DE3602427C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeug zur spa
nenden Formung mit einem langgestreckten, um seine
Längsachse zu drehenden Halter für wenigstens ein
mehrkantiges, insbesondere plattenförmiges, Element, das zum Bearbeiten
einer Werkstückbohrung dient, wobei der Halter
eine axiale, an den Enden geschlossene Nut zur Aufnahme
des Elementes und in einer Gewindebohrung
wenigstens eine Klemmschraube mit einem konischen Kopf
aufweist, der in einer konischen Ansenkung der Gewindebohrung
versenkt ist, wobei die Wand zwischen Ansenkung
und Nut zur Anlage des Kopfes an der einen Seitenfläche
des Elementes durchbrochen ist, um das Element
an der der durchbrochenen Wand gegenüberliegenden
Längswand der Nut festzuklemmen, und wobei die Gewindebohrung
unter einem Winkel zu der einen Seitenfläche
des mehrkantigen Elementes, der gleich dem halben Konuswinkel
des Kopfes der Klemmschraube ist, und in
einem Abstand von einer Längskante des Nutengrundes
der das Element aufnehmenden Nut entfernt ausgebildet
ist, dessen Betrag kleiner als die halbe Differenz
des größten und kleinsten Durchmessers des Klemmschraubenkopfes ist.
Bei einem bekannten Werkzeug dieser Art (US-PS
14 14 565) wird das mehrkantige Element zusätzlich
durch eine Schraube, die das mehrkantige Element radial
durchsetzt, und ein weiteres, zwischen dem mehrkantigen
Element und dem Nutengrund angeordnetes Bauteil,
das mit der Schraube formschlüssig in Verbindung
steht und radial gesichert ist, an einem radialen Herausfallen
gehindert, wenn sich die Klemmschraube löst.
Diese zusätzlichen Sicherungsmittel sind aufwendig.
Bei dem aus der DE-AS 14 27 182 bekannten Werkzeug
können die mehrkantigen Elemente bei sich lösender
Klemmschraube radial herausfallen, solange das Werkzeug
noch nicht mit dem mehrkantigen Element in die
Bohrung eingeführt ist.
Auch bei dem aus der DE-AS 21 27 667 bekannten Werkzeug
kann das mehrkantige Element bei nach mehrmaligem
Betrieb gelöster Klemmschraube vor dem Einführen
des Werkzeugs in die Werkstückbohrung axial aus der
axial offenen Nut herausfallen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug
der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei dem auch sehr
dünne und mehrkantige Elemente mit höherer Sicherheit
bei einfachem Aufbau in den Nuten festgehalten werden.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die axiale Mittelebene der Nut gegenüber einer Axialebene
des Halters, die den Schnittpunkt des Umkreises
der Nut mit der axialen Mittelebene schneidet, um einen
Winkel von weniger als 20° geneigt ist.
Bei dieser Lösung verhindert die Nut bei sich geringfügig
lösender Klemmschraube ein radiales Herausfallen
des plattenförmigen Elements aus der Nut aufgrund
der bei der Drehung des Halters auftretenden auf das
Element wirkenden Zentrifugalkraft, weil die Längsseitenwände
der Nut schräg zur erwähnten Axialebene stehen,
längs der die Zentrifugalkraft auf das Element
wirkt.
Vorzugsweise ist der Abstand der Gewindebohrung von
der Längskante des Nutengrundes null. Hierbei kann
der Klemmschraubenkopf über die gesamte Länge seiner
Konusfläche mit dem mehrkantigen Element zur Anlage
gebracht werden.
Ferner ist vorzugsweise dafür gesorgt, daß der Winkel
zwischen der Mittelebene und der Axialebene 4 bis 6°
beträgt.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachste
hend anhand der Zeichnung eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 bis 3 Seitenansichten eines erfindungsgemäßen
Werkzeugs in drei verschiedenen Drehwinkelstellungen,
Fig. 4 den Schnitt A-A der Fig. 1,
Fig. 5 den Schnitt B-B der Fig. 1,
Fig. 6 einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 4 und
Fig. 7 einen vergrößerten Ausschnitt der Fig. 5.
Das dargestellte Werkzeug dient zum Bohren, Reiben
und Ansenken einer Bohrung in einem Arbeitsgang. Zu
diesem Zweck ist ein Halter 1 in Form einer Bohrstange
an einem Ende mit einem Bohrmesser 2 bestückt, das
in einem quer durch den einen Endabschnitt 1a des Hal
ters durchgehenden Klemmschlitz 3 mittels zweier
Klemmschrauben 4 festgeklemmt wird. Zwei sich diame
tral gegenüberliegende axiale Spanabführungsnuten 5
dienen der Abführung von beim Bohren entstehenden Spä
nen aus dem Bohrloch.
Ferner ist der Endabschnitt 1a des Halters 1 mit axia
len, im Querschnitt rechtwinkligen Nuten 6 und 7 ver
sehen, die in Winkelabständen von etwa 90° über den
Umfang des Endabschnitts 1 verteilt sind. Die sich
diametral gegenüberliegenden Nuten 6 nehmen je ein
mehrkantiges Element in Form eines Reibmessers 8 und
die sich diametral gegenüberliegenden Nuten 7 mehrkan
tige Elemente in Form von Führungsleisten 9 auf. Die
Reibmesser 8 dienen der Feinbearbeitung der durch das
Bohrmesser 2 ausgebildeten Bohrung, um deren Maßhal
tigkeit und Oberflächengüte zu steigern.
Die Reibmesser 8 haben bei einem Nenndurchmesser der
zu bohrenden Bohrung von etwa 19 mm eine Dicke d von
etwa 2 mm, eine axiale Länge von etwa 19,5 mm und eine
radiale Höhe von etwa 5 mm. Die Führungsleisten 9 ha
ben dagegen eine Dicke von etwa 3 mm, eine axiale Län
ge von etwa 19,5 mm und eine radiale Höhe von etwa
4 mm.
Sowohl die Reibmesser 8, als auch die Führungsleisten
9 passen in ihre Aufnahmenuten 6 bzw. 7, stehen jedoch
radial über den Umkreis des Endabschnitts 1a etwas
vor, so daß die Reibmesser 8 die durch das Bohrmesser
2 gebohrte Bohrung feinbearbeiten und die Führungslei
sten 9 den Halter 1 in dieser Bohrung abstützen und
führen können.
Um die Reibmesser 8 und Führungsleisten 9 in ihren
Aufnahmenuten 6 bzw. 7 festzuhalten, sind für jedes
Reibmesser 8 bzw. jede Führungsleiste 9 jeweils zwei
Klemmschrauben 10 vorgesehen, die sich paarweise dia
metral gegenüberliegen und in radial durchgehenden
Gewindebohrungen 11 eingeschraubt sind.
Wie der vergrößerte Ausschnitt nach Fig. 6 deutlicher
zeigt, schließt jede Gewindebohrung 11 mit der be
nachbarten Seitenfläche 12 des zugehörigen mehrkanti
gen Elements 8 (bzw. 9) einen Winkel α ein, der gleich
dem halben Konuswinkel β des Kopfes der in der Gewin
debohrung 11 eingeschraubten Klemmschraube 10 ist.
Ferner hat die Gewindebohrung 11 einen Abstand x von
einer benachbarten Längskante 13 des Nutengrundes 14
der benachbarten Nut 6, dessen Betrag sehr viel klei
ner als die halbe Differenz des größten Durchmessers
d2 und des kleinsten Durchmessers d1 des Klemmschrau
benkopfes ist, d.h. | x |«0,5 (d2-d1), wobei die in Fig.
6 rechte Schnittkante der Bohrung 11 rechts oder links
von der Längskante 13 des Nutengrundes 14 liegen, d.h.
x positiv oder negativ sein kann. Im dargestellten
Beispiel ist der Abstand x negativ, was durch die Aus
bildung des Reibmessers 8 mit einer Fase 15 an seiner
der Längskante 13 benachbarten Kante möglich ist. Ohne
diese Fase 15 könnte der Abstand x nur null oder posi
tiv sein, wobei ein positiver Abstand bedeutet, daß
die in Fig. 6 rechte Schnittkante der Gewindebohrung
11 links von der Längskante 13 liegt. Bei der die Füh
rungsleiste 9 aufnehmenden Nut 7 ist der Abstand ihrer
Längskante 13 von der benachbarten Gewindebohrung 11
gleich null, wie Fig. 7 deutlicher zeigt.
Fig. 7 zeigt ferner, daß eine axiale Mittelebene m
der Nut 7 bzw. der Führungsleiste 9 gegenüber einer
durch die axiale Drehachse D des Halters 1 verlaufen
den Axialebene A des Halters 1, die den Schnittpunkt
p des Umkreises U der Nut 7 bzw. des Endabschnitts
1a des Halters 1 mit der axialen Mittelebene m schnei
det, um einen Winkel b von etwa 5° zur benachbarten
Klemmschraube 10 hin geneigt ist. Dadurch stehen auch
die Längsseitenwände der Nut 7 schräg zur Axialebene
A und verhindern, daß die Führungsleiste 9, wenn sich
die Klemmschrauben 10 während des Betriebs des Werk
zeugs geringfügig lösen sollten, durch die Zentrifu
galkraft radial aus der Nut 7 herausfällt, bevor die
Führungsleisten 9 in die durch das Bohrmesser 2 ins
Werkstück gebohrte Bohrung gelangen.
Die Winkellage der Nuten 6 ist entsprechend der Win
kellage der Nuten 7 gewählt, so daß auch die Reibmes
ser 6 zusätzlich in ihrer Lage radial gesichert sind.
Ferner sind alle Gewindebohrungen 11 mit einer dem
Konus des Kopfes der Klemmschraube 10 entsprechenden
konischen Ansenkung 16 versehen und die Wände zwischen
den Nuten 6, 7 und der Ansenkung 16 durchbrochen, so
daß der Klemmschraubenkopf beim Einschrauben einer
Klemmschraube 10 in eine Gewindebohrung 11 versenkt
und mit seiner konischen Fläche gegen die Seitenfläche
12 des benachbarten mehrkantigen Elements 8 bzw. 9
zur Anlage gebracht werden kann, um das mehrkantige
Element in der Nut 6 bzw. 7 reibschlüssig festzuklem
men. Die Reibmesser 8 und Führungsleisten 9 brauchen
daher nicht mit einer durchgehenden Bohrung zur Durch
führung der Klemmschrauben versehen zu werden, so daß
Klemmschrauben mit einer im Vergleich zur Dicke d bzw.
radialen Höhe der mehrkantigen Elemente 8 und 9 großen
Nenndurchmesser d1 - im Ausführungsbeispiel ist
d1=3 mm - verwendet werden können.
Zum Festziehen und Lösen der Klemmschrauben 10 ist
ihr Kopf mit einer mehrkantigen axialen Ausnehmung
zur Einführung eines entsprechend mehrkantigen Schrau
bendrehers versehen.
Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist der Halter 1 ferner
mit einer Wendeschneidplatte 17 im Endabschnitt 1a
versehen, die in einer weiteren Spanabführungsnut 18
mittels einer weiteren den Klemmschrauben 10 entspre
chenden Klemmschraube 19 festgeklemmt ist. Diese Wen
deschneidplatte 17 dient zur Ausbildung einer Fase
oder Ansenkung am Rand der mittels des Bohrmessers 2
in dem nicht dargestellten Werkstück gebohrten Boh
rung.
Der andere Endabschnitt 1b des Halters 1 wird im
Spannfutter einer nicht dargestellten Bohrmaschine
eingespannt.
Claims (3)
1. Werkzeug zur spanenden Formung mit einem langge
streckten, um seine Längsachse (D) zu drehenden Halter
(1) für wenigstens ein mehrkantiges, plattenförmiges
Element (8, 9), das zum Bearbeiten einer Werkstückbohrung
dient, wobei der Halter eine axiale an den
Enden geschlossene Nut (6; 7) zur Aufnahme des Elementes
und in einer Gewindebohrung (11) wenigstens
eine Klemmschraube (10) mit einem konischen Kopf
aufweist, der in einer konischen Ansenkung (16) der
Gewindebohrung (11) versenkt ist, wobei die Wand zwischen
Absenkung (16) und Nut (6; 7) zur Anlage des
Kopfes an der einen Seitenfläche (12) des Elementes
(8; 9) durchbrochen ist, um das Element an der der
durchbrochenen Wand gegenüberliegenden Längswand der
Nut festzuklemmen, und wobei die Gewindebohrung (11)
unter einem Winkel (α) zu der einen Seitenfläche (12)
des mehrkantigen Elementes (8; 9), der gleich dem halben
Konuswinkel (β) des Kopfes der Klemmschraube (10)
ist, und in einem Abstand (x) von einer Längskante
(13) des Nutengrundes (14) der das Element aufnehmenden
Nut (6; 7) entfernt ausgebildet ist, dessen Betrag
kleiner als die halbe Differenz des größten und kleinsten
Durchmessers (d₂-d₁) des Klemmschraubenkopfes
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Mittelebene
(m) der Nut (6; 7) gegenüber einer Axialebene
(A) des Halters (1), die den Schnittpunkt (p) des Umkreises (U)
der Nut mit der axialen Mittelebene (m)
schneidet, um einen Winkel (b) von weniger als 20°
geneigt ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (x) null ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel (b) zwischen der Mittelebene (m) und der
Axialebene (A) 4 bis 6° beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863602427 DE3602427A1 (de) | 1986-01-28 | 1986-01-28 | Werkzeug zur spanenden formung |
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ID=6292748
Family Applications (1)
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