DE3606059A1 - Werkzeug zum verlegen und ablaengen von kabeln mit hilfe eines industrieroboters - Google Patents
Werkzeug zum verlegen und ablaengen von kabeln mit hilfe eines industrierobotersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zum Verlegen
und Ablängen von Kabeln mit Hilfe eines Industrieroboters,
wie es insbesondere zur Montage von Kabelbäumen Verwendung
findet.
Das Verlegen von Kabeln erfolgt in der industriellen
Produktion zu einem sehr hohen Anteil manuell. Für die
Automatisierung des Kabelverlegens existieren weltweit
erste Pilotanlagen. Siehe hierzu: Fryatt, Arthur: Roboter
übernehmen Kabelbaum-Herstellung, Draht, 33 (1982) 1, S.
21-22; Maskow, Jürgen Dr., IPL-Konzept zur Realisierung
und Humanisierung der Produktion, ZwF 78 (1983) 11, S. 514-
517; Scholten, Rolf: Der Drahtzieher heißt Puma, Roboter
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Diese Anlagen erlauben es mit einem Werkzeug nur einen
bestimmten Kabeltyp zu verlegen und abzulängen. Die Verar
beitung unterschiedlicher Kabelquerschnitte und verschie
dener Kabelfarben ist dabei nur durch den Einsatz mehrerer
Verlegewerkzeuge möglich, da die einmal verwendeten Kabel
nicht automatisch gewechselt werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Werkzeug der eingangs
bezeichneten Gattung derart weiterzubilden, daß vollauto
matisch und ohne Umrüstaufwand wahlfrei Kabel veschiedener
Durchmesser und verschiedener Farben verlegt werden kön
nen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Werkzeug mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Demgemäß besteht das erfindungsgemäße Werkzeug in Kabel
vorschubrichtung bzw. Kabelachsrichtung gesehen aus vier
aufeinanderfolgenden Modulen: Wechselflansch, Vorschubmo
dul für das Kabel, und Verlegefinger. Durch
die modulartige Aufbauweise des Werkzeugs ist der Vorteil
gegeben, daß in einfacher Weise, je nach Bedarf unter
schiedliche Module zu einem Werkzeug zusammengefügt werden
können.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist gemäß Anspruch 2
zusätzlich ein Abisoliermodul vorgesehen.
Von besonderem Vorteil ist, daß der Wechselflansch für die
vollautomatische Handhabung des Werkzeugs und Ansteuerung
aller pneumatischer und elektrischer Funktionselemente mit
Hilfe eines Industrieroboters ausgebildet ist. Der Wech
selflansch dient somit als Schnittstelle vom Industriero
boter zum Werkzeug, so daß vom Industrieroboter bei Bedarf
verschiedenartige Werkzeuge gehandhabt werden können. Über
den Wechselflansch wird die pneumatische und elektrische
Versorgung des Werkzeuges erreicht.
Es ist von Vorteil, wenn im Vorschubmodul zum Vor- und
Zurückbewegen des Kabels zwei Vorschubräder angeordnet
sind. Dabei kann das erste Vorschubrad ein Antriebsrad und
das zweite ein nicht angetriebenes Reibrad sein. Desweite
ren kann das Antriebsrad über einen Zahnriemen durch einen
Elektromotor angetrieben werden, der über einen Regelkreis
angesteuert wird. Zudem kann das Reibrad mit Hilfe eines
pneumatischen Zylinders gegen das Antriebsrad angepreßt
werden, wodurch das zwischen den beiden Rädern hindurch
laufende Kabel bewegt wird, oder für eine Bewegung durch
den Industrieroboter freigegeben werden kann. Durch den
Antrieb des Elektromotors über einen Regelkreis kann jeder
Zeit der Vorschub exakt vorgegeben und kontrolliert wer
den.
Weiter ist von Vorteil, wenn das Ablängmodul zwei im
Verhältnis zum Kabel gegenüberliegende, pneumatisch betä
tigte Abläng-Schneiden aufweist. Damit kann ein Kabel an
definierter Stelle abgeschnitten werden.
Von Vorteil ist auch, wenn zum Zerschneiden der Kabel
schutzhülle, gefolgt vom Abziehen der Schutzhülle durch
Zurückziehen des Kabels durch den Elektromotor, das Abiso
liermodul zwei senkrecht zum Kabel definiert über Pneuma
tikzylinder positionierbare Schneiden aufweist. Das Zu
rückziehen des Kabels geschieht definiert durch Messung
der Verfahrwege. Positiv wirkt sich dabei aus, wenn eine
Verstellung der Schneiden gegeben ist, die es ermöglicht,
sowohl verschiedene Kabeldurchmesser als auch verschiedene
Werkstoffe (weich bis hart) abzuisolieren. Durch gleiche
Schnittstellen ist das Abisoliermodul jederzeit mit den
anderen Modulen kombinierbar. In Kombination mit anderen
Werkzeugen (Lötwerkzeuge) ist es möglich, automatisch
Kabel abzuisolieren, in eine definierte Position zu brin
gen und mit verschiedenen Werkzeugen an einem Werkstück zu
befestigen (Löten, Ankrimpen von Kontakten usw.).
Um ein Verklemmen von abisolierten Kunststoffschutzhüllen
zu vermeiden, ist von Vorteil, wenn eine Ausstoßvorrich
tung (mit Pneumatikzylinder) integriert ist.
Das Abisoliermodul ist erfindungsgemäß mit anderen Werk
zeugen kombinierbar. Außerdem ist es möglich, das Werkzeug
auch selbständig als Abisolierwerkzeug in Verbindung mit
anderen Modulen einzusetzen (Verlegemodul). Die Schneiden
des Abisolierwerkzeuges haben eine definierte geometrische
Form.
Auch ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der Verlegefin
ger die Form eines sich zum Ausgang hin verjüngenden Rohrs
aufweist und in Kabel-Vorschubrichtung (Z-Richtung) nach
giebig gelagert ausgebildet ist. Durch die Ausbildung des
Verlegefingers als sich verjüngendes Rohr kann das Kabel
exakt an vorbestimmter Stelle verlegt werden. Durch die
Nachgiebigkeit des Verlegefingers in Z-Richtung wird ein
sehr vorteilhafter Schutz vor Beschädigungen und ein
Toleranzausgleich erzielt.
Des weiteren kann erfindungsgemäß sowohl der Eintritts
punkt des Kabels in das Vorschubmodul als auch die Spitze
des Verlegefingers aus einem Kunststoffmaterial mit gerin
gem Reibwert gefertigt sein. Damit wird sichergestellt,
daß die Kraft, die auf den Industrieroboter beim Verlegen
des Kabels wirkt, minimiert wird.
Des weiteren ist vorteilhaft, wenn die Führung des Kabels
im Werkzeug in einem Rohr vorgenommen wird, so daß ausge
hend vom Maximaldurchmesser des Rohrs alle Kabel mit einem
kleineren Durchmesser ohne Umrüstaufwand verarbeitet
werden können.
Einsatzgebiet des Werkzeuges ist hauptsächlich die Kabel
baummontage und die Verdrahtung von Maschinen, Bauteilen
usw. Mit dem Werkzeug ist es möglich, einen Draht sowohl
an eine bestimmte Stelle z.B. zum Verlöten zu positionie
ren als auch Drähte bzw. Kabel zu verlegen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, deren einzige Figur ein Werkzeug mit fünf
Modulen zeigt.
In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Werkzeug schema
tisch, in teilweisem Schnitt, dargestellt. Es ist zu
erkennen, daß das erfindungsgemäße Werkzeug in Z-Richtung
aus fünf Modulen, nämlich einem Wechselflansch 1, einem
Vorschubmodul 2 für ein Kabel 6, einem Ablängmodul 3, einem
Abisoliermodul 4 und einem Verlegefinger 5 zusammengesetzt
ist. Der Wechselflansch 1 dient als Schnittstelle zum
nicht dargestellten Industrieroboter.
Das Vorschubmodul 2 weist einen Kabel-Eintritt 7 auf, der
in ein Rohr 8 mündet. Dem Vorschubmodul 2 sind im Verhält
nis zum Kabel sich gegenüberliegend zwei Vorschubräder,
namlich ein Antriebsrad 9 und ein Reibrad 10 angeordnet.
Das Vorschubrad 9 wird über einen Zahnriemen 11 von einem
Elektromotor 12 angetrieben. Das Reibrad 10 ist an einem
Schwenk-Element 15 angeordnet und wird über einen Stößel
14 eines pneumatischen Zylinders 13 in Richtung auf das
Antriebsrad 9 hin bewegt oder von diesem zurückgezogen. Es
ist selbstverständlich, daß das Reibrad 10 auch auf einem
Schlitten-Bewegelement angeordnet sein kann.
Das Ablängmodul 3 weist zwei im Verhältnis zum Kabel 6
gegenüberliegende, zusammenwirkende Ablängschneiden 16 und
17 auf. Die Schneiden 16 und 17 sind jeweils auf einem
pneumatischen Zylinder 18 bzw. 19 angeordnet bzw. werden
von diesem betätigt.
Der Abisoliermodul 4 besteht aus zwei gegenüberliegenden,
mit Hilfe von Pneumatikzylindern 20, 21 betätigten Schnei
den 22, 23. Diese können auf definiertes Maß zusammenge
fahren werden. Nach Abschneiden der Kabelhülle durch die
Schneiden 22, 23 wird das Kabel 6 durch den Elektromotor
(12) zurückgefahren und dadurch das Kabel 6 abisoliert.
Der Verlegefinger 5 ist als Finger-Rohr 26 ausgebildet,
das einerseits einen Flansch 28 und andererseits eine
Spitze 27 aufweist. An der Flanschseite sind zum Abiso
liermodul 4 hin mindestens eine, vorzugsweise jedoch
mehrere Druckfedern 24 angeordnet, die auf Führungsstiften
25 geführt sind.
Im folgenden wird die Funktionsweise des Werkzeugs anhand
der Funktionsschritte näher erläutert:
- - Ausgangslage: Ein Kabel 6 wird von Hand in Werkzeug eingelegt.
- - Durch Betätigen des Vorschubmoduls 2 wird das Kabel 6 in das Ablängmodul 3 eingefahren. Anschließend wird nach Betätigung des Ablängmoduls 3 die Lage des Kabelendes exakt definiert. Das abgelängte Kabel 6 fällt nach unten durch den Verlegefinger 5 aus dem Werkzeug heraus.
- - Anschließend wird über den Gleichstrommotor 12 und die damit verbundene Motorsteuerung (Wegmessung) das Kabel 6 ein definiertes Stück in die Isoliereinrichtung 4 einge fahren.
- - Die Pneumatikzylinder 20, 21 fahren zwei Schneiden 22, 23 auf einen definierten Abstand zusammen. Dadurch wird die Schutzhülle des Kabels 6 zertrennt.
- - Mit Hilfe des Antriebsmotors 12 wird das Kabel 6 abiso liert. Dabei wird das Kabel 6 ein definiertes Stück zurückgezogen und damit die Schutzhülle abgezogen.
- - Die abisolierte Kunststoffhülle wird durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Zylinder mit angebauter Schubstange durch ein Fenster ausgestoßen (Ausstoßvor richtung).
- Durch den Gleichstrommotor 12 wird das Kabelende jetzt definiert durch den Verlegefinger 5 in eine vorgegebene Position gebracht.
- - Der Industrieroboter verfährt nun gemäß der vorprogram mierten Bahn. An seinem durch die Programmierung vorge gebenen Haltepunkt wird das Verlegewerkzeug positio niert.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben worden. Innerhalb des allgemeinen
Erfindungsgedankens sind selbstverständlich die verschie
densten Modifikationen möglich: beispielsweise ist es
möglich, auf das Abisoliermodul zu verzichten.
Claims (16)
1. Werkzeug zum Verlegen und Ablängen von Kabeln mit Hilfe
eines Industrieroboters,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug in Kabelvorschub
richtung gesehen aus vier aufeinanderfolgenden Modulen:
Wechselflansch (1), Vorschubmodul (2), Ablängmodul (3),
und Verlegefinger (5) zusammengesetzt ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug zusätzlich ein
Abisoliermodul (4) aufweist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wechselflansch (1) für die
vollautomatische Handhabung des Werkzeugs und Ansteuerung
aller Funktionselemente mit Hilfe eines Industrieroboters
ausgebildet ist.
4. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im Vorschubmodul (2) zum Vor
und Zurückbewegen des Kabels (6) zwei Vorschubräder (9,10)
angeordnet sind.
5. Werkzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Vorschubrad ein
Antriebsrad (9) und das zweite Vorschubrad ein nichtange
triebenes Reibrad (10) ist.
6. Werkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebsrad (9) über einen
Zahnriemen (11) durch einen Elektromotor (12), der über
einen Regelkreis angesteuert wird, antreibbar ist.
7. Werkzeug nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reibrad (10) mit Hilfe
eines pneumatischen Zylinders (13, 14) gegen das Antriebs
rad (9) anpreßbar oder von diesem abhebbar angeordnet ist.
8. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ablängmodul (3) zwei im
Verhältnis zum Kabel (6) gegenüberliegende, pneumatisch
betätigte Abläng-Schneiden (16, 17) aufweist.
9. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abisoliermodul (4) zum
Zerschneiden der Kabelschutzhüllen, gefolgt vom Abziehen
der Schutzhülle durch Zurückziehen des Kabels (6) durch
den Elektromotor (12), zwei senkrecht zum Kabel (6) defi
niert über Pneumatikzylinder (20, 21) positionierbares
Schneiden (22, 23) aufweist.
10. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Abisolieren sowohl ver
schiedener Kabeldurchmesser, als auch verschieden harter
Werkstoffe, die Schneiden (22, 23) zum Kabel (6) hin ver
stellbar angeordnet sind.
11. Werkzeug nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Verhindern des Verklemmens
von abisolierten Kunststoffschutzhüllen, am Abisoliermodul
(4) eine Ausstoßvorrichtung mit Ausschubzylinder vorgesehen
ist.
12. Werkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verlegefinger (5) die Form
eines sich zum Ausgang hin verjüngenden Rohrs (26) auf
weist und daß der Verlegefinger (5) in Kabel-Vorschubrich
tung nachgiegig gelagert ausgebildet ist.
13. Werkzeug nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zur nachgiebigen Lagerung des
Vorschubfingers (5) mindestens eine vorgespannte Druckfe
der (24) angeordnet ist.
14. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel (6) zumindest im
Vorschubmodul (2) in einem Rohr (8) geführt ist.
15. Werkzeug nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (8) einen Führungs
durchmesser zum Durchlaß des dicksten zu verlegenden
Kabels (6) aufweist.
16. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduzierung der Reibwerte
und damit der Verlegekräfte zumindest der Eintrittspunkt
(7) des Kabels (6) in das Vorschubmodul (2) und die Spitze
(27) des Verlegefingers (5) aus einem Kunststoffmaterial
mit geringem Reibwert gefertigt sind
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