung der Tone in einem Trommelmagnetscheider bei hoher Feldstärke vorgenommen wird.

Eine besonders gute Abtrennung von Tonen aus Salzen kann, wie die Praxis ferner gezeigt hat, in einem Trommelmagnetscheider mit supraleitendem Magnetsystem insbesondere dann erreicht werden, wenn vor der Abtrennung der Tone ein entsprechender Aufschluß durch Zerkleinerung und Klassierung des Ton-Salzgemisches erfolgt, und die Abtrennung der Tone im Trommelmagnetscheider bei einer Magnetfeldstärke von über 2 Tesla, insbesondere bei einer Magnetfeldstärke von über 3 Tesla, vorgenommen wird.

Die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung schematisch im Querschnitt dargestellten Trommelmagnetscheiders mit supraleitendem Magnetsystem näher erläutert.

Wie die Zeichnung zeigt, wird das tonhaltige Rohsalz (13) im oberen Bereich in Pfeilrichtung (14) dem Trommelmagnetscheider (10) aufgegeben, von wo es sich in Richtung der Trommeldrehung (11) an dem seitlich positionierten Magnetsystem (16) vorbeibewegt. Unmagnetische Salzpartikel (17) folgen hierbei einer parabelförmigen Bahn, die durch Fliehkraft und Schwerkraft bestimmt ist, und werden seitlich unterhalb der Trommel (12) in Richtung (18) aufgefangen. Die magnetisierbaren Tonpartikel (15) werden vom Magnetsystem (16) in Richtung zur Trommel (12) hin angezogen und folgen einer Bahn, die in unmittelbarer Nähe der Trommel (12) verläuft, von wo sie nach Passieren des Magnetfeldes unterhalb der Trommel gesondert aufgefangen und abgeführt werden. Sollten im Rohsalz hierbei noch starkmagnetische Tonpartikel (19) vorhanden sein, so werden diese, ohne daß der Trennprozeß gestört wird, an der Trommel (12) haftend, von dieser in Umdrehungsrichtung (11) mitgenommen und in einiger Entfernung vom Magnetsystem (16) ausgeworfen bzw. mit einer Bürste (20) entfernt.

Ausführungsbeispiele

1) Bei einem praktischen Versuch wurde ein trockenes, tonhaltiges Roh-Steinsalz der Körnung kleiner 1,0 mm zur Trennung einem Trommelmagnetscheider mit supraleitendem Magnetsystem aufgegeben. Der Trommelmagnetscheider wurde mit einer Magnetfeldstärke von 3,2 Tesla betrieben. Hierbei konnten bereits 30% des im Salz vorhandenen Tons vom Steinsalz getrennt werden, und zwar mit nur 8% Salzverlust.

2) Bei einem weiteren praktischen Versuch wurde unter gleichen Bedingungen in einem Trommelmagnetscheider mit supraleitendem Magnetsystem aus einem Kali-Rohsalz der Körnung 4 bis 1 mm ca. 80% der vorhandenen Tone abgetrennt, wobei die Kali-Salz-Verluste nur noch 1% betrugen.

Claims

1. Verfahren zur Abtrennung von Tonen aus Salzen, insbesondere aus Stein- und Kali-Rohsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der Tone (15, 19) von den Salzen in trockenem Zustand in einem Starkfeld-Magnetscheider (10) erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der Tone (15, 19) nach Zerkleinerung und Klassierung des Ton-Salzgemisches (13) erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der Tone (15, 19) in einem Trommelmagnetscheider (10) erfolgt.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der Tone (15, 19) in einem Trommelmagnetscheider (10) mit supraleitendem Magnetsystem erfolgt.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung der Tone (15, 19) im Trommelmagnetscheider (10) bei einer Magnetfeldstärke von über 2 Tesla, insbesondere bei einer Magnetfeldstärke von über 3 Tesla, erfolgt.