DE3608602A1 - Verfahren zum ansteuern von gluehkerzen bei dieselmotoren - Google Patents
Verfahren zum ansteuern von gluehkerzen bei dieselmotorenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern von
Glühkerzen, insbesondere Schnellstart-Glühkerzen, beim
Kaltstart von Mehrzylinder-Dieselmotoren mittels Impulsbreiten-
Modulation, wobei jedem Zylinder zumindest eine
Glühkerze zugeordnet ist.
Dieselmotoren benötigen beim Kaltstart eine Vorwärmung
der Verbrennungsräume durch Glühkerzen. Um eine schnelle
Startbereitschaft zu erzielen, soll möglichst rasch eine
genügend hohe Temperatur erreicht werden. Entsprechend
ausgeführte Glühkerzen, sogenannte Schnellstart-Glühkerzen,
müssen oder sollen zumindest zur Verlängerung ihrer
Lebensdauer nach dem Erreichen der gewünschten Endtemperatur
so zurückgeregelt werden, daß keine schädliche Überhitzung
auftritt. Wegen des hohen Stromes und der Wärmeträgheit
des Glühkörpers eignet sich dafür eine Impulsbreiten-
Modulation, wobei die Periodendauer auch verhältnismäßig
lang sein kann (Größenordnung 1 s). Das Tastverhältnis
(Ein-/Aus-Verhältnis) läßt sich verschiedenen äußeren
Bedingungen (z. B. Kühlwasser- oder Umgebungstemperatur)
anpassen und kann auch zeitlich gesteuert werden.
Als steuerbare Schalter werden im allgemeinen elektromechanische
Relais verwendet, die aber nur mit einer niedrigen
Taktfrequenz betrieben werden können. Dabei werden
alle im Motor vorhandenen Glühkerzen gleichzeitig ein-
oder ausgeschaltet, so daß ein hoher Strom plötzlich der
Batterie entnommen oder unterbrochen wird. Bei den üblichen
Arbeitsfrequenzen eines elektromechanischen Relais
ergibt sich dadurch ein sichtbares Flackern von Lichtquellen
(z. B. Innenraumbeleuchtung), was physiologisch unangenehm
ist. Ferner können weitere unerwünschte Nebeneffekte,
wie z. B. elektromagnetische Störungen, auftreten.
Diese elektromagnetischen Störungen können beim Einsatz
eines bereits in Erwägung gezogenen Halbleiterschalters
auftreten, da sich damit die Taktfrequenz zwar wesentlich
erhöhen läßt, aber andererseits wegen der Umschaltverluste
mit verhältnismäßig steilen Flanken geschaltet werden
muß, so daß man einen hohen Oberwellenanteil erhält.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß die geschilderten
Schwierigkeiten nicht auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die einzelnen Glühkerzen versetzt angesteuert
werden.
In vorteilhafter Weise wird bei einer Schaltungsanordnung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens jede
Glühkerze über einen Transistor oder über ein Relais geschaltet.
Besonders günstig ist es, die Glühkerzen in Serie mit der
Drain-Source-Strecke eines Leistungs-MOS-FETs zwischen Minus-
und Pluspol einer Batterie der Spannung U B anzuordnen
und die Gates der Leistungs-MOS-FETs mit der gewünschten
Modulation zu beaufschlagen. Zur Ansteuerung der Leistungs-MOS-FETs
wird bevorzugt ein Mikroprozessor verwendet.
Die Vorteile des Gegenstandes der Erfindung werden anhand
der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
In der dazugehörenden Zeichnung zeigen
Fig. 1 die phasenmäßig versetzte Ansteuerung bei einem
Sechs-Zylinder-Dieselmotor,
Fig. 2 eine weiteres Ausführungsbeispiel einer phasenmäßig
versetzten Ansteuerung,
Fig. 3 einen schematischen Abregelungsvorgang und
Fig. 4 eine Schaltungsanordnung zur Glühkerzenansteuerung.
Anhand der Fig. 1, in der die Ansteuerung der sechs Glühkerzen
in einem Sechs-Zylinder-Dieselmotor dargestellt ist,
wird das erfindungsgemäße Verfahren veranschaulicht. Die
einzelnen Glühkerzen werden mit einer Periodendauer von
T = 120 ms getaktet, was einer Frequenz von 8,33 . . . Hz
entspricht. Die Phasenverschiebung bei der Ansteuerung zwischen
den einzelnen Zweigen beträgt demnach bei sechs angesteuerten
Glühkerzen 120 ms/6, also Tg = 20 ms, d. h. die
das Bordnetz belastende Frequenz beträgt 1 : 20 ms, also
fg = 50 Hz.
Im Ausführungsbeispiel gemäß der Figur ist jede Glühkerze
110 ms ein- und anschließend 10 ms ausgeschaltet. Es
ergibt sich somit ein Tastverhältnis von 11 : 1, und durch
jede Glühkerze fließt ein Effektivsstrom I eff von ca. 92%
des maximal möglichen Stromes I g .
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2, das wiederum eine phasenmäßig
versetzte Ansteuerung der Glühkerzen eines Sechs-Zylinder-Motors
betrifft, beträgt das Tastverhältnis
8,5 : 3,5, d. h. einer Einschaltdauer von 85 ms steht eine
Ausschaltdauer von 35 ms gegenüber. In diesem Fall ergibt
sich ein Effektivstrom I eff von ca. 70%.
In der Fig. 3 ist schematisch ein Abregelungsvorgang dargestellt,
bei dem der Effektivwert des Stromes I eff von
100 auf 0% von I max herabgeregelt wird.
Den Ausführungsbeispielen ist das Wesentliche des Gegenstandes
gemäß der Erfindung zu entnehmen, daß nämlich nie
ein großer Stromhub auftritt und daß die dem Mittelwert
überlagerte Welligkeit um den Faktor n (n = Anzahl der
Glühkerzen) höherfrequenter ist als sie es bei einer Parallelansteuerung
sein würde. Bei n-Glühkerzen beträgt deshalb
der bei einem gewissen Widerstand der Kerzen (u. a.
abhängig von der augenblicklichen Temperatur der Heizkörper)
auftretende Stromhub nur den n-ten Teil des Gesamtstromes,
wobei der Effektivwert durch das Tastverhältnis
bestimmt wird.
Aus den angeführten Gründen kann also die Grundfrequenz
sehr tief gewählt werden, ohne daß es zu einem sichtbaren
Lichtflackern kommt. Dadurch kann man wiederum eine gewisse
Anstiegs- sowie Abfallszeit einbauen, ohne die effektiven
Umschaltverluste wesentlich zu erhöhen. Wegen dieser
Abflachung der Flanken der Stromimpulse und des kleinen
Stromhubes sind letztendlich die Probleme hinsichtlich
der elektromagnetischen Störungen beim Takten wesentlich
vermindert.
In der Fig. 4 ist eine Schaltungsanordnung zur Ansteuerung
der Glühkerzen G dargestellt. Jeder Glühkerze G des Dieselmotors
ist ein separater Schalttransistor LT, vorzugsweise
ein Leistungs-MOS-FET, zugeordnet. Durch diese Anordnung
ist neben den erwähnten Vorteilen auch die
Ableitung und Verteilung der Verlustwärme leichter. Im Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 wird als Schalttransistor LT ein
N-Kanal-Leistungs-MOS-FET verwendet, wobei die Glühkerze
G in Serie zu der Drain-Source-Strecke zwischen Masse
und Source geschaltet ist. Der Drain-Anschluß des Schalttransistors
LT ist mit dem Pluspol der Batterie U B verbunden.
Das Gate des Transistors LT wird über zwei Widerstände
R 1, R 2 mit der getakteten Ansteuerung der Periodendauer
T beaufschlagt. Diese Ansteuerung geschieht vorteilhafterweise
durch einen Mikroprozessor. Ferner ist von einem
Verbindungspunkt zwischen den Widerständen R 1 und R 2
ein Kondensator C gegen Masse geschaltet.
Die als Leistungsschalter verwendeten Leistungs-MOS-FETs
LT weisen bei entsprechender Dimensionierung im durchgeschalteten
Zustand nur einen verhältnismäßig kleinen Spannungsabfall
auf, wobei die Abflachung der Flanken durch
die im Ausführungsbeispiel dargestellte Schaltungsanordnung
realisiert wird. Mit den in der Fig. 4 dargestellten
Bauelementen ergibt sich eine Stromanstiegs- sowie -abfallszeit
von ca. 1 ms.
Neben dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
läßt sich die Ansteuerung auch mit einem P-Kanal-Leistungs-MOS-FET
bewerkstelligen.
Ferner läßt sich das Phasenverschiebungsprinzip ebenfalls
mit elektromechanischen Relais verwirklichen. Da man jetzt
trotz niedriger Taktfrequenz eine genügend hochfrequente
Stromwelligkeit mit kleiner Amplitude erhält, ergeben sich
fast alle früher beschriebenen Vorteile. Nur hinsichtlich
der Flankenabflachung sind gewisse Abstriche zu machen, da
sich dies durch Relais praktisch kaum realisieren läßt. Statt
dem früher verwendeten einen Leistungsrelais sind jetzt allerdings
entsprechend leistungsschwächere und daher auch
billigere Relais möglich.
Claims (4)
1. Verfahren zum Ansteuern von Glühkerzen, insbesondere
Schnellstart-Glühkerzen, beim Kaltstart von Mehrzylinder-Dieselmotoren
mittels Impulsbreiten-Modulation, wobei
jedem Zylinder zumindest eine Glühkerze zugeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die
einzelnen Glühkerzen (G) phasenmäßig versetzt angesteuert
werden.
2. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Glühkerze (G) über einen Transistor
(LT) oder über ein Relais geschaltet ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Glühkerzen (G) in
Serie zu der Drain-Source-Strecke eines Leistungs-MOS-FETs
(LT) zwischen Minus- und Pluspol einer Batterie der Spannung
U B angeordnet sind und daß die Gates der Leistungs-
MOS-FETs (LT) mit der gewünschten Modulation beaufschlagt
werden.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Ansteuerung der
Leistungs-MOS-FETs (LT) ein Mikroprozessor verwendet wird.
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Publications (2)
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DE3608602C2 DE3608602C2 (de) | 1990-01-04 |
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