DE3610130A1 - Greifvorrichtung - Google Patents

Greifvorrichtung

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Greifvorrichtung für auf das freie obere Ende von hochkant stehenden Betonform­ körpern wie Beton-Muffenrohren aufgesetzte Stützhauben od. dgl. Stützaufsätze.
Beton-Muffenrohre sind zum Schutz vor Beschädigungen und zur formtreuen Aushärtung nach dem jeweiligen Formvorgang an ihren oberen Enden mit Stützhauben zu versehen. Nach Erreichen einer ausreichenden Formstabilität der Muffen­ rohre werden die Stützhauben noch von Hand abgenommen. Dies bedingt einen erheblichen Arbeitsaufwand und ist ins­ besondere bei langen Rohren nur schwer durchzuführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Greifvor­ richtung zu schaffen, mit der die Stützhauben auch von hinter- und nebeneinander angeordneten Betonformkörpern und bei ungleichmäßigen Rohrendenlagen unter Ausschluß da­ durch bedingter Beschädigungsgefahren sicher abzunehmen sind. Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Greifvorrichtung nach der Erfindung gekennzeichnet durch zumindest eine Gruppe von an einem Tragrahmen abgestützten, mittels eines gemeinsamen Antriebs aus einer Ausgangsstellung einwärts in eine Eingriffsstellung an einer Stützhaube beweglichen sowie unabhängig voneinander abbremsbaren Greifarmen.
Mit der Greifvorrichtung nach der Erfindung sind Stütz­ hauben auch von während des Aushärteprozesses neben- und hintereinander angeordneten Betonformkörpern sicher abzu­ nehmen. Lageabweichungen der oberen Formkörperenden, z. B. bedingt durch Setzerscheinungen während der Aushärtung, werden durch die Greifvorrichtung selbst ausgeglichen, indem sämtliche Greifarme einer Greifarmgruppe in ihren Eingriffsstellungen an der Stützhaube solange abgebremst werden, bis alle Greifarme der Gruppe an der Stützhaube anliegen. Kräfte, die eine Beschädigung des Betonform­ körpers oder gar ein Umstürzen der Formkörper zur Folge haben können, treten nicht auf. Die Greifvorrichtung nach der Erfindung kann daher für einen Abnahmevorgang an die entsprechenden Setzstellen der Formkörper unabhängig von den Lageabweichungen der oberen Enden positioniert werden.
Insgesamt ist daher die Greifvorrichtung in besonderem Maße geeignet, mit einer beispielsweise numerisch ge­ steuerten Verfahr- und Hubeinrichtung verbunden zu werden, so daß die Stützhauben automatisiert sicher ab­ zunehmen und darüberhinaus an vorbestimmbaren Stellen abzulegen bzw. in noch nicht ausgehärtete Betonformkörper wieder einzusetzen sind. Der erforderliche Bauaufwand ist gering. Durch die unabhängige Abbremsbarkeit der Greif­ arme der einer Stützhaube eines Betonformkörpers zuge­ ordneten Greifarmgruppe beschränkt sich der notwendige Steuerungsaufwand trotz ungleicher Endenlagen innerhalb der z.B. in einem automatisierten Fertigungsprozeß fortlaufend geformten und reihenweise ausgehärteten Betonformkörper auf die Postitionierung der Greifvorrichtung an den je­ weiligen Setzkoordinaten einer Betonformkörperreihe, die erforderliche Hubbewegung und Betätigung des Greifarman­ triebs. In Verbindung mit automatisierten Formvorgängen mit gesteuertem Materialfluß ist damit eine vollständig automatisierte Fertigung von beispielsweise Beton-Muffen­ rohren ermöglicht.
Zur weiteren Rationalisierung des z.B. automatisierten Abnahmevorganges der Stützhauben ist bevorzugt der Tragrahmen der Greifvorrichtung mit mehreren neben­ einander angeordneten Greifarmgruppen zum gleichzeitigen Abnehmen der Stützhauben von mehreren Betonformkörpern versehen. Durch die unabhängige Abbremsbarkeit der Greif­ arme einer jeden Greifarmgruppe ist ein sicheres, gleich­ zeitiges Abnehmen der Stützhauben trotz unterschiedlicher Endenlagen sichergestellt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus weiteren Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Greif­ vorrichtung näher veranschaulicht. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht des Aus­ führungsbeispiels der Greifvorrichtung, die an eine numerisch gesteuerte Hub­ und Verfahreinrichtung angeschlossen ist;
Fig. 2 eine schematische Draufsicht des mit zwei Greifarmgruppen versehenen Aus­ führungsbeispiels der Greifvorrichtung;
Fig. 3 einen Längsmittelschnitt des Ausführungs­ beispiels entsprechend der Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 eine ausschnittsweise vergrößerte, sche­ matische Darstellung des Tragrahmenseg­ ments, des Laufwagens, des Antriebs und der Laufschiene des Greifarms;
Fig. 5 vergrößert in einer schematischen Seiten­ ansicht den in der Laufschiene verfahrbar geführten Greifarm;
Fig. 6 eine vergrößerte Querschnittsdar­ stellung des in der Laufschiene verfahr­ baren Laufwagens eines Greifarms.
In der Zeichnung sind nur die zum unmittelbaren Ver­ ständnis der Erfindung notwendigen Elemente der Greif­ vorrichtung dargestellt sowie gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugsziffern versehen. Die in der Zeichnung insgesamt mit 1 bezeichnete Greifvorrichtung umfaßt einen Tragrahmen 2, an dem im dargestellten Ausführungs­ beispiel insgesamt zwei Gruppen 3 und 4 von Greifarmen 5 und 6 abgestützt sind. Wie Fig. 1 veranschaulicht, ist oberseitig an dem Tragrahmen 2 ein Anschluß 7 vorgesehen, der mit dem Hubausleger 8 einer insgesamt mit 9 be­ zeichneten numerisch gesteuerten Hub- und Verfahrein­ heit verbunden ist. Der Querausleger 10 der Hub- und Ver­ fahreinheit 9 ist an einem Träger 11 horizontal beweglich gehalten.
In den Fig. 1 und 3 sind hochkant stehende Beton- Muffen­ rohre 12 angedeutet, die an ihren oberen freien Enden Stützhauben 13 tragen. Diese Stützhauben 13 sind an ihren Außenflächen mit Greifrändern 14 zum Ansetzen der haken­ förmig ausgebildeten Greifarme 5 versehen. Die Beton- Muffenrohre 12 werden in einem fortlaufenden Fertigungs­ prozeß geformt, nach dem Formvorgang mit Stützhauben ver­ sehen und in fortlaufenden Reihen hochkant stehend aus­ gehärtet.
Der Tragrahmen 2 ist mit rechteckförmigen, nebeneinander angeordneten Tragrahmensegmenten 15 und 16 versehen, die jeweils eine Greifarmgruppe 3, 4 zum gleichzeitigen Abnehmen von Stützhauben 13 der beiden nebeneinander angeordneten Betonmuffenrohre 12 tragen. Die Greifarme 5 bzw. 6 der beiden Greifarmgruppen 3 bzw. 4 sind in am Tragrahmen 2 festgelegten Laufschienen 17 jeweils mittels eines gemeinsamen Antriebs 18 horizontal beweglich geführt. In dem dargestellten Ausführungs­ beispiel umfaßt jede Greifarmgruppe 3 bis 4 insgesamt vier Greifarme. Die Laufschienen 17 sind in den Trag­ rahmensegmenten 15 bzw. 16 von Eckbereichen 19 diagonal einwärts ausgerichtet und erstrecken sich bis zu einer mittleren Antriebsträgerplatte 20. Durch diese diagonale Ausrichtung der Laufschienen 17 in den rechteckförmigen Tragrahmensegmenten 15 und 16 ergibt sich ein Verfahrweg der Greifarme 5,6 der ein Abnehmen einer Vielzahl von Stützhauben mit unterschiedlichem Durchmesser sowie erheblichen Endenlageabweichungen ermöglicht. Durch die jeweils gegenüberliegende An­ ordnung der Laufschienen ist sichergestellt, daß keine lageverändernden Kräfte beim Eingreifen der Greifarme 5 auftreten. Anstelle der in den horizontalen Lauf­ schienen 17 verfahrbaren Greifarme 5 können beispiels­ weise auch schwenkbare Greifarme vorgesehen sein.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Lauf­ schienen 17 direkt am Tragrahmen 2 befestigt, und die Antriebsträgerplatte 20 ist über die Laufschienen 17 mit dem Tragrahmen 2 verbunden. Sofern eine bewegliche Anordnung der einzelnen Laufschienen 17 der Tragrahmen­ segmente 15 bzw. 16 zur Abstandveränderung des Greif­ armgruppen 3 bzw. 4 gewünscht ist, sind die Greifarme 17 zweckmäßigerweise verschieblich in einer am Trag­ rahmen 2 befestigten Halterung geführt.
Der Antrieb 18 einer jeder Greifarmgruppe 3 und 4 ist an seiner Unterseite mit einer als Mehrfachriemenscheibe ausgebildeten Antriebsrolle 21 versehen, an der die jeweils vier Antriebsbänder 22 der einzelnen Greifarme 5 bzw. 6 geführt sind. An den außenliegenden Endbereichen der Laufschienen 17 ist jeweils eine Umlenkrolle 23 vor­ gesehen, an der die Antriebsbänder 22 der jeweiligen Greifarme 5, 6 umgelenkt sind. Die Antriebsbänder 22 sind zu den an Laufwagen 24 gehaltenen und über Laufrollen 25 in Laufschienen 17 verfahrbaren Greif­ armen 5 geführt und an ihren an den Laufwagen 24 gegenüberliegenden Enden 26 und 27 jeweils mittels einer Feder 28 und 29 an einer Halterung 30 des Laufwagens 25 an dem Greifarm 5 festgelegt. Der Lauf­ wagen 24 weist einen quer zur Laufwagenlängsachse 31 auskragenden Querträger 32 auf, der sich unterhalb der im Querschnitt C-förmig gestalteten Laufschiene 17 erstreckt und hinsichtlich seiner Querabmessung an die Durchmesser der Mehrfachriemenscheibe 21 und der Um­ lenkrolle 23 angepaßt ist.
Durch die abgefederte Festlegung der Enden 26 und 27 des Antriebsbandes 22 ist insgesamt jede Antriebs­ verbindung der Greifarme 5, 6 elastisch ausgebildet. Durch die elastische Ausbildung der Antriebsverbindung sind die Greifarme von dem gemeinsamen Antrieb 18 von ihrer in Fig. 5 gezeigten Ausgangsstellung in ihre Eingriffs­ stellung an einer Stützhaube verfahrbar und dort unabhängig von anderen Greifarmen 5 bzw. 6 der jeweiligen Greif­ armgruppe 3 bzw. 4 durch den jeweiligen Federweg ab­ bremsbar.

Claims (15)

1. Greifvorrichtung für auf das freie obere Ende von hochkant stehenden Betonformkörpern wie Beton-Muffen­ rohren (12) aufgesetzte Stützhauben (13) od. dgl. Stütz­ aufsätze, gekennzeichnet durch zumindest eine Gruppe (3) von an einem Tragrahmen (2) abgestützten, mittels eines gemeinsamen Antriebs (18) aus einer Ausgangsstellung ein­ wärts in eine Eingriffsstellung an einer Stützhaube (13) bewegbaren sowie unabhängig voneinander abbremsbaren Greifarmen (5).
2. Greifvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greifarmgruppe (3) mit mehreren in am Tragrahmen (2) einwärts ausgerichteten Laufschienen (17) horizontal beweglich geführten Greifarmen (5) versehen ist.
3. Greifvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Greifarmgruppe (3) zwei oder mehr Paare von gegenüberliegend am Tragrahmen (2) befestigten, ein­ wärts ausgerichteten Laufschienen umfaßt.
4. Greifvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Tragrahmen (2) der Greifarmgruppe (3) im wesentlichen rechteckförmig gestaltet ist und sich die Laufschienen (17) der Greifarmgruppe (3) von trag­ rahmenseitigen Eckbereichen (19) diagonal zu einer mitt­ leren Antriebsträgerplatte (20) erstrecken.
5. Greifvorrichtungen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antriebsträger­ platte (20) mittels der Laufschienen (17) am Tragrahmen (2) befestigt ist.
6. Greifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (2) aus mehreren nebeneinander angeordneten Tragrahmen­ segmenten (15, 16) besteht, die jeweils eine Greifarm­ gruppe (3, 4) tragen.
7. Greifvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der nebeneinander an den Tragrahmensegmenten (15, 16) vorgesehenen Greifarm­ gruppen (5, 6) dem Abstand von nebeneinander hochkant stehenden Betonförmkörpern (12) angepaßt ist.
8. Greifvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der nebeneinander an den Tragrahmensegmenten (15, 16) vorgesehenen Greif­ armgruppen (3, 4) veränderbar ist.
9. Greifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Greifarme (5, 6) jeweils über eine bereichsweise elastisch ausge­ bildete Antriebsverbindung antreibbar sind.
10. Greifvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsverbindung ein federnd am jeweiligen Greifarm (5, 6) festgelegtes Antriebsband (22) umfaßt.
11. Greifvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsband (22) auf einer Antriebsrolle (21) und auf einer an der Lauf­ schiene (17) des jeweiligen Greifarms (5, 6) angeordneten Umlenkrolle (23) geführt ist und seine beiden am Greif­ arm (5, 6) gegenüberliegenden Enden (26, 27) mittels Federn (28, 29) an diesem festgelegt sind.
12. Greifvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsrolle (21) als Mehr­ fachriemenscheibe zum gemeinsamen Antrieb der Greif­ arme (5, 6) einer Greifarmgruppe (3, 4) ausgebildet ist.
13. Greifvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschienen (17) ein im wesentlichen C-förmiges Querschnittsprofil haben und die Greifarme (5, 6) mittels in den Lauf­ schienen (17) geführten, Laufrollen (25) aufweisenden Laufwagen (24) horizontal verfahrbar sind.
14. Greifvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufwagen (24) jeweils einen quer zur Laufschienenlängsachse (31) auskragenen Träger­ bereich (32) haben, an dem eine Halterung (30) zur Be­ festigung der jeweiligen Greifarmantriebsverbindung (22, 28, 29) vorgesehen ist.
15. Greifvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (2) mit einem Anschluß (7) zur Befestigung an einer Verfahr­ und/oder Hubeinrichtung (9) versehen ist.
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