DE4029910A1 - Vorrichtung zur automatischen herstellung von grossflaechigen formteilen aus duroplastischer pressmasse - Google Patents
Vorrichtung zur automatischen herstellung von grossflaechigen formteilen aus duroplastischer pressmasseInfo
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- B29K2105/0854—Condition, form or state of moulded material or of the material to be shaped containing reinforcements, fillers or inserts of continuous length, e.g. cords, rovings, mats, fabrics, strands or yarns in the form of a non-woven mat
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen
Herstellung von großflächigen Formteilen aus duroplastischer
Preßmasse, insbesondere SMC, mit einer hydraulischen Presse
mit feststehendem Pressentisch und beweglichem Pressenstößel
sowie einer an der Presse vorgesehenen Einrichtung zur zykli
schen Manipulation, umfassend das Einbringen der Preßmasse,
das Entnehmen des fertig gepreßten Formteils und das Präpa
rieren der Preßwerkzeuge.
Großflächige Formteile für den Industrieeinsatz, beispiels
weise für Automobile, werden aus Glasfaser-Polyester-Verbund
werkstoffen hergestellt. Hierzu wird eine duroplastische
Preßmasse, die aus ungesättigten Polyester-Harzen, verstärken
den Textilglasfasern sowie Füll- und Zuschlagstoffen besteht,
in großen hydraulischen Pressen unter Druck und Temperatur in
die gewünschte Form gepreßt, wobei eine rasche und vollstän
dige Aushärtung des Harzes erfolgt. Die zu verpressende Form
masse liegt überwiegend als flächenförmiges SMC (Sheet-Moul
ding-Compound) vor. Die feuchte SMC-Harzmatte wird in passen
de Stücke geschnitten und, zu Preßpaketen aufeinandergelegt,
in die geöffnete Presse eingelegt. Dies geschieht üblicher
weise von Hand. Im Anschluß an den Preßzyklus muß das fertige
Formteil, ebenfalls von Hand, aus der Presse entnommen wer
den. Erst nach der Reinigung der Preßwerkzeuge von Gratresten
kann ein neues Harzmattenpaket eingelegt werden.
Moderne Kunststoffpressen verfügen bereits über geschlossene
Regelkreise und eine umfangreiche Sensorik für die wichtig
sten Prozeßparameter wie beispielsweise Druck, Temperatur und
Schließzeiten. Das Verhalten des Menschen bei der Beschickung
der Presse ist durch eine derartige Regelung jedoch nicht zu
beeinflussen; es ist somit auch nicht zuverlässig reproduzier
bar. Die Qualität von Faserverbundbauteilen, welche im Preß
verfahren aus duroplastischer Preßmasse gefertigt werden,
unterliegt deshalb derzeit noch relativ großen Schwankungen.
In dem Aufsatz von Brüssel, Bretten und Weber "SMC-Teile
vollautomatisch herstellen" in Kunststoffe 79 (1989) 11,
Seite 1149, wird bereits eine Kunststoffpresse mit vollauto
matischer Peripherie für das Schneiden, Paketieren und Ein
legen der Harzmatten, sowie zur Preßteilentnahme und Werkzeug
reinigung beschrieben. Mit dieser Anlage kann jedoch nur ein
ganz bestimmtes, relativ kleines Kunststoffteil - ein Lampen
gehäuse - automatisch hergestellt werden.
Sollen nun große Teile, beispielsweise Karosserieteile für
Automobile und Lastkraftwagen, in einem automatischen Prozeß
hergestellt werden, so müßten die hierfür benötigten Funk
tionselemente für das Einlegen schwerer Harzmattenpakete in
das geöffnete Preßwerkzeug, das Eindrücken von Einlegeteilen,
das Entnehmen des fertig gepreßten Formteils sowie die an
schließend notwendige Reinigung der Preßformen so schwer
ausgebildet werden, daß sie bei den geforderten Positionier
toleranzen nicht mehr an frei auskragenden Handlingsystemen,
wie sie in Form von Industrierobotern zur Verfügung stehen,
geführt werden können.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist somit die
Schaffung einer Vorrichtung zur automatischen Herstellung
insbesondere großer und schwerer SMC-Formteile mittels einer
hydraulischen Presse, wobei die Anlage schnell und einfach
beliebigen Formteilen anpaßbar sein soll.
Bei der Lösung dieses technischen Problems wird ausgegangen
von einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art. Gelöst wird
die Aufgabe durch zu beiden Seiten des Preßwerkzeugs angeord
nete und paarweise parallel in vertikaler Richtung heb- und
senkbare Fahrschienen und durch auf diesen Fahrschienen in
horizontaler Richtung verfahrbare Fahrwagen, die bei geöff
neter Presse in den Preßbereich einfahren und dem Preßwerk
zeug angepaßte Manipulatoren tragen.
Die Anordnung von Fahrschienen, die jeweils paarweise mit
einem eigenen unabhängigen Parallelhubantrieb ausgerüstet
sind, seitlich an den Preßwerkzeugen gestattet eine niedrige
Bauhöhe der auf den Fahrschienen zwischen die geöffneten
Preßwerkzeuge einfahrbaren Fahrwagen, welche die zur automa
tischen Bedienung der Presse erforderlichen Manipulatoren
tragen. Das dem jeweiligen Arbeitszyklus angepaßte Anheben
oder Absenken eines Paares von Fahrschienen kompensiert näm
lich die durch den Pressenhub vorgegebene niedrige Bauhöhe
der Fahrwagen, welche somit die geöffneten Preßwerkzeuge frei
über- bzw. unterfahren und dennoch mit den Manipulatoren
deren tiefste Stellen erreichen können.
Zur automatischen Ausführung eines vollständigen Preßzyklus
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenigstens einen unteren
und einen oberen Fahrwagen und entsprechend einen unteren
Fahrweg für den unteren Fahrwagen und einen oberen Fahrweg
für den oberen Fahrwagen vorzusehen, wobei jeder der beiden
Fahrwege zumindest von zwei Paaren hintereinander angeord
neter Fahrschienen gebildet wird, von denen ein Paar mit dem
Pressentisch und ein Paar mit dem Pressenstößel verbunden
ist.
Das Automatisierungs-System kann auch erweitert werden durch
einen zusätzlichen unteren Fahrwagen mit zugehörigem weiteren
Paar von unteren Fahrschienen sowie gegebenenfalls durch
einen zweiten oberen Fahrwagen mit zugehörigem weiteren Paar
von oberen Fahrschienen. Unterer und oberer Fahrweg bestehen
dann jeweils aus drei hintereinander angeordneten Paaren von
Fahrschienen, welche jeweils unabhängig voneinander heb- und
senkbar sind. Die mittleren Fahrschienen sind dabei fest mit
dem Pressentisch bzw. dem Pressenstößel verbunden, können
jedoch gegenüber diesen ebenso angehoben oder abgesenkt wer
den wie die übrigen Paare von Fahrschienen, welche sich vor
bzw. hinter der Presse anschließen.
Während des eigentlichen Preßvorgangs, also bei geschlossenen
Preßwerkzeugen, befinden sich die Fahrwagen auf den außerhalb
des Preßbereichs angeordneten Fahrschienen in Wartestellung.
Nach dem Öffnen der Presse kann jeweils ein unterer bzw.
oberer Fahrwagen in den Preßbereich einfahren und in Richtung
auf das untere bzw. obere Preßwerkzeug abgesenkt werden.
Beispielsweise kann der erste untere Fahrwagen das soeben
fertig gepreßte Formteil vom Werkzeug abheben und aus der
Presse ausfahren, während gleichzeitig die Manipulatoren des
oberen ersten Fahrwagens das Werkzeugoberteil für den näch
sten Preßzyklus präparieren. Nachdem die ersten beiden Fahr
wagen aus dem Preßbereich wieder ausgefahren sind, können von
der gegenüberliegenden Seite her der dritte und vierte Fahr
wagen einfahren und beispielsweise ein vorbereitetes Harz
mattenpaket auf das untere Preßwerkzeug ablegen, während
gleichzeitig am oberen Preßwerkzeug weitere Manipulationen
vorgenommen werden. Trotz der geringen, durch den Öffnungshub
der Presse vorgegebenen Durchfahrtshöhe zwischen den geöff
neten Preßwerkzeugen behindern sich die Fahrwagen gegenseitig
nicht, sofern nur die Hubeinrichtungen für die Fahrschienen
in entsprechender Weise aufeinander abgestimmt gesteuert
werden.
In bevorzugter Ausführung weisen die Fahrwagen vier senk
rechte Stützen, an deren Enden die Laufrollen angeordnet
sind, sowie eine die Stützen verbindenden Tragrahmen für die
Manipulatoren auf. Die Höhe der senkrechten Stützen ist dabei
nach der Höhe des zu fertigenden Formteils zu richten. Die
Anordnung der Manipulatoren an Tragrahmen, welche die senk
rechten Stützen verbinden, gewährleistet eine hohe Belastbark
eit der sich stets auf zwei parallelen Schienen abstützenden
Fahrwagen, so daß auch große und schwere Teile sowie schwere
Manipulatoren gehandhabt werden können.
Die Fahrwagen können im Grundriß rechteckig ausgebildet sein,
wenn besonders hohe Anforderungen an die Verwindungssteifig
keit der Tragrahmen für die Manipulatoren gestellt werden.
Die Tragrahmen der Fahrwagen können jedoch auch U-förmig
ausgebildet sein, wobei dann die offene Stirnseite zweckmäßi
gerweise dem Preßwerkzeug zugewandt ist, so daß letzteres
nicht vollständig überfahren werden muß, sondern seitlich an
diesem vorbeigefahren werden kann.
Eine noch bessere Flexibilität bei der Automatisierung kann
erreicht werden, wenn die Modulatoren auf spezielle, dem
jeweils aufgespannten Preßwerkzeug zugeordnete Modulrahmen
montiert sind, welche an die Fahrwagen ankuppelbar sind. Bei
einem Wechsel des Preßwerkzeugs kann dann ein kompletter,
werkzeugspezifisch mit Modulatoren bestückter Modulrahmen in
den betreffenden Fahrwagen eingesetzt werden.
Sofern die durch die Verfahrbarkeit der Fahrwagen in horizon
taler Richtung und die Beweglichkeit der Fahrschienen mitsamt
des jeweils aufgerollten Fahrwagens in vertikaler Richtung
vorgegebenen Bewegungsmöglichkeiten nicht ausreichen, die
Manipulatoren in Arbeitsposition zu bringen, können diese
zusätzlich noch selbst in horizontaler und/oder vertikaler
Richtung innerhalb der Fahrwagen beweglich angeordnet sein.
Hierdurch wird die Flexibilität der Anlage und die Anpaßbar
keit auf unterschiedlichste Werkstücke noch weiter erhöht.
Eine exakte Positionierung der in den Preßbereich eingefahre
nen Fahrwagen ist von entscheidender Bedeutung für die Maßhal
tigkeit des automatisch hergestellten Formteils. In vorteil
hafter Weiterbildung der Erfindung sind somit zwischen Fahr
wagen und Preßwerkzeugen Zentrierungen vorgesehen, welche
eine exakte Ausrichtung der Manipulatoren gegenüber den Preß
werkzeugen gewährleistet.
Die Fahrwagen können mit Manipulatoren ausgerüstet werden,
welche alle bei einem Preßzyklus erforderlichen Einzelschrit
te taktgesteuert ausführen können. Hierzu gehören insbeson
dere bewegliche Greifer für das Einbringen der Preßmasse und
das Austragen des fertigen Formteils, ferner Hubzylinder oder
ähnliche, horizontal und/oder vertikal verfahrbare Einrich
tungen, welche für das Einlegen von Metallteilen und Verstär
kungsteilen in die Preßwerkzeuge benötigt werden, sowie Reini
gungsgeräte für das Säubern der Preßwerkzeuge. Alle diese
Funktionselemente können elektrisch, pneumatisch oder hydrau
lisch betätigt werden.
Jeder der Fahrwagen ist mit einem unabhängigen Antrieb für
die Verfahrbarkeit in horizontaler Richtung auf den Fahr
schienen zu versehen. Ein besonders geeigneter Antrieb für
die Fahrwagen umfaßt einen auf den Fahrschienen außerhalb des
Preßbereichs laufenden Zugwagen, einen Kettenantrieb für
diesen Zugwagen sowie mindestens ein spezielles Kupplungs
element zwischen Fahrwagen und Zugwagen. Sofern vier Fahr
wagen vorgesehen sind, müssen auch vier derartige Antriebs
einheiten vorgesehen sein, so daß jeder Fahrwagen selbsttätig
in die geöffnete Presse einfahren und wieder ausfahren kann.
Ein Fahrwagen kann die Stoßstelle zwischen zwei Paaren benach
barter Fahrschienen selbstverständlich nur dann überfahren,
wenn diese vorher auf gleiches Niveau gebracht worden sind.
Sobald sich ein Fahrwagen mit allen seinen Laufrollen auf
einem bestimmten Paar von Fahrschienen befindet, kann dieses
angehoben oder abgesenkt werden. Um die sich hierbei ergeben
de Höhendifferenz zum benachbarten Fahrschienenpaar auszuglei
chen, wird eine Antriebstechnik bevorzugt, bei welcher der
Zugwagen wenigstens eine vertikale Führungsschiene aufweist
und das Kupplungselement am zugehörigen Fahrwagen als Deich
sel ausgebildet ist, die mit einer am Ende angeordneten Füh
rungsrolle in der Führungsschiene des Zugwagens verschieblich
geführt ist. Durch diese konstruktive Ausgestaltung kann der
Fahrwagen stets an den Zugwagen angekuppelt bleiben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine hydraulische Presse mit einer zugehö
rigen Einrichtung zur zyklischen Manipula
tion, welche vier Fahrwagen mit Manipula
toren und insgesamt sechs Paare von Fahr
schienen umfaßt, unmittelbar nach Öffnen
der Presse, in einem teilweise geschnitten
dargestellten Prinzipbild;
Fig. 2 die Vorrichtung von Fig. 1, in einem
anschließenden Zeitintervall, ergänzt um
einen Antrieb für einen oberen Fahrwagen;
Fig. 3 die Vorrichtung von Fig. 1, in einem
dritten Zeitintervall.
In der Fig. 1 sowie in den nachfolgenden Fig. 2 und 3 ist
von einer hydraulischen Presse lediglich der feststehende
Pressentisch 1 und der bewegliche Pressenstößel 2 darge
stellt. Ein unteres Preßwerkzeug 3 ist auf den Pressentisch 1
aufgespannt; der Pressenstößel 2 trägt das korrespondierende
obere Preßwerkzeug 4.
Ein erstes Paar unterer Fahrschienen 5 ist zu beiden Seiten
des unteren Preßwerkzeugs 3 angeordnet und mit diesem über
eine (lediglich durch Doppelpfeile angedeutete) Hubeinrich
tung verbunden. Vor und hinter dem Pressentisch 1 sind an
schließend an das erste Paar von unteren Fahrschienen 5 zwei
weitere Paare unterer Fahrschienen 6 und 7 angeordnet. In
entsprechender Weise ist zu beiden Seiten des oberen Preßwerk
zeugs 4 ein erstes Paar von oberen Fahrschienen 8 angeordnet
und mit dem Pressenstößel 2 über eine (nicht dargestellte)
Hubeinrichtung verbunden. Vor und hinter dem Pressenstößel 2
ist jeweils ein weiteres Paar von oberen Fahrschienen 9 bzw.
10 angeordnet.
Die unteren Fahrschienen 5, 6 und 7 sind jeweils paarweise
parallel in vertikaler Richtung heb- und senkbar, wie durch
die Doppelpfeile angedeutet. Sie bilden gemeinsam einen unte
ren Fahrweg für zwei untere Fahrwagen 11 und 12. Die oberen
Fahrschienen 8, 9 und 10 bilden einen oberen Fahrweg für zwei
obere Fahrwagen 13 und 14.
Die unteren und oberen Fahrwagen 11, 12, 13 und 14 haben
jeweils vier senkrechte Stützen 15, an deren Enden jeweils
eine Laufrolle 16 drehbar gelagert ist. Die Fahrwagen 11, 12,
13 und 14 haben rechteckig ausgebildete Tragrahmen 17 bzw.
17′, an deren vier Ecken die Stützen 15 befestigt sind. Der
linke untere Fahrwagen 11 hat einen im Grundriß U-förmig
ausgebildeten Tragrahmen 17′, dessen offene Stirnseite den
Preßwerkzeugen 3, 4 zugewandt ist. Tragrahmen 17 bzw. 17′ und
Stützen 15 bestehen aus Vierkant-Stahlrohr.
Alle Fahrwagen 11, 12, 13, 14 tragen Manipulatoren, nämlich
Greifer 18, Hubzylinder 19 und Reinigungsgeräte 20 bzw. 20′.
Während bei den Fahrwagen 11 und 12 diese Manipulatoren unmit
telbar auf die Tragrahmen 17 bzw. 17′ montiert sind, weisen
die oberen Fahrwagen 13 und 14 werkzeugspezifisch mit Hubzy
lindern 19 und Reinigungsgeräten 20, 20′ bestückte, austausch
bare Modulrahmen 21 auf, welche in die Tragrahmen 17 einge
hängt sind.
Während des Preßvorgangs, also bei geschlossener Presse,
befinden sich alle Fahrwagen 11, 12, 13 und 14 außerhalb des
Pressenbereichs. Unmittelbar nach dem Öffnen der Presse (vgl.
Fig. 1) fährt der linke untere Fahrwagen 11 und gleichzeitig
der rechte obere Fahrwagen 14 in den Preßbereich ein. Noch
während des Einfahrens kann mit dem hydraulischen Anheben der
zugehörigen Fahrschienen 5 bzw. 8 begonnen werden.
Sobald die beiden in den Preßbereich eingefahrenen Fahr
wagen 12 und 14 bei voll abgesenkten Fahrschienen 5 bzw. 8
ihre Arbeitsposition erreicht haben (siehe Fig. 2), wird das
soeben fertig gepreßte Formteil 22 von den Greifern 18 des
unteren Fahrwagens 12 vom unteren Preßwerkzeug 3 abgehoben,
während gleichzeitig die Reinigungsgeräte 20, 20′ im oberen
Fahrwagen 14 das obere Preßwerkzeug 4 reinigen und für den
nächsten Preßzyklus vorbereiten.
In Fig. 3 ist der untere Fahrwagen 11 wieder in seine Aus
gangsposition zurückgefahren. Statt dessen ist auf dem unteren
Fahrweg über die Fahrschienen 7 und 5 der zweite untere Fahr
wagen 12 in seine Arbeitsposition über dem unteren Preßwerk
zeug 4 angelangt. Bei abgesenkten oberen Fahrschienen 8 rollt
gleichzeitig der obere Fahrwagen 14 über die oberen Fahr
schienen 8 und 10 aus dem Preßbereich heraus.
In einem weiteren, hier nicht dargestellten Zeitintervall
werden mittels des unteren Fahrwagens 11 das nächste Harz
mattenpaket auf das untere Preßwerkzeug 3 gelegt und gegebe
nenfalls Einpreßteile mittels der Hubzylinder 19 hinzugefügt.
Nachdem alle Fahrwagen 11, 12, 13, 14 in ihre Ruheposition
außerhalb des Preßbereichs zurückgekehrt sind, kann die Pres
se schließen.
Jeder Fahrwagen 11, 12, 13, 14 ist mit einem eigenen Fahran
trieb ausgerüstet. In Fig. 2 ist beispielhaft ein solcher
Antrieb für den Fahrwagen 14 dargestellt. Dieser umfaßt einen
Zugwagen 23, dessen in Fahrschemeln 24 gelagerte Räder 25 auf
den Fahrschienen 10 laufen. Ein Querträger 26 verbindet die
beiden Fahrschemel 24 miteinander. Der Querträger 26 trägt
eine senkrechte Führungsschiene 27, die im Querschnitt U-
förmig ausgebildet ist. Der zugehörige Fahrwagen 14 trägt an
seiner Stirnseite eine Deichsel 28, welche mit einer am Ende
angeordneten Führungsrolle 29 in der Führungsschiene 27 des
Zugwagens 23 verschieblich geführt ist. Das von der Führungs
schiene 27 und der Deichsel 28 mit Führungsrolle 29 gebildete
Kupplungselement gestattet eine Zugverbindung zwischen Fahrwa
gen 14 und Zugwagen 23 auch dann, wenn die benachbarten Fahr
schienen 8 und 10 unterschiedliches Höhenniveau einnehmen.
Zum Antrieb des Zugwagens 23 ist an den beiden gegenüberlie
genden Enden der parallelen Fahrschienen 10 jeweils ein An
triebsrad 30 und ein Umlenkrad 31 vorgesehen. Jeweils eine
endlose Antriebskette 32 läuft über das zugehörige Antriebs
rad 30 und das gegenüberliegende Umlenkrad 31 und ist mit dem
entsprechenden Fahrschemel 24 des Zugwagens 23 fest verbun
den. Die Umlenkräder 30 beider Seiten des Zugwagens 23 sind
mit einer (nicht dargestellten) Torsionswelle verbunden.
Mittels eines Elektromotors 33, der auf das Antriebsrad 30
wirkt, kann der Zugwagen 23 mit angekuppeltem Fahrwagen 14 in
horizontaler Richtung auf den Fahrschienen 10 hin- und her
fahren.
Es versteht sich von selbst, daß die Fahrwagen die Stoß
stellen zwischen benachbarten Fahrschienen nur dann über
fahren können, wenn die entsprechenden Fahrschienen vorher
auf gleiches Niveau angehoben bzw. abgesenkt worden sind.
Ebenso muß sichergestellt sein, daß ein Fahrwagen nur dann in
den Preßbereich einfährt, wenn die Presse geöffnet ist und
die Presse erst dann wieder geschlossen wird, wenn alle Fahr
wagen aus dem Preßbereich ausgerollt sind. Die Antriebe der
Fahrwagen, die Hubantriebe für die Fahrschienen sowie die auf
den Fahrwagen montierten Manipulatoren werden deshalb von
einer zentralen (nicht dargestellten) Steuerung koordiniert,
welche auch das Öffnen und Schließen der hydraulischen Presse
steuert.
Um trotz der freien Bewegungsmöglichkeiten der Fahrwagen in
vertikaler und horizontaler Richtung eine stets exakte Posi
tionierung der Manipulatoren gegenüber den Preßwerkzeugen 3,
4 zu gewährleisten, kann eine Zentrierung in X und Y-Richtung
vorgesehen sein, welche im einfachsten Falle aus Zentrier
stiften 34 am Fahrwagen 14 (vgl. Fig. 2) und korrespon
dierenden Zentrierbohrungen 35 im Preßwerkzeug 4 besteht.
Empfehlenswert sind wenigstens drei derartige Zentrierungen,
welche eine Fadenkreuzzentrierung bilden.
Verzeichnis der Bezugsziffern
1 Pressentisch
2 Pressenstößel
3 unteres Preßwerkzeug
4 oberes Preßwerkzeug
5, 6, 7 untere Fahrschienen
8, 9, 10 obere Fahrschienen
11, 12 untere Fahrwagen
13, 14 obere Fahrwagen
15 Stützen (von 11, 12, 13, 14)
16 Laufrollen (an 15)
17, 17′ Tragrahmen (von 11, 12, 13, 14)
18 Manipulator (Greifer)
19 Manipulator (Hubzylinder)
20, 20′ Manipulator (Reinigungsgerät)
21 Modulrahmen (an 17)
22 Formteil
23 Zugwagen
24 Fahrschemel (von 23)
25 Räder (an 24)
26 Querträger (von 23)
27 Führungsschiene (von 23)
28 Deichsel (an 14)
29 Führungsrolle (an 28)
30 Antriebsrad
31 Umlenkrad
32 Antriebskette
33 Elektromotor
34 Zentrierstift (an 14)
35 Zentrierbohrung (in 4)
2 Pressenstößel
3 unteres Preßwerkzeug
4 oberes Preßwerkzeug
5, 6, 7 untere Fahrschienen
8, 9, 10 obere Fahrschienen
11, 12 untere Fahrwagen
13, 14 obere Fahrwagen
15 Stützen (von 11, 12, 13, 14)
16 Laufrollen (an 15)
17, 17′ Tragrahmen (von 11, 12, 13, 14)
18 Manipulator (Greifer)
19 Manipulator (Hubzylinder)
20, 20′ Manipulator (Reinigungsgerät)
21 Modulrahmen (an 17)
22 Formteil
23 Zugwagen
24 Fahrschemel (von 23)
25 Räder (an 24)
26 Querträger (von 23)
27 Führungsschiene (von 23)
28 Deichsel (an 14)
29 Führungsrolle (an 28)
30 Antriebsrad
31 Umlenkrad
32 Antriebskette
33 Elektromotor
34 Zentrierstift (an 14)
35 Zentrierbohrung (in 4)
Claims (13)
1. Vorrichtung zur automatischen Herstellung von großflächi
gen Formteilen aus duroplastischer Preßmasse, insbesondere
SMC, mit
- - einer hydraulischen Presse mit feststehendem Pressen tisch (1) und beweglichem Pressenstößel (2);
- - einer an der Presse vorgesehenen Einrichtung zur zyklischen Manipulation, umfassend Einbringen der Preßmasse, Entnehmen des fertig gepreßten Formteils (22) und Präparieren der Preßwerkzeuge (3, 4);
- gekennzeichnet durch
- - zu beiden Seiten der Preßwerkzeuge (3, 4) angeordnete und paarweise parallel in vertikaler Richtung heb- und senkbare Fahrschienen (5, 6, 7; 8, 9, 10);
- - auf den Fahrschienen (5, 6, 7; 8, 9, 10) in horizontaler Rich tung verfahrbare Fahrwagen (11, 12; 13, 14), die bei geöff neter Presse in den Preßbereich einfahren und den Preßwerk zeugen (3, 4) angepaßte Manipulatoren (18, 19, 20, 20′) tragen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß
- - wenigstens ein unterer (11) und ein oberer (13) Fahrwagen vorgesehen ist;
- - ein unterer Fahrweg für den unteren Fahrwagen (11) gebildet wird von mindestens zwei Paaren hintereinander angeordneter hinterer Fahrschienen (5, 6), von denen ein Paar (5) mit dem Pressentisch (1) verbunden ist;
- - ein oberer Fahrweg für den oberen Fahrwagen (13) gebildet wird von mindestens zwei Paaren hintereinander angeordneter oberer Fahrschienen (8, 9), von denen ein Paar (8) mit dem Pressenstößel (2) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor oder hinter dem Pressentisch (1)
ein weiteres Paar von unteren Fahrschienen (7) angeordnet und
ein zweiter unterer Fahrwagen (12) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor oder hinter dem Pressenstößel (2)
ein weiteres Paar von oberen Fahrschienen (10) angeordnet und
ein zweiter oberer Fahrwagen (14) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fahrwagen (11, 12;
13, 14) jeweils vier senkrechte Stützen (15), an deren Enden
Laufrollen (16) angeordnet sind, und einen die Stützen (15)
verbindenden Tragrahmen (17, 17′) für die Manipulatoren
(18, 19, 20, 20′) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tragrahmen (17) im Grundriß recht
eckig ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Tragrahmen (17′) im Grundriß U-
förmig ausgebildet ist, wobei die offene Stirnseite den Preß
werkzeugen (3, 4) zugewandt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manipulatoren
(18, 19, 20, 20′) auf werkzeugspezifische Modulrahmen (21) mon
tiert sind, welche an die Fahrwagen (11, 12; 13, 14) ankuppel
bar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manipulatoren
(18, 19, 20, 20′) in horizontaler und/oder vertikaler Richtung
innerhalb der Fahrwagen (11, 12; 13, 14) beweglich angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die oberen Fahrwa
gen (13, 14) von den oberen Fahrschienen (8, 9, 10) nach unten
herabhängen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Zentrierung (34, 35)
zwischen Fahrwagen (14) und Preßwerkzeugen (3, 4) vorgesehen
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Manipulatoren umfas
sen:
- - Bewegliche Greifer (18) für die Preßmasse bzw. das fertige Formteil (22);
- - Hubzylinder (19) für das Einlegen von Metallteilen in die Preßwerkzeuge (3, 4);
- - Reinigungsgeräte (20, 20′) für das Säubern der Preßwerk zeuge (3, 4).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 ge
kennzeichnet durch einen unabhängigen Antrieb für
jeden Fahrwagen (11, 12; 13, 14), umfassend
- - einen auf den Fahrschienen (6, 7; 9, 10) außerhalb des Preßbe reichs laufenden Zugwagen (23);
- - einen Kettenantrieb (30, 31, 32, 33) für den Zugwagen (23);
- - mindestens ein Kupplungselement zwischen Fahrwagen (14) und Zugwagen (23).
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - der Zugwagen (23) wenigstens eine vertikale Führungs schiene (27) aufweist;
- - das Kupplungselement als Deichsel (28) des zugehörigen Fahrwagens (14) ausgebildet ist, welche mit einer an ihrem Ende angeordneten Führungsrolle (29) in der Führungs schiene (27) des Zugwagens (23) verschiebbar geführt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029910 DE4029910A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Vorrichtung zur automatischen herstellung von grossflaechigen formteilen aus duroplastischer pressmasse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904029910 DE4029910A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Vorrichtung zur automatischen herstellung von grossflaechigen formteilen aus duroplastischer pressmasse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4029910A1 true DE4029910A1 (de) | 1992-03-26 |
Family
ID=6414683
Family Applications (1)
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DE19904029910 Withdrawn DE4029910A1 (de) | 1990-09-21 | 1990-09-21 | Vorrichtung zur automatischen herstellung von grossflaechigen formteilen aus duroplastischer pressmasse |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4029910A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19717538A1 (de) * | 1997-04-25 | 1999-02-11 | Empe Autoteile Gmbh | Verfahren zum Herstellen eines Formteils |
DE10152232B4 (de) * | 2001-10-20 | 2005-02-17 | Daimlerchrysler Ag | Verfahren und Vorrichtung zum automatisierten Handhaben von Harzmatten bei der Herstellung von SMC-Teilen |
DE102006060240A1 (de) * | 2006-12-20 | 2008-06-26 | Schmidt & Heinzmann Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung mit einer Hebevorrichtung |
-
1990
- 1990-09-21 DE DE19904029910 patent/DE4029910A1/de not_active Withdrawn
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US7891967B2 (en) | 2006-12-20 | 2011-02-22 | Schmidt & Heinzmann Gmbh & Co. Kg | Apparatus having a lifting apparatus |
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