DE3611806A1 - Greifereinrichtung insbesondere fuer einen industrieroboter - Google Patents
Greifereinrichtung insbesondere fuer einen industrieroboterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifereinrichtung
insbesondere zur Verwendung mit einem Industrieroboter
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Greifereinrichtungen werden beispielsweise zum
Fügen von elektronischen Bauelementen, zum Bestücken von
Leiterplatten, zur Entnahme von Elementen aus Lagerbehäl
tern etc. verwendet.
Die bekannten Greifereinrichtung, von denen bei der Formu
lierung des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 ausgegangen
wird, weisen einen Greifer, mit dem die zu transportieren
den und/oder zu positionierenden Elemente erfaßt werden,
sowie eine Halterung auf, mit der der Greifer an einem
Industrieroboter, einer Bestückungsvorrichtung etc. ange
bracht werden kann. Die Positionierung des Greifers und
damit der Greiferbacken erfolgt ausschließlich über den
beweglichen Arm des Industrieroboters, die Positionierein
heit der Bestückungsvorrichtung usw.
Mögliche Toleranzen der aufzunehmenden Elemente oder in
der Anordnung der beispielsweise in einem Lagerbehälter
befindlichen Elemente werden dabei nicht berücksichtigt.
Auch findet keine Berücksichtigung, wenn das zu transpor
tierende Element, beispielsweise ein Teil einer Steckver
bindung in einen Gegenstecker eingerastet werden soll,
dessen Position geringfügig von der Soll-Position ab
weicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greiferein
richtung, die beispielsweise in Verbindung mit einem
Industrieroboter einem Bestückungsautomaten etc. verwen
det werden kann, anzugeben, bei der Toleranzen in der
Ausbildung und/oder der Anordnung der zu ergreifenden oder
abzusetzenden Bauelemente ausgeglichen werden.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß ist der Greifer der Greifereinrichtung in
einer Ebene verschiebbar, die zu der Ebene parallel ist,
in der die Backen des Greifers beweglich sind. Ferner ist
der Greifer um eine Achse drehbar, die senkrecht auf der
Verschiebungsebene steht. Durch diese schwimmende Lagerung
des Greifers und damit der Greiferbacken wird erreicht,
daß geringfügige Toleranzen am Aufnahme- bzw. Absetzort
durch Bewegungen des Greifers als Gesamtheit ausgeglichen
werden können.
Darüber hinaus ist jedoch erfindungsgemäß der Greifer
nicht nur in der Normalstellung, in der er bzw. die Grei
ferbacken eine definierte Lage in Bezug auf die Halterung
einnehmen, sondern auch in beliebigen Stellungen blockier
bar. Hierdurch läßt sich beispielsweise folgendes errei
chen:
Bei der Steuerung einer Aufnehm-und Absetzbewegung mittels
eines Industrieroboters weicht beispielsweise der Absetz
ort, an dem z.B. ein elektronisches Bauelement in eine
Fassung eingesetzt werden soll, geringfügig von der Soll-
Lage ab. Durch ein Verschieben des Greifers gegen die
Halterung und anschließendes Blockieren des Greifers ist
es möglich, das elektronische Bauelement präzise in den
Stecker einzudrücken, ohne daß das Ablaufprogramm des
Industrieroboters und insbesondere die Soll-Koordinaten
des Absetzortes geändert werden müßten.
Darüber hinaus ist für besonders präzise Aufgaben der
Greifer auch in der Normallage blockierbar, so daß die
Greiferbacken jederzeit eine definierte Position bezüglich
der Halterung und damit beispielsweise bezüglich des
Industrieroboter-Koordinatensystems einnehmen.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Gemäß Anspruch 2 kann der Greifer einfedern. Durch die
Verschiebung des Greifers gegen eine Federkraft wird
beispielsweise vermieden, daß der Greifer "hart" gegen ein
ungenau positioniertes Bauelement "schlägt".
Vor allem aber kann die Verschiebung beziehungsweise
Einfederung des Greifers gemessen werden (Anspruch 3). Das
Meßsignal kann als Eingangssignal an die Steuereinheit des
Industrieroboters angelegt werden und damit zur Steuerung
des Industrieroboters dienen. Beispielsweise kann durch
Erfassen der Einfederung erkannt werden, daß der Indu
strieroboter ein zu ergreifendes Bauteil im Bereich seiner
Greiferbacken berührt hat.
Damit kann entsprechend der Einfederung der eigentliche
Greifvorgang ausgelöst werden. Hierzu ist es besonders
vorteilhaft, wenn der Greifer mittels einer Energiequelle
angetriebene Greiferbacken aufweist. Eine besonders ein
fache und vorteilhafte Ausgestaltung der Greiferbacken ist
in Anspruch 6 angegeben: Die pneumatisch angetriebenen
Parallelbacken ermöglichen in Verbindung mit der schwim
menden Lagerung des Greifers ein präzises und genaues
Ergreifen der aufzunehmenden Elemente. Darüber hinaus ist
ein pneumatischer Antrieb beispielsweise bei Greiferein
richtung an Industrierobotern leicht zu verwirklichen,
störunanfällig und schonend für die zu ergreifenden Ele
mente.
Im Anspruch 4 ist eine besonders einfache Ausgestaltung
beansprucht, mit der die Verschiebbarkeit und Drehbarkeit
des Greifers realisiert werden kann. Durch entsprechende
Steuerung der Luftlager ist es möglich, den Greifer zu
blockieren bzw. schwimmend zu lagern.
Das genaue Festlegen des Greifers in der Normalstellung
kann beispielsweise gemäß Anspruch 5 durch eine Kolben/-
Zylinder-Einheit erfolgen, an deren Kolben eine Kolben
stange angebracht ist, die zum Festlegen des Greifers in
eine Ausnehmung eingreift. Diese Ausbildung blockiert den
Greifer zuverlässig gegen Verschiebungen in der Ebene,
erlaubt jedoch bei Verwendung einer runden Kolbenstange
noch Drehbewegungen. Durch Verwendung einer nicht dreh
symetrischen Kolbenstange können selbstverständlich auch
Drehbewegungen ausgeschlossen werden.
In beiden Fällen ist es jedoch möglich, weiterhin Einfe
der-Bewegungen des Greifers zuzulassen. Durch einen An
schlag an der Kolbenstange können selbstverständlich auch
Einfederbewegungen ausgeschlossen werden.
Die pneumatische Betätigung der Kolben-Zylindereinheit ist
wiederum insbesondere bei einem Industrieroboter leicht zu
realisieren.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben,
in der zeigen:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Greifereinrich
tung, und
Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel für eine konstruktive
Ausführung einer erfindungsgemäßen Greiferein
richtung.
Fig. 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Greifer
einrichtung. Die Greifereinrichtung weist einen Greifer
(1) mit Parallelbacken (11 und 12) sowie eine Halterung
(2) auf, mit der die Greifereinrichtung beispielsweise an
einem Flanschteil (3) eines Industrieroboters befestigt
werden kann.
Der Greifer (1) ist an der Halterung (2) schwimmend gela
gert, so daß Bewegungen in der x/y-Ebene (rechter Teil der
Fig. 1) sowie eine Drehbewegung um die z-Achse möglich
sind. Dabei ist die x/y-Ebene parallel zu der Ebene, in
der die Parallelbacken (11 und 12) verschiebbar sind.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer konstruktiven
Ausführung einer erfindungsgemäßen Greifereinrichtung. Die
Greifereinrichtung besteht wiederum aus dem eigentlichen
Greifer (1), der an einer Halterung (2) befestigt ist. Die
Halterung (2) weist einen Flansch (21) auf, mit dem sie
beispielsweise an einem Flansch (3) eines nichtdargestell
ten Industrieroboters befestigbar ist. Selbstverständlich
ist aber auch ein Anbringen an einem Bestückungsautomaten
etc. möglich.
Der Greifer (1) weist Luftlager (13 und 14) auf, so daß
die Greiferbacken (11 und 12) in Bezug auf die Halterung
(2) schwimmend gelagert sind. Damit ist gemeint, daß die
Greiferbacken (11 und 12) als Einheit in x-bzw. y-Richtung
durch nur geringe Kräfte verschiebbar sind, so daß sich
beispielsweise die Greiferbacken beim Absenken auf ein
nicht dargestelltes Bauelement von selbst in Bezug auf
dieses Bauelement zentrieren. Ferner ermöglicht die mit
Luftlagern (13 und 14) versehene Lagereinheit eine Drehung
der Greiferbacken (11 und 12) um die z-Achse.
Die Greiferbacken (11 und 12) weisen einen nicht im einze
lnen dargestellten pneumatischen Antrieb (16) auf, durch
den sie aufeinander zu bzw. voneinander weg bewegt werden
können.
Die Halterung (2) besteht aus zwei Teilen (22 und 23), die
durch Schrauben (24) gebende Federn (25) gegeneinander
vorgespannt sind. Ferner sind Führungsstangen (26) vorge
sehen. Hierdurch kann der Teil (22) in Richtung der z-
Achse auf den Teil (23) hin verschoben werden. Diese
Einfederung ermöglicht beispielsweise ein weiches Absetzen
der erfindungsgemäßen Greifereinrichtung auf einem aufzu
nehmenden Element.
Darüberhinaus ist eine pneumatische Kolben/Zylinder-
Einheit (28) vorgesehen, an deren nicht im einzelnen
dargestellten Kolben eine Kolbenstange angebracht ist, die
in eine Ausnehmung des Greifers (1) eingreift. Hierdurch
kann eine feste Blockierung des Greifers in der Normal
stellung erreicht werden. Je nach Ausbildung der Kolben
stange können jedoch noch Drehungen um die z-Achse sowie
Verschiebungen in Richtung der z-Achse zugelassen werden.
Natürlich ist es aber auch möglich, durch das Einfahren
der mit einem Anschlag versehenen und nicht rotationssyme
trisch ausgebildeten Kolbenstange in die Ausnehmung des
Greifers (1) vollständig Bewegungen des Greifers (1) in
Bezug auf die Halterung (2) zu unterbinden.
Die Luftlager (13 und 14) weisen nicht im einzelnen darge
stellte Ventile zur Steuerung der Luftzufuhr auf. Je
nachdem, ob die Luftzufuhr erfolgt oder unterbunden ist,
wird eine schwimmende Lagerung mit geringer Haltekraft
oder eine Blockierung in der momentanen Relativstellung
der Lagerelemente erreicht.
Bei einer Realisierung der erfindungsgemäßen Greiferein
richtung beträgt beispielsweise die Haltekraft der schwim
menden Lagerung 44 N wobei eine Bewegungsfreiheit der
schwimmenden Lagerung von ±2,5 mm jeweils in x- und y-
Richtung sowie eine Drehbewegung von ca. ±5 Grad zuge
lassen wird.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben worden. Innerhalb des allgemeinen
Erfindungsgedankens, eine Greifereinrichtung mit einem
schwimmend gelagerten Greifer zu versehen, der in beliebi
gen Stellungen blockierbar ist, sind natürlich die ver
schiedensten Modifikationen möglich:
Beispielsweise können Sensoren für die einzelnen Verschie
be- bzw. Drehbewegungen vorgesehen werden, deren Ausgangs
signal zur Steuerung des Industrieroboters oder beispiels
weise des Bestückungsautomaten verwendet werden. Insbeson
dere die Messung der Einfederung des Greifers in z-Rich
tung erlaubt in einfacher Weise das Erkennen eines im
Bereich der Greiferbacken befindlichen aufzunehmenden
Bauteils.
Claims (6)
1. Greifereinrichtung insbesondere für einen Industriero
boter mit einem Greifer (1), der die zu transportierenden
und zu positionierenden Elemente erfaßt und in einer Ebene
(x, y) verschiebbare Greiferbacken (11, 12) aufweist, und
mit einer Halterung (2) für den Greifer, mit der die
Greifereinrichtung beispielsweise an dem Industrieroboter
(3) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (1) gegenüber der
Halterung (2) in einer zu der Ebene (x, y), in der die
Greiferbacken (11, 12) verschiebbar sind, parallelen Ebene
verschiebbar und um eine zu dieser Ebene senkrechte Achse
(z) drehbar angebracht, und zusätzlich zu seiner Normal
stellung, in der die Greiferbacken eine bestimmte Position
bezogen auf die Halterung einnehmen, in jeder beliebigen
Stellung blockierbar ist.
2. Greifereinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer (1) senkrecht zu
der Ebene gegen die Kraft einer Feder (25) auf die Halte
rung (2, 23) hin verschiebbar gelagert ist.
3. Greifereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Aufnehmer zur
Messung der Verschiebung des Greifers in der Ebene, senk
recht zur Ebene und/oder zur Messung des Drehzustandes
vorgesehen ist.
4. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer mittels Luftlager
(13, 14) an der Halterung (2) gelagert ist.
5. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Festlegen des Greifers (1)
in der Normalstellung eine pneumatische Kolben/Zylinder-
Einheit (28) vorgesehen ist, deren Kolbenstange in der
Normalstellung des Greifers in eine Ausnehmung in dem
Greifer eingreift.
6. Greifereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Greiferbacken (11, 12)
pneumatisch angetriebene Parallelbacken sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863611806 DE3611806A1 (de) | 1986-04-08 | 1986-04-08 | Greifereinrichtung insbesondere fuer einen industrieroboter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3611806C2 DE3611806C2 (de) | 1991-02-07 |
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ID=6298233
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19863611806 Granted DE3611806A1 (de) | 1986-04-08 | 1986-04-08 | Greifereinrichtung insbesondere fuer einen industrieroboter |
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