DE3611214C1 - Gegen Abhoeren von aussen gesicherte Verglasung - Google Patents
Gegen Abhoeren von aussen gesicherte VerglasungInfo
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Description
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale,
a) eine Dicke D der Innenscheibe und eine Dicke d
der Außenscheibe wobei D/d zumindest gleich 1,5 ist,
b) die Dichte des Gases ist größer als die von Luft und
c) der Störschallerreger ist als Körperschallgeber für thermisches Rauschen im Frequenzbereich
von 200 bis 3000 Hz eingerichtet und arbeitet auf die Außenscheibe,
wobei die Mehrscheiben-Isolierglaseinheit für ein bewertetes Schalldämmaß von über 4OdB nach
DIN 52 210 eingerichtet ist und der Körperschallgeber so erregt ist, daß das von der Außenscheibe nach
außen abgestrahlte thermische Rauschen den durchgelassenen Schall im gesamten oben angegebenen
Frequenzbereich um mindestens 10 dB überdeckt
2. Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenscheibe als Verbundglasscheibe mit schwingungsdämpfendem Verbundmaterial,
wie Gießharz, aufgebaut ist.
3. Verglasung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbundglasinnenscheibe zwei Glasscheiben einer Dicke von je etwa 6 mm aufweist,
die durch eine Gießharzschicht von 1 mm und mehr verbunden sind.
4. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenscheibe eine
Dicke von etwa 4 mm aufweist
5. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum eine
Weite von etwa 12 mm aufweist.
6. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenscheibe innenseitig
eine Reflexionsbeschichtung aufweist, die insbesondere im Infrarotbereich wirksam ist.
7. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenscheibe innenseitig
eine Antireflexionsbeschichtung aufweist, die insbesondere im Infrarotbereit wirksam ist.
8. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalterrahmen
als entkoppelnder Rahmen ausgeführt ist.
9. Verglasung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Fensterrahmen
nach außen hin eine Vorsatzschale aufweist, die von dem Fensterrahmen entkoppelt ist, und daß der Fensterrahmen
und/oder die Vorsatzschale einen weiteren Körperschallgeber aufweist, der thermisches
Rauschen abgibt und auf die Vorsatzschale arbeitet.
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine gegen Abhören von außen sichere, inbesondere in einen
Fensterrahmen einsetzbare Verglasung mit Außenscheibe, Innenscheibe, Abstandshalterrahmen, gasgefülltem
Scheibenzwischenraum und Störschallerreger. Eine solche Verglasung soll das Abhören von in einem
Innenraum geführten Gesprächen durch Richtmikrophone, scheibenaußenseitig angebrachte Schwingungsnehmer
und gegebenenfalls Laser-Fernabtastung verhindern, Störschallerreger bezeichnet im Rahmen der
Erfindung einen Apparat, der in der Lage ist, einen anderen Körper oder ein Gas in Schallschwingungen zu
versetzen und in diesem Sinne Schallenergie zu übertragen oder auch abzustrahlen. Es versteht sich, daß dem
Störschallerreger entsprechende elektromagnetische Ströme oder Impulse zugeführt werden müssen. Insofern
ist ein Störschallerreger ein elektrisch/akustischer Wandler. Die elektromagnetischen Ströme oder Impulse
werden in einem zumeist elektronischen Generator erzeugt, der im Rahmen der Erfindung konkret als Störfrequenzgenerator
arbeitet.
Bei dem bekannten gattungsgemäßen Aggregat (DE-OS 34 17 971) sind die Glasscheiben nicht nach schalldämmtechnischen
Gesichtspunkten zu einer Mehrscheiben-Isolierglaseinheit
vereinigt. Es ist innenseitig eine dicke Glasscheibe vorgesehen, vor der nach außen hin
mit großem Abstand eine gleich dicke Glasscheibe angeordnet ist. Nach außen folgt weiter mit kleinerem
Abstand eine dünnere Glasscheibe. In dem Abstands-Zwischenraum zwischen den beiden dicken Glasscheiben
befindet sich eine schräggestellte Glasscheibe, die entsprechend der Schrägstellung Schallwellen reflektieren
soll. Die Abstandszwischenräume sind mit Luft gefüllt. Der Störschallerreger ist ein Lautsprecher und gibt
den Störschall an die Luftfüllung ab. Der Störschall ist frequenzmäßig nicht besonders eingerichtet. Eine Abstimmung
auf das Schalldämmverhalten der Verglasung aus den mehreren Glasscheiben findet nicht statt. Das
alles ist nachteilig. Der beschriebene Aufbau ist aufwendig. Es muß mit einem sehr hohen Pegel des Störschalls
und damit mit sehr hoher Energie gearbeitet werden. Die dadurch bewirkte Störung wird auch von der Innenscheibe
zum Innenraum hin, wenn auch gedämmt, merkbar abgestrahlt. Maßnahmen, die eine Laser-Fernabtastung
verhindern oder erschweren, sind nicht verwirklicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Verglasung so weiter auszubilden, daß auf
bewährte Schalldämmaßnahmen zurückgegriffen werden kann, mit einem verhältnismäßig niedrigen Pegel
des Störschalls sowie insoweit energiearm gearbeitet werden kann und eine Abstrahlung der Störung nach
innen hin praktisch nicht eintritt.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale im Anspruch 1 gelöst.
Der Begriff thermisches Rauschen besagt, daß es sich um eine Mischung von statistisch verteilten Schallfrequenzen
handelt, die beispielsweise in elektrischen Verstärkern aus der unvermeidbaren thermischen Bewegung
der Elektronen entsteht. Diese Mischung ist zunächst ein weißes Rauschen. Es wird entsprechend der
Bedingung, daß das von der Außenscheibe nach außen abgestrahlte thermische Rauschen den durchgelassenen
Schall um mindestens 1OdB überdeckt, in bezug auf Amplitude (Energie) und Frequenz verformt. In dem
Merkmal, daß der Körperschallgeber für thermisches Rauschen im Frequenzbereich von 200 bis 3000 Hz ausgelegt
ist, kommt zum Ausdruck, daß der Körperschall-
geber in diesem Frequenzbereich die zugeführten elektromagnetischen
Schwingungen oder Impulse in Störschall umsetzen und unmittelbar auf die Außenscheibe
übertragen kann. Es versteht sich, daß der zugeordnete Generator entsprechend eingerichtet ist. Die Erfindung
nutzt im übrigen, daß zu jeder Mehrscheiben-Isolierglaseinheit eine bestimmte Schalldämmkurve gehört,
die sich in Abhängigkeit von der Frequenz experimentell leicht ermitteln läßt oder für bestimmte Mehrscheiben-Isolierglaseinheiten
aus zugehöriger Literatur bekannt ist. In Kenntnis dieser Schalldämmkurve läßt sich
die Bedingung, daß das von der Außenscheibe nach außen abgestrahlte thermische Rauschen den durchgelassenen
Schall im gesamten Frequenzbereich um mindestens 1OdB überdeckt, leicht erfüllen, indem man das
weiße Rauschen durch Einflußnahme auf den Störfrequenzgenerator entspechend einrichtet bzw. verformt.
Durch die erfindungsgemäße Kombination wird eine in ihrem grundsätzlichen Aufbau bekannte Mehrscheiben-Isolierglaseinheit
zu einem abhörsicheren Aggregat aus mehreren Glasscheiben. Dabei nutzt die Erfindung
die Erkenntnis, daß Sprache nicht mehr verständlich ist, wenn sie über 10 dB durch Rauschen überdeckt
wird. Der Störschall wird von der entsprechend dem Merkmal a) ausgebildeten Außenscheibe zwar nach außen
abgestrahlt, gelangt aber überraschenderweise nicht nach innen, wenn die Innenscheibe entsprechend
dem Merkmal a) aufgebaut, die Gasfüllung entsprechend dem Merkmal b) ausgewählt ist und der Körperschallgeber
auf die Außenscheibe arbeitet. Zwar erfährt auch die Gasfüllung in dem Störschall entsprechende
Schwingungen, die Schwingungen werden jedoch zum Innenraum hin praktisch nicht abgegeben. Es sind
Schwingungen sehr niedriger Energie, so daß eine Abstrahlung nach innen hin praktisch nicht stattfinden
kann. Die Überdeckung umfaßt den gesamten Frequenzbereich von z. B. 200 bis 3000 Hz, kann aber auch
über diesen Frequenzbereich hinausgehen. Es versteht sich, daß man auch dann bereits zu einer weitgehenden
Abhörsicherheit gelangt, wenn der Scheibenzwischenraum lediglich mit Luft gefüllt ist. Die Ausführungsform
mit einer Gasfüllung entsprechend dem Merkmal b) der Kombination ist jedoch beachtlich wirksamer.
Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und
Gestaltung. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Innenscheibe
als Verbundglasscheibe mit schwingungsdämpfendem Verbundmaterial, wie Gießharz, aufgebaut ist. Eine
optimale Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Verbundglasinnenscheibe zwei Glasscheiben einer
Dicke von je etwa 6 mm aufweist, die durch eine Gießharzschicht von 1 mm und mehr verbunden sind
(D > 13). Dabei kann die Außenschicht eine Dicke von etwa 4 mm aufweisen, der Zwischenraum eine Dicke
von etwa 12 mm. Soll die erfindungsgemäße Verglasung
auch gegen Laser-Fernabtastung abhörsicher sein, so ist es zweckmäßig, daß die Außenscheibe innenseitig eine
Reflexionsbeschichtung aufweist. Diese Reflexionsbeschichtung kann in an sich bekannter Weise ausgebildet,
z. B. aufgedampft, sein und ist nach bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung insbesondere im Infrarotbereich
wirksam, damit die Abtastung auch nicht mit Infrarot-Lasern durchgeführt werden kann. Eine weitere Ausgestaltung
der Erfindung ist in diesem Zusammenhang dadurch gekennzeichnet, daß die Innenscheibe innenseitig
eine Antireflexionsbeschichtung aufweist, die insbesondere im Infrarotbereich wirksam ist. Es versteht sich,
daß im Rahmen der Erfindung die Innenscheibe und die Außenscheibe weitgehend entkoppelt werden. Dazu ist
es zweckmäßig, daß der Abstandshalterrahmen als entkoppelnder Rahmen ausgeführt ist. Wird die erfindungsgemäße
Verglasung in einen Fensterrahmen eingesetzt, so muß dafür Sorge getragen werden, daß nicht über
den Fensterrahmen für eine Abhörung nutzbarer Schall nach außen dringt. Dazu ist eine weitere Abhörsicherung
zweckmäßig, die dadurch gekennzeichnet ist, daß ίο der Fensterrahmen nach außen hin eine Vorsatzschale
aufweist, die von dem Fensterrahmen entkoppelt ist, wobei der Fensterrahmen und/oder die Vorsatzschale
einen weiteren Körperschallgeber aufweisen, der thermisches Rauschen abgibt und auf die Vorsatzschale arbeitet.
Dabei ist die schon abgegebene Regel zu beachten, daß Sprache nicht mehr verständlich ist, wenn sie
um 1OdB durch Rauschen überdeckt wird. Das gilt selbstverständlich für den gesamten Bereich von 200 bis
3000 Hz.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 in einem Schnitt ein erfindungsgemäßes Aggregat aus mehreren Glasscheiben und
F i g. 2 ein Diagramm, anhand dem die Auswirkung der Erfindung erläutert wird.
Das Aggregat besteht aus einer Außenscheibe 1, einer Innenscheibe 2,3,4, einem Abstandshalterrahmen 5
zwischen Außenscheibe 1 und Innenscheibe 2, 3, 4, der den gasgefüllten Scheibenzwischenraum 6 definiert, und
einem Körperschallgeber 7. Im Scheibenzwischenraum 6 befindet sich eine Gasfüllung.
Man erkennt zunächst, daß die Glasscheiben 1 sowie 2, 3, 4 eine Mehrscheiben-Isolierglaseinheit bilden, und
zwar eine solche mit einer Verbundglasinnenscheibe 2, 3,4 mit Glasscheiben 2 und 4 und der Verbundschicht 3
sowie der gemeinsamen Dicke D und mit einer Außenscheibe 1 der Dicke d, wobei D/d größer als 1,5 ist, im
Ausführungsbeispiel bei 3 liegt. Die Gasfüllung des Scheibenzwischenraumes 6 besteht aus einem Gemisch,
dessen Dichte größer ist als die von Luft. Es mag sich um ein Gemisch aus Schwefelhexafluorid und Luft handeln,
Mischungsverhältnis beispielsweise 30% Schwefelhexafluorid, 70% Luft. Der Körperschallgeber 7 ist für thermisches
Rauschen im Frequenzbereich von 200 bis 3000 Hz eingerichtet. Er arbeitet jedoch nicht auf die
Gasfüllung im Scheibenzwischenraum 5, sondern vielmehr auf die Außenscheibe 1.
Die Mehrscheiben-Isolierglaseinheit ist für das im so Hauptanspruch angegebene bewertete Schalldämmaß
nach DIN 52 210 eingerichtet. Der Körperschallgeber 7 ist so ausgelegt, daß das von der Außenscheibe nach
außen abgestrahlte thermische Rauschen den durchgelassenen Schall um mindestens 1OdB überdeckt. Absolut
kann auf diese Weise mit einem sehr niedrigen Pegel für das thermische Rauschen gearbeitet werden. Zur
Erläuterung dient die F i g. 2. Auf der Abszissenachse ist die Frequenz aufgetragen, auf der Ordinatenachse der
Schallpegel in dB. Die ausgezogene Kurve entspricht dem nach außen durchgelassenen Schall, wenn in einem
Innenraum, dem die in F i g. 1 dargestellte Verglasung als Fenster angehört, laut gesprochen wird. Die gestrichelte
Kurve entspricht dem nach außen abgestrahlten Störschall. Der Störschallpegel ist überall um zumindest
10 dB höher.
Die beiden Glasscheiben 2,4 besitzen eine Dicke von je etwa 6 mm. Sie sind durch eine Gießharzschicht 3 von
etwa 1 oder 1,2 mm miteinander verbunden. Die Außen-
scheibe 1 besitzt demgegenüber nur eine Dicke von etwa 4 mm. Der Scheibenzwischenraum 6 ist 12 mm
weit.
Angedeutet wurde, daß die Außenscheibe 1 im Ausführungsbeispiel innenseitig eine Reflexionsbeschichtung
8 aufweist, die insbesondere im Infrarotbereich wirksam ist und eine Laser-Fernabtastung verhindert.
Es versteht sich, daß die Außenscheibe 1 und die Innenscheibe 2,3,4 weitgehend voneinander entkoppelt sind.
Dazu ist der Abstandshalterrahmen 5 als entkoppelnder Rahmen ausgeführt. Der nicht gezeichnete Fensterrahmen
besitzt nach außen hin zweckmäßigerweise eine Vorsatzschale, die von dem Fensterrahmen entkoppelt
ist. Auf diese Weise kann verhindert werden, daß über den Fensterrahmen Schall nach außen dringen und abgehört
werden kann. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Verglasung mit Fensterrahmen und Vorsatzschale
einen weiteren Körperschallgeber aufweist, der in der angegebenen Weise thermisches Rauschen auf
die Vorsatzschale abgibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
25
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (1)
1. Gegen Abhören von außen gesicherte, insbesondere in einen Fensterrahmen einsetzbare Verglasung,
— mit
einer Außenscheibe,
einer Innenscheibe,
einem Abstandshalterrahmen,
einem gasgefüllten Scheibenzwischenraum und zumindest einem Störschallerreger,
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