DE3601337C2 - - Google Patents
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- C21C7/04—Removing impurities by adding a treating agent
- C21C7/068—Decarburising
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung hochlegierter Stähle mit hohen
Legierungsgehalten an sauerstoffaffinen Elementen, wie
Chrom und Mangan, im Sauerstoffblaskonverter gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der AT-PS 2 49 714 ist ein Verfahren zur
Herstellung von legiertem Stahl aus P-armem Roheisen
durch Aufblasen bekannt. Hierbei wird mit zwei
unterschiedlichen Blasphasen gearbeitet, d. h. nach
einer ersten Phase unter eisenoxidreicher,
hochbasischer Schlacke erfolgt ein Abziehen dieser und
eine Zugabe von Legierungsträgern. Anschließend wird
fertiggeblasen.
Es ist bekannt, daß bei der Stahlherstellung unter
Anwendung von Sauerstoff alle Begleit- und
Legierungselemente des Eisens, die eine höhere
Affinität zum Sauerstoff haben als das Eisen selbst,
bei der Entkohlung und Entphosphorungsbehandlung
weitgehend verschlacken. Der Herstellung hochlegierter
Stähle, insbesondere Stähle mit hohen Gehalten an
Chrom und Mangan, sind daher im
Sauerstoffblaskonverter wirtschaftliche Grenzen wegen
der hohen Abbrandverluste der Legierungselemente
gezogen. Stähle mit Chromgehalten über 3% und
Mangangehalten über 2% werden daher bevorzugt im
Elektroofen oder im AOD-Konverter hergestellt. Es ist
zwar bereitsbekannt geworden, s. DE-AS 19 53 888 oder
DE-AS 22 53 480, mit Chrom legierten Stahlschmelzen
unter Anwendung von Sauerstoff herzustellen. Hierzu
bedarf es jedoch einer Beeinflussung der
Sauerstoffaktivität in der Schmelze, bspw. durch
Beimischen von Verdünnungsgasen zum Sauerstoff oder
zur Einhaltung bestimmter
Entkohlungsgeschwindigkeiten.
Die dazu erforderlichen Maßnahmen und Einrichtungen
sind aber überaus kompliziert und aufwendig, da sie
eine fortlaufende Kontrolle des Entkohlungsvorganges
und eine entsprechende Änderung des dem Sauerstoff
beigemischten Inertgasanteiles voraussetzen. Außerdem
wird die Produktivität einer Anlage durch den
verzögerten Reaktionsablauf negativ betroffen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzu
geben, mit dem im Sauerstoffblaskonverter hochlegierte Stähle, ins
besondere Stähle mit hohen Gehalten an Legierungselementen, deren
Sauerstoffaffinität größer ist als die des Eisens, ohne Schwierig
keiten und ohne Abbrandverluste während des Frischprozesses herge
stellt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß
bei dem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Vorteilhafte Ausge
staltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Das erfindungsgemäße Verfahren gliedert sich also in zwei Herstel
lungs- bzw. Verfahrensstufen des Konverterbetriebes mit den folgend
angegebenen metallurgischen Schritten:
Der Einsatz aus Eisenträgern, wie Schrott und Roheisen sowie
Schlackenbildnern wird im Konverter nach den üblichen Regeln der
Blasstrahlerzeugung behandelt, d. h. entkohlt und unter basischer
Schlacke entphosphort und entschwefelt. Die Abstichtemperatur der
Schmelze wird in den für die Blasstahlerzeugung normalen Grenzen
gehalten.
Diese Schmelze wird in eine Pfanne konverterschlackenfrei abgesto
chen. Während des Abstichs wird die Schmelze desoxidiert und legiert.
Gleichzeitig wird durch neuerliche Zusätze von Schlackenkomponenten,
wie Kalk, Flußspat und ggf. Tonerde, eine hochbasische Schlacke er
zeugt.
Die Menge der Legierung richtet sich nach der für die Aufschmelzung
nutzbaren Wärmemenge der Schmelze. Die Zugabe von Reaktionsmitteln
zur Desoxidation bzw. Legierungseinstellung der Schmelze erfolgt ge
zielt in der Weise, daß die Konzentrationen an Silizium bzw. Alumi
nium in bestimmter Höhe über den Werten der Spezifikation der Soll
analyse liegen.
Die so desoxidierte und legierte Schmelze wird erneut in einen Kon
verter, der frei von oxidierender Schlacke ist, chargiert.
Für den Fall, daß die Wärmemenge der Schmelze nicht ausreicht, die
insgesamt geforderten Legierungsmengen beim Abstich aufzuschmelzen,
können die Legierungsmittel in unbeschränkter Höhe zu diesem Zeit
punkt in den Konverter chargiert werden. Für den Fall ist vorzugs
weise ein bodenspülender Konverter einzusetzen, so daß eine hinrei
chende Badbewegung gewährleistet ist. Die Schmelze wird nun erneut
mit Sauerstoff gezielt geblasen in der Weise, daß der in der Spezifi
kation zulässige Wert für das Reaktionsmittel, insbesondere Silizium,
nach Möglichkeit nicht unterschritten wird. Dadurch ist gesichert,
daß die weniger sauerstoffaffinen Elemente, wie z. B. Chrom und Mangan
etc., in der Schmelze nicht abbrennen. In dem seltenen Fall, daß die
Schmelze ausschließlich durch Aluminium desoxidiert ist, ist in ent
sprechender Weise zu verfahren.
Die gewünschte Temperatursteigerung der Schmelze läßt sich durch
Verbrennen der Reaktionsmittel, also insbesondere Silizium und Alu
minium, bei entsprechend überhöhter Konzentration sehr präzise in
kürzester Zeit erreichen.
Das Mitchargieren der beim Abstich erzeugten, hochbasischen Schlacke
führt zur Neutralisation der bei der Verbrennung der Reaktionsmittel
anfallenden sauer wirkenden Oxide. So wird verhindert, daß anderen
falls die saure Schlacke die gegebenenfalls vorhandenen phosphat
haltigen Schlackenanbackungen im Konverter angreift und sich mögli
cherweise mit Phosphaten anreichert. Die Phosphate würden nämlich
durch das desoxidierende Bad reduziert und damit einen unerwünschten
Phosphoranstieg in der Schmelze bewirken. Zusätzlich wird der Konver
terverschleiß vermindert.
Die endgültige Einstellung der geforderten Zusammensetzung der
Schmelze, insbesondere der an der Reaktion beteiligten Elemente, er
folgt beim Abstich oder bei der nachfolgenden Pfannenbehandlung.
Bei Schmelzen, die eine kombinierte Silizium-Aluminium-Desoxidation
erfordern, ist es wegen der höheren Sauerstoffaffinität des Aluminiums
gegenüber dem Silizium notwendig, die Aluminium-Desoxidation beim
zweiten Abstich durchzuführen.
Vorteile des Verfahrens sind:
- 1. Durch die Aufteilung des Verfahrens in zwei Stufen werden die Abstichtemperaturen selbst bei höheren Legierungsgehalten und temperaturaufwendiger Nachbehandlung der Schmelze in vertretba ren Grenzen gehalten.
- 2. Niedrige Phosphorgehalte können ohne Schwierigkeiten eingehalten werden, obwohl die sonst zur Auflösung größerer Legierungs mittelmengen notwendigen hohen Temperaturen und die Gegenwart von sauerstoffaffinen Stoffen in hoher Konzentration der Ein stellung niedriger Phosphorgehalte entgegenstehen oder nur unter Inkaufnahme hoher Abbrandverluste dieser Legierungselemente mög lich ist.
Anhand eines Ausführungsbeispieles soll die Erfindung näher erläutert
werden.
Es ist ein Stahl mit folgender Analyse zu erzeugen:
185 t Stahlroheisen (4,3% C, 0,52% Si, 0,34% Mn, 0,090% P,
0,025% S) mit einer Temperatur von 1350°C,
35 t Schrott und 10 t Kalk werden in einen basisch zugestellten
Sauerstoffblaskonverter chargiert und mit 10 500 Nm³ Sauerstoff zu
einem Vormetall folgender Zusammensetzung gefrischt:
Das Vormaterial wird schlackenfrei in eine Umfüllpfanne abgestochen
unter gleichzeitiger Zugabe von 8,0 t FeCr (0,1% C, 80% Cr),
3,5 t FeSi (75% Si), 4,0 t Kalk und 0,5 t Flußspat.
Nach beendetem Abstich befinden sich in der Umfüllpfanne ca. 208 t
Rohstahl folgender Zusammensetzung:
Der Inhalt der Umfüllpfanne wird komplett - einschließlich Schlacke -
in den Sauerstoffblaskonverter zurückgefüllt. Bei gleichzeitigem
Bodenspülen mit mindestens 10 Nm³/min Spülgasdurchsatz erfolgt die
Zugabe von 20 t FeCr (0,1% C, 80% Cr) und 5 t Kalk.
Mittels 1700 Nm³ Sauerstoff wird das überschüssige Silizium ver
schlackt. Die entstandene Wärme dient zum Aufschmelzen des Ferro
chroms und bewirkt eine Temperaturerhöhung des Rohstahls auf 1645 °C.
Das Metall hat jetzt folgende Zusammensetzung:
Der zweite Abstich erfolgt schlackenfrei in eine Stahlgießpfanne
unter Zugabe von
1400 kg FeMn affine (1% C, 83% Mn),
300 kg FeSi (75% Si) und 250 kg Al
Der fertige Stahl in der Gießpfanne hat folgende Zusammensetzung:
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung hochlegierter Stähle, mit
hohen Legierungsgehalten an sauerstoffaffinen
Elementen, wie Chrom und Mangan im
Sauerstoffblaskonverter, wobei der aus Eisenträgern und
Schlackenbildnern bestehende Einsatz durch
Sauerstoffblasen unter der sich bildenden basischen
Schlacke entkohlt, entphosphort und entschwefelt und
die Schmelze von der Schlacke getrennt und nach Zugabe
von Legierungs- und Reaktionsmitteln die Schmelze
fertiggeblasen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer ersten Herstellungsstufe die Schmelze auf Abstichtemperatur erhitzt wird,
die Stahlschmelze unter Zurückhaltung der Konverterschlacke abgestochen wird,
daß die Schmelze während des Abstiches desoxidiert und legiert wird und daß während des Abstiches mit neuen Schlackenbildnern, wie Kalk, Flußspat und Tonerde eine hochbasische Schlacke erzeugt wird,
daß die mindestens zur Desoxidation verwendete Menge an Reaktionsmitteln höher ist als zur Erzielung der vorgeschriebenen Zusammensetzung notwendig und - in bezug auf ihren exothermen Reaktionsablauf - nach der Menge der in einer folgenden Stufe zuzusetzenden Legierungsmittelmenge bestimmt wird und die Menge der Legierungsmittel nach der für den Aufschmelzvorgang vorhandenen Wärmemengenreserve der Schmelze bestimmt wird,
daß die Schmelze mit der während des Abstichs erzeugten hochbasischen Schlacke in den Sauerstoffblaskonverter zurückgefüllt wird
und in der zweiten Stufe die Schmelze in einem Sauerstoffblaskonverter auf einen gewünschten Gehalt wenigstens eines Desoxidationsmittels und die notwendige Endtemperatur fertiggeblasen wird unter Zugabe weiterer, zur Erzielung der Endanalyse notwendiger Legierungsmittel.
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer ersten Herstellungsstufe die Schmelze auf Abstichtemperatur erhitzt wird,
die Stahlschmelze unter Zurückhaltung der Konverterschlacke abgestochen wird,
daß die Schmelze während des Abstiches desoxidiert und legiert wird und daß während des Abstiches mit neuen Schlackenbildnern, wie Kalk, Flußspat und Tonerde eine hochbasische Schlacke erzeugt wird,
daß die mindestens zur Desoxidation verwendete Menge an Reaktionsmitteln höher ist als zur Erzielung der vorgeschriebenen Zusammensetzung notwendig und - in bezug auf ihren exothermen Reaktionsablauf - nach der Menge der in einer folgenden Stufe zuzusetzenden Legierungsmittelmenge bestimmt wird und die Menge der Legierungsmittel nach der für den Aufschmelzvorgang vorhandenen Wärmemengenreserve der Schmelze bestimmt wird,
daß die Schmelze mit der während des Abstichs erzeugten hochbasischen Schlacke in den Sauerstoffblaskonverter zurückgefüllt wird
und in der zweiten Stufe die Schmelze in einem Sauerstoffblaskonverter auf einen gewünschten Gehalt wenigstens eines Desoxidationsmittels und die notwendige Endtemperatur fertiggeblasen wird unter Zugabe weiterer, zur Erzielung der Endanalyse notwendiger Legierungsmittel.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Herstellungsstufe in einem
Sauerstoffblaskonverter mit Bodenspüleinrichtung zur
Erzielung einer Schmelzbadbewegung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Silizium-Aluminium-beruhigten Schmelzen die
zur Desoxidation und Analyseneinstellung notwendige
Aluminiummenge der Stahlschmelze beim Abstich nach der
zweiten Herstellungsstufe zugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Herstellungsstufe bei Verwendung von
Silizium als Reaktionsmittel die während des Abstichs
zugegebene Menge bis zum 5fachen der normalen
Desoxidationsmittelmenge beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Legierungsmittel während der zweiten Stufe
portionsweise zugesetzt werden.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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