DE2411394B2 - Bohrkopf - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohrkopf zum spanabhebenden Bearbeiten von Bohrungen, mit zwei in radialer
Richtung hintereinander angeordneten Schneideinsatzträgern, die in einer an der Stirnseite des Bohrkopfes
angebrachten durchgehenden Ausnehmung jeweils radial verschiebbar und mit Hilfe von Schrauben
festklemmbar sind, wobei die Ausnehmung von zwei in axialer Richtung vorstehenden, parallel zueinander
verlaufenden Vorsprüngen gebildet ist.
Ein derartiger Bohrkopf ist aus dem DE-GM 19 17 180 bekannt. In diesem bekannten Falle besitzen
die beiden Schneideinsatzträger jeweils eine T-förmige, zum Boden der Ausnehmung hin offene Nut, in die ein
Klemmbalken eingreift. Dieser Klemmbalken ist mittels von der Bohrstangenseite her betätigbaren Schrauben
zum Boden der Ausnehmung hin verspannbar; dabei ist vorausgesetzt, daß der Bohrkopf an einer Bohrstange
befestigt wird.
Diese Anordnung weist verschiedene Nachteile auf. Da der Klemmbalken den jeweils zugehörigen Schneideinsatzträger
nur in axialer Richtung festklemmt, liegt nur in dieser Richtung eine kraftschlüssige Verbindung
vor, während in Umfangsrichtung, in der die zum Bohren erforderlichen Drehmomente übertragen werden,
lediglich eine formschlüssige Befestigung des Schneideinsatzträgers gegeben ist. Dies kann beim
Betrieb zu Ratter- oder Resonanzschwingungen und somit zu Bearbeitungsungenauigkeiten führen. Dieser
Nachteil wird noch dadurch begünstigt, daß die in axialer Richtung wirksame Klemmfläche am Schneideinsatzträger
bzw. am Klemmbalken verhältnismäßig klein ist. Diese kleine Klemmfläche birgt außerdem die
Gefahr in sich, daß sich der Schneideinsatzträger beim Betrieb verschieben kann, da ja die Klemmkraft
proportional zur Klemmfläche ist. Ferner hat die T-NuI
eine stellenweise sehr dünnwandige Ausbildung des Schneideinsatzträgers zur Folge, was die Instabilität der
Anordnung weiter erhöht Schließlich ist noch das Betätigen der Schrauben von der Bohrstangenseite her
ungünstig, da hierdurch zum Verstellen der Schneide'nsatzträger entweder der Bohrkopf von der Bohrstange
abgenommen werden oder die Bohrstange einen verhältnismäßig kleinen Durchmesser aufweisen muß,
um die Schrauben zugänglich zu machen.
ίο Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Bohrkopf der eingangs genannten Gattung zu schaffen, der auch große Drehmomente
ohne das Auftreten von Ratter- oder Resonanzschwingungen übertragen kann und bei dem die zu Beginn
eingestellte Soll-Lage der Schneideinsatzträger selbst bei großen auftretenden Kräften erhalten bleibt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Boden der Ausnehmung zwei parallel zu dieser
verlaufende, einseitig offene Schlitze vorgesehen sind, die einander versetzt gegenüberliegen und sich jeweils
im Bereich einer Längskante der Ausnehmung über eine der Länge eines Schneideinsatzträgers entsprechende
Länge erstrecken, wobei das Festklemmen der Schneideinsatzträger dadurch erfolgt, daß der jeweils an einen
der beiden Schlitze angrenzende Bereich eines Vorsprungs durch die Schrauben, die den zugehörigen
Schlitz jeweils quer durchdringen, elastisch verbiegbar ist.
Das Festklemmen der Schneideinsatzträger erfolgt also in Querrichtung und somit in Richtung der Drehmomentkräfte. Dazuhin können die Schneideinsatzträger massiv ausgebildet werden, da sie ja durch die elastisch verbiegbaren Bereiche der Vorsprünge von außen her festgeklemmt werden. Ferner erhält man eine große Klemmfläche, die der gesamten Außenfläche des Schneideinsatzträgers entspricht.
Das Festklemmen der Schneideinsatzträger erfolgt also in Querrichtung und somit in Richtung der Drehmomentkräfte. Dazuhin können die Schneideinsatzträger massiv ausgebildet werden, da sie ja durch die elastisch verbiegbaren Bereiche der Vorsprünge von außen her festgeklemmt werden. Ferner erhält man eine große Klemmfläche, die der gesamten Außenfläche des Schneideinsatzträgers entspricht.
Außerdem erfordert das Anbringen der Schlitze nur einen geringen Herstellungsaufwand. Ferner können die
in Querrichtung verlaufenden Schrauben unbehindert von der Bohrstange oder anderen Teilen betätigt
werden.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß jeder Schlitz außermittig angebracht ist, so daß jeder
Schneideinsatzträger zwischen einem elastisch verbiegbaren und einem feststehenden Vorsprungsbereich
angeordnet ist. Hierdurch bleibt die eingestellte Lage des Schneideinsatzträgers beim Festziehen der Schrauben
unverändert. Dazuhin lassen sich die beiden Schneideinsatzträger gesondert voneinander verstellen,
ohne daß sich das Lösen der dem einen Schneideinsatzträger zugeordneten Schrauben auf die Verspannung
des anderen Schneideinsatzträgers auswirkt. Dies ist auf die versetzte Anordnung der Schlitze zurückzuführen,
wodurch die beiden elastisch verbiegbaren Bereiche, die jeweils einem der Schneideinsatzträger zugeordnet
sind, einanderdiagonal gegenüberliegen.
Aus der DE-OS 21 56 376 ist zwar eine Bohrstange bekannt, die am Boden einer einen einschneidigen, in
radialer Richtung durchgehenden Schneideinsatzträger aufnehmenden Ausnehmung einen Schlitz besitzt, der
das vordere Ende der Bohrstange in einen schwächer und in einen stärker ausgebildeten Bereich unterteilt,
wobei die beiden Teile mit Hilfe einer Schraube gegeneinander festgezogen werden können. Diese
Anordnung läßt sich jedoch nicht ohne Inkaufnahme schwerwiegender Nachteile auf einen Bohrkopf gemäß
der vorliegenden Erfindung mit zwei unabhängig voneinander verschiebbaren Schneidcinsutzträiicrn
übertragen. Bei einem einzigen durchgehenden Schlitz
würden nämlich stets beide Schneideinsatzträger zusammen entweder gelöst oder verspannt sein.
Dazuhin würde die an einem der beiden Schneideinsatzträger auftretende Schnittkraft auf einen schwach
ausgebildeten Bereich des Bohrkopfes einwirken, d. h.
die Anwendung eines solchen Bohrkopfes wäre auf verhältnismäßig kleine Schnittkräfte beschränkt
Bei einer Weiterbildung der Erfindung münden die Schlitze jeweils in eine parallel zu diesen sowie zum
Boden der Ausnehmung verlaufende Querbohrung; dadurch wird eine Rißbildung am Grund des Schlitzes
infolge einer Kerbwirkung vermieden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 die Seilenansicht eines Bohrkopfes,
F i g. 2 die mit Bezug auf die Seitenansicht der F i g. 1 um 90° verdrehte Seitenansicht des Bohrkopfes,
Fig.3 die vergrößerte Darstellung einer in Fig.2
enthaltenen Einzelheit und
Fig.4 die Stirnansicht des Bohrkopfes gemäß den
Fig. Ibis 3.
Der in der Zeichnung dargestellte Bohrkopf 1 ist mittels Schraubbolzen 2, 3 auf eine Bohrstange 4
aufgeflanscht, wobei zur Zentrierung des Bohrkopfes bzw. zu dessen drehfestem Verbinden mit der
Bohrstange ein Zentrierzapfen bzw. ein Mitnehmerstein vorhanden ist. Der Bohrkopf 1 wird in radialer Richtung
von einer Ausnehmung 5 durchdrungen, die seitlich von am Körper des Bohrkopfes 1 in axialer Richtung
vorstehenden Vorsprüngen 6, 7 begrenzt wird. In der Ausnehmung 5 befinden sich zwei Schneideinsatzträger
8, 9, die jeweils eine am Umfang des Bohrkopfes 1 in radialer Richtung vorstehende Schneide 10 bzw. 11
tragen. Die Innenflächen 12, 13 der beiden Vorsprünge 6, 7 besitzen voneinander einen der Höhe h eines
Schneideinsatzträgers entsprechenden Abstand, und die
beiden Schneideinsatzträger 8, 9 sind in radialer Richtung gesehen hintereinander in der Ausnehmung 5
angeordnet, wobei sie sich dabei mit ihren inneren Stirnseiten 14, 15 gegenüberliegen. Um die beiden
Schneideinsatzträger 8,9 in axialer Richtung unverrückbar festzusetzen, weisen die beiden Innenflächen 12, 13
der Vorsprünge 6, 7 sowie sämtliche jeweils einer Innenfläche zugewandte Außenflächen der hc'den
Schneideinsatzträger eine radial gerichtete Spitzverzahnung 16,17 auf, wie aus F i g. 3 ersichtlich ist. Am die
beiden Innenflächen 12, 13 miteinander verbindenden Boden 18 der Ausnehmung 5 sind zwei Schlitze 19 bzw.
20 eingearbeitet, die jeweils einem Schneideinsatzträger 8 bzw. 9 zugeordnet sind und parallel zur Ausnehmung 5
verlaufen, wobei sie in radialer Richtung gesehen um den Abstand a versetzt zueinander angeordnet sind.
Beide Schlitze 19 bzw. 20 erstrecken sich jeweils in ihrer Längsrichtung vom Umfang des Bohrkopfes 1 bis zu den
in F i g. 1 gestrichelt eingezeichneten Kurven 21 bzw. 22, also etwa über eine der Länge des zugeordneten
Schneideinsatzträgers 8 bzw. 9 entsprechende Länge, d. h. etwa bis zur Mitte der Ausnehmung 5. Die beiden
Schlitze 19, 20 sind deiart versetzt zueinander angeordnet, daß sich der Schlitz 19 im Bereich der
Längskante 23 und der Schlitz 20 sich im Bereich der l.ängskante 24 der Ausnehmung 5 befinden. Jeder der
beiden Schlitze wird also einerseits von einer Körperpartie des Bohrkopfes begrenzt, die eine geringere
radiale Abmessung aufweist als die andererseits angrenzende Körperpartie, was aus F i g. 2 ersichtlich
ist. Dadurch, daß ;eder der beiden Schütze 19, 20 nur
etwa bis zur Mitte der Ausnehmung 5 verläuft und infolge des radialen Versetzens der beiden Schlitze
gegeneinander ist jeder Vorsprung 6 bzw. 7 in seiner Längsrichtung in zwei Bereiche 25, 26 bzw. 27, 28
unterteilt von denen der eine Bereich 25 bzw. 28 elastisch verbiegbar und der andere Bereich 26 bzw. 27
feststehend ist Die Bereiche 25, 28 der beiden Vorsprünge 6 bzw. 7 sind mittels Schrauben 29,30 bzw.
31, 32 elastisch verbiegbar, wobei jede der Schrauben den zugehörigen Schlitz durchdringt und dabei in einer
Bohrung 33 im Körper des Bohrkopfes geführt ist, die am Umfang des Bohrkopfes nach außen mündet
Durch Anziehen der Schrauben 29, 30 wird also der Schneideinsatzträger 8 zwischen dem elastisch verbiegbaren
Bereich 25 des Vorsprunges 6 und dem feststehenden Bereich 27 des Vorsprungs 7 verspannt
während der Schneideinsatzträger 9 durch Festziehen der Schrauben 31,32 zwischen den Bereichen 28 bzw. 26
der Vorsprünge 7 bzw. 6 verspannt wird. Aufgrund dieser Ausbildung ist es möglich, daß z. B. bei
verspanntem Schneideinsatzträger 8 der Schneideinsatzträger 9 durch Lösen der Schrauben 31, 32 in
radialer Richtung verschoben werden kann, wobei selbstverständlich auch beide Schneideinsatzträger
durch Lösen sämtlicher Schrauben 29, 30, 31, 32 gleichzeitig verschoben werden können.
Damit der Abstand der beiden Schneiden 10,11 exakt
auf einen bestimmten Wert auf einfache Weise eingestellt werden kann, sind die beiden Stirnseiten 14,
15 der beiden Schneideinsatzträger 8, 9 über einen in beide Schneideinsatzträger eingeschraubten Doppelgewindebolzen
35 miteinander verbunden, zwischen dessen beiden jeweils in einen Schneideinsatzträger 8
bzw. 9 eingreifenden Bolzenhälften 36 bzw. 37 ein Betätigungsbund 38 angeordnet ist, der durch Einstekken
eines nicht dargestellten Steckstiftes in eine radiale Öffnung 40 gedreht werden kann, wobei der Betätigungsbund
38 selbstverständlich auch z. B. als Sechskant ausgebildet sein kann. Die Bolzenhälfte 36 besitzt ein
Linksgewinde, während die Bolzenhälfte 37 ein Rechtsgewinde trägt, so daß, wenn sämtliche Schrauben
29, 30, 31, 32 gelöst sind, beim Drehen des Betätigungsbundes 38 in einer Richtung die beiden
Schneideinsatzträger 8, 9 sich aufeinander zu und beim Drehen des Betätigungsbundes 38 in die andere
Richtung sich voneinander weg bewegen. Ist dagegen nur einer der beiden Schneideinsatzträger nicht
verspannt und der andere Schneideinsatzträger verspannt, so verschiebt sich beim Verdrehen des
Betäiigungsbundes 38 nur der nicht verspannte Schneideinsatzträger. Der Verstellmechanismus ist also
sehr einfach aufgebaut und sein Anbringen erfordert keine zusätzliche Materialabtragung von dem Körper
des Bohrkopfes, was eine Schwächung des Bohrkopfes bedeuten würde.
Wie aus den Fig. 1 und 2 noch zu entnehmen ist,
mündet jeder Schlitz 19 bzw. 20 an seinem Grund 41 bzw. 42 in eine parallel zum Boden 18 der Ausnehmung
5 verlaufende Querbohrung 43 bzw. 44, wodurch eine Rißbildung durch häufiges elastisches Verbiegen vermieden
wird.
leder Schneideinsatzträger 8 bzw. 9 besitzt im Bereich der Schneide 10 bzw. 11 in Drehrichtung 45 des
Bohrkopfes gesehen vor der Schneide eine Einbuchtung 46 bzw. 47, die als Spankammer zur Aufnahme der beim
Bearbeiten einer Bohrung mittels des Bohrkopfes anfallenden Späne dient. Wie insbesondere F i g. 3 zeigt,
dien! zum Befestigen der Schneide !0 an dem
Schneideinsatzträger 8 eine Schraube 48, die von der radial nach innen vorspringenden Einbuchtung 46 aus
eingeschraubt wird. An jede der beiden Einbuchtungen
46 bzw. 47 kann sich in Drehrichtung 45 gesehen eine Ausfräsung 49 bzw. 50 am Körper des Bohrkopfes
anschließen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Bohrkopf zum spanabhebenden Bearbeiten von Bohrungen, mit zwei in radialer Richtung hintereinander
angeordneten Schneideinsatzträgern, die in einer an der Stirnseite des Bohrkopfes angebrachten
durchgehenden Ausnehmung jeweils radial verschiebbar und mit Hilfe von Schrauben festklemmbar
sind, wobei die Ausnehmung von zwei in axialer Richtung vorstehenden, parallel zueinander verlaufenden
Vorsprüngen gebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß am Boden (18) der Ausnehmung (5) zwei parallel zu dieser verlaufende,
einseitig offene Schlitze (19,20) vorgesehen sind, die einander versetzt gegenüberliegen und sich jeweils
im Bereich einer Längskante (23; 24) der Ausnehmung über eine der Länge eines Schneideinsatzträgers
(8; 9) entsprechende Länge erstrecken, wobei das Festklemmen der Schneideinsatzträger dadurch
erfolgt, daß der jeweils an einen der beiden Schlitze angrenzende Bereich (25; 28) eines Vorsprungs (6; 7)
durch die Schrauben (29, 30; 31, 32), die den zugehörigen Schlitz jeweils quer durchdringen,
elastisch verbiegbar ist.
2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (19, 20) jeweils in eine
parallel zu diesen sowie zum Boden (18) der Ausnehmung (5) verlaufende Querbohrung (43; 44)
münden.
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