DE3611950A1 - Verfahren zum abtrennen von festen raktionsprodukten, wie kohlenstoff, aus carbothermisch erzeugtem silizium - Google Patents
Verfahren zum abtrennen von festen raktionsprodukten, wie kohlenstoff, aus carbothermisch erzeugtem siliziumInfo
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- C30B11/00—Single-crystal growth by normal freezing or freezing under temperature gradient, e.g. Bridgman-Stockbarger method
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen von
festen Reaktionsprodukten, wie Kohlenstoff, Siliziumcar
bid und SiO2 aus im Lichtbogenofen bei der Reduktion von
SiO2 und Kohlenstoff erzeugtem schmelzflüssigen Silizium.
Ein solches Verfahren ist bereits aus der DE-OS 34 16 559
A1 und aus der europäischen Patentanmeldung 01 60 294 A2
zu entnehmen. Während das aus der deutschen Anmeldung
bekannte Verfahren darauf beruht, daß die Abtrennung der
SiO2- und Siliziumcarbid-Teilchen durch Zentrifugieren
erfolgt, wird bei dem Verfahren gemäß der europäischen
Patentanmeldung die Abtrennung durch Filtration der
Schmelze durch eine beheizte, aus Siliziumcarbid/Sili
zium bestehende Schicht, die als Bodenplatte des Tiegels
ausgebildet ist, bewirkt. Bei beiden Verfahren wird vor
her eine sogenannte "Haltephase" bei einer Temperatur
oberhalt des Schmelzpunktes von Silizium eingehalten,
damit sich der in der Schmelze gelöste Kohlenstoff in
Form von Siliziumcarbid-Teilchen ausscheiden kann und
kleine Siliziumcarbid-Teilchen zu größeren, leicht ab
trennbaren Kristallen anwachsen können. Nach der Sili
ziumcarbid-Abtrennung (entweder an der Zentrifugenwand
oder in der Filterschicht) wird das schmelzflüssige Si
lizium in Kokillen abgefangen und zum Erstarren ge
bracht. Die Siliziumblöcke weisen Kohlenstoffkonzen
trationen von nur wenigen ppmw (= parts pro million
weight) auf. Nachteilig bei diesen mechanischen Abtrenn
verfahren sind die schwierige Temperaturführung in der
Nähe des Erstarrungspunktes und die Wahl eines geeigne
ten Filters bzw. einer Zentrifuge, mit der die Silizium
carbid-Teilchen-Abtrennung auch bei größeren Silizium
mengen (im Tonnenbereich) reproduzierbar und vollständig
durchgeführt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, welches diese Möglich
keiten schafft.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren
gelöst, welches durch den folgenden Ablauf von Ver
fahrensschritten gekennzeichnet ist:
- a) das schmelzflüssige Silizium wird unmittelbar nach der Reduktion in einem beheizbaren Behälter einer sogenannten "Haltephase" bei einer Temperatur im Bereich oberhalb des Schmelzpunktes von Silizium ausgesetzt,
- b) die Siliziumschmelze wird in dem Behälter einer ge richteten Erstarrung in der Weise unterworfen, daß eine möglichst planare Kristallisationsfront von unten nach oben wandert und
- c) nach Beendigung des Kristallisationsprozesses wird der aus der Schmelze erstarrte, aus dem Behälter ent fernte Siliziumblock auf mechanischem Wege von den, die festen Reaktionsprodukte als Verunreinigungen enthaltenden Oberflächenschichten befreit.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Der Unterschied zu den bekannten Verfahren liegt darin,
daß beim Verfahren nach der Lehre der Erfindung durch
die gerichtete Erstarrung bewirkt wird, daß sich die in
der Haltephase ausgeschiedenen Siliziumcarbid-Teilchen,
die sich nicht aufgrund des höheren spezifischen Gewich
tes am Boden des Schmelzbehälters absetzen, mit anderen
gelösten, metallischen Verunreinigungen, die aufgrund
ihrer kleinen Verteilungskoeffizienten aus der Schmelze
abgereichert werden, vor der Kristallisationsfront her
geschoben werden und sich im Oberflächenbereich der
Schmelze konzentrieren, wo sie nach der Kristallisation
auf mechanischem Wege leicht entfernt werden können.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels und der Figur, die in einem Flußdiagramm die
Verfahrensfolge zeigt, noch näher erläutert.
Hochreines SiO2 und hochreiner Kohlenstoff werden nach
dem Granulieren im Lichtbogenofen unter reinsten Bedin
gungen zu Silizium umgesetzt (carbothermische Reduktion).
Schmelzflüssiges Silizium wird in periodischen Abständen
aus dem Reaktor entfernt und in einem Behälter aus hoch
reinem Graphit oder aus Quarzglas aufgefangen. Der Auf
fangbehälter wird durch Widerstandsheizung oder Induk
tionsheizung beheizt, um das bei einer Temperatur von
ca. 1700°C aus dem Ofen fließende Silizium in flüssigem
Zustand zu halten.
Anschließend wird die Schmelze mehrere Stunden (minde
stens 2 Stunden) wenige Grad oberhalb des Schmelzpunktes
gehalten. In dieser "Haltephase" wachsen kleinste Sili
ziumcarbid-Schwebeteilchen zu größeren Siliziumcarbid-
Kristallen heran, die aufgrund des höheren spezifischen
Gewichtes zum Boden absinken.
Zur weiteren Entfernung von gelöstem Kohlenstoff und
suspendierten festen Siliziumcarbid-Teilchen wird nun
die Schmelze einer gerichteten Erstarrung unterworfen,
bei der auch gelöste metallische Verunreinigungen auf
grund ihrer kleinen Verteilungskoeffizienten deutlich
abgereichert werden. Dazu wird der Schmelztiegel mit
einer Geschwindigkeit von ca. 1 mm/min aus der Heizzone
abgezogen, so daß wachstumsfähige Silizium-Keimlinge
am Boden entstehen, die beim weiteren Absenken des Tie
gels in Richtung der Schmelzoberfläche wachsen. Alterna
tiv zu dieser bekannten, als Bridgeman-Stockbarger-Kri
stallisationstechnik bezeichneten Methode kann bei orts
festem Tiegel die Kristallisation durch Erhöhung der
Wärmeableitung am Tiegelboden eingeleitet werden. Die
Kristallisation kann aber auch in horizontaler Richtung
durchgeführt werden. Unabhängig von der Kristallisations
technik müssen die thermischen Parameter so eingestellt
werden, daß eine möglichst planare Kristallisationsfront
von unten nach oben wandert. Dabei werden gelöst Verun
reinigungen, sowie feste Siliziumcarbid-Teilchen, die
sich noch nicht am Tiegelboden abgesetzt haben, vor der
Kristallisationsfront hergeschoben und im Oberflächen
bereich der Schmelze konzentriert.
Nach Beendigung des Kristallisationsprozesses wird der
grobkristalline Siliziumblock (15 kg-100 kg, evtl.
auch 200 kg) mit einem Kristallitdurchmesser von zum
Beispiel 0,5 cm bis 1 cm und einer Länge von ungefähr 10
cm aus dem Schmelzbehälter genommen und die Oberflächen
schichten mit den Verunreinigungen durch Sandstrahlen
oder Sägen entfernt.
Auf diese Weise gereinigtes Silizium enthält nur noch
ca. 10 ppmw Kohlenstoff. Das Material kann durch ein
maliges Czochralski-Ziehen in einen Einkristall über
geführt werden, aus dem dann Solarzellen mit einem Wir
kungsgrad größer 10% gefertigt werden.
Eine weitere Variante ist dadurch gegeben, daß der ge
reinigte Siliziumblock in einer Wanne wieder aufgeschmol
zen wird und mittels eines Graphitnetzes als Trägerkör
per, das mit der Schmelzenoberfläche in Kontakt gebracht
wird, in ein Siliziumband von definierter Breite und
Dicke übergeführt wird. Ein solcher Bandziehprozeß ist
beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung
01 58 180 A1 zu entnehmen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Abtrennen von festen Reaktionsprodukten,
wie Kohlenstoff, Siliziumkarbid und SiO2, aus im Licht
bogenofen bei der Reduktion von SiO2 und Kohlenstoff er
zeugtem schmelzfüssigen Silizium, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) das schmelzflüssige Silizium unmittelbar nach der Re duktion in einem beheizbaren Behälter einer sogenann ten "Haltephase" bei einer Temperatur im Bereich oberhalb des Schmelzpunktes von Silizium ausgesetzt wird,
- b) die Siliziumschmelze in dem Behälter einer gerichte ten Erstarrung in der Weise unterworfen wird, daß eine möglichst planare Kristallisationsfront von unten nach oben wandert und
- c) nach Beendigung des Kristallisationsprozesses der aus der Schmelze erstarrte, aus dem Behälter entfernte Siliziumblock auf mechanischem Wege von den, die festen Reaktionsprodukte als Verunreinigungen enthal tenden Oberflächenschichten befreit wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der von den Oberflächen
schichten befreite Siliziumblock in einem Tiegel aufge
schmolzen und mittels eines Keimkristalles durch das be
kannte Czochralski-Verfahren in einen Siliziumeinkri
stallstab übergeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß der von den Oberflächen
schichten befreite Siliziumblock erneut aufgeschmolzen
und aus der Oberfläche der Schmelze durch ein Bandzieh
verfahren polykristalline Siliziumbänder gezogen werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur der Haltephase nach Verfahrensschritt a)
auf einen Bereich zwischen 1420 und 1450°C und die Zeit
dauer auf mindestens 2 Stunden eingestellt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
die gerichtete Erstarrung nach Verfahrensschritt b)
durch Abziehen des die Siliziumschmelze enthaltenden Be
hälters aus der beheizten Zone mit einer Geschwindigkeit
im Bereich von 1 mm/min durchgeführt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
die gerichtete Erstarrung nach Verfahrensschritt b)
durch Erhöhung der Wärmeableitung des ortsfesten Schmelz
behälters erfolgt.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß
die gerichtete Erstarrung nach Verfahrensschritt b)
nicht von unten nach oben, sondern in horizontaler Rich
tung durchgeführt wird.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtrennung der die Verunreinigungen enthaltenden
Oberflächenschichten nach Verfahrensschritt c) durch
Sägen und/oder Sandstrahlen erfolgt.
9. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung von Silizium für So
larzellen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611950 DE3611950A1 (de) | 1986-04-09 | 1986-04-09 | Verfahren zum abtrennen von festen raktionsprodukten, wie kohlenstoff, aus carbothermisch erzeugtem silizium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611950 DE3611950A1 (de) | 1986-04-09 | 1986-04-09 | Verfahren zum abtrennen von festen raktionsprodukten, wie kohlenstoff, aus carbothermisch erzeugtem silizium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3611950A1 true DE3611950A1 (de) | 1987-10-22 |
Family
ID=6298327
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863611950 Withdrawn DE3611950A1 (de) | 1986-04-09 | 1986-04-09 | Verfahren zum abtrennen von festen raktionsprodukten, wie kohlenstoff, aus carbothermisch erzeugtem silizium |
Country Status (1)
Country | Link |
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