DE3603108A1 - Vorrichtung zum herstellen von formlingen aus aufgeschaeumtem kunststoff - Google Patents
Vorrichtung zum herstellen von formlingen aus aufgeschaeumtem kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen
von Formlingen aus aufgeschäumtem Kunststoff, einschließlich
Weichschaum-Kunststoff, wie aufgeschäumten Olefinpolymerisaten,
und einschließlich beim Vorschäumen stark
ausgeschäumter Kunststoff-Schaumteilchen, bei welcher
ein mit aufgeschäumten bzw. mehr oder minder stark vorgeschäumten
Kunststoffteilchen unter vorher festgelegten
Gasdruck-Verhältnissen in seinem Formhohlraum zu füllendes
Formwerkzeug vorgesehen und eine mit Druckgas arbeitende
Einfüllvorrichtung für die aufgeschäumten Teilchen in
der Materialzuführung zum Formwerkzeug angeordnet ist.
Während die Herstellung von Formlingen aus Hartschaum-
Kunststoff im allgemeinen hinsichtlich des Einfüllens der
vorgeschäumten Kunststoffteilchen in den Formhohlraum
gut beherrschbar ist, weil die Kunststoffteilchen noch
erhebliches Restschäumvermögen aufweisen, stellt sich bei
der Herstellung von Formlingen aus Weichschaum-Kunststoff
und bei der Herstellung von Formlingen aus Hartschaum-
Kunststoff sehr geringer Dichte das Problem der Füllung
des Formhohlraums unter Überdruck, damit die kein bzw.
nur noch sehr geringes Schäumvermögen aufweisenden Kunststoffteilchen
unter ausreichendem Druck an ihren Oberflächen
in Berührung kommen, um sie durch Zuführung von
Dampf ausreichend miteinander verschweißen zu können.
Aus DE-AS 16 29 316 ist hierzu bekannt, die kein Schäumvermögen
aufweisenden Kunststoffteilchen, beispielsweise aufgeschäumte
Teilchen aus Ethylenpolymerisaten, in einen
Formhohlraum einzufüllen und dann das Volumen des Formhohlraumes
auf 90% bis 40% des ursprünglichen Schüttvolumens
der eingebrachten Schaumstoffteilchen zu verringern. Dies
läßt sich aber nur an sehr einfachen Formkörpern, wie
Würfel und Platten, ausführen und erfordert relativ komplizierte
Formwerkzeuge.
Aus DE-AS 25 42 452 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Schaumstoff-Formkörpern aus Olefinpolymerisaten bekannt,
bei welchem die Schaumstoffteilchen unter Zusammenpressen
auf 20 bis 80% des ursprünglichen Volumens gegen einen
Staudruck in den Formhohlraum eingeführt werden sollen,
wobei dieser Staudruck nach dem Füllen des Formhohlraumes
und vor dem Erwärmen und Verschweißen der Kunststoffteilchen
aufgehoben werden soll. Das Einfüllen der Schaumteilchen
gegen den Staudruck bereitet in der Praxis Schwierigkeiten,
die in DE-AS 25 42 452 nicht erkannt sind. Insbesondere
ist das ausreichende Füllen eines Formhohlraumes an
seinen Eckbereichen und Kantenbereichen beim Füllen gegen
Staudruck in dem aus DE-AS 25 42 452 bekannten Verfahren
unmöglich gewesen.
Um die beim Füllen des Formhohlraumes gegen Staudruck
auftretenden Schwierigkeiten zu meistern, ist aus DE-OS
34 08 434 eine Vorrichtung bekannt, bei der die in den
Formhohlraum zu füllenden Schaumteilchen zu relativ
kleinen Portionen in Dosierkammern abgemessen und portionsweise
mit hohem Druck in den Formhohlraum "eingeschossen"
werden. Je nach Größe des herzustellenden Formlings sind
solche Portionen in großer Anzahl, beispielsweise 100
Portionen, nacheinander in den Formhohlraum einzuschießen.
Abgesehen von hohem Vorrichtungsaufwand werden durch dieses
aufeinanderfolgende "Einschießen" von Portionen in den
Formhohlraum lange Füllzeiten bedingt. Da das Abmessen
der Portionen in der Dosierkammer mit erheblichen Schwankungen
und Ungenauigkeiten behaftet ist, ergeben sich
erhebliche Schwankungen im Füllungsgrad des Formhohlraumes,
was bei nur etwas zu geringer Füllmenge zu Bereichen
schlechter Verschweißung am Formling und bei nur etwas
zu großer Füllmenge zum Rückstau von Schaumteilchen in
der Zuführungsleitung führt. Aus dem ersteren Fall ergibt
sich ein in der Praxis festzustellender, sehr hoher Ausschußanteil.
Durch den zweiten Fall, nämlich in der Zuführungsleitung
zurückgestaute Schaumteilchen werden erhebliche
Betriebsstörungen verursacht, die zu beträchtlichen
Ausfallzeiten der Vorrichtung führen und aufwendige
Maßnahmen zu ihrer Beseitigung erforderlich machen. Das
Füllen des Formhohlraumes durch "Einschießen" von Portionen
von Schaumteilchen aus Dosierkammern läßt sich in der
Praxis überhaupt nicht mehr mit der erforderlichen Sicherheit
beherrschen, wenn Formhohlräume mit mehreren Füllstellen
zu beschicken sind, da im Inneren des Formhohlraumes
dann keine definiert abgegrenzten Bereiche den
einzelnen Füllstellen zugeordnet werden können und demzufolge
bei Zuführung der vorher festgelegten Portionszahl
an der einen Füllstelle bereits ein Rückstau von
Schaumteilchen in der Zuführungsleitung erfolgt, während
bei der anderen Füllstelle noch keine ausreichende Füllung
mit der vorher festgelegten Portionszahl erreicht worden
ist.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte
Vorrichtung zum Herstellen von Formlingen aus aufgeschäumtem
Kunststoff, einschließlich Weichschaum-Kunststoff, wie
aufgeschäumten Olefinpolymerisaten, und einschließlich
beim Vorschäumen stark geschäumter Kunststoff-Schaumteilchen
zu schaffen, bei der ein gleichmäßiges Einfüllen
der Schaumteilchen in den Formhohlraum und ein sicheres
Beenden der Zuführung von Schaumteilchen unter Freihalten
der Zuführungsleitung bei gefülltem Formhohlraum sowohl
bei einer als auch bei mehreren Füllstellen auch dann
gewährleistet ist, wenn die Schaumteilchen unter Druck
in komprimierter Form in den Formhohlraum einzuführen
sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Einfüllvorrichtung für jede Füllstelle einen ansich
bekannten Injektor mit mindestens einer im Bereich seines
an das Formwerkzeug angeschlossenen Auslasses angeordneten,
mit Druckgas arbeitenden Injektordüse und einem in Wanderrichtung
des Materials vor der Injektordüse angeordneten,
über den Materialeinlaß an ein Material-Zuführungssystem
angeschlossenen Materialführungskanal aufweist und daß
der Materialführungskanal des Injektors und das Materialzuführungssystem
an ein Druckausgleichsystem angeschlossen
bzw. anschließbar sind, das dazu ausgebildet ist, im
Materialzuführungskanal des Injektors und im Material-
Zuführungssystem im wesentlichen gleichen Gasdruck wie
im Formhohlraum aufrechtzuerhalten.
Im Gegensatz zu dem bekannten Einfüllen bzw. "Einschießen"
der Schaumteilchen gegen einen im Formhohlraum aufrecht
erhaltenen Staudruck ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein geschlossenes Druckausgleichsystem gebildet,
in welchem der den jeweils gewünschten Füllungsverhältnissen
und dem jeweils zu verarbeitenden Material angemessene
Druck aufrechterhalten wird. Sofern durch Druckeinwirkung
komprimierbare Schaumteilchen, wie Weichschaum-
Kunststoff oder sehr stark vorgeschäumte und deshalb
kaum noch Restschäumfähigkeit aufweisende Hartschaumteilchen
zu verarbeiten sind, erfolgt das Komprimieren dieser
Teilchen bereits im Material-Zuführungssystem. Die komprimierten
Schaumteilchen haben beim Einführen in den Formhohlraum
keinen Staudruck mehr zu überwinden und lassen
sich deshalb mittels des Injektors kontinuierlich fließend
in den Formhohlraum blasen. Ist der Formhohlraum gefüllt,
so läßt sich die der Injektordüse bzw. den Injektordüsen
zugeführte Fördergasstrom dazu benutzen, überschüssige
Schaumteilchen aus dem Injektor und dem Material-Zuführungssystem
in den jeweiligen Vorratsbehälter zurückzublasen.
Es wird somit neben gleichmäßigem, gut beherrschbarem
Materialeinführungsfluß die sichere, genaue Füllung des
Formhohlraumes ohne die Notwendigkeit von Dosierkammern
und das wirksame Freiblasen der Materialzuführungsleitungen
und des Injektors also hohe Betriebssicherheit gewährleistet.
Erst wenn der Formhohlraum gefüllt und der Injektor geschlossen
ist sowie die Materialzuführungsleitungen frei
von restlichen Schaumteilchen sind, ist der im Formhohlraum
und im Druckausgleichssystem aufrecht erhaltene Überdruck
zu entlasten, so daß sich die im Formhohlraum enthaltenen
Schaumteilchen durch Druckentlastung ausdehnen
können. Da für den Betrieb des Injektors Fördergas unter
beträchtlich höherem Druck als der im Druckausgleichssystem
herrschende Druck durch die Injektordüsen zu führen
ist, empfiehlt es sich im Rahmen der Erfindung, das Druckausgleichssystem
mit einem auf den in ihm gewünschten
Gasdruck fein einstellbaren Gasabblasventil, beispielsweise
Überdruckventil, auszustatten. Die dem Druckausgleichsystem
mit dem Fördergas zugeführte Gasmenge wird
somit ständig über das Gasabblasventil bzw. Überdruckventil
aus dem Druckausgleichsystem entlassen, ohne Druckschwankungen
zu erzeugen. Dabei kann das Gasabblasventil
bzw. das Überdruckventil mit einer Programmsteuerungseinrichtung
für zeitliche Variation des im Druckausgleichsystem
aufrecht erhaltenen Überdruckes und ggf. zeitweiliges
Anlegen von Umgebungsdruck an das Druckausgleichsystem
versehen sein. Mit der Variation des im Druckausgleichsystem
aufrecht erhaltenen Überdruckes während des Füllvorganges
läßt sich die Dichte der hergestellten Formlinge
reproduzierbar örtlich variieren. Beispielsweise können
Formlinge in besonders mechanisch beanspruchten Bereichen,
beispielsweise in Kantenbereichen, mit größerer Dichte
ausgestattet werden als in weniger beanspruchten Bereichen,
beispielsweise Wandbereichen. Durch zeitweiliges Anlegen
von Umgebungsdruck an das Druckausgleichsystem kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung wie jede herkömmliche Vorrichtung
zum Herstellen von Hartschaum-Formlingen betrieben
werden, also auch zu diesem Zweck eingesetzt werden.
Will man die erfindungsgemäße Vorrichtung zum zeitweiligen
Herstellen von Hartschaum-Formlingen einsetzen, so empfiehlt
es sich ferner, in dem Druckausgleichsystem ein Ventil
zu seinem wahlweisen Unterbrechen vorzusehen. Mit diesem
Ventil kann das Druckausgleichsystem wahlweise unwirksam
gemacht werden, wobei allerdings normalerweise das Gasabblasventil
ständig in zur Umgebung offener Stellung zu
halten ist. Will man dies letztere vermeiden, so kann das
Ventil zum wahlweisen Unterbrechen des Druckausgleichsystems
als Mehrwegeventil zum Anschließen des zum Entlüftungskanal
bzw. den Entlüftungskanälen des Formwerkzeugs
führenden Teil des Druckausgleichsventils an die Umgebung
ausgebildet sein.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung enthält das
Material-Zuführungssystem einen für die Aufnahme einer für
mindestens eine Werkzeugfüllung ausreichenden Materialmenge
ausgelegten, gasdicht verschließbaren Druckfüllbehälter,
der über eine gasdichte Materialzuführungsleitung
mit dem Materialeinlaß des Injektors verbunden ist, wobei
der Druckfüllbehälter durch Anschluß an eine über ein Ventil
bzw. Ventile verschließbar an den Entlüftungskanal bzw.
die Entlüftungskanäle des Formwerkzeugs angeschlossene und
mit einer Druckmitteleinrichtung versehene Druckausgleichsleitung
in das Druckausgleichsystem einbezogen ist, das
einerseits über den Entlüftungskanal bzw. die Entlüftungskanäle
des Formwerkzeugs in den Formhohlraum und andererseits
über das Material-Zuführungssystem bis in den Materialzuführungskanal
des Injektors greift. Diese Ausführungsform
der Erfindung bietet den besonderen Vorteil,
daß die Schaumteilchen bereits in dem in das Druckausgleichsystem
einbezogenen Druckfüllbehälter unter die
Wirkung des jeweils gewünschten Druckes gesetzt und entsprechend
diesem Druck komprimiert werden. Die bereits
im Druckfüllbehälter komprimierten Schaumteilchen können
somit in glattem Fluß durch die Materialzuführungsleitung
zum Injektor und durch den Materialzuführungskanal des
Injektors geführt werden. Der Materialstrom von dem Druckfüllbehälter
zum Injektor kann noch verbessert werden, indem
man an jedem Materialauslaß des Druckfüllbehälters mindestens
eine Einlaßdüse für gasförmiges Fördermedium für
Verdünnung und Beschleunigung des Materialstromes durch
die Materialzuführleitung zum Injektor vorsieht. Dieses
zusätzliche gasförmige Fördermedium kann über eine einstellbare
Strömungsdrossel und ein Absperrventil von einer
besonderen Fördermedium-Quelle bezogen werden. Da das
durch die Injektordüsen geblasene Fördermedium ständig
einen abzulassenden Gasüberschuß im Druckausgleichsystem
schafft, kann auch Gas aus dem Druckausgleichsystem als
zusätzliches Fördermedium den Einlaßdüsen an den Auslässen
des Druckfüllbehälters zugeführt werden. Dies erfolgt dann
über eine einstellbare Strömungsdrossel aus der zum Druckfüllbehälter
führenden Gasleitung des Druckausgleichsystems.
Ferner läßt sich in dieser bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung der gleichmäßige Materialfluß vom Druckfüllbehälter
zum Injektor auch dadurch verbessern, daß der
Druckfüllbehälter in seinem unteren Bereich, vorzugsweise
in seinem Boden eine umfängliche Reihe von Materialauslässen
und ein diese Materialauslässe überstreichendes
Rührwerk enthält. Dabei kann vorgesehen werden, daß das
Rührwerk nur während des Füllvorganges läuft und in der
übrigen Zeit die Materialauslässe des Druckfüllbehälters
verschließt, damit nicht außerhalb des Füllvorganges
Materialteilchen in die Materialzuführleitung und den
Materialzuführkanal des Injektors gelangen, insbesondere
nicht beim Nachfüllen des Druckfüllbehälters aus einem
Rohmaterial-Vorratsbehälter. Dies läßt sich dadurch erreichen,
daß das Rührwerk an seinen die Materialauslässe
überstreichenden Teilen mit den Materialauslässen angepaßten
Überdeckungselementen und mit einer Anhalteeinrichtung
versehen ist, die das Rührwerk bei Abschalten
seines Antriebs in solcher Stellung anhält, in der die
Überdeckungselemente die Materialauslässe überdecken.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist bevorzugt mit einer
Programmsteuerungseinrichtung für den Arbeitszyklus
vorgesehen. Diese Programmsteuerungseinrichtung kann in
Form eines elektronischen Mikroprozessors ausgebildet
sein, der mittels in ihn einzusetzender elektronischer
Speicherelemente bzw. Chips auf einen jeweils gewünschten,
auswählbaren Arbeitszyklus einzustellen ist. Für die
Herstellung von Formlingen aus Weichschaum-Kunststoff
kann die Programmsteuerungseinrichtung dazu vorgesehen
bzw. einrichtbar sein, zu Beginn des Füllvorganges das
Ventil bzw. die Ventile am Entlüftungskanal bzw. an den
Entlüftungskanälen des Formwerkzeugs zu öffnen, das Gasabblasventil
bzw. Überdruckventil auf den jeweils gewünschten
Überdruckwert einzustellen und die Fördergaszufuhr
zu öffnen, nach Erreichen des gewünschten Druckwertes
im Druckausgleichsystem den Injektor zum Formhohlraum
hin in Offenstellung zu steuern und nach Abschluß
des Füllvorganges den Injektor nach dem Formhohlraum
hin in Schließstellung zu steuern, das Ventil am
Entlüftungskanal bzw. die Ventile an den Entlüftungskanälen
des Formwerkzeugs und ggf. mit Verzögerung die
Fördergaszufuhr zum Injektor zu schließen, sowie das
Druckausgleichsystem ggf. durch kurzzeitiges Öffnen des
Gasablaßventils zu entspannen, wonach die Programmsteuerungseinrichtung
die weiteren Schritte im Arbeitszyklus des
Formwerkzeugs in ansich bekannter Weise steuert.
Bei Vorhandensein eines Druckfüllbehälters mit Rührwerk,
also in der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
setzt die Programmsteuerungseinrichtung ferner bei Beginn
des Füllvorganges mit dem Öffnen der Fördergaszufuhr zum
Injektor das Rührwerk in Gang und hält bei Ende des
Füllvorganges mit dem Schließen der Fördergaszufuhr zum
Injektor das Rührwerk wieder an.
Wenn das Druckausgleichsystem über ein Anschlußventil mit
einem zusätzlichen Druckaufbausystem verbunden ist, kann
die Programmsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet sein,
bei Beginn des Füllvorganges das Anschlußventil mit Verzögerung
gegenüber der Fördergaszufuhr zum Injektor zu
öffnen und nach Druckaufbau in Zusammenwirken mit einem
Druckwächter wieder zu schließen.
Enthält die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Druckfüllbehälter
mit angeschlossener Vakuum-Nachfülleinrichtung,
so kann die Programmsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet
sein, die Vakuumnachfülleinrichtung bei Druckentlastung
im Druckausgleichsystem einzuschalten und in Zusammenwirken
mit einer im Druckfüllbehälter angebrachten Füllstandsonde
wieder abzuschalten, sowie die Einleitung eines
erneuten Arbeitszyklus bzw. eines erneuten Druckaufbaus
im Druckausgleichsystem bei eingeschalteter Vakuum-Nachfülleinrichtung
zu unterbinden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 das Schema einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 den Druckfüllbehälter des Schemas gemäß
Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;
Fig. 3 den Bereich 3 der Fig. 2 in abgewandelter
Ausführung
und
und
Fig. 4 einen Schnitt 4-4 durch den Druckfüllbehälter
gemäß Fig. 2.
Im dargestellten Beispiel enthält die Vorrichtung 10 zum
Herstellen von Formlingen aus aufgeschäumten Kunststoff
ein Formwerkzeug 11 mit zwei trennbaren Werkzeugteilen 12
und 13, nämlich einem Schalenteil (13) und einem Kernteil (12).
Jeder dieser Werkzeugteile 12 und 13 enthält eine
Dampfkammer 14 bzw. 15 mit zentral gesteuertem Dampfzufuhrventil
16 bzw. 17 und Kondensatablässe mit jeweils
zentral gesteuertem Kondensatablaßventil 18 bzw. 19.
In der eigentlichen Formwand 20 bzw. 21 der beiden Werkzeugteile
12 und 13 sind Dampf- und Luftdurchlässe 22
angebracht, die den Formhohlraum 23 mit den beiden Dampfkammern
14 und 15 verbinden. Jede Dampfkammer 14 und 15
ist mit einem Luftauslaßkanal 24 bzw. 25 versehen, an
den ein zentral gesteuertes Luftauslaßventil 26 bzw. 27
angeschlossen ist.
An den einen Formwerkzeugteil 13, nämlich den Schalenteil,
ist ein Injektor 31 zum Einführen der zu verarbeitenden
Schaumstoffteilchen in den Formhohlraum 23 angesetzt. Der
Injektor enthält in seinem Inneren an dem seinem Auslaß 32
zum Formhohlraum benachbarten Bereich eine oder mehrere
Injektordüsen 33, die über ein zentral gesteuertes Ventil 34
an eine Fördergaszufuhr angeschlossen sind. In Föderrichtung
der Schaumstoffteilchen vor den Injektordüsen
(also an der dem Auslaß 32 abgewandten Seite der Injektordüsen
33) ist im Inneren des Injektors 31 ein Materialzuführungskanal
35 gebildet, der über den Injektoreinlaß 36
mit der im dargestellten Beispiel schlauchförmigen
Materialzuführungsleitung 37 verbunden ist. Der Injektor 31
enthält eine Pinole 38, die mittels einer über zentral
gesteuerte Ventile 39 und 40 mit Druckluft betätigte
Zylinder-Kolben-Anordnung von der in Fig. 1 dargestellten
Schließstellung in Öffnungsstellung bewegbar ist, in
welcher der Pinolenkopf hinter den Injektoreinlaß 36
zurückgezogen ist, und umgekehrt. Die in Fig. 1 gezeigte
Vorrichtung enthält ferner einen Druckfüllbehälter 41,
an dessen Boden 42 eine umfängliche (kreisrunde) Reihe
von Auslaßöffnungen 43 gebildet ist, an die die Materialzuführungsleitung
37 zum Injektor 31 angeschlossen ist.
Enthält das Formwerkzeug 10 mehrere Füllstellen, so ist
eine entsprechende Anzahl von Materialauslaßöffnungen 43
des Druckfüllbehälters 41 an je einen Injektor 31 angeschlossen,
während die anderen Auslaßöffnungen 43 verschlossen
sind. Der Druckfüllbehälter 41 enthält ein
zentrales perforiertes Rohr 44, das an seinem aus der
Oberseite des Druckfüllbehälters 41 herausragenden Ende
über ein zentral gesteuertes Vakuumventil 45 an einen
Vakuumerzeuger und an eine Gasleitung 46 des weiter
unten erläuterten Druckausgleichsystems angeschlossen ist.
Ferner ist an den Druckfüllbehälter 41 eine Rohstoff-
Nachfülleitung 47 über ein zentral gesteuertes Nachfüllventil
48 angeschlossen. Ferner ist in die Wand des Druckfüllbehälters
41 eine Standhöhensonde 49 für das im
Druckfüllbehälter enthaltene Schaumstoffmaterial angesetzt.
Der Druckfüllbehälter 41 enthält ferner ein Rührwerk 51,
das an seinem über dem Boden 42 des Druckfüllbehälters 41
angeordneten Rührwerkzeug 52 sich radial erstreckende
Rühr- und Abdeckelemente 53 trägt. Wie Fig. 4 zeigt,
sind diese Rühr- und Abdeckelemente 53 derart ausgebildet
und angeordnet, daß sie in einer Stellung des Rührwerks 51
die Auslaßöffnungen 43 im Boden 42 des Druckfüllbehälters
41 überdecken. Ferner trägt das Rührwerkzeug 52
zwei sich schräg nach oben in den Innenraum des Druckfüllbehälters
41 ragende Rührstäbe 54.
Auf das obere aus dem Druckfüllbehälter 41 vorstehende Ende
der Rührwerkswelle 55 ist über eine Elektromagnetkupplung 56
ein mit Schalteinrichtung 57 ausgestatteter Rührwerksmotor
58 gesetzt, derart, daß beim Abschalten des Rührwerksmotors
58 das Rührwerk stets in einer in Fig. 4
gezeigten Stellung stehen bleibt, bei der die Abdeck-
und Rührelemente 53 die Auslässe 43 überdecken.
Der Druckfüllbehälter 41 ist mit ihrem Anschluß an die
Gasleitung 46 und ihrem Anschluß an die Materialzuführungsleitung
37 in das Druckausgleichsystem 61 einbezogen, das
im dargestellten Beispiel eine von den Entlüftungsventilen 26
und 27 zu der Anschlußleitung 46 des Druckfüllbehälters 41
führende Druckausgleichleitung 62 enthält. Hierdurch
herrscht bei geöffneten Entlüftungsventilen 26 und 27
im Druckfüllbehälter 41 und über die Materialzuführleitung 37
auch im Materialzuführkanal 35 des Injektors 31 gleicher
Druck wie in den Dampfkammern 14 und 15 des Formwerkzeugs 11
und auch über die Dampf- und Luftdurchlässe 22 auch
gleicher Druck wie im Formhohlraum 23. Zum Ausgleich des
durch die Injektordüsen 33 in den Formhohlraum 23 eingeblasenen
Injektorluftstromes ist an die Druckausgleichleitung
62 ein Abblasventil oder Überdruckventil 63 angeschlossen,
das mittels eines Druckwandlers 64 und eines
an ihn angeschlossenen Druckminderers 65 auf einen gewünschten
Ansprechdruck einstellbar ist. Die durch die
Injektordüsen 33 zugeführte überschüssige Luft wird über
das Abblasventil bzw. Überdruckventil 63 abgeblasen, wobei
der an dem Druckminderer 65 eingestellte, gewünschte Druck
im Druckausgleichsystem 61 aufrechterhalten wird. Dieser
Druck wird auch durch einen an die Druckausgleichleitung 62
angeschlossene und elektrisch mit der zentralen Steuerung
der Vorrichtung verbundenen Druckwächter 66 überwacht.
Um bei Beginn des Füllvorganges den gewünschten Druck in
dem Druckausgleichsystem 61 schneller aufbauen zu können,
ist ein an eine nicht dargestellte Druckluftquelle angeschlossener
Druckminderer 67 über ein zentral gesteuertes
Anschlußventil 68 an die Druckausgleichleitung 62 angeschlossen.
Um die Vorrichtung gemäß Fig. 1 auch zum
Herstellen von Formlingen aus Hartschaum-Kunststoff einsetzen
zu können, ist in die Druckausgleichleitung 62
ein zentral gesteuertes Trennventil 69 eingesetzt, das
bei Betrieb der Vorrichtung für die Herstellung von Formlingen
aus Weichschaum-Kunststoff geöffnet und bei Einsatz
der Vorrichtung zum Herstellen von Formlingen aus Hartschaum-
Kunststoff geschlossen ist. Das Trennventil 69
kann auch als Mehrwegeventil ausgebildet sein, das für
den Betrieb der Vorrichtung zum Herstellen von Formlingen
aus Weichschaum-Kunststoff den Durchlaß der Druckausgleichleitung
62 freigibt und bei Betrieb der Vorrichtung zum
Herstellen von Formlingen aus Hartschaum-Kunststoff den
dem Druckfüllbehälter 41 zugewandten Teil der Druckausgleichleitung
62 verschließt und den den Entlüftungsventilen
26 und 27 zugewandten Teil der Druckausgleichleitung
62 mit der Außenluft verbindet. Der Druckausgleichbehälter
41 ist an seinen Materialauslässen 43 zum Verdünnen
und Beschleunigen des Materialflusses durch die Materialzuführungsleitung
37 mit Einlässen 71 für zusätzliche
Förderluft versehen. Diese Förderluft-Einlässe 71 können,
wie in Fig. 1 im rechten Teil des Druckfüllbehälters 41
gezeigt, über ein zentral gesteuertes Ventil 72 und eine
Strömungsdrossel 73 an eine zusätzliche Druckluftquelle
angeschlossen sein. Es ist aber auch möglich, die Einlässe
71 für die zusätzliche Förderluft über eine Strömungsdrossel
74 an die Druckau gleichleitung 62 anzuschließen,
wie dies in Fig. 1 links vom Druckfüllbehälter 41 gezeigt
ist. Die Anschlußstelle liegt dabei zwischen dem
Trennventil 69 und der an den Druckfüllbehälter 41 angeschlossenen
Gasleitung 46.
Wie in Fig. 3 gezeigt, können die Einlässe 71 für die
zusätzliche Förderluft in Form von in Wanderrichtung des
Materials geneigten Düsen ausgebildet sein, die an einen
an der Unterseite des Bodens 42 des Druckfüllbehälters 41
angesetzten Ringkanal 75 angeschlossen sein.
Schließlich ist der Druckfüllbehälter 41 über die Rohmaterialnachfülleitung
47 an die Absaugleitung 77 eines
Rohstoff-Vorratsbehälters 76 angeschlossen. Im dargestellten
Beispiel ist vor dem Einlaß in die Absaugleitung 77
ein Rührwerk 78 angeordnet. In der Absaugleitung 77 können
ferner mit der Außenluft in Verbindung stehende Luftansaugdüsen
79 angebracht sein, die den Materialfluß verdünnende
und beschleunigende Luft einlassen.
Wird die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung zum
Herstellen von Formlingen aus Weichschaum-Kunststoff oder
zum Herstellen von Formlingen aus sehr stark vorgeschäumtem
Hartschaum-Kunststoff eingesetzt, so ist das
Trennventil 69 stets so geschaltet, daß der Durchgang für
die Druckausgleichleitung 62 frei ist. Bei Beginn des durch
eine nicht dargestellte zentrale Programmsteuerungseinrichtung
gesteuerten Arbeitszyklus sind am Formwerkzeug 11 die
Dampfzuführungsventile 16 und 17 sowie die Kondensat-
Abführventile 18 und 19 geschlossen. Am Injektor 31 ist
das Steuerventil 40 geöffnet, so daß sich die Pinole in
der in Fig. 1 gezeigten Schließstellung befindet. Am
Drückfüllbehälter 41 sind das Vakuumventil 45 und das
Nachfüllventil 48 geschlossen. Im Druckausgleichsystem 61
ist das Abblasventil bzw. Überdruckventil 63 geschlossen
und auf den im Druckausgleichsystem 61 gewünschten Druck
eingestellt. Das Anschlußventil 68 ist geschlossen. Es
werden von der zentralen Drucksteuerungseinrichtung zunächst
das Förderluftventil 34 zum Injektor 31 und die
Entlüftungsventile 26 und 27 am Formwerkzeug 11 geöffnet.
Da sich die Pinole 38 in Schließstellung befindet, strömt
die durch das Förderluftventil 34 einströmende Luft durch
die Injektordüsen 33 in den Materialführungskanal 35 und
durch die Materialzuführungsleitung 37 in den Druckfüllbehälter
41 sowie durch die Gasleitung 46 und die Druckausgleichsleitung
61 durch die geöffneten Entlüftungsventile
26 und 27 in die Dampfkammern 14 und 15 und von
dort durch die Dampf- und Luftdurchlässe 22 in den Formhohlraum
23 des geschlossenen Formwerkzeugs 11. Sobald
sich dieser Luftstrom eingerichtet hat, wird durch die
zentrale Programmsteuerungseinrichtung auch das Anschlußventil
68 geöffnet, so daß der Druckaufbau im Druckausgleichsystem
61 sowie im Formwerkzeug 11 dem Injektor 31
und dem Druckfüllbehälter 41 beschleunigt wird. Ist der
im Druckausgleichsystem 61 gewünschte Druck erreicht,
spricht das Abblasventil bzw. Überdruckventil 63 an,
so daß weitere über die Injektordüsen 33 und das Anschlußventil
68 zugeführte Luft abgeblasen wird. Zugleich
spricht der Druckwächter 66 an und veranlaßt über die
zentrale Programmsteuerungseinrichtung, daß das Anschlußventil
68 wieder geschlossen wird. Da der Druckaufbau zunächst
von den Injektordüsen 33 über die Materialzuführungsleitung
37 her erfolgt, ist sichergestellt, daß
durch den beschleunigten Druckaufbau über das geöffnete
Anschlußventil 68 kein Material aus dem Druckfüllbehälter 41
in die Materialzuführleitung 37 geblasen wird. Im
übrigen sind die Materialauslässe 43 des Druckfüllbehälters
41 auch durch die Rühr- und Abdeckelemente 53
des Rührwerks 51 abgedeckt.
Sobald der Druckaufbau im Druckausgleichsystem 61 erfolgt
ist, wird von der zentralen Programmsteuerungseinrichtung
der Rührwerksmotor 58 eingeschaltet. Ferner wird das Steuerventil
39 geöffnet und das Steuerventil 40 auf Entlüftungsstellung
gestellt, so daß die Steuerdruckluft
in die Zylinderkolbenanordnung des Injektors 31 an der
der Pinole benachbarten Seite einströmt und die Pinole 38
in ihre Offenstellung bewegt, in welcher der Pinolenkopf
hinter dem Materialeinlaß 36 liegt. Bei vollendetem
Druckaufbau in dem Druckausgleichsystem 61 wird (veranlaßt
durch den Druckwächter 66) auch das Einlaßventil 72
für die zusätzliche Förderluft von der zentralen Programmsteuerungseinrichtung
her geöffnet, so daß nunmehr
ein verdünnter beschleunigter Materialstrom vom Injektor 31
aus dem Druckfüllbehälter 41 angesaugt und kontinuierlich
in den Formhohlraum 23 geblasen. Der Formhohlraum 23
füllt sich somit, beginnend von seinen Kantenbereichen her,
aufzufüllen, bis er vollständig mit den aufgrund des
im Druckausgleichsystem 61 herrschenden Überdruckes
komprimierten Schaumstoffteilchen gefüllt ist.
Wenn erwünscht kann der Druckminderer 65 von der zentralen
Programmsteuerungseinrichtung her derart gesteuert werden,
daß der im Druckausgleichsystem 61 aufrecht erhaltene
Druck zunächst erhöht ist, beispielsweise bei 2 bis 2,5 bar.
Die den Injektordüsen 33 zugeführte Förderluft kann einen
Druck von 6 bis 10 bar aufweisen, wobei bevorzugt ein
Druck von 7 bis 8 bar vorzusehen ist. Bei anfänglichem
Druck bei 2 bis 2,5 bar im Druckausgleichsystem sind die
in die Kantenbereiche und Eckbereiche des Formhohlraums 23
geführten Schaumteilchen stärker komprimiert. Hierdurch
erhalten die Formlinge in diesen Bereichen erhöhte Materialdichte
und damit erhöhte Festigkeit. Beim weiteren
Füllvorgang kann der im Druckausgleichsystem 61 aufrecht
erhaltene Druck abgesenkt werden, beispielsweise auf einen
Wert von etwa 1,5 bar, so daß die in die Wandbereiche des
Formhohlraums 23 gelangenden Schaumteilchen weniger komprimiert
sind. Sobald der Formhohlraum 23 gefüllt ist, können
die aus den Injektordüsen 33 kommenden Luftströme nicht
mehr in den Formhohlraum gelangen. Sie werden durch die
vor dem Auslaß 32 des Injektors 31 gebildete Materiallage
umgelenkt und durch den Materialzuführungskanal 35 des
Injektors 31 und die Materialzuführungsleitung 37 zum
Druckfüllbehälter 41 zurückgelenkt. Dabei werden alle
überschüssigen Schaumteilchen aus dem Materialzuführungskanal
35, dem Injektoreinlaß 36 und der Materialzuführungsleitung
37 in den Druckfüllbehälter 41 zurückgeblasen.
Es wird sodann - veranlaßt durch den Druckwächter 66
- von der zentralen Programmsteuerungseinrichtung
das Steuerventil 39 auf Entlüftungsstellung und das
Steuerventil 40 auf Zufuhr von Steuerdruckluft umgestellt,
so daß sich die Pinole 38 in die in Fig. 1 gezeigte
Schließstellung bewegt. Ferner wird das Förderluftventil 34
geschlossen, sowie das ggf. vorhandene zusätzliche
Förderluftventil 72. Das Abblas- bzw. Überdruckventil 63
wird in Offenstellung bewegt, so daß Druckentlastung
im Druckausgleichsystem 61 eintritt. Gleichzeitig wird
das Rührwerk 51 angehalten. Durch die Druckentlastung
dehnen sich die in den Formhohlraum 23 eingeführten Schaumteilchen
aus, soweit dies der Formhohlraum 23 zuläßt und
ergeben eine sichere, feste, gegenseitige Flächenberührung.
Auch die im Druckfüllbehälter 41 enthaltenen
restlichen Schaumteilchen dehnen sich wieder aus. Die
zentrale Programmsteuerungseinrichtung schaltet nur die
bekannten Arbeitsschritte zum Bedampfen des im Formhohlraum
23 eingeschlossenen Materials bis hin zum Auswerfen
des fertigen Formlings ein. Sobald die Druckentlastung
im Druckausgleichsystem 61 erfolgt ist, wird das Abblasventil
bzw. Überdruckventil 63 von der Programmsteuerungseinrichtung
wieder in Schließstellung gesteuert. Gleichzeitig
damit werden von der Programmsteuerungseinrichtung
das Vakuumventil 45 und das Nachfüllventil 48 geöffnet
und das Rührwerk 78 eingeschaltet. Es erfolgt
dadurch der Aufbau eines Unterdruckes im Druckfüllbehälter
41 über das perforierte Rohr 44 und das Ansaugen
von Schaumteilchen aus dem Rohstoff-Vorratsbehälter 76,
bis die Standhöhensonde 49 anspricht und ein entsprechendes
Signal an die Programmsteuerungseinrichtung gibt, so daß
diese das Vakuumventil 45 und das Nachfüllventil 48
schließt, sowie das Rührwerk 78 abschaltet. Während dieses
Nachfüllvorganges ist in der zentralen Programmsteuerungseinrichtung
die Einleitung eines erneuten Arbeitszyklus,
insbesondere ein erneutes Öffnen des Förderluftventils 34
blockiert.
Nach Auswerfen des Formlings und Schließen des Formwerkzeugs
11 wird der oben erläuterte Arbeitszyklus wiederholt.
Der in dem Druckausgleichsystem 61 aufrecht zu erhaltende
Druck und dessen Variation ist jeweils in einem in die
zentrale Programmsteuerungseinrichtung einzusetzenden
elektronischen Speicherelement, beispielsweise Chip,
aufgezeichnet. Soll anderes Material gleichen Typs verarbeitet
werden, so ist lediglich ein entsprechendes
anderes elektronisches Speicherelement bzw. ein anderer
Chip in die zentrale Programmsteuerungseinrichtung einzusetzen.
Desgleichen kann auch durch Auswechseln eines
elektronischen Speicherelements bzw. Chips die Steuerung
der in der Zeichnung wiedergegebenen Vorrichtung für die
Verarbeitung von Material anderen Typs, beispielsweise
Hartschaum-Kunststoff, umgestellt werden. Da Hartschaumteilchen
in der Regel noch mit Aufschäummitteln versetzt
sind, können diese ohne den Aufbau von Überdruck im
Druckausgleichsystem 61 in den Formhohlraum 23 eingeführt
werden. Es empfiehlt sich daher die Druckausgleichleitung 62
für diesen Fall am Trennventil 69 aufzutrennen und den
zu den Entlüftungsventilen 26 und 27 führenden Teil der
Druckausgleichleitung 62 an Außenluft zu legen, was durch
ständiges Öffnen des Abblasventils bzw. Überdruckventils 63
oder durch entsprechendes Einstellen eines als Mehrwegeventil
ausgebildeten Trennventils 69 geschehen kann.
Der Füllvorgang bzw. der gesamte Arbeitszyklus der Vorrichtung
ist dann durch ein solches elektronisches Speicherelement
bzw. einen solchen Chip auf die herkömmliche Verarbeitung
von Hartschaumteilchen abgestellt.
Sollen sehr stark vorgeschäumte Hartschaumteilchen, die
nicht mehr viel restliches Schäumvermögen aufweisen,
verarbeitet werden, so kann mittels eines entsprechenden
elektronischen Speicherelements die Programmsteuerungseinrichtung
darauf abgestellt werden, daß der Arbeitszyklus
im wesentlichen wie oben für die Verarbeitung von
Weichschaumteilchen beschrieben abläuft, jedoch entsprechend
andere Druckverhältnisse im Durckausgleichsystem 61
eingestellt werden.
- B e z u g s z e i c h e n l i s t e
10 Vorrichtung
11 Formwerkzeug
12 Werkzeugteil (Kernteil)
13 Werkzeugteil (Schalenteil)
14 Dampfkammer
15 Dampfkammer
16 Dampfzufuhrventil
17 Dampfzufuhrventil
18 Kondensatablaßventil
19 Kondensatablaßventil
20 Formwand
21 Formwand
22 Dampf- und Luftdurchlässe
23 Formhohlraum
24 Luftauslaßkanal
25 Luftauslaßkanal
26 Luftauslaßventil
27 Luftauslaßventil
31 Injektor
32 Auslaß
33 Injektordüsen
34 Ventil
35 Materialzuführungskanal
36 Injektoreinlaß
37 Materialzuführungsleitung
38 Pinole
39 zentral gesteuerte Ventile
40 zentral gesteuerte Ventile
41 Druckfüllbehälter
42 Boden
43 Auslaßöffnung
44 perforiertes Rohr
45 Vakuumventil
46 Gasleitung
47 Rohstoff-Nachfülleitung
48 Nachfüllventil
49 Standhöhensonde
51 Rührwerk
52 Rührwerkzeug
53 Rühr- und Abdeckelement
54 Rührstäbe
55 Rührwerkswelle
56 Elektromagnetkupplung
57 Schalteinrichtung
58 Rührwerksmotor
61 Druckausgleichsystem
62 Druckausgleichsleitung
63 Überdruckventil
64 Druckwandler
65 Druckminderer
66 Druckwächter
67 Druckminderer
68 Anschlußventil
69 Trennventil
71 Einlaß für Förderluft
72 Ventil
73 Strömungsdrossel
74 Strömungsdrossel
75 Ringkanal
76 Rohstoff-Vorragsbehälter
77 Absaugleitung
78 Rührwerk
79 Luftansaugdüsen
Claims (21)
1. Vorrichtung zum Herstellen von Formlingen aus aufgeschäumtem
Kunststoff, einschließlich Weichschaum-Kunststoff,
wie aufgeschäumten Olefinpolymerisaten, und
einschließlich beim Vorschäumen stark ausgeschäumter
Kunststoff-Schaumteilchen, bei welcher ein mit aufgeschäumten
bzw. mehr oder minder stark vorgeschäumten
Kunststoffteilchen unter vorher festgelegten Gasdruck-
Verhältnissen in seinem Formhohlraum zu füllendes Formwerkzeug
vorgesehen und eine mit Druckgas arbeitende
Einfüllvorrichtung für die aufgeschäumten Teilchen
in der Materialzuführung zum Formwerkzeug angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfüllvorrichtung für jede Füllstelle einen ansich bekannten Injektor (31) mit mindestens einer im Bereich seines an das Formwerkzeug (11) angeschlossenen Auslasses (32) angeordneten, mit Druckgas arbeitenden Injektordüse (33) und einem in Wanderrichtung des Materials vor der Injektordüse (33) angeordneten, über den Materialeinlaß (36) an ein Material-Zuführungssystem angeschlossenen Materialführungskanal (35) aufweist und daß der Materialführungskanal (35) des Injektors (31) und das Material-Zuführungssystem an ein Druckausgleichssystem (61) angeschlossen bzw. anschließbar sind, das dazu ausgebildet ist, im Materialführungskanal (35) des Injektors (31) und im Material-Zuführungssystem im wesentlichen gleichen Gasdruck wie im Formhohlraum (32) des Formwerkzeugs (11) aufrechtzuerhalten.
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einfüllvorrichtung für jede Füllstelle einen ansich bekannten Injektor (31) mit mindestens einer im Bereich seines an das Formwerkzeug (11) angeschlossenen Auslasses (32) angeordneten, mit Druckgas arbeitenden Injektordüse (33) und einem in Wanderrichtung des Materials vor der Injektordüse (33) angeordneten, über den Materialeinlaß (36) an ein Material-Zuführungssystem angeschlossenen Materialführungskanal (35) aufweist und daß der Materialführungskanal (35) des Injektors (31) und das Material-Zuführungssystem an ein Druckausgleichssystem (61) angeschlossen bzw. anschließbar sind, das dazu ausgebildet ist, im Materialführungskanal (35) des Injektors (31) und im Material-Zuführungssystem im wesentlichen gleichen Gasdruck wie im Formhohlraum (32) des Formwerkzeugs (11) aufrechtzuerhalten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Druckausgleichssystem ein auf den gewünschten Gasdruck
fein einstellbares Gasabblasventil, beispielsweise
Überdruckventil (63) enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gasabblasventil bzw. Überdruckventil (63) mit einer
Programmsteuerungseinrichtung für zeitliche Variation
des im Druckausgleichsystem (61) aufrechterhalten
Überdruckes und ggf. zeitweiliges Anlegen von Umgebungsdruck
an das Druckausgleichsystem (61) versehen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckausgleichsystem (61) ein
Ventil (69) zu seinem wahlweisen Unterbrechen enthält.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (69) zum wahlweisen Unterbrechen des
Druckausgleichsystems (61) als Mehrwegeventil zum
Anschließen des zum Entlüftungskanal bzw. den Entlüftungskanälen
(24, 25) des Formwerkzeugs (11) führenden
Teil des Druckausgleichsystems (61) an die Umgebung
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material-Zuführungssystem
einen für die Aufnahme einer für zumindest eine Werkzeugfüllung
ausreichenden Materialmenge ausgelegten,
gasdicht verschließbaren Druckfüllbehälter (41)
enthält, der über eine gasdichte Materialzuführungsleitung
(37) mit dem Materialeinlaß (36) des Injektors
(31) verbunden ist, und daß der Druckfüllbehälter (41)
durch Anschluß an eine über ein Ventil bzw. über Ventile
(26, 27) verschließbar an den Entlüftungskanal
bzw. die Entlüftungskanäle (24, 25) des Formwerkzeugs
(11) angeschlossene und mit einer Druckregeleinrichtung
(Überdruckventil 63) versehene Druckausgleichsleitung
(62) in das Druckausgleichsystem (61) einbezogen ist,
das einerseits über den Entlüftungskanal bzw. die Entlüftungskanäle
(24, 25) des Formwerkzeugs (11) in den
Formhohlraum (23) und andererseits über das Material-
Zuführungssystem bin in den Materialzuführungskanal
(35) des Injektors (31) greift.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckausgleichsystem (61) einen
Druckwächter (66) enthält, der dazu ausgebildet ist,
das Öffnen des an den Formhohlraum (23) angeschlossenen
Auslasses (32) des Injektors (31) nur bei Vorliegen des
vorher festgelegten Druckes im Druckausgleichsystem
(61) zuzulassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckwächter (66) auch dazu ausgebildet
ist, das Öffnen des Druckfüllbehälters (41)
nur nach Abbau eines im Druckausgleichsystem (61)
herrschenden Überdruckes zuzulassen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Druckausgleichsystem (61) mittels
eines Ventils (68) verschließbar an ein Druckaufbausystem
mit einem Druckminderer (67) und einer Druckgasquelle
angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckwächter (66) auch zur Steuerung des
Ventils (68) des Druckaufbausystems ausgebildet und
angeschlossen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckfüllbehälter (41) in seinem
unteren Bereich, vorzugsweise in seinem Boden (42)
eine umfängliche Reihe von Materialauslässen (43) und
ein diese Materialauslässe überstreichendes Rührwerk
(51) enthält.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rührwerk (51) an seinen die Materialauslässe (43)
überstreichenden Teilen mit den Materialauslässen (43)
angepaßten Überdeckungselementen (53) und mit einer
Anhalteeinrichtung (56, 57) versehen ist, die das
Rührwerk (51) bei Abschalten seines Antriebs in solcher
Stellung anhält, in der die Überdeckungselemente (53)
die Materialauslässe (43) überdecken.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Materialauslaß (43) des Druckfüllbehälters
mit mindestens einer Einlaßdüse (71)
für gasförmiges Fördermedium für Verdünnung und Beschleunigung
des Materialstromes durch die Materialzufuhrleitung
(37) zum Injektor (31) enthält.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaßdüsen (71) über eine einstellbare Strömungsdrossel
(73) und ein Absperrventil (72) an eine
Fördermedium-Quelle angeschlossen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Benutzung von Gas aus dem Druckausgleichsystem (61)
als Fördermedium die Einlaßdüsen (71) über eine einstellbare
Strömungsdrossel (74) an die zum Druckfüllbehälter
(41) führende Gasleitung (62, 46) des Druckausgleichsystems
(61) angeschlossen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckfüllbehälter (41) mittels
eines zeitweilig einschaltbaren Vakuum-Nachfüllsystems
an einen Rohstoff-Vorratsbehälter (76) angeschlossen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine automatische Programmsteuerungseinrichtung für
den Arbeitszyklus dazu vorgesehen oder einrichtbar ist,
zu Beginn des Füllvorganges das Ventil bzw. die Ventile
(26, 27) am Entlüftungskanal bzw. an den Entlüftungskanälen
(24, 25) des Formwerkzeugs (11) zu öffnen,
das Gasabblasentil bzw. Überdruckventil (63) auf den
jeweils gewünschten Überdruckwert einzustellen und
die Fördergaszufuhr (Ventil 34) zu öffnen, nach Erreichen
des gewünschten Druckwertes im Durckausgleichsystem den
Injektor (31) zum Formhohlraum (23) hin in Offenstellung
zu steuern und nach Abschluß des Füllvorganges den Injektor
(31) nach dem Formhohlraum (23) hin in Schließstellung
zu steuern, das Ventil am Entlüftungskanal
bzw. die Ventile (26, 27) an den Entlüftungskanälen
(24, 25) des Formwerkzeugs (11) und ggf. mit Verzögerung
die Fördergaszufuhr (Ventil 34) zum Injektor (31)
zu schließen, sowie das Druckausgleichsystem (61) ggf.
durch kurzzeitiges Öffnen des Gasabblas- bzw. Überdruckventils
(63) zu entspannen, wonach die Programmsteuerungseinrichtung
die weiteren Schritte im Arbeitszyklus des
Formwerkzeugs (11) in an sich bekannter Weise steuert.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
dabei Vorhandensein eines Druckfüllbehälters (41) mit
Rührwerk (51) die Programmsteuerungseinrichtung bei
Beginn des Füllvorganges mit dem Öffnen der Fördergaszufuhr
(Ventil 34) zum Injektor (31) das Rührwerk (51)
in Gang setzt und bei Ende des Füllvorganges mit dem
Schließen der Fördergaszufuhr (Ventil 34) zum Injektor
(31) anhält.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Vorhandensein eines zusätzlichen Druckaufbausystems
mit Anschlußventil (68) zum Druckausgleichsystem
(61) die Programmsteuerungseinrichtung
bei Beginn des Füllvorganges das Anschlußventil (68)
mit Verzögerung gegenüber der Fördergaszufuhr (Ventil
34) zum Injektor (31) öffnet und nach Druckaufbau in
Zusammenwirken mit einem Druckwächter (66) wieder
schließt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein eines Druckfüllbehälters
(41) mit angeschlossener Vakuum-Nachfülleinrichtung
die Programmsteuerungseinrichtung dazu ausgebildet
ist, die Vakuum-Nachfülleinrichtung bei Druckentlastung
im Druckausgleichsystem (61) einzuschalten
und in Zusammenwirken mit einer im Druckfüllbehälter
(41) angebrachten Füllstandsonde (49) wieder abzuschalten,
sowie die Einleitung eines erneuten Arbeitszyklus
bzw. eines erneuten Druckaufbaus im Druckausgleichsystem
(61) bei eingeschalteter Vakuum-Nachfülleinrichtung
zu unterbinden.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die Programmsteuerungseinrichtung
auf die Steuerung von Arbeitszyklen unterschiedlicher
Art, auch solche mit oder ohne Benutzung des Druckausgleichsystems
(61) umschaltbar ist, beispielsweise
mittels Benutzung unterschiedlicher elektronischer
Speicherelemente bzw. Chips.
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