DE3611812A1 - Vorrichtung zur abgabe von aktivem mittel - Google Patents

Vorrichtung zur abgabe von aktivem mittel

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    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abgabe von aktivem Mittel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung zur Abgabe von aktivem Mittel ist z.B. aus der DE-PS 22 01 533 bekannt. Dort handelt es sich um eine osmotische Vorrichtung mit einem starren Gehäuse, in dem in Beuteln flüssige Arzneimittel untergebracht sind, die unter osmo­ tischem Druck austreten. Diese Vorrichtung wird zum Behandeln eines lebenden Organismus entweder körperlich eingesetzt oder chirurgisch eingepflanzt.
Es ist auch bekannt, ein aktives Mittel, wie z.B. Desinfektionsstoffe, luftverbessernde Mittel usw. in die Luft zu sprühen. Hierbei handelt es sich um die Zerstäubung einer unter Gasdruck stehenden Flüssig­ keit zu Flüssigkeitsnebel. Diese Abgabe von aktivem Mittel durch einen Spray direkt in die Luft kann kaum dosiert werden und damit versprühte Heilmittel können nicht direkt auf den Körper einwirken.
Die Erfindung weist einen anderen Weg zur Abgabe von aktivem Mittel, ihr liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die Abgabe von aktivem Mittel außerhalb und innerhalb des Körpers einwirkend vorzunehmen, wobei eine bestimmbare Dosierung möglich ist. Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Der wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß aus den Begrenzungswänden des umschlossenen Raumes das aus einem Gas oder einem gasenden Mittel bestehende aktive Mittel allein durch Diffusion aufgrund seiner höheren Konzentration gegenüber seiner Umgebung austreten kann. Dabei bestehen viele Möglichkeiten der Ausbildung der Vorrichtung und der Abgabe von aktivem Mittel. Der umschlossene Raum, aus dem das aktive Mittel ausgast, kann aus nur einem umschlossenen Raum mit einer oder zwei Begrenzungsflächen oder auch aus mehreren umschlossenen Räumen bestehen, die jede eine gesonderte Begrenzungsfläche aufweisen. Außerdem kann die Vorrichtung das aktive Mittel entweder an die Umgebungsluft ab­ geben oder auch, indem sie auf einem Körperteil aufliegt oder es umspannt, das aktive Mittel direkt auf den Körper einwirken lassen. Zur Erzeugung des Druckes innerhalb der Begrenzungsfläche des umschlossenen Raumes kann das aktive Mittel entweder direkt als Gas eingepumpt oder eingespritzt werden oder es wird eine Flüssig­ keit, ein Gel oder ein gasender fester Körper in den dem umschlos­ senen Raum angeschlossenen Behälter eingebracht, aus dem die aus diesen Stoffen entweichenden Gase bzw. die Flüssigkeit selbst in den umschlossenen Raum gepumpt und unter Druck verteilt werden. Das aktive Mittel kann den umschlossenen Raum entweder ganz ausfüllen oder es wird mit Luft vermischt, wofür ein besonderes Rückschlag­ ventil in der Begrenzungsfläche oder eine besondere Pumpeinrichtung angeordnet wird. Als Pumpeinrichtung dient vorzugsweise eine mit einem Blasebalg von Hand betriebene Saugspritze. Hiermit kann auch jederzeit aus dem zugehörigen Behälter weiteres aktives Mittel oder auch Luft in den umschlossenen Raum eingepumpt und verteilt werden. Das aktive Mittel kann entweder durch die Wahl eines mehr oder weniger durchlässigen an sich bekannten Materials für die Begrenzungsflächen des umschlossenen Raumes, durch den im umschlossenen Raum herrschenden Druck oder durch das Mischungs­ verhältnis des aktiven Mittels mit Luft sowohl in seiner Konzentration als auch in der zeitlichen Länge der Abgabe nach Wahl dosiert werden. Das aktive Mittel kann z.B. ein Geruchsstoff, ein Arznei- oder Heilmittel, ein Desinfektionsmittel oder ein Schäd­ lingsbekämpfungsmittel sein. Es können auch mehrere aktive Mittel zusammen abgegeben werden. Gegenüber der Verteilung dieser Mittel mit Spraydosen hat die erfindungsgemäße Vorrichtung den Vorteil, daß keine schädlichen Treibmittel die Umwelt belasten, sondern nur das aktive Mittel selbst vergast.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung, bei der die Abgabe von aktivem Mittel durch einen aufblasbaren Ballon nach außen erfolgt;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1 ohne Darstellung des Ballons;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine zweite Ausführungsform ähnlich Fig. 1 mit Abgabe von aktivem Mittel aus zwei ineinan­ der gesetzten Ballons;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 3 ohne Darstellung der Ballone;
Fig. 5 eine dritte Ausführungsform in Art einer Manschette, mit der die Abgabe des aktiven Mittels nach innen erfolgt;
Fig. 6 einen Schnitt durch Fig. 5 entsprechend den Linien VI-VI und
Fig. 7 eine vierte Ausführungsform in Art eines Handschuhs mit Abgabe des aktiven Mittels nach innen.
Eine Vorrichtung 1 entsprechend den Fig. 1 und 2 weist auf einer Grundplatte 2 einen Behälter 3 für die Aufnahme von aktivem Mittel 4 auf. Der Behälter 3 ist oben durch einen Deckel 5 abgeschlossen. An dem Deckel 5 ist ein durch einen Befestigungsring 6 gehaltener, aus gasdurchlässigem Material gefertigter Ballon 7 befestigt. Durch den Deckel 5 führt ein in den Behälter hineingestecktes senkrechtes Rohr 8, welches eine waagerechte Abzweigung 8 a mit einem Rück­ schlagventil 9 aufweist. An der Abzweigung 8 a ist ein runder Blasebalg 10 mit einem nicht dargestellten Loch angebracht. Weiter­ hin ist durch den Deckel 5 ein geknicktes, von außen in den Ballon 7 führendes Rohr 11 geführt, das ebenfalls mit einem Rückschlag­ ventil 9 und einem Blasebalg 12 versehen ist. Das in den Behälter 3 eingefüllte aktive Mittel 4 besteht hier aus einer Flüssigkeit, die beim Zusammendrücken des Blasebalgs 10 entsprechend dem Pfeil 4 a durch das Rohr 8 aufsteigt, in den Ballon 7 gespritzt wird und dort vergast. Entsprechend der Anzahl der Pumphübe reichert sich das aktive Mittel 4 a in dem Ballon 7 an. Durch zusätzliches Betätigen des Blasebalges 12 entsteht ein Überdruck gegenüber dem Umge­ bungsdruck. Durch die gasdurchlässige Wandung des Ballons 7 kann das aktive Mittel 4 a nach außen diffundieren. Das Mischungsver­ hältnis von aktivem Mittel 4 a und Luft im Ballon 7 kann durch wechselseitiges Betätigen der Blasebalge 10 und 12 reguliert werden.
Ein zweites Ausführungsbeispiel ist durch eine Vorrichtung 20 in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Hierbei ist die Fig. 3 entsprechend den Linien III-III der Fig. 4 im Schnitt gezeigt. Auf eine Grundplatte 21 ist ein mittlerer Behälter 22 und ein um letzteren herum angeord­ neter Behälter 23 gesetzt. Der Behälter 22 ist mit einem unter Druck stehenden gasförmigen aktivem Mittel 24 gefüllt, während der Behälter 23 mit einem bei Raumtemperatur ausgasenden festen Stoff 25 teilweise gefüllt ist. Beide Behälter 22 und 23 sind durch einen Deckel 26 abgeschlossen, auf dem durch Befestigungsringe 27 und 28 zwei Ballone 29 und 30 angesetzt sind. Aus dem mittleren Behälter 22 führt ein Rohr 31 in den Ballon 29. Das Rohr 31 ist durch eine in den Deckel 26 eingeschraubte und durch ein Handrad 32 zu betätigende Spindel 33 absperrbar. Außerdem führt in den Ballon 29 ein geknicktes Rohr 34, in das durch einen Blasebalg 35 über ein Rückschlagventil 36 von außen Luft einpreßbar ist. Durch Betätigen des Handrades 32 gibt die Spindel 33 den Durchfluß für das Gas 24 entsprechend dem Pfeil 24 a durch das Rohr 31 frei.
In ähnlicher Anordnung wie bereits in den Fig. 1 und 2 darge­ stellt, führt aus dem äußeren Behälter 23 in den Ballon 30 ein durch den Deckel 26 geführtes Rohr 37, welches durch den Blasebalg 10 aus dem aktiven Mittel 25 abgeschiedenes Gas 25 a entsprechend dem Pfeil 25 b in den Ballon 30 drückt, und durch ein Winkelrohr 38 kann mittels des Blasebalges 12 Luft in den Ballon 30 gepreßt werden. Damit das aktive Mittel 24 aus dem Ballon 29 entweichen kann, muß der Druck in dem Ballon 29 größer als in dem Ballon 30 und letzterer selbstverständlich größer als der Außendruck sein.
In den Fig. 5 und 6 ist eine Vorrichtung 40 zur Abgabe von aktivem Mittel in Form einer doppelwandigen Manschette dargestellt, die z.B. um einen Arm oder ein Bein gelegt werden kann. Die Vorrichtung 40 besteht aus einer äußeren Manschette 41 aus einem elastischen, gasdichten Material und einem in diese mit Abstand ein­ gesetzte innere Manschette 42 aus gasdurchlässigem Material. Die äußere Manschette 41 ist an den Enden 41 a zusammengezogen, so daß sie denselben Durchmesser wie die innere Manschette aufweist. Um die Enden 41 a ist je ein elastisches Befestigungsband 43 geführt. Weiterhin ist in die äußere Manschette 41 ein Rückschlagventil 44 eingesetzt. Zum Gebrauch wird die Vorrichtung 40 um z.B. den Unterarm eines Patienten gelegt und die Enden 41 a werden durch die Bänder 43 am Unterarm luftdicht angepreßt. Dann wird durch das Rückschlagventil 44 aktives Mittel als Gas oder Flüssigkeit ein­ gepreßt. Durch die gasdurchlässige innere Manschette 42 kann dann das aktive Mittel auf den Unterarm einwirken.
Eine weitere Vorrichtung 50 zum Einwirken eines aktiven Mittels auf eine strichpunktiert dargestellte Hand 51 ist in der Fig. 7 darge­ stellt. Die Vorrichtung 50 ist entsprechend einem doppelwandigen elastischen Fausthandschuh mit einem äußeren gasdichten Handschuh 52 und einem inneren gasdurchlässigen Handschuh 53 ausgeführt. Die Handschuhe 52 und 53 sind an der Stelle des Handgelenkes 51 a zusammengeführt und werden durch ein elastisches Band 54 gegen das Handgelenk 51 a gepreßt. In den äußeren Handschuh 52 sind zwei Rückschlagventile 55 eingelassen, von denen eines für das Einpumpen von aktivem Mittel und das zweite für das Einpumpen von Luft dient. Das aktive Mittel kann durch den inneren gasdurchlässigen Handschuh 53 auf die Hand 51 einwirken.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, weitere Vorrichtungen entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 1 entweder zur Abgabe an die umgebende Luft oder im Erdreich durch äußere Begrenzungs­ flächen oder durch Abgabe auf menschliche, tierische Körper, nied­ rigen Organismus oder Mikroorganismus, sowohl durch äußere als auch durch innere Begrenzungsflächen zu gestalten.

Claims (11)

1. Vorrichtung zur Abgabe von aktivem Mittel mit mindestens einem umschlossenen Raum, in dem sich die aktiven Mittel in höherer Konzentration gegenüber der Umgebung befinden, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Mittel (4 a, 24 a, 25 a) aus einem Gas oder einem gasenden Mittel besteht, das in den/die umschlossenen Raum/Räume unter Druck einbringbar ist, und daß der/die umschlossenen Raum/Räume eine Begrenzungsfläche (7, 29, 30, 42, 53) aus für das aktive Mittel durchlässigem Material aufweist/aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß nur ein umschlossener Raum durch eine einzige Begrenzungsfläche (7) gebildet ist, z.B. wie ein Ballon (7), und daß das aktive Mittel (4 a) aus einem an den umschlossenen Raum auf einer Seite angrenzenden Behälter (3) in den Raum drück­ bar und verteilbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß nur ein umschlossener Raum zwischen zwei einander gegenüberliegenden Begrenzungsflächen (41, 42, 52, 53) gebildet ist, die mindestens an einer Seite ineinander liegen, z.B. wie ein an den Seiten zusammengeführter Doppelrohrraum (41, 42), daß die innere Begrenzungsfläche (42, 53) aus dem durchlässigen Material besteht, und daß das aktive Mittel durch die äußere gasdichte Begrenzungsfläche (41, 52) in den Raum drückbar oder spritzbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der durch die zwei gegenüberliegenden Begrenzungsflächen (41, 42, 52, 53) gebildete Raum als eine einen Körperteil (51) umschließende doppelwandige Hülle mit an einer oder an zwei Seiten zusammengeführten Enden ausgebildet ist, wobei das Ende oder die Enden gegen den Körperteil abgedichtet sind.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der äußeren Begrenzungs­ fläche (41, 52) ein Rückschlagventil (44, 55) zum Einpumpen oder Einspritzen des aktiven Mittels angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei umschlossene Räume aus zwei mit Abstand zueinander ineinander gesetzten Begrenzungsflächen (29, 30) gebildet sind, z.B. wie zwei ineinandergestellte Ballone (29, 30), wobei beide Begrenzungsflächen aus dem durchlässigen Material bestehen, und daß jeder der beiden Räume mit je einem angeschlos­ senen Behälter (22, 23) versehen ist, aus denen je ein aktives Mittel (24 a, 25 a) pumpbar und verteilbar ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß in den Behältern (3, 22, 23) das aktive Mittel (4, 24, 25) als Gas, Flüssigkeit, Gel oder gasender fester Körper eingebracht ist und daraus als Gas oder gasende Flüssigkeit durch eine mit einem Blasebalg (10, 12, 35) betriebene Saugspritze in den/die umschlossenen Raum/Räume pumpbar und verteilbar ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den/die umschlos­ senen Raum/Räume zusätzlich zu dem aktiven Mittel (4 a, 24 a, 25 a) durch ein weiteres Rückschlagventil (9, 36, 55) Luft pumpbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den/die umschlos­ senen Raum/Räume je zwei oder mehrere aktive Mittel pumpbar oder spritzbar sind.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch Wahl des Materials der Begrenzungsfläche (7, 29, 30, 42, 53) für den um­ schlossenen Raum die Abgabe von aktivem Mittel dosierbar ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch Wahl des in dem umschlossenen Raum herrschenden Drucks und/oder des Mischungsverhältnisses des aktiven Mittels mit Luft die Abgabe von aktivem Mittel dosierbar ist.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1958488A1 (de) * 1968-11-25 1970-05-27 Montedison Spa Neue Polymerisationskatalysatoren,ihre Herstellung und Verwendung
DE2640904A1 (de) * 1975-09-11 1977-03-24 Alza Corp Vorrichtung zur abgabe von wirkstoffen durch osmose und verfahren zu deren herstellung
DE2201533C3 (de) * 1971-01-13 1981-05-07 Alza Corp., Palo Alto, Calif. Osmotische Vorrichtung zur Abgabe von aktivem Mittel

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