DE3610569A1 - Scheibenbremse fuer fahrzeuge - Google Patents
Scheibenbremse fuer fahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für Fahrzeuge,
insbesondere Straßenfahrzeuge, mit einem zumindest einerseits einer
Bremsscheibe eine Zuspannvorrichtung aufweisenden Bremssattel, wobei
die Zuspannvorrichtung eine parallel zur Radialebene der
Bremsscheibe verlaufende und deren Achse rechtswinklig
überkreuzende, im Bremssattel drehbar gelagerte Exzenterwelle
aufweist, die einen radial auskragenden Drehhebel trägt und mittels
eines Exzenters mit einem im wesentlichen senkrecht zur Radialebene
verlaufenden Druckbolzen in Eingriff steht, der bremsscheibenseitig
gelenkig an einer senkrecht zur Radialebene verschieblich im
Bremssattel gelagerten, mittels einer Nachstellvorrichtung in ihrer
Länge einstellbaren Spindeleinrichtung anliegt, die ihrerseits
bremsscheibenseitig an einer verschieblich im Bremssattel gelagerten
Bremsbacke anliegt.
Eine derartige, mittels eines mechanischen Gestänges von Hand
zuspannbare Scheibenbremse ist aus der DE-AS 16 00 175 bekannt.
Zusätzlich kann die bekannte Scheibenbremse mit einem hydraulisch
beaufschlagbaren, am Druckbolzen oder der Spindeleinrichtung
angreifenden Bremskolben ausgestattet sein. Zur hydraulischen
Zuspannung sind hierbei hohe, hydraulische Drucke notwendig, da bei
dieser hydraulischen Zuspannung die durch den Exzenter bewirkbare
Kraftübersetzung nicht wirksam ist. Diese bekannte
Zuspannvorrichtung ist relativ aufwendig und muß, um eine
gleichmäßige Anpressung der Bremsbacken an die Bremsscheibe zu
ermöglichen, gegebenenfalls mehrmals nebeneinander am Bremssattel
angeordnet werden, wodurch der Bauaufwand erheblich gesteigert wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Scheibenbremse der eingangs
genannten Art derart auszugestalten, daß sie mit relativ niedrigen
Druckmitteldrücken, also beispielsweise mit Druckluft, zuspannbar
ist und bei geringem Aufwand eine stets gleichmäßige Anpressung der
Bremsbacke an die Bremsscheibe gewährleistet. Dabei soll der von der
Zuspannvorrichtung einschließlich eines Zuspannzylinders benötigte
Einbauraum und damit der gesamte, vom Bremssattel bzw. der
Scheibenbremse benötigte Einbauraum gering sein.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die
Exzenterwelle etwa mittig den Drehhebel und an ihren beiden Enden je
einen Exzenter aufweist, deren jedem ein Druckbolzen und eine
Spindeleinrichtung mit Nachstellvorrichtung zugeordnet ist, daß am
Ende des Drehhebels die zu diesem im wesentlichen rechtwinklig und
nach radial außen verlaufende Kolbenstange eines
druckmittelbeaufschlagbaren Zylinders angelenkt ist, dessen Achse
zur Radialebene höchstens gering geneigt verläuft, und daß die
beiden Nachstellvorrichtungen durch eine nur synchrone
Nachstellvorgänge erlaubende Koppeleinrichtung miteinander gekoppelt
sind.
Die Unteransprüche zeigen nach der weiteren Erfindung vorteilhafte
Ausbildungsmöglichkeiten für eine derartige Scheibenbremse auf.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für eine nach der
Erfindung ausgebildete Scheibenbremse dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 einen zur Ansicht der Zuspannvorrichtung parallel
zur Radialebene aufgeschnittenen Bremssattel,
Fig. 2 einen zur Ansicht des Drehhebels etwa mittig durch
den Bremssattel gelegten Axialschnitt,
Fig. 3 einen durch eine Spindeleinrichtung geführten
Axialschnitt und
Fig. 4 eine teilweise aufgeschnittene Umlenkrolle.
Die Scheibenbremse weist einen eine Bremsscheibe 1 übergreifenden,
in üblicher Weise als Schiebe- oder Schwenksattel ausgebildeten
Bremssattel 2 auf, der einseitig mit einer Zuspannvorrichtung 3
versehen ist. Die Zuspannvorrichtung 3 umfaßt eine im Bremssattel 2
mittels zweier zu beiden Seiten eines Drehhebels 4 angeordneter
Wälzlager 5 drehbar gelagerte Exzenterwelle 6, deren Achse parallel
zur Radialebene der Bremsscheibe 1 verläuft und die beidseitig mit
Exzentern 7 endet. Der Drehhebel 4 ist drehfest mit der
Exzenterwelle 6 verbunden, er erstreckt sich, wie insbesondere aus
Fig. 2 ersichtlich, im Lösezustand der Scheibenbremse um einen
kleinen Winkel aufwärts geneigt in Richtung zur Bremsscheibe 1. Nahe
seiner Unterseite ist der Drehhebel 4 einseitig mit einem später zu
erläuternden, besonderen Seitenflankenabschnitt 8 versehen. Das Ende
des Drehhebels 4 ist mittels eines Bolzens 9 an einer gegabelten
Kolbenstange 10 angelenkt, von welcher in Fig. 2 im Bereich der
Anlenkung lediglich der hintere Gabelteil dargestellt ist. Die
Kolbenstange 10 erstreckt sich geringfügig von der Bremsscheibe 1
weggeneigt nach oben und ist an ihrem oberen Ende fest mit einem
Membranteller 11 verbunden. Auf den Membranteller 11 liegt eine
Membrane 12 auf, welche mittels eines sie andererseits
übergreifenden Zylinderdeckels 13 druckmitteldicht eingespannt ist.
Der Zylinderdeckel 13 ist mit einem Anschluß 14 für eine
Druckmittelleitung versehen. Der Membranteller 11, die Membrane 12
und der Zylinderdeckel 13 bilden einen flachen Membranzylinder 15.
Die Exzenter 7 sind biegesteif in Art eines schiefen Kegelstumpfes
16 ausgebildet, dessen Grundfläche dem Querschnitt der Exzenterwelle
6 entspricht und der an seinem Kopfbereich zumindest auf Seiten der
Bremsscheibe 1 eine zylindrische Abrollfläche 17 aufweist. An den
Abrollflächen 17 liegt jeweils ein Druckbolzen 18 mit einer ebenen
Stirnfläche 19 an, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Der Druckbolzen 18
erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zur Radialebene der
Bremsscheibe 1 zu letzterer hin und endet mit einem Teller 20,
welcher einen größeren Durchmesser als der Schaft des Druckbolzens
18 besitzt und eine ebenfalls ebene Stirnfläche 21 trägt. Der
Druckbolzen 18 ist auf dem größten Teil seiner Länge von einer
hülsenartigen Gewindespindel 22 umgeben, er taucht also in die
Ausnehmung 23 der Gewindespindel 22 ein, wobei der Teller 20 nahezu
ohne radiales Spiel, aber kippbar in der Ausnehmung 23 geführt ist,
während der Schaft des Druckbolzens 18 beachtliches, radiales Spiel
in der Ausnehmung 23 aufweist. Der Schaft des Druckbolzens 18 ist
nahe des exzenterseitigen Endes der Gewindespindel 22 von einer
Manschette 29 aus elastischem Werkstoff umgeben, deren Außenumfang
an der Wandung der Ausnehmung 23 der Gewindespindel 22 anliegt und
die somit den Druckbolzen 18 elastisch auslenkbar zentriert in der
Gewindespindel 22 hält. Die Gewindespindel 22 ist nahe ihres
bremsscheibenseitigen Endes mittels eines Bodens 24 verschlossen.
Auf dem Boden 24 liegt auf seiten des Druckbolzens 18 eine
Zwischenplatte 25 auf, auf deren ballig ausgebildeter,
exzenterseitiger Oberfläche 26 die Stirnfläche 21 des Bolzens 18
aufliegt.
Die Gewindespindel 22 ist mittels eines selbsthemmenden Gewindes 27
mit einer ein Innengewinde aufweisenden Gewindehülse 28 verschraubt;
die Gewindespindel 22 und die Gewindehülse 28 stellen eine
Spindeleinrichtung 22, 28 dar, die durch Verschrauben in ihrer Länge
einstellbar ist. Die Gewindehülse 28 ist längsverschieblich im
Bremssattel 2 gelagert und liegt mit Ihrem bremsscheibenseitigen
Ende an einer Bremsbacke 30 an, die undrehbar und verschieblich im
Bremssattel 2 geführt ist; die Anlage ist dabei derart ausgebildet,
daß die Gewindehülse 28 undrehbar gehalten ist. Abweichend hierzu
ist es selbstverständlich auch möglich, die Gewindehülse 28
undrehbar unmittelbar zum Bremssattel 2 zu führen. Ein sich
bremsbackenseitig von der Gewindehülse 28 zum Bremssattel 2
erstreckender Faltenbalg 31 schützt die Gleitführung der
Gewindehülse 28 vor dem Eindringen von insbesondere
Bremsbackenabrieb.
Exzenterseitig ist die Gewindehülse 28 über einen großen Abschnitt
ihrer Länge mit Spiel von einer Antriebstrommel 32 umgeben, welche
mit einem radial nach innen ragenden Flansch die Gewindehülse 28
überragt und in eine Axialnutverzahnung 33 am exzenterseitigen Ende
der Gewindespindel 22 eingreift, so daß die Antriebstrommel 32
undrehbar, aber begrenzt axialverschieblich mit der Gewindespindel
22 gekoppelt ist. Ein Sicherungsring 34 schließt ein Abgleiten der
Antriebstrommel 32 von der Gewindespindel 22 aus. Die
Antriebstrommel 32 ist in Art einer Riemenscheibe von einem flachen
Zahnriemen 35 teilumschlungen.
Es ist hervorzuheben, daß sich beiderseits des mittig am Bremssattel
befindlichen Membranzylinders 5 je eine Spindeleinrichtung 22, 28 mit
Antriebstrommel 32 nahe der in Umfangsrichtung liegenden Enden des
Bremssattels 2 befinden.
Der Zahnriemen 35 umschlingt die aneinander abgewandten Seiten der
Antriebstrommel 32, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. Das untere
Riementrum 35 a des Zahnriemens 35 verläuft gestreckt und gradlinig
zwischen den beiden Antriebstrommeln 32 in einer zur Radialebene der
Bremsscheibe 1 parallelen Lage. Das obere Riementrum 35 b des
Zahnriemenens 35 dagegen verläuft über zwei in Bremssattel 2
zwischen den Spindeleinrichtungen 22, 28 bzw. den Antriebstrommeln 32
und seitlich des Drehhebels 4 angeordnete Umlenkrollen 36 und 37
derart, daß der im Bereich des Drehhebels 4 zwischen den beiden
Umlenkrollen 36 und 37 befindliche Riementrumabschnitt sich nur in
geringem Abstand oberhalb des Riementrums 35 a befindet, wie es auch
aus Fig. 2 ersichtlich ist.
Die gemäß Fig. 1 linke Umlenkrolle 36 weist gemäß Fig. 4 einen
Trommelabschnitt 38 auf, dessen Außenumfang dem Zahnriemen 35
angepaßt verzahnt ausgebildet ist. Der Trommelabschnitt 38 ist
mittels eines in einer Drehrichtung sperrenden Freilaufes 39 auf
einer Nabe 40 gelagert, welche einerseits drehfest mit einer
Antriebsscheibe 41 verbunden ist. Die Antriebsscheibe 41 weist einen
größeren Außendurchmesser als der Trommelabschnitt 38 auf.
Andererseits wird der Trommelabschnitt 38 von einer in ihren
Abmessungen der Antriebsscheibe 41 entsprechenden Scheibe 42
überragt. Die Nabe 40 mit der Antriebsscheibe 41 sowie die Scheibe
42 sind drehbar auf einem am Bremssattel 2 gehaltenen Bolzen 43
gelagert. Der Durchmesser der Antriebsscheibe 41 ist derart
bemessen, daß beim Drehen des Drehhebels 4 durch
Druckmittelbeaufschlagen des Membranzylinders 15 nach einer einem
normalen, maximalen Bremshub entsprechenden Drehbewegung der
Seitenflankenabschnitt 8 zur Anlage und damit zum Eingriff am
Außenumfang der Antriebsscheibe 41 gelangt. Beim Weiterdrehen des
Drehhebels 4 um einen einen Überhub entsprechenden Drehhub in einer
strichpunktiert eingezeichnete Überhublänge, wie es durch den
Abstand S in Fig. 2 symbolisiert ist, wird bei der Weiterbewegung des
Seitenflankenabschnittes 8 der Außenumfang der Antriebsscheibe 41
mitgenommen und letztere damit gedreht. Über den in dieser
Drehrichtung sperrenden Freilauf 39 wird bei dieser Drehung der
Trommelabschnitt 38 mitgenommen, wodurch der Zahnriemen 35
angetrieben wird und ein entsprechendes Stück um die
Antriebstrommeln 32 umläuft und letztere um zueinander gleiche
Winkelbeträge dreht. Die Drehrichtung dieser von den
Antriebstrommeln 32 auf die Gewindespindeln 32 übertragenen Drehung
ist dabei derart, daß die Gewindespindeln 22 aus den an Drehungen
gehinderten Gewindehülsen 28 ausgeschraubt werden, die Länge der
Spindeleinrichtungen 22, 28 sich also um zueinander gleiche Maße
verlängert.
Die andere Umlenkrolle 37 kann entweder über einen zweiten Freilauf
oder in beiden Richtungen drehbar am Bremssattel 2 gelagert sein, im
letzteren Fall müssen die Bewegungswiderstände ein ungewolltes
Rückdrehen des Zahnriemens 35 ausschließen.
Auf der der Zuspannvorrichtung 3 abgewandten Seite ist im
Bremssattel 2 ein gegenüberliegend zur Bremsbacke 30 an die
Bremsscheibe 1 anpreßbarer Bremsbelag 44 gehaltert.
Im Lösezustand der Scheibenbremse nehmen deren Teile die aus den
Zeichnungen ersichtlichen Lagen ein, wobei sich der Drehhebel 4 in
seiner oberen Drehlage befindet und die Bremsbacke 30 sowie der
Bremsbelag 44 der Bremsscheibe 1 mit geringem Abstand
gegenüberstehen.
Wird zum Bremsen der Membranzylinder 15 druckmittelbeaufschlagt, so
wird über die Kolbenstange 10 und den Drehhebel 4 die Exzenterwelle
6 gedreht, wobei sie mit ihren beiden Exzentern 7 die Druckbolzen 18
zur Bremsscheibe 1 hin verschiebt. Zwischen der Abrollfläche 17 und
der Stirnfläche 19 tritt dabei ein Abrollen auf, wobei der
Druckbolzen 18 an seinem exzenterseitigen Ende unter einseitiger
Kompression der Manschette 29 in eine exentrische Lage innerhalb der
Ausnehmung 23 der Gewindespindel 22 gelangt. Die Druckbolzen 18
nehmen dabei über die Zwischenplatte 25 die Gewindespindeln 22 mit,
wobei auch zwischen der Stirnfläche 21 und der Oberfläche 26 bei der
Schwenkbewegung der Druckbolzen 18 ein Abrollen auftritt. Die
Gewindespindeln 22 nehmen über die Gewinde 27 die Gewindehülsen 28
mit, welche ihrerseits die Bremsscheibe 1 zwischen der Bremsbacke 30
und dem Bremsbelag 44 einspannen. Bei korrekt eingestelltem Lösehub
der Scheibenbremse verbleiben die vorstehend beschriebenen
Bewegungen unterhalb bestimmter Grenzwerte, der Drehhebel 4 wird
dabei nur soweit gedreht, daß der Seitenflankenabschnitt 8 noch
außer Eingriff zur Antriebsscheibe 41 verbleibt. Die
Antriebstrommeln 32 verbleiben hierbei in Ruhe, sie erfahren
höchstens eine Relativverschiebung zu den Gewindespindeln 22, aber
keine Drehung.
Falls das Lösespiel der Scheibenbremse zu Beginn des vorstehend
beschriebenen Einbremsvorganges zu groß war, muß zum festen
Zuspannen der Scheibenbremse der Drehhebel 4 derart weit gedreht
werden, daß bei Überschreiten der vorstehend erwähnten Grenzwerte
sein Seitenflankenabschnitt 8 in Eingriff zur Antriebsscheibe 41
gelangt und letztere gemäß Fig. 1 in Uhrzeigersinn dreht. Bei dieser
Drehung sperrt der Freilauf 39 zwischen der Nabe 40 und dem
Trommelabschnitt 38, so daß letzterer mitgedreht wird und den
Zahnriemen 35 mitnimmt. Über den Zahnriemen 35 werden dabei die
beiden Antriebstrommeln 32 entsprechend gedreht, wobei über die
Axialverzahnungen 33 die Gewindespindeln 22 mitgenommen werden und
sich über die Gewinde 27 gegen die Gewindehülsen 28 derart
verschrauben, daß ein Ausschrauben, d.h. eine Verlängerung der
Spindeleinrichtungen 22, 28 erfolgt. Hierdurch erfolgt ein
Nachstellen, durch welches das durch Reibverschleiß der Bremsorgane
bedingte, übermäßige Lösespiel der Scheibenbremse auf den Sollwert
nachgestellt wird.
Beim nachfolgenden Lösevorgang wird durch Entleeren des
Membranzylinders 15 der Drehhebel 4 in die aus Fig. 2 ersichtliche
Lage zurückgeschwenkt, wobei der Freilauf 39 löst, sich die
Antriebsscheibe 41 also bis zum Trennen vom Seitenflankenabschnitt 8
ohne Mitnahme des Trommelabschnittes 38 zurückdreht. Der Zahnriemen
35 verbleibt also während des Lösevorganges mitsamt den
Antriebstrommeln 32 in Ruhe, so daß an der Spindeleinrichtung 22, 28
kein Schraubvorgang erfolgt. Beim Zurückdrehen der Exzenterwelle 6
gelangen alle Teile der Scheibenbremse wieder in die aus den
Zeichnungen ersichtlichen Lagen.
Um sicherzustellen, daß während des Lösevorganges der Zahnriemen 35
in Ruhe verbleibt, kann es zweckmäßig sein, die Umlenkrolle 37 über
den bereits erwähnten, jedoch nicht dargestellten, zweiten Freilauf
mit einem undrehbaren Teil des Bremssattels 2 zu koppeln, wobei der
Freilauf in Drehrichtung der Umlenkrolle 37 sperrt. Dieser Freilauf
wird zweckmäßig entsperrbar ausgebildet, um ein einfaches,
willkürliches Rückdrehen und damit Zusammenschrauben bzw. Verkürzen
der Spindeleinrichtungen 22, 28 beim Ersetzen verschlissener gegen
neue Bremsbeläge zu ermöglichen. Es kann hierzu eine geeignete,
manuell bedienbare Antriebsvorrichtung vorgesehen werden.
In Abänderung zu vorstehend beschriebenem Ausführungsbeispiel kann
es auch zweckmäßig sein, die Sperrichtung des Freilaufes 39
umzukehren, so daß während des Einbremsvorganges beim Überschreiten
des Sollhubes durch Eingriff des Seitenflankenabschnittes 8 mit der
Antriebsscheibe 41 letztere leer durchgedreht wird; erst während des
Lösevorganges sperrt dann der Freilauf 39 und nimmt während des
Rückhubes aus dem übermäßigen Bremshub den Trommelabschnitt 38 und
damit den Zahnriemen 35 mit, wodurch die Antriebstrommeln 32
entsprechend gedreht werden. Die Gewinde 27 sind hierbei derart
auszulegen, daß bei dieser Drehung ein Verlängern der
Spindeleinrichtung 22, 28 erfolgt. Bei dieser Ausbildung erfolgt der
Nachstellvorgang also während des Lösehubes, wodurch die für den
Nachstellvorgang erforderlichen Kräfte und damit
Materialbeanspruchungen niedrig gehalten werden können.
Weiterhin ist es möglich, das angetriebene, drehbare und das
undrehbare Teil der Spindeleinrichtungen zu vertauschen, also die
Gewindehülsen durch einen Drehantrieb anzutreiben und die
Gewindespindeln drehfest zu halten.
In weiterer Abänderung der Scheibenbremse ist es natürlich auch
möglich, andersartige bekannte Nachstellvorrichtungen vorzusehen,
welche bei übermäßigem Bremshub ein Verschrauben wenigstens einer
der Spindeleinrichtungen 22, 28 in Verlängerungsrichtung bewirken;
der Zahnriemen 35 dient dann dem synchronen Antrieb der anderen
Spindeleinrichtung bzw. nur der Synchronisation der
Nachstellvorgänge an beiden Spindeleinrichtungen 22, 28. Anstelle des
Zahnriemens 35 kann auch eine Zahnradkoppelung zwischen den
drehbaren Teilen der Spindeleinrichtungen 22, 28 vorgesehen werden.
Insgesamt ergibt sich ein gedrängter, kompakter Aufbau der
Zuspannvorrichtung mit Nachstellvorrichtung für die Scheibenbremse,
wobei vom Membranzylinder 15 infolge der durch den Drehhebel 4 und
die Exzenter 7 bewirkten Kraftübersetzung nur geringe Kräfte
aufgebracht werden müssen; der Membranzylinder 15 ist daher mit
Druckluft beaufschlagt. Zugleich wird durch die Doppelanordnung der
Spindeleinrichtungen 22, 28 eine gleichmäßige Anpreßkraftbelastung
für die Bremsbacke 30 sichergestellt.
In weiterer Abänderung ist es möglich, anstelle des in den
Zeichnungen dargestellten Schiebesattels einen festen Bremssattel
vorzusehen, welcher beidseitig mit Zuspannvorrichtungen der
beschriebenen Art ausgestattet ist.
Die insbesondere für Straßenfahrzeuge geeignete Scheibenbremse weist
einen Bremssattel 2 auf, welcher in Umfangsrichtung gesehen mittig
einen Membranzylinder 15 mit annähernd zur Radialebene der
Bremsscheibe paralleler Achsrichtung aufweist. Der Membranzylinder
15 dreht bei Druckmittelbeaufschlagung über einen Drehhebel 4 eine
Exzenterwelle 6, welche parallel zur Radialebene im Bremssattel
drehbar gelagert ist und an beiden Enden mit Exzentern 7 endet,
welche gegen Spindeleinrichtungen zu drücken vermögen. Die drehbaren
Teile der Spindeleinrichtungen sind über Antriebstrommeln 32 und
einen Keilriemen 35 miteinander gekoppelt, so daß nur synchrone
Nachstellvorgänge möglich sind. Der Antrieb für die
Nachstellvorrichtung kann vom Drehhebel 4 über eine Umlenkrolle 36
für den Zahnriemen 35 erfolgen.
Es ergibt sich ein kompakter Aufbau der Scheibenbremse, wobei eine
Druckluftbeaufschlagung des Membranzylinders 15 für eine
ausreichende, gleichmäßige Zuspannung der Scheibenbremse ausreicht.
- Bezugszeichenliste
1 Bremsscheibe
2 Bremssattel
3 Zuspannvorrichtung
4 Drehhebel
5 Wälzlager
6 Exzenterwelle
7 Exzenter
8 Seitenflankenabschnitt
9 Bolzen
10 Kolbenstange
11 Membranteller
12 Membrane
13 Zylinderdeckel
14 Anschluß
15 Membranzylinder
16 Kegelstumpf
17 Abrollfläche
18 Druckbolzen
19 Stirnfläche
20 Teller
21 Stirnfläche
22 Gewindespindel
23 Ausnehmung
24 Boden
25 Zwischenplatte
26 Oberfläche
27 Gewinde
28 Gewindehülse
22, 28 Spindeleinrichtung
29 Manschette
30 Bremsbacke
31 Faltenbalg
32 Antriebstrommel
33 Axialnutverzahnung
34 Sicherungsring
35 Zahnriemen
35 a Riementrum
35 b Riementrum
36 Umlenkrolle
37 Umlenkrolle
38 Trommelabschnitt
39 Freilauf
40 Nabe
41 Antriebsscheibe
42 Scheibe
43 Bolzen
44 Bremsbelag
Claims (17)
1. Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere Straßenfahrzeuge, mit
einem zumindest einerseits einer Bremsscheibe (1) eine
Zuspannvorrichtung (3) aufweisenden Bremssattel (2), wobei die
Zuspannvorrichtung (3) eine parallel zur Radialebene der
Bremsscheibe (1) verlaufende und deren Achse rechtwinklig
überkreuzende, im Bremssattel (2) drehbar gelagerte Exzenterwelle
(6) aufweist, die einen radial auskragenden Drehhebel (4) trägt und
mittels eines Exzenters (7) mit einem im wesentlichen senkrecht zur
Radialebene verlaufenden Druckbolzen (18) in Eingriff steht, der
bremsscheibenseitig gelenkig an einer senkrecht zur Radialebene
verschieblich im Bremssattel (2) gelagerten, mittels einer
Nachstellvorrichtung in ihrer Länge einstellbaren Spindeleinrichtung
(22, 28) anliegt, die ihrerseits bremsscheibenseitig an einer
verschieblich im Bremssattel (2) gelagerten Bremsbacke (30) anliegt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterwelle (6) etwa mittig den
Drehhebel (4) und an ihren beiden Enden je einen Exzenter (7)
aufweist, deren jedem ein Druckbolzen (18) und eine
Spindeleinrichtung (22, 28) mit Nachstellvorrichtung zugeordnet ist,
daß am Ende des Drehhebels (4) die zu diesem im wesentlichen
rechtwinklig und nach radialaußen verlaufende Kolbenstange (10)
eines druckmittelbeaufschlagbaren Zylinders (15) angelenkt ist,
dessen Achse zur Radialebene höchstens gering geneigt verläuft, und
daß die beiden Nachstellvorrichtungen durch eine nur synchrone
Nachstellvorgänge erlaubende Koppeleinrichtung (Zahnriemen 35)
miteinander gekoppelt sind.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zylinder als flacher Membranzylinder (15) ausgebildet ist.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolbenstange (10) mit einem Membranteller (11) fest verbunden ist
und einen den Drehhebel (4) beidseitig übergreifenden Gabelkopf
aufweist.
4. Scheibenbremse nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Drehhebel (4) von der Exzenterwelle (6) in Richtung zur
Bremsscheibe (1) hin erstreckt.
5. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Spindeleinrichtung (22, 28) zwei Teile, nämlich eine hülsenartige,
nahe ihres bremsbackenseitigen Endes durch einen Boden (24)
geschlossene Gewindespindel (22) und eine mittels eines
selbsthemmenden Gewindes (27) mit dieser verschraubte, ein
Innengewinde aufweisende Gewindehülse (28) umfaßt, deren eines Teil
- Gewindespindel oder Gewindehülse - undrehbar und
axialverschieblich geführt und deren anderes Teil durch einen bei
ein Grenzmaß überschreitendem Verschiebehub eine Drehung in
Ausschraubrichtung bewirkenden Drehantrieb drehbar ist, und daß der
Druckbolzen (18) in die Ausnehmung (23) der Gewindespindel (22)
eingreift und mittels einer Wälzfläche (26) an deren Boden (24)
aufliegt.
6. Scheibenbremse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druckbolzen (18) bodenseitig mit einem in der Ausnehmung (23) der
Gewindespindel (22) mit geringem Radialspiel und schwenkbar
geführten Teller (20) endet, an welchen sich in Richtung zum
Exzenter (7) ein verjüngter, die Ausnehmung (23) mit wesentlich
größerem Radialspiel durchragender Schaft anschließt.
7. Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Exzenter (7) zumindest in seinem Anlagebereich am eben ausgebildeten
Druckstößelende (19) eine zylindrische Abrollfläche (17) aufweist
und daß der Druckstößel (18) im exzenterseitigen Endbereich der
Ausnehmung (23) eine das Radialspiel überbrückende Manschette (29)
aus elastischem Werkstoff trägt.
8. Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf
dem Boden (24) der Gewindespindel (22) eine Zwischenplatte (25)
aufliegt, deren druckstößelseitige Oberfläche (26) ballig ausgeführt
ist, und daß auf dieser balligen Oberfläche (26) der Teller (25) des
Druckstößels (18) mit einer ebenen Stirnfläche (21) aufliegt.
9. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindehülse (28) am Bremssattel (2)
axialverschieblich und am Bremssattel (2) oder an der Bremsbacke
(30) undrehbar geführt ist und daß der Drehantrieb an der
Gewindespindel (22) angreift.
10. Scheibenbremse nach Anspruch 5 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Koppeleinrichtung ein die drehbaren Teile der beiden
Spindeleinrichtungen (22, 28) miteinander koppelnder Riemenantrieb,
gegebenenfalls Zahnriemen (35) ist.
11. Scheibenbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Riemen, gegebenenfalls Zahnriemen (35) des Riemenantriebes über zwei
Umlenkrollen (36, 37) geführt ist, die beiderseits des Drehhebels (4)
im Bremssattel (2) gelagert sind und das zylinderseitige Riementrum
(35 b) im Bereich des Drehhebels (4) nahe des anderen, sich
geradlinig zwischen den Spindeleinrichtungen (22, 28) erstreckenden
Riementrums (35 a) führen.
12. Scheibenbremse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drehantrieb zwischen dem Drehhebel (4) und einer der Umlenkrollen
(36), letztere bei übermäßigem Drehhub des Drehhebels (4) drehend,
ausgebildet ist.
13. Scheibenbremse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
eine Umlenkrolle (36) einen das Riementrum (35 b) führenden
Trommelabschnitt (38) und wenigstens einseitig hierzu eine
Antriebsscheibe (41) mit größerem Durchmesser als der
Trommelabschnitt (38) aufweist, daß die Antriebsscheibe (41) über
einen in einer Drehrichtung sperrenden, ersten Freilauf (39) mit dem
Trommelabschnitt (38) gekoppelt ist, und daß der Drehhebel (4) einen
Seitenflankenabschnitt (8) aufweist, der beim Drehen des Drehhebels
(4) nach einem einen Sollhub entsprechenden Drehhub in Eingriff zur
Antriebsscheibe (41) gelangt und bei einem anschließenden Überhub
die Antriebsscheibe (41) dreht.
14. Scheibenbremse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eine der Umlenkrollen (36, 37) einen in Drehrichtung wie
der erste Freilauf (39) sperrenden, gegebenenfalls willkürlich
entsperrbaren, zweiten Freilauf zwischen dem Trommelabschnitt und
einem bremssattelfesten Teil aufweist.
15. Scheibenbremse nach den Ansprüchen 9 und 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (22) an ihrem die
Gewindehülse (28) exzenterseitig überragenden Ende drehfest und
gegebenenfalls axialverschieblich mit einer einen Teil der
Gewindehülse (28) übergreifenden Antriebstrommel (32) gekoppelt ist,
welche riemenscheibenartig vom Riemen (35) teilumschlungen ist.
16. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Exzenterwelle (6) beidseitig des Drehhebels (4) mittels Wälzlagern
(5) im Bremssattel (2) gelagert ist und beidseitig dieser
Wälzlagerungen (5) mit biegesteif ausgebildeten Exzenterzapfen (16)
endet.
17. Scheibenbremse nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Exzenterzapfen schiefe Kegelstümpfe (16) mit der Exzenterwelle (6)
entsprechender Grundfläche bilden.
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