DE3607035C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs ange­ gebenen Art.

Bekannte Sammelleitungen zur Aufnahme heißer, staubbeladener Gase von Koksofen­ batterien sind rohr- oder kastenförmig ausgebildet. Eine übliche Koksofenbatte­ rie besteht aus Einheiten von jeweils zehn Verkokungskammern, welche während des Drückens des Kokses beachtliche Emissionsmengen abgeben, welche in ge­ eigneter Weise an eine Sammelleitung übergeben und von dieser an eine Entstaubungs­ station überführt werden müssen. Bei einer bekannten Ausführungsform einer der­ artigen Sammelleitung ist diese entlang ihrer Gesamtlänge mit mehreren Anschluß­ stellen für einen Anschlußkasten versehen, welche jeweils mittels Klappenschie­ bern oder anderen Einrichtungen, welche mechanisch, pneumatisch oder durch Gra­ vitationseinfluß betätigt werden, versehen sind. Derartige Lösungen erweisen sich als nachteilig, da die Sammelleitung zur Übernahme des heißen, staubbela­ denen Gases starken Wärmedehnungen ausgesetzt ist, welche bei einer Ausrüstung mit Klappen- oder Schieberanschlüssen einen hohen gerätetechnischen Aufwand er­ fordern. Insbesondere sind eine Vielzahl von Dehnungs-Ausgleichseinrichtungen erforderlich.

Ein weiterer Nachteil der bekannten Klappen- oder Schieberanschlüsse von Sammel­ leitungen liegt in der Aufrechterhaltung der erforderlichen Dichtigkeit. Dieses Problem wird insbesondere dadurch verstärkt, daß die heißen, staubbeladenen Ga­ se zu einer starken Erosion und/oder Korrosion der jeweiligen Bauelemente führen, wodurch die jeweiligen Klappen oder Schieber in ihrer Funktionsfähigkeit stark herabgesetzt werden können.

Es sind auch Sammelleitungen bekannt, welche in ihrer Längsrichtung mit einem Längsspalt versehen sind, welcher mit einem Netzgitter oder Band abgedichtet ist. Eine derartige Lösung weist den Nachteil, daß das heiße, staubbeladene Gas direkt auf die Unterseite des Netzgitters oder Bandes einwirken kann, wodurch dieses hinsichtlich seiner Lebensdauer und Elastizität stark beeinträchtigt wird. Weiterhin kann durch diese Art der Abdichtung eine erhebliche Zunahme des Strö­ mungswiderstandes in der Sammelleitung auftreten, welche durch Kanten des Netz­ gitters hervorgerufen wird.

Aus der DE 25 13 449 B1 ist eine Vorrichtung zum Abführen von an Verkokungsöfen entstehenden staubbeladenen Gasen bekannt, welche den nächstkommenden Stand der Technik bildet. Zum Schutz des über dem Längsschlitz des Sammelrohres angeordneten Abdichtbandes ist eine Vielzahl von Schutzplatten vorgesehen, welche jeweils um horizontale Achsen derart verschwenkbar sind, daß sie von einer schuppenartig über­ einanderliegenden Stellung in eine Stellung überführbar sind, in welcher zwischen den Schutzplatten ein Gasdurchtritt möglich ist. Die Schutzplatten sind zu diesem Zweck mit Schwenkhebeln fest verbunden, welche außerhalb der Sammelleiter ange­ ordnet sind. Die Schwenkhebel sind mit einer längs des Sammelrohres verschiebba­ ren Betätigungseinrichtung in Zusammenwirkung bringbar. Die Betätigungseinrich­ tung ist an einer ebenfalls in Längsrichtung der Sammelleitung verschiebbaren Umlenkvorrichtung für das Abdichtband befestigt. Bei einem Verfahren des Anschluß­ kastens längs der Sammelleitung müssen somit zwangsweise durch die Betätigungs­ einrichtung die jeweiligen Schwenkhebel verschwenkt werden, welche wiederum die ihnen zugeordneten Schutzplatten verschwenken. Ein derartiger Aufbau erfordert zum Öffnen der Zwischenräume zwischen den Schutzplatten eine von außen aufgebrach­ te Kraft auf die Schwenkhebel. Die gesamte Vorrichtung erweist sich im Hinblick auf die Vielzahl der notwendigen Bauelemente als störungsanfällig und in der Her­ stellung kostenintensiv. Weiterhin ist wegen der separaten Betätigungseinrichtung nicht sichergestellt, daß alle Schutzplatten, welche sich nicht im Einflußbereich des jeweiligen Anschlußkastens, d. h. in dem Bereich, in dem das Dichtband von der Sammelleitung getrennt ist, befinden, in ausreichender Weise geschlossen sind, da bereits geringfügige mechanische Einflüsse auf die Schwenkhebel ausreichen, um die jeweils zugeordnete Schutzplatte zu verschwenken.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die dem Stand der Technik innewohnenden Nachteile überwin­ det.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmalskombination des Patentanspruchs gelöst.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Zusammenhang mit einer Sammelleitung und

Fig. 2 eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Schutzplatten und Verschiebe­ elemente.

Eine Sammelleitung 3 ist längs einer Koksofenbatterie an der Außenseite eines Lösch­ wagens auf Säulen gelagert. Der Löschwagen ist mittels einer Abzugshaube geschützt, welche mit einem nicht dargestellten Anschlußkasten in Verbindung steht, über wel­ chen die Gase der Sammelleitung 3 zugeführt werden können. Im Bereich des Anschluß­ kastens ist eine Umlenkvorrichtung 7 vorgesehen, mittels derer über Umlenkrollen 4, 5 ein Dichtband 6 von einem oberen Längsschlitz der Sammelleitung 3 abgehoben werden kann, um den Eintritt von Gasen aus dem Anschlußkasten in die Sammellei­ tung 3 zu ermöglichen.

Zum Schutz des Dichtbandes 6 vor den heißen Gasen in der Sammelleitung 3 sind Schutzplatten 2 vorgesehen, welche jeweils um eine horizontale, quer zur Längs­ richtung der Sammelleitung angeordnete Achse verschwenkbar sind. Wie in Fig. 2 dargestellt, ist jede Schutzplatte außermittig um die horizontale Achse schwenk­ bar gelagert, so daß, wie im rechten Teil der Fig. 2 gezeigt, ohne Einfluß äuße­ rer Kräfte die Schutzplatte 2 durch den Schwerkrafteinfluß nach unten verschwenkt wird. Das kürzere freie Ende jeder Schutzplatte befindet sich in Anlage an ein Verschiebeelement 1, welches im wesentlichen in vertikaler Richtung verschiebbar an der Sammelleitung gelagert ist. Durch die Schwerkraft bedingte Verschwenkung der Schutzplatte 2 wird das jeweils zugeordnete Verschiebeelement 1 nach oben verschoben, so wie dies in der rechten Hälfte der Fig. 2 dargestellt ist.

Durch das auf der Sammelleitung aufliegende Dichtband 6 wird, wie in der lin­ ken Hälfte der Fig. 2 dargestellt, das jeweilige Verschiebeelement 1 nach unten verschoben, wodurch die Schutzplatte 2 durch Hebelwirkung in eine im wesentlichen horizontale Lage verschwenkt wird.

Durch die obenbeschriebene Anordnung ist sichergestellt, daß in den Bereichen der Sammelleitung, in welchen das Dichtband 6 auf den Längsschlitz der Sammel­ leitung aufgelegt ist, ein direkter Einfluß der heißen Gase auf das Dichtband 6 durch die Schutzplatten 2 verhindert wird. Im Bereich der Umlenkvorrichtung 7, in welchem das Dichtband 6 zum Eintritt der Gase in die Sammelleitung abge­ hoben wird, ist sichergestellt, daß die Schutzplatten 2 nach unten verschwenkt sind, um den Gasdurchtritt zu gewährleisten.

Üblicherweise ist an der Sammelleitung ein Ventilator vorgesehen, welcher das heiße, staubbeladene Gas aus der Sammelleitung absaugt. Durch diesen Ventilator wird in der Sammelleitung 3 ein Unterdruck erzeugt, welcher zusätzlich dazu führt, daß die Schutzplatten 2, wie in Fig. 2 dargestellt, um ungefähr 60 Grad aus ihrer horizontalen Lage nach unten verschwenkt werden. Durch diese Stellung bilden die Schutzplatten zusammen mit den Verschiebeelementen eine Leitvorrichtung zum Umlenken der Gasströmung.

In der in Fig. 2 im linken Bereich gezeigten Schließstellung der Schutzplatten 2 ist sichergestellt, daß die Gasströmung durch die Sammelleitung im wesentli­ chen ungestört und ohne zusätzliche Turbulenzen verlaufen kann. Die Strömung durch die Sammelleitung wird somit durch die Schutzplatten praktisch nicht be­ einträchtigt.

Claims (1)

1. Vorichtung zum Abführen von an Verkokungsöfen entstehenden staubbeladenen Gasen mit einer auf einer längs einer Koksofenbatterie angeordneten, mit ei­ ner oberen schlitzartigen, mittels eines Bandes abdeckbaren Öffnung versehenen Sammelleitung verschiebbaren Umlenkvorrichtung für das Band zum Anschluß eines Anschlußkastens und mit einer im Innenraum der Sammelleitung angeordneten, eine Vielzahl um horizontale, quer zur Längsachse der Sammelleitung angeordnete Achsen schwenkbaren, schuppenartig zum Schutz des Bandes aneinanderlegbare Schutz­ platten umfassenden Schutzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schutzplatte (2) außermittig um die horizontale Achse schwenkbar in der Sammelleitung (3) gelagert ist, daß ein kürzerer freier Endbereich der Schutzplatte (2) mit einem sich im wesentlichen in vertikaler Richtung er­ streckenden, vertikal verschiebbaren Verschiebeelement (1) in Kontakt steht, dessen vertikale Abmessung so bemessen ist, daß bei auf die Öffnung der Sammel­ leitung aufgelegtem Dichtband (6) die Schutzplatte (2) in eine horizontale La­ ge verschwenkt ist und daß bei entferntem Dichtband (6) die Schutzplatte (2) in einem Winkel zur Horizontalen angeordnet ist und mit ihrem Endbereich eine Verschiebung des Verschiebeelements (1) nach oben bewirkt.