DE3607699C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum unlösbaren Befestigen
von Bauteilen im Einspritzkopf von Raketenbrennkammern
unter Anwendung eines Diffusionsschweißprozesses.
Aus der EP-OS 01 55 490 ist ein Verfahren zum Verbinden von Teil-Werk
stücken aus Nickelbasis-Superlegierung bekanntgeworden, bei dem zwei
Teil-Werkstücke aus verschiedenen Superlegierungen unter Zwischenschal
tung einer 1-2 mm dicken Schicht aus einem Pulver ähnlicher oder glei
cher Zusammensetzung wie die Werkstücke selbst zu einem monolithischen
Ganzen durch Heißpressen nach dem Diffusionsfügeprozeß verbunden werden.
Die Diffusion wird hier durch eine mittels starkem Druck hervorgerufene
Verformung in der zu verbindenden Zone verbessert, weil die in der
Berührungsfläche liegenden Kraftkomponenten ein "inniges" Durchkneten
des Werkstoffes hervorrufen. Für Bauteile, bei denen durch Vorrichtungen
oder durch Preßpassungen kein Druck übertragen werden kann, ist dieses
Verfahren nicht verwendbar.
In der Zeitschrift "Der Praktiker" - 9/1976, Seiten 183 bis 185 ist
allgemein das Diffusionsverfahren beschrieben. Hier erfolgt jedoch bei
erhöhten Temperaturen eine wiederholte Aufschmelzung, was zu einer
negativen Beeinflussung der Bindeebene führt.
Durch die DE-OS 34 24 225 der Anmelderin ist ein Verfahren zum unlösba
ren Befestigen von Einspritzdüsen im Einspritzkopf von Raketenbrennkam
mern bekanntgeworden. Aber auch hier erfolgen wiederholte Aufschmelzun
gen bei erhöhten Temperaturen und beeinträchtigen die Bindeebene.
Der gesamte Stand der Technik hat jedoch nicht erkannt, daß man bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art den sog. HIP-Prozeß zur
Verbesserung des vorgeschalteten Diffusionsschweißprozesses einsetzen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten
Nachteile des Standes der Technik zu beheben und ein Verfahren der
eingangs genannten Art vorzuschlagen, bei dem Bauteile, auf die kein
Druck über das anzufügende Element übertragen werden kann, optimal
miteinander verbunden werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Maßnahmen
gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbei
spiel erläutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es zeigt
Fig. 1 einen Teilquerschnitt einer Bauteilverbindung bei einem Ein
spritzkopf eines Raketentriebwerks, wobei einseitige Anliegeflä
chen gegeben sind,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt einer Bauteilverbindung bei einem Ein
spritzkopf eines Raketentriebwerks, wobei die Anliegeflächen als
Bohrungen oder Nutkranz ausgebildet sind.
Bei dem in den Figuren der Zeichnung gezeigten Bauelement ist eine
Druckübertragung beispielsweise durch Schrumpfspannungen oder entspre
chende Vorrichtungen auf die Verbindungsflächen nicht möglich. Hierzu
weist jedoch die vorliegende Erfindung einen erfolgreichen Weg, der
beispielsweise gegenüber dem Elektronenstrahlschweißen eine Ersparnis
von über 50% erbringt und zusätzlich eine risikoreichere Konstruktion
erfordern würde.
Damit Bindeflächen durch heißisostatisches Pressen (HIP), beispielsweise
durch ein Diffusionsverfahren miteinander zusammengefügt werden können,
müssen sie gegenüber dem Druck durch irgendeine Maßnahme, beispielsweise
durch Ummanteln - wie es die EP-OS 00 90 762 empfiehlt - oder Dicht
schweißen etc. abgedichtet werden, um zu verhindern, daß der Druck in
die Verbindungsebene eindringt und das Anliegen und Diffundieren der
Bindeflächen verhindert.
Hierzu wird nun vorgeschlagen, die zu verbindenden Teile 10, 11 des
Einspritzkopfes an den Verbindungsflächen 12 a, 12 b, 12 c und 12 d mit
einer Schicht 15 aus Gold, Nickel-Phosphor oder Nickelbasisloten zu
versehen. Diese Schicht kann die ganzen Verbindungsflächen überdecken,
vielfach genügt aber auch eine nur teilweise Überdeckung. Weiterhin kann
die Schicht auf nur einer der Verbindungsflächen oder aber auf beiden
aneinander zu fügenden Flächen aufgebracht werden. Wesentlich ist, daß
sie örtlich auf dem abzudichtenden Bereich 13 angebracht ist und zwar
dergestalt, daß durch die Schwerkraft-Kapillarwirkung die Abdichtung
erfolgt.
Ist die Schicht an den Fügeflächen bzw. Verbindungsflächen 12 a bis 12 c
aufgebracht, so werden die Bauteile 10, 11 des Einspritzkopfes zusammen
gebaut, d. h. bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel in die
Paßflächen eingesetzt. Hohlräume 14 a, die nach dem Zusammenbau gebildet
werden, sind mit Entlüftungsbohrungen 14 versehen.
Die Schicht 15 ist metallurgisch so aufgebaut, daß ihr Schmelzpunkt
unterhalb der für das heißisostatische Pressen erforderlichen Temperatur
liegt, aber weiterhin die Eigenschaft besitzt, daß bei der HIP-Tempera
tur ein "Wieder-Aufschmelzen" nicht erfolgt. Diese Bedingungen sind bei
den angegebenen Metallen bzw. Legierungen gegeben.
Der Temperaturzyklus vor dem Prozeß ist nun so, daß durch das Aufbringen
der Schicht 15 eine Abdichtung der Verbindungsfugen 13 erfolgt und
gleichzeitig im weiteren Prozeßverlauf durch Abdiffundieren einzelner
Komponenten dieser Schicht bzw. durch Diffusion mit dem Werkstoff der zu
verbindenden Teile 10, 11 eine Schmelzpunkterhöhung dieser Schicht
erfolgt, so daß die obenerwähnte Wieder-Aufschmelzung während des
nachfolgenden HIP-Vorganges verhindert wird.
Nach der Abdichtung der Füge- bzw. Verbindungsflächen bzw. der erfolgten
Zusammenfügung der beiden Teile 10, 11 des hier beschriebenen Einspritz
kopfes wird dieser dem eigentlichen "heißisostatischen Preßvorgang"
zugeführt. Dabei erfolgt dann durch die weitere Materialdiffusion über
die Verbindungsflächen 12 a bis 12 d die eigentliche Diffusionsverbindung.
Damit ist aber ein Verfahren geschaffen worden, bei dem eine Drucküber
tragung bei solchen Bauteilen ermöglicht wird, bei denen kein direkter
Druck durch Vorrichtungen etc. auf die Verbindungsflächen aufgebracht
werden kann.
In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer Verbindung der zwei
zu verbindenden Bauteile 20, 21 skizziert. Diese Verbindung ist mit einer
sogenannten Steckverbindung zu vergleichen. Hier ist das aufzusetzende
Bauteil 20 mit einer konusartig spitz zulaufenden Einsatzpartie, die man als
"Steckkranz" bezeichnen könnte, versehen, der in entsprechend konusarti
ge Bohrungen bzw. einen Nutkranz oder Nutring des anderen Teils 21
eingesetzt wird. Das Beschichtungs- und HIP-Verfahren sowie der Verfah
rensablauf ist derselbe, wie vorstehend beschrieben. Die Führung der
Entlüftungsbohrungen 24 zu den Hohlräumen 24 a wird sich nach den jewei
ligen Gegebenheiten und Erfordernissen richten. Die Schichten 25 sind in
ihrer Dicke so abgestimmt, bzw. in µm-Stärke durch elektrochemische
Verfahren aufgedampft, daß das Schichtmaterial durch einen Diffusions
prozeß in den Grundwerkstoff diffundiert. Der ausgewählte Schicht-Werk
stoff - wie eingangs schon angegeben - bildet mit dem Bauteilmaterial,
d. h. mit dem Material der zu verbindenden Bauteile 20, 21 keine spröden
Phasen. Durch Mischkristallbildung während der Diffusion mit dem vorge
nannten Bauteilmaterial wird eine Festigkeitsteigerung in den Verbin
dungszonen erreicht.
Claims (3)
1. Verfahren zum unlösbaren Befestigen von Bauteilen im Einspritz
kopf von Raketenbrennkammern unter Anwendung eines Diffusionsschweißpro
zesses, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Verbindungsfläche (12 a bis c, 22 a) der zu verbindenden Teile (10, 11, 20, 21), mindestens der abzudichtende Bereich (13, 23), ganz oder teilweise mit einer metallischen Schicht (15, 25) versehen werden, deren Schmelzpunkt unterhalb der für ein heißisostatisches Pressen (HIP) erforderlichen Temperatur liegt,
- b) diese Schicht (15, 25) vor oder nach der Zusammenfügung der zu verbindenden Teile (10, 11, 20, 21) aufgeschmolzen wird, wobei durch Diffusion mit dem Grundwerkstoff eine Schmelzpunkterhöhung der Schicht (15, 25) erzielt wird, so daß diese bei der HIP-Temperatur nicht aufgeschmolzen wird,
- c) die dergestalt zusammengefügten Teile (10, 11, 20, 21) zur weiteren Materialdiffusion über die Verbindungsflächen (12 a bis c, 22 a) einem heißisostatischen Preßprozeß unterzogen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
metallische Schicht (15, 25) aus Gold, Nickel-Phosphor oder Nickelbasis
loten in Pulver-, Drahtform oder elektrisch oder elektrochemisch
(galvanisch) oder durch Sputtern aufgebracht wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Abdichtung der Verbindungsfugen (13, 23) der zu verbin
denden Teile (10, 11, 20, 21) durch Aufschmelzen der metallurgischen
Schicht (15, 25) erfolgt.
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