DE3607699A1 - Verfahren zum diffusionsschweissen mit isostatischem druck - Google Patents
Verfahren zum diffusionsschweissen mit isostatischem druckInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum unlös
baren Befestigen von Bauteilen, beispielsweise im Ein
spritzkopf von Raketenbrennkammern unter Anwendung ei
nes Diffusionsschweißprozesses.
Aus der EU-OS 01 55 490 ist ein Verfahren zum Verbinden
von Teil-Werkstücken aus Nickelbasis-Superlegierung be
kannt geworden, bei dem zwei Teil-Werkstücke aus ver
schiedenen Superlegierungen unter Zwischenschaltung ei
ner 1-2 mm dicken Schicht aus einem Pulver ähnlicher
oder gleicher Zusammensetzung, wie die Werkstücke
selbst zu einem monolithischen Ganzen durch Heißpressen
nach dem Diffusionsfügeprozeß verbunden werden. Die
Diffusion wird hier durch eine mittels starkem Druck
hervorgerufene Verformung in der zu verbindenden Zone
verbessert, weil die in der Berührungsfläche liegenden
Kraftkomponenten ein "inniges" Durchkneten des Werk
stoffes hervorrufen. Für Bauteile, bei denen durch Vor
richtungen oder durch Preßpassungen kein Druck übertra
gen werden kann, ist dieses Verfahren nicht verwendbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik zu
beheben und ein Verfahren der eingangs genannten Art
vorzuschlagen, bei dem Bauteile, auf die kein Druck
über das anzufügende Element übertragen werden kann,
optimal miteinander verbunden werden können.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten
Maßnahmen gelöst. In den Unteransprüchen sind weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen angegeben und in der nach
folgenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel er
läutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es
zeigen
Fig. 1 einen Teilquerschnitt einer Bauteilverbindung
bei einem Einspritzkopf eines Raketentrieb
werks, wobei einseitige Anliegeflächen gegeben
sind,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt einer Bauteilverbindung
bei einem Einspritzkopf eines Raketentrieb
werks, wobei die Anliegeflächen als Bohrungen
oder Nutkranz ausgebildet sind.
Bei dem in den Figuren der Zeichnung gezeigten Bauele
ment ist eine Druckübertragung beispielsweise durch
Schrumpfspannungen oder entsprechende Vorrichtungen auf
die Verbindungsflächen nicht möglich. Hierzu weist je
doch die vorliegende Erfindung einen erfolgreichen Weg,
der beispielsweise gegenüber dem Elektronenstrahl
schweißen eine Ersparnis von über 50% erbringt und zu
sätzlich eine risikoreichere Konstruktion erfordern wür
de.
Damit Bindeflächen durch heißisostatisches Pressen
(HIP), beispielsweise durch ein Diffusionsverfahren
miteinander zusammengefügt werden können, müssen sie
gegenüber dem Druck durch irgendeine Maßnahme, bei
spielsweise durch Ummanteln - wie es die europäische
Patentanmeldung 00 90 762 empfiehlt - oder Dichtschwei
ßen etc. abgedichtet werden, um zu verhindern, daß der
Druck in die Verbindungsebene eindringt und das Anlie
gen und Diffundieren der Bindeflächen verhindert.
Hierzu wird nun vorgeschlagen, die zu verbindenden Tei
le 10, 11 des Einspritzkopfes an den Verbindungsflächen
12 a, 12 b, 12 c und 12 d mit einer Schicht 15 aus Gold,
Nickel-Phosphor oder Nickelbasislote zu versehen. Diese
Schicht kann die ganzen Verbindungsflächen überdecken,
vielfach genügt aber auch eine nur teilweise Überdek
kung. Weiterhin kann die Schicht auf nur einer der Ver
bindungsflächen oder aber auf beiden aneinander zu fü
genden Flächen aufgebracht werden. Wesentlich ist, daß
sie örtlich auf dem abzudichtenden Bereich 13 ange
bracht ist und zwar dergestalt, daß durch die Schwer
kraft-Kapillarwirkung die Abdichtung erfolgt.
Ist die Schicht an den Fügeflächen bzw. Verbindungsflä
chen 12 a bis 12 c aufgebracht, so werden die Bauteile
10, 11 des Einspritzkopfes zusammengebaut, d.h. bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel in die Paß
flächen eingesetzt. Hohlräume 14 a, die nach dem Zusam
menbau gebildet werden, sind mit Entlüftungsbohrungen
14 versehen.
Die Schicht 15 ist metallurgisch so aufgebaut, daß ihr
Schmelzpunkt unterhalb der für das heißisostatische
Pressen erforderlichen Temperatur liegt, aber weiterhin
die Eigenschaft besitzt, daß bei der HIP-Temperatur ein
"Wieder-Aufschmelzen" nicht erfolgt. Diese Bedingungen
sind bei den angegebenen Metallen bzw. Legierungen ge
geben.
Der Temperaturzyklus vor dem Prozeß ist nun so, daß
durch das Aufbringen der Schicht 15 eine Abdichtung der
Verbindungsfugen 13 erfolgt und gleichzeitig im weite
ren Prozeßverlauf durch Abdiffundieren einzelner Kompo
nenten dieser Schicht bzw. durch Diffusion mit dem
Werkstoff der zu verbindenden Teile 10, 11 eine
Schmelzpunkterhöhung dieser Schicht erfolgt, so daß die
oben erwähnte Wieder-Aufschmelzung während des nachfol
genden HIP-Vorganges verhindert wird.
Nach der Abdichtung der Füge- bzw. Verbindungsflächen
bzw. der erfolgten Zusammenfügung der beiden Teile 10,
11 des hier beschriebenen Einspritzkopfes wird dieser
dem eigentlichen "heißisostatischen Preßvorgang" zuge
führt. Dabei erfolgt dann durch die weitere Material
diffusion über die Verbindungsflächen 12 a bis 12 d die
eigentliche Diffusionsverbindung. Damit ist aber ein
Verfahren geschaffen worden, bei dem eine Druckübertra
gung bei solchen Bauteilen ermöglicht wird, bei denen
kein direkter Druck durch Vorrichtungen etc. auf die
Verbindungsflächen aufgebracht werden kann.
In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform einer
Verbindung der zwei zu verbinden Bauteile 20, 21 skiz
ziert. Diese Verbindung ist mit einer sogenannten
Steckverbindung zu vergleichen. Hier ist das aufzuset
zende Bauteil 20 mit einer konusartig spitz zulaufenden
Einsatzpartie, den man "Steckkranz" bezeichnen könnte,
versehen, der in entsprechend konusartige Bohrungen
bzw. einem Nutkranz oder Nutring des anderen Teils 21
eingesetzt wird. Das Beschichtungs- und HIP-Verfahren
sowie der Verfahrensablauf ist derselbe, wie vorstehend
beschrieben. Die Führung der Entlüftungsbohrungen 24 zu
den Hohlräumen 24 a wird sich nach den jeweiligen Gege
benheiten und Erfordernissen richten. Die Schichten 25
sind in ihrer Dicke so abgestimmt, bzw. in µm-Stärke
durch elektrochemische Verfahren aufgedampft, daß das
Schichtmaterial durch einen Diffusionsprozeß in den
Grundwerkstoff diffundiert. Der ausgewählte Schicht-
Werkstoff - wie eingangs schon angegeben - bildet mit
dem Bauteilmaterial, d.h. mit dem Material der zu ver
bindenden Bauteile 20, 21 keine spröden Phasen. Durch
Milchkristallbildung während der Diffusion mit dem vor
genannten Bauteilmaterial wird eine Festigkeitsteige
rung in den Verbindungszonen erreicht.
Claims (3)
1. Verfahren zum unlösbaren Befestigen von Bautei
len, beispielsweise im Einspritzkopf von Raketenbrenn
kammern unter Anwendung eines Diffusionsschweißprozes
ses, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) die Verbindungsflächen (12 a bis c, 22 a) der zu ver bindenden Teile (10, 11, 20, 21) ganz oder teilwei se mit einer metallurgischen Schicht (15, 25) ver sehen wird, deren Schmelzpunkt unterhalb der für ein heißisostatisches Pressen (HIP) erforderlichen Temperatur liegt, jedoch durch diese Temperatur nicht aufgeschmolzen wird,
- b) diese Schicht (15, 25) vor oder nach der Zusammen fügung der zu verbindenden Teile (10, 11, 20, 21) beispielsweise durch Schwerkraft-Kapillarwirkung die Verbindungsfugen (13, 23) abgedichtet und
- c) die dergestalt zusammengefügten Teile (10, 11, 20, 21) zur Materialdiffusion über die Verbindungsflä chen (12 a bis c, 22 a) dem heißisostatischen Preß prozeß zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die metallurgische
Schicht (15, 25) aus Gold, Nickel-Phosphor oder Nickel
basislote in Pulver-, Drahtform oder elektrisch bzw.
elektrochemisch (galvanisch, sputtern) aufgebracht, be
steht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Abdich
tung der Verbindungsfugen (13, 23) der zu verbindenden
Teile (10, 11, 20, 21) durch Aufschmelzen der metallur
gischen Schicht (15, 25) erfolgt und durch Diffusion
mit dem Grundwerkstoff eine Schmelzpunkterhöhung der
Schicht (15, 25) erzielt wird.
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