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Stand der Technik
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben einer Steuervorrichtung
für eine Hochstromanwendung, wobei ein elektrischer Verbraucher
mit einer Induktivität, von der Steuervorrichtung angesteuert
wird. Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Steuervorrichtung
für einen elektrischen Verbraucher mit einer Induktivität
und ein Computerprogrammprodukt.
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Es
sind Metalloxidfeldeffekttransitoren, so genannte MOSFETs, als Leistungs-MOSFETs
in Schaltnetzteilen und Schaltreglern bekannt.
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Es
ist bekannt, Brennkraftmaschinen mittels eines von einem Startermotor
angetriebenen Starterritzels zu starten, das in den Zahnkranz einer
Brennkraftmaschine eingespurt wird. Herkömmlicherweise wird
das Starterritzel von einem Starterrelais eingespurt, wobei das
Starterrelais zwei Funktionen übernimmt. Das Starterrelais
spurt das Starterritzel in den Zahnkranz ein, und schaltet durch
Erreichen des Einspurvorgangs einen am Anker des Starterrelais angeordneten
Schaltkontakt, um den Startermotor mit einem maximalen Strom von
der Batterie zu bestromen.
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Es
ist ferner eine Startvorrichtung, insbesondere für Nutzfahrzeuge,
mit einem Starterrelais, das eine Einzugswicklung und eine sogenannte
Haltewicklung umfasst, bekannt. Die Einzugswicklung spurt das Starterritzel
in den Zahnkranz ein und schließt einen Schalter zum maximalen
Bestromen des Startermotors. Die Haltewicklung hält den
Anker des Starterrelais in der eingespurten und den Schalter in
der geschlossenen Position. Die Haltewicklung wird mit einem kleineren
Haltestrom beaufschlagt, während die Einzugswicklung einen
kurzen hohen Anzugsstrom benötigt. Die Einzugswicklung
ist im Strompfad vor der Erregerwicklung des Startermotors geschaltet
und liegt somit im Strompfad am Massepotential der Brennkraftmaschine
an. Die Einzugswicklung wird durch Schließen des Schalters
für den Startermotor stromlos. Gewöhnlich werden
Haltewicklung und Einzugswicklung beispielsweise bei einem Starter
mit einem Zündschlüssel gleichzeitig bestromt.
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Um
den Start-Stopp-Betrieb für ein Kraftfahrzeug zu realisieren
ist es bekannt, eine Steuerung zur Ansteuerung der Startvorrichtung,
die einen Startermotor und ein Starterrelais einschließt,
vorzusehen. Die Steuerung kommuniziert mit der Motorsteuerung, um
einen Start-Stopp-Betrieb auszuführen.
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Die
DE 10 2005 021 227
A1 beschreibt eine Startvorrichtung für eine Brennkraftmaschine
in Kraftfahrzeugen mit einer Steuereinheit, einem Starterrelais,
einem Starterritzel und einem Startermotor. Das Starterrelais spurt
in einer ersten Stufe das Starterritzel in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine ein,
wobei das Starterrelais für eine reduzierte Kraft mit einem
reduzierten Strom bestromt wird und in einer zweiten Stufe das Starterrelais
mit einem erhöhten Strom bestromt wird, damit ein Anker
des Starterrelais einen Schaltkontakt mit den Startermotoren mit
voller Kraft schließt. Es ist Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer Steuervorrichtung,
eine Steuerung sowie ein Computerprogrammprodukt der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass eine sichere Arbeitsweise der Steuervorrichtung über
die Lebensdauer des elektrischen Verbrauchers sichergestellt ist
und eine Impulsbelastbarkeit möglichst gut erfüllt
wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch den Gegenstand der Patentansprüche 1,
10 und 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Ein,
der Erfindung zugrunde liegender Gedanke ist, in Hochstromanwendungen
die Impulsbelastung durch einen Einsatz von mindestens einer Strombegrenzungsvorrichtung
zu reduzieren und somit Spannungsspitzen abzubauen.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der elektrische Verbraucher
von der Steuervorrichtung und einem dazugehörigen Leitungsschalter
mit mindestens einer Strombegrenzungsvorrichtung angesteuert wird.
Die Strombegrenzungsvorrichtung hat somit den Vorteil, dass ein
Strom in Hochstromanwendungen für einen elektrischen Verbraucher
gezielter erzeugbar ist.
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Gemäß einer
die Erfindung weiterbildenden Ausführungsform wird für
ein definiertes Bestromen des elektrischen Verbrauchers durch eine
Steuervorrichtung mit mehreren Strompfaden mit jeweils einer Strombegrenzungsvorrichtung
pro Strompfad jede einzelne Strombegrenzung zeitlich gesehen in
Stufen zugeschaltet oder abgeschaltet. Vorzugsweise erfolgt die
Abschaltung in der gleichen Reihenfolge wie die Zuschaltung von
den Stufen. Somit werden Stromspitzen aufgrund einer Induktivität
im Strompfad des elektrischen Verbrauchers vermieden, in dem der
Strom für Hochstromanwendungen von elektrischen Verbrauchern
verzögert zugeschaltet und danach ebenso verzögert
abgeschaltet wird.
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Um
Stromspitzen beispielsweise bei einer parallelen Schaltung von Feldeffekttransistoren
in einer Hochstromanwendung in einem Bereich von beispielsweise
700 bis 1000 Ampere zu vermeiden, wird bevorzugt jeder einzelne
Strompfad mit einer Strombegrenzungseinrichtung mit einer zeitlichen Überlappung
von zumindest einem weiteren Strompfad zu- oder abgeschaltet.
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Um
eine Verlustleistung von länger bestromten Hochstrompfaden
gleichmäßig auf alle Leistungsteile der Steuerung
zu verteilen, wird bevorzugt der elektrische Verbraucher von der
Steuerung mit einem definierten Strom über eine bestimmte
Zeitdauer angesteuert, wobei zwischen verschiedenen Strompfaden
mit jeweils einer Strombegrenzungsvorrichtung innerhalb der Steuerung
zum im Wesentlichen gleichmäßigen Bestromen des
elektrischen Verbrauchers abgewechselt wird.
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Um
einen elektrischen Verbraucher eine längere Zeitdauer mit
einem definierten Hochstrom zu betreiben und dabei gleichzeitig
eine Spitzentemperatur in jeder Strombegrenzungsvorrichtung zu vermeiden,
wird zum Bestromen des elektrischen Verbrauchers eine erste Strombegrenzungsvorrichtung in
einem ersten Strompfad durch eine Steuervorrichtung eine erste definierte
Zeit eingeschaltet und nach einer definierten zweiten Zeit wird
eine zweite Strombegrenzungsvorrichtung in einem zweiten paralle len Strompfad
eingeschaltet, wobei die erste Strombegrenzungsvorrichtung mit einer
Verzögerungszeit abgeschaltet wird. Somit ist eine länger
andauernde Hochstromphase für einen elektrischen Verbraucher realisierbar,
wobei auf alle Leistungsteile eine Verlustleistung und eine Stromaufteilung
gleichmäßig verteilt sind.
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Um
einen elektrischen Verbraucher mit einem höheren Strom
aus zwei parallelen Strompfaden definiert zu bestromen, wird der
elektrische Verbraucher aus zwei Strompfaden mit jeweils einer Strombegrenzungsvorrichtung
bestromt, wobei eine erste Strombegrenzungsvorrichtung eingeschaltet
wird, nach einer definierten Verzögerungszeit eine zweite Strombegrenzungsvorrichtung
eingeschaltet wird, und nach einer zweiten definierten Verzögerungszeit eine
dritte Strombegrenzungsvorrichtung eingeschaltet wird, die erste
Strombegrenzungsvorrichtung nach einer definierten dritten Verzögerungszeit
ausgeschaltet wird und ein Wechsel der Bestromung durch die Strombegrenzungsvorrichtung
in einzelnen, parallelen Strompfaden einer Steuervorrichtung zur
Ansteuerung des elektrischen Verbrauchers solange wiederholt wird,
wie es von der Steuervorrichtung vorgegeben wird.
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Somit
wird durch eine intelligente Schaltstrategie von parallel geschalteten
Hochleistungsschaltern, in Form von Hochleistungs-Feldeffekttransistoren
ein Verfahren für eine leistungsfähige Steuervorrichtung
für eine Hochstromanwendung geschaffen, mit einer gleichmäßigen
Verteilung der Verlustleistung auf einzelne Strompfade, die eine
erhöhte Leistungsfähigkeit der Steuervorrichtung
realisieren. Zu dem ist die Strom- und Impulsbelastbarkeit verbessert.
Durch Reduktion der Spitzentemperatur wird in einzelnen Stromzweigen
eine Erhöhung der Lebensdauer in Bezug auf die möglichen
Schaltzyklen der Steuervorrichtung geschaffen. Für eine
möglicherweise kurzzeitige maximale Bestromung des elektrischen
Verbrauchers können über eine definierte Zeitdauer
die Leistungsschalter in der Steuervorrichtung so geschaltet sein,
dass alle Strompfade eine elektrische Leistung über Strombegrenzungsvorrichtungen zur
Verfügung stellen. Somit wird eine sichere, maximal schaltbare
Leistung für einen elektrischen Verbraucher geschaffen.
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Gemäß einem
weiterbildenden Verfahren, um ein Summenstrom und insbesondere eine
induktive Abschaltenergie auf alle Strompfade gleichmäßig
zu verteilen, wird die Steuervorrichtung zum Abschalten des elektrischen
Verbrauchers mit einer Strombegrenzungsvorrichtung in einem Strompfad mit
einer Abschaltstrategie abgeschaltet, gemäß der zum
Abschalten des letzten Strompfads mehrere, bevorzugt alle Strompfade,
kurzzeitig vor dem Abschaltzeitpunkt des letzten Strompfads angeschaltet und
zeitlich gemeinsam zum gleichen Zeitpunkt alle Strompfade mit Strombegrenzungsvorrichtungen über
Leistungsschalter ausgeschaltet werden.
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Dieses
Verfahren wird unabhängig davon ausgeführt, ob
vorher ein oder mehrere Strompfade elektrische Energie bereitgestellt
haben und nachdem alle aktiven Strompfade gestuft abgeschaltet worden
sind, so dass nur noch ein Strompfad durch einen Leistungsschalter
aktiv ist.
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Gemäß einem
besonders bevorzugten Verfahren, wird das oben beschriebene Verfahren
in einer Startersteuerung von einer Startvorrichtung für einen
Start-Stopp-Betrieb einer Brennkraftmaschine ausgeführt,
wobei die Startvorrichtung einen Startermotor mit einem Starterrelais
umfasst. Dies hat den Vorteil, dass ein Startermotor für
Start-Stopp-Betriebsstrategien einsetzbar ist, in denen der Startermotor
erst definiert beschleunigt wird und dann in den Zahnkranz einer
auslaufenden Brennkraftmaschine mit einem Starterritzel durch Betätigung
vom Starterrelais eingespurt wird. Somit ist der Startermotor auch
mit hohen Strömen im Bereich von 700–1000 Ampere
ansteuerbar. Die Strom- und Impulsbelastbarkeit der Startersteuerung
ist verbessert.
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Die
Aufgabe wird auch durch eine Steuervorrichtung für einen
elektrischen Verbraucher mit einer Induktivität dadurch
gelöst, dass die Steuervorrichtung parallel geschaltete
Strompfade mit jeweils einer Strombegrenzungsvorrichtung aufweist
und die Strompfade mittels von einem Mikrocomputer mit einem Programmspeicher
angesteuerter Leistungsschalter zum Bestromen eines elektrischen
Verbrauchers zu- und abschaltbar sind. Somit können aus parallelen
Strompfaden die erforderlichen Stromdichten im Bereich von 700 Ampere
durch Schaltung einzelner Leistungsschalter mit Strombegrenzungsvorrichtungen
erzielt werden, die standardmäßig als kleinere
Leistungsschalter verfügbar sind. Die Leistungsschalter
sind vorteilhafterweise als vom Mikrocomputer schaltbare Leistungs-MOSFETs
ausgebildet.
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Vorzugsweise
sind die Strombegrenzungsvorrichtung und der Leistungsschalter in
jedem Strompfad mit im Wesentlichen gleichen elektrischen Kennwerten
ausgebildet.
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Die
Strombegrenzungsvorrichtung, die als Leistungswiderstand ausgebildet
ist, weist somit in allen Strompfaden im Wesentlichen den gleichen ohmschen
Widerstand auf. Die Leistungsschalter sind ebenfalls in jedem Strompfad
mit der gleichen elektrischen Verlustleistung ausgebildet. Somit
können die einzelnen Strompfade abwechselnd geschaltet
werden, ohne dass dies äußerlich im Betrieb des elektrischen
Verbrauchers, insbesondere einer elektrischen Maschine, registriert
wird.
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Die
Aufgabe wird auch durch ein Computerprogrammprodukt gelöst,
dass mit Programmbefehlen in einen Programmspeicher von einer Steuervorrichtung,
insbesondere einer oben beschriebenen Steuervorrichtung, ladbar
ist, um alle Schritte des oben beschriebenen Verfahrens durchzuführen, wenn
dass Programm in der Steuervorrichtung ausgeführt wird.
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Das
Computerprogrammprodukt erfordert keine zusätzlichen Bauteile
im Fahrzeug, sondern lässt sich als Modul in bereits vorhandene
Steuerungen im Fahrzeug implementieren. Das Computerprogrammprodukt
ist beispielsweise in der Startersteuerung als körperliches
Medium in Form eines Halbleiterspeichers vorgesehen. Das Computerprogrammprodukt
hat den Vorteil, dass leicht individuelle Parameter zur Verbesserung
einer Betriebsstrategie aufgrund, verbesserter, empirisch ermittelter
Werte anpassbar sind. Somit ist die Betriebstrategie in einer laufenden
Serie oder durch eine Wartungsarbeit in einer Steuervorrichtung,
wie beispielsweise einer Startersteuerung optimierbar.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen
Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand unter Bezugnahme auf Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
schematischen Schaltplan einer Startersteuerung mit einer Startvorrichtung,
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2 eine
Tabelle mit einer Gegenüberstellung der Anzahl der aktiven
Strompfade zu den in Bezug auf die Zeit aktiven Leistungsschaltern,
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3 ein
Zeit-Schalt-Diagramm mit einer Bestromung aus einem aktiven Strompfad,
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4 ein
Zeit-Schalt-Diagramm mit zwei aktiven Strompfaden,
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5 ein
Zeit-Schalt-Diagramm mit drei aktiven Strompfaden,
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6 ein
Zeit-Schalt-Diagramm eines Abschaltvorgangs.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die 1 zeigt
einen schematischen Schaltplan mit wesentlichen Komponenten zur
Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
am Anwendungsbeispiel einer als Startersteuerung ausgebildeten Steuervorrichtung 1.
Die Startersteuerung steuert eine Startvorrichtung 2 sowohl
bei einem Start mit einem Zündschlüssel, das heißt
einem sogenannten Schlüsselstart, als auch für
einen Start-Stopp-Betrieb für eine Brennkraftmaschine 3 an.
Die Startvorrichtung 2 umfasst ein Starterrelais 4 mit
einer ersten Wicklung als Einspurwicklung 6 zum Einspuren
eines Starterritzels 7 in einen Zahnkranz 8 der
Brennkraftmaschine 3. Das Starterritzel 7 wird
von einem Startermotor als elektrischer Verbraucher 9 mit
einer Induktivität angetrieben. Das Starterrelais 4 weist
ferner eine zweite Wicklung als Schaltwicklung 5 auf, die
einen Schaltkontakt 10 schließt, um den Startermotor
mit einem maximalen Andrehstrom von einer Batterie 11 zu
bestromen. Zum Starten der Brennkraftmaschine 3 wird von
einer Motorsteuerung 12 ein Einschaltrelais 22 aktiviert,
dass die Einspurwicklung 6 und nach zusätzlichem
Schalten des Leistungsschalters S5 die Schaltwicklung 5 für
einen sogenannten Schlüsselstart bestromt.
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Um
den Startermotor für einen Start-Stopp-Betrieb beziehungsweise
für eine Positionierung für eine Kurbelwelle definiert
zu bestromen, umfasst die Startersteuerung eine Steuereinheit 30, die
drei parallele Strompfade 31, 32, 33 mit
jeweils einem Widerstand als Strombegrenzungseinrichtung R1, R2,
R3 und einem Leistungsschalter S1, S2, S3 aufweist. Für
den Start-Stopp-Betrieb wird die Einspurwicklung 6 über
einen Leistungsschalter 54 definiert angesteuert. Die Schaltwicklung 5 wird
durch den Leistungsschal ter S5 sowohl für den Start-Stopp-Betrieb
als auch für den Schlüsselstart angesteuert.
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Die
Leistungsschalter S1 bis S5 sind Leistungs-Metalloxidfeldeffekttransistoren,
sogenannte MOSFETs. Die MOSFETs werden von einem Mikrocomputer 14 mit
einem Programmspeicher 15 angesteuert. Der Mikrocomputer 14 von
der Startersteuerung steht entweder über ein Bussystem
oder eine direkte elektrische Informationsleitung 13 mit
der Motorsteuerung 12 in Verbindung, um die Startvorrichtung 2 definiert
anzusteuern.
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Die 2 zeigt
eine schematische Tabelle, wie die Lastaufteilung innerhalb der
Strompfade 31, 32, 33 in der Steuereinheit 30 bezüglich
der Zeit erfolgt, wenn eine elektrische Leistung aus keinen, einem,
zwei oder drei offenen Strompfaden für den Startermotor
bereitgestellt wird. In der ersten Spalte sind die Anzahl N der
offenen Strompfade über die Zeit dargestellt. In der zweiten
Spalte ist der zeitliche Verlauf der aktiven Strompfade und der
geöffneten Leistungsschaltern S1–S3 vereinfacht
mit einer einfachen Auflösung gezeigt. „0” steht
für einen offenen, nicht leitenden Leistungsschalter und „1” für
einen geschlossenen, leitenden Leistungsschalter.
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Gemäß der
ersten Zeile sind alle Leistungsschalter S1 bis S3 geschlossen,
wenn der Startermotor nicht bestromt werden soll.
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Wenn
der Startermotor mit einem kleinen Strom nur aus einem einzigen
Strompfad 31 bestromt wird, wird der erste Leistungsschalter
S1 geschlossen. Dies ist durch die Zahlenfolge „100” angezeigt. Nach
einer definierten Zeit, die vom Mikrocomputer 14 bestimmt
wird und beispielsweise im Programmspeicher 15 niedergelegt
ist, oder durch Auswertung einer Temperatur von einem Temperatursensor,
wird der erste Leistungsschalter S1 geöffnet und der zweite
Leistungsschalter S2 geschlossen. Dafür steht in der zweiten
Spalte und der zweiten Zeile der Tabelle „010”.
In einem letzten Schritt mit zeitlichem Abstand erfolgt die Bestromung
eines Startermotors aus einem dritten Strompfad 33 durch
Schließen eines Leistungsschalters S3 durch den Mikrocomputer 14 und
zwei offenen Leistungsschaltern S1 und S2, was in der Tabelle durch „001” symbolisiert
ist. Die Bestromung verläuft wieder wie eingangs beschrieben,
so lange keine neue Anweisung kommt.
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In
der dritten Zeile ist dargestellt, wie zeitlich zwei Strompfade
beispielsweise gleichzeitig bestromt werden, wenn der Startermotor
mit einer elektrischen Leistung von zwei Strompfaden beaufschlagt
wird. Gestartet wird beispielsweise mit geschlossenen Leistungsschaltern
S2 und S3 mit der abstrakten Ziffernfolge „011”.
Wieder nach einem definierten Ereigniseintritt, z. B. einem Zeitablauf,
erfolgt die Bestromung durch Schließen der Leistungsschalter
S1 und S3 mit der dargestellten Ziffernfolge „101”.
Wieder nach dem nächsten Ereigniseintritt erfolgt die Bestromung
durch Schließen der Leistungsschalter S1 und S2 mit der
dafür gezeigten Ziffernfolge „110”. Dieser
Ablauf wiederholt sich von Anfang an, solange bis ein anderes Steuersignal
zur Startersteuerung kommt, die in Kommunikation mit der Motorsteuerung 12 steht.
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In
der vierten Zeile wird durch die Darstellung von „111” gezeigt,
dass alle Leistungsschalter S1 bis S3 geschlossen und damit alle
Strompfade offen sind, um den Startermotor mit einem maximalen Strom
mittels der Steuereinheit 30 zu beaufschlagen.
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Die 3 zeigt
weitere besondere Merkmale der Erfindung mit einer großen
Auflösung über die Zeit gemäß der
zweiten Zeile der Tabelle aus 2 für
eine längere Bestromung des elektrischen Verbrauchers 9 aus
einem aktiven Strompfad. Im Zeit-Schalt-Diagramm sind auf einer
x-Achse der Zeitverlauf von den Leistungsschaltern S1, S2 und S3
dargestellt, wobei die Einschaltzeiten mit einem hohen Potential
gleich „1” und die Ausschaltzeiten als niedriges
Potential gleich „0” dargestellt sind. Auf der Abszisse
ist deshalb zu jedem Leistungsschalter S1, S2, S3, in den Figuren
mit „0” der Ausschaltzustand des jeweiligen Leistungsschalters
und, mit „1” der Einschaltzustand des jeweiligen
Leistungsschalters dargestellt.
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Zu
einem Zeitpunkt t1 wird der Leistungsschalter
S1 von 0 auf 1 geschaltet. Zu einem bestimmten Zeitpunkt t2 wird der Leistungsschalter S2 von 0 auf
1 eingeschaltet. Nach einer definierten Überlappungszeit
t3–t2,
die vom Mikrocomputer 14 gesteuert wird und vorher durch
ein Computerprogrammprodukt vorgegeben ist, wird zeitlich nach dem
Zeitpunkt t2 zu einem Zeitpunkt t3 der Leistungsschalter S1 auf 0 wieder ausgeschaltet.
Zum Zeitpunkt t4 wird der Leistungsschalter
S3 von 0 auf 1 eingeschaltet. Nach einer definierten Überlappungszeit t5–t4 zeitlich
nach dem Zeitpunkt t4 wird der Leistungsschalter
S2 zu dem Zeitpunkt t5 ausgeschaltet. Zum Zeitpunkt
t6 wird der Leistungsschalter S1 von 0 auf
1 geschaltet. Zum Zeitpunkt t7 wird der
Leistungsschalter von 1 auf 0 ausgeschaltet. Der Leistungsschalter S3
wird nach einer gleich langen definierten Überlappungszeit
t7-6 abgeschaltet. Somit wiederholt sich
der Durchgang der aktiven Strompfade immer wieder, bis die Motorsteuerung 12 eine
neue Information an den Mikrocomputer 14 gibt, um eine
andere Bestromung an dem Startermotor herbeizuführen. Um
eine gleichmäßige Erwärmung bzw. eine
gleichmäßige Verlustleistung zu erzeugen, sind
die Leistungsschalter S1 bis S3 zeitlich gleichlang eingeschaltet
bzw. ausgeschaltet. Es ergibt sich für eine Periode, d.
h. jeweils einen Einschaltzustand der Leistungsschalter S1 bis S3
eine Gesamtzeit, die sich aus den einzelnen Einschaltzeiten, also
S1, S2, S3 summiert abzüglich zwei Überlappungszeiten,
d. h. von t3–t2 und
t5–t4.
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Durch
die zeitlich definierte Überlappung der einzelnen Strompfade 31, 32, 33 wird
sichergestellt, dass der Strom von einem Strompfad zum nachfolgenden
Strompfad übernommen wird, ohne dass der Gesamtstrom merklich
ansteigt bzw. abfällt. Hierbei wird zu Grunde gelegt, dass
die Strompfadinduktivität der Startersteuerung wesentlich
kleiner als die summare Schwingkreisinduktivität mit Startermotor ist.
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Der
Startermotor kann durch das in 3 dargestellte
Verfahren in einer Start-Stopp-Betriebstrategie somit mit einem
gleichmäßigen Strom über eine längere
Zeitdauer definiert beaufschlagt werden, um beispielsweise das Starterritzel 7 in
einem nicht eingespurtem Zustand zu beschleunigen und zu einem definierten
Zeitpunkt mit einer definierten Drehzahl in den Zahnkranz 8 einer
auslaufenden Brennkraftmaschine 3 einzuspuren. Somit ist
Verfügbarkeit zum Starten der Brennkraftmaschine 3 im Start-Stopp-Betrieb
wesentlich verkürzt.
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Die 4 zeigt
den zeitlichen Verlauf in einem Zeit-Schalt-Diagramm zum Bestromen
des Startermotors als elektrischer Verbraucher 9 aus gleichzeitig
zwei, von der Steuereinheit 30 eingeschalteten, Strompfaden.
Die 4 verdeutlicht, dass die Strompfade 31, 32, 33 auch
bei zwei aktiven Strompfaden gestuft eingeschaltet und gestuft ausgeschaltet
werden. Das Bordnetz des Fahrzeugs wird somit nur in Stufen belastet.
Stromspitzen im Bordnetz und am elektrischen Verbraucher 9 sind
somit deutlich reduziert.
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Zu
einem Zeitpunkt t1 wird der Leistungsschalter
S3 von einem Zustand „0” auf „1” eingeschaltet.
Nach einer definierten Verzögerungszeit wird zum Zeitpunkt
t2 der Leistungsschalter S1 vom Zustand
0 in den eingeschalteten Zustand 1 geschaltet. Somit sind ab dem
Zeitpunkt t2 zwei Strompfade aktiv, die
den Startermotor mit Strom beaufschlagen. Zum Zeitpunkt t3 wird der Leistungsschalter S2 vom ausgeschalteten
Zu stand 0 in den eingeschalteten Zustand 1 durch eine Ansteuerung
vom Mirkocomputer 14 übergeführt. Zu
einem Zeitpunkt t4, der mit einer definierten Überlappungszeit
t4–t5 nach
dem Zeitpunkt t3 angesetzt ist, wird der
Leistungsschalter S3 von dem eingeschalteten Zustand 1 in den ausgeschalteten
Zustand 0 geschaltet.
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Nach
einer definierten Schaltzeit t5–t4, in der sich der als Strombegrenzungsvorrichtung
R3 angeordnete Widerstand abkühlen konnte, wird zum Zeitpunkt
t5 der Leistungsschalter S3 wieder von 0
auf 1 eingeschaltet. Nach der definierten Überlappungszeit t6–t5 wird
zum Zeitpunkt t6 der Leistungsschalter S1 ausgeschaltet.
Zum Zeitpunkt t7, der zum Zeitpunkt t6 die gleiche Länge wie die Zeitdauer
von t5–t4 aufweist,
ist der Leistungsschalter S1 wieder eingeschaltet und wiederum nach
einer definierten Überlappungszeit t8–t1 wird vom Mikrocomputer 14 der
als MOSFET ausgebildete Leistungsschalter S2 vom eingeschalteten
Zustand „1” in den ausgeschalteten Zustand „0” übergeführt.
Zum Zeitpunkt t9 wird der Leistungsschalter
S2 wieder eingeschaltet und zum Zeitpunkt t10 wird
der Leistungsschalter S3 ausgeschaltet. Nach dem gleichen Prinzip
wiederholt sich die Schaltung der Leistungsschalter S1 bis S3 so
lange, bis der Mikrocomputer 14 eine andere Anweisung zur
Ansteuerung aufgrund beispielsweise einer programmierten Betriebsstrategie
zum Start-Stopp-Betrieb oder durch ein Informationssignal von der
Motorsteuerung 12 erhält. Um weitere Stromspitzen beim
Ausschalten zu vermeiden, werden die Strompfade 31, 32, 33 in
einer Reihenfolge in Stufen ausgeschaltet. Sie werden also nicht
gleichzeitig ausgeschaltet, sondern zuerst wird der Leistungsschalter S1
zum Zeitpunkt t24 ausgeschaltet, nach einer
definierten Verzögerungszeit t25–t24 wird zum Zeitpunkt t25 der
Leistungsschalter S2 ausgeschaltet und nach einer weiteren Verzögerungszeit
t26–t25 wird
der Leistungsschalter S3 zum Zeitpunkt t26 ausgeschaltet. Somit
geht der Abschaltstrom immer von einem reduzierten Wert durch eine
schrittweise Reduktion des Hauptstroms aus.
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Die 5 zeigt
ein Zeit-Schalt-Diagramm der Leistungsschalter S1 bis S3, wenn alle
Strompfade aktiv sind, um den Startermotor zu bestromen. Der Leistungsschalter
S1 wird zu einem Zeitpunkt t1 eingeschaltet,
nach einer definierten Verzögerungszeit wird der Leistungsschalter
S2 zum Zeitpunkt t2 eingeschaltet und nach
einer weiteren gewissen Verzögerungszeit t3–t2 wird der Leistungsschalter S3 zum Zeitpunkt
t3 eingeschaltet. Soll nun der Startermotor nicht
mehr über die Steuereinheit 30 von allen drei Strompfaden
bestromt werden, so erfolgt eine Reduktion des Stroms durch die
Strompfade 31, 32, 33 zeitverzögert
in Stufen, wie das Einschalten mit einer zeitversetzten Verzögerung.
Zum Zeitpunkt t4 wird der Leistungsschalter
S1 auf „0” ausgeschaltet. Nach einer weiteren
definierten Verzögerungszeit t5–t4 zum Zeitpunkt t5 wird
der Leistungsschalter S2 ausgeschaltet und der Leistungsschalter
S3 zum Zeitpunkt t5 ausgeschaltet.
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Die 6 zeigt
ein weiteres Zeit-Schalt-Diagramm mit weiteren besonderen Merkmalen
der Erfindung. Erfindungsgemäß wird eine spezifische Schaltstrategie
eingesetzt, egal ob vorher ein, zwei oder drei Strompfade 31, 32, 33 aktiv
waren. Nach der stufenweisen Abschaltung beispielsweise der Leistungsschalter
S1 und S2, gemäß der Darstellung in der 4 und 5,
werden zu einem Zeitpunkt t100 gemäß der 6 alle
weiteren ausgeschalteten Leistungsschalter, in diesem Fall S1 und
S2, gleichzeitig eingeschaltet und zu einem Zeitpunkt t200 gleichzeitig
ausgeschaltet. Hierdurch wird ein Summenstrom und insbesondere eine
induktive Abschaltenergie auf alle drei Strompfade 31, 32, 33 gleichmäßig
verteilt. Nicht so wirkungsvoll, aber dennoch möglich ist
es, beispielsweise nur ein zusätzlichen Leistungsschalter
kurz, für eine bestimmte Zeitdauer t200-100 zum
gleichzeitigen Abschalten hinzu zuschalten.
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Die
in den 2 bis 6 beschriebenen Verfahren haben
den Vorteil, dass die Verlustleistung auf die einzelnen Strompfade 31, 32, 33 gleichmäßig verteilt
wird, und somit eine erhöhte Leistungsfähigkeit
erzeugt wird, da eine zu starke Erwärmung durch temporäres
Ausschalten von den Strombegrenzungsvorrichtungen R1, R2, R3 vermieden
wird. Somit erhöhen sich die Lebensdauer und die möglichen Schaltzyklen.
Ferner verbessert sich die Strom- und Impulsbelastbarkeit einer
Steuereinheit. Es lassen sich standardmäßig verfügbare
Hochleistungsfeldeffekttransistoren für diese Schaltstrategie
einsetzen. Das Verfahren und die Steuervorrichtung ist für
alle Verbraucher mit einer Induktivität, insbesondere bei Hochstromanwendungen,
einsetzbar und wurde beispielhaft an einer Startersteuerung dargestellt.
Ein Computerprogrammprodukt steuert durch Ausführung von
Programmbefehlen in einem Mikrocomputer 14 in der Startersteuerung
die Leistungsschalter S1, S2, S3, um die oben beschrieben Schaltstrategien
zu realisieren. Alle Figuren zeigen lediglich schematische nicht
maßstabsgerechte Darstellungen. Im Übrigen wird
insbesondere auf die zeichnerische Darstellungen für die
Erfindung als Wesentlich verwiesen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005021227
A1 [0006]