DE360118C - Verfahren zur Entschwelung von feinkoernigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Entschwelung von feinkoernigen Stoffen

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DE360118C
DE360118C DEP42393D DEP0042393D DE360118C DE 360118 C DE360118 C DE 360118C DE P42393 D DEP42393 D DE P42393D DE P0042393 D DEP0042393 D DE P0042393D DE 360118 C DE360118 C DE 360118C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B1/00Retorts
    • C10B1/10Rotary retorts

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Industrial Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Entschwelung von feinkörnigen Stoffen. Feinkörnige Stoffe, insbesondere Braunkohle - zweckmäßig in vorgetrocknetem Zustande - lassen sich in Schwelvorrichtungen, welche mit hoher Schicht arbeiten, nicht mit Erfolg behandeln, weil Klarkohle und jeder ähnliche Stoff nicht genügend durchlässig ist. Die Behandlung in beheizten Muffeln oder umlaufenden Hohlkörpern ist dagegen durchführbar.
  • Man hat umlaufende Hohlkörper (Drehtrommeln) für diesen Zweck bereits vorgeschlagen. Solche Drehtrommeln - beispielsweise aus einem Bündel von Rohren bestehend - werden in der Regel von außen beheizt oder derart, daß in die äußere von zwei ineinander gesteckten Trommeln Luft in regelbarer Menge eingeführt und die entstehenden Schwel- und Generatorgase durch die innere Trommel hindurchgeführt werden. Auf diese Weise wird die innere Trommel durch die Gase sowohl von innen wie von außen beheizt. Es tritt dabei in der äußeren Trommel eine teilweise Verbrennung des Schwelgutes ein, die noch besonders dadurch gefördert wird, daß die Luft im Gegenstrom zur Bewegungsrichtung des Schwelgutes durch die äußere Trommel hindurchgeleitet wird, während sie durch die innere (die eigentliche Schweltrommel) in der gleichen Richtung wie das Schwelgut bewegt wird.
  • Die vorliegende Erfindung verwendet an Stelle eines derartigen konzentrischen Trommelsystems zwei unabhängig voneinander angeordnete, unabhängig von außen heizbare Trommeln. Die im folgenden näher beschriebene Anordnung gestattet eine im Vergleich zur vorgenannten Anordnung wesentlich günstigere Arbeitsweise und zweckdienlichere Gasführung, wie an Hand der schematischen Darstellung noch des näheren erläutert werden soll.
  • Die gemäß der Erfindung unabhängig voneinander angeordneten umlaufenden Hohlkörper münden in einen gemeinschaftlichen feststehenden Hohlraum ein, in den das entschwelte Gut aus beiden Hohlkörpern abgeworfen wird. Der eine dieser Hohlkörper ist derart vorgerichtet, daß an der Eintragsseite neben dem frischen Schwelgut noch Luft eingeführt werden kann, deren Mengegenau einstellbar ist. Während des Betriebes wird außer den frischen Schwelgut noch so viel Luft mit in den betreffenden umlaufenden Hohlkörper eingeführt, daß diese Luft bei ihrer Erwärmung, die gleichzeitig und in gleicher Temperaturhöhe mit dem Schwelgut stattfindet, einen Teil der aus letzterem sich entwickelnden Schwelgase und Teerdämpfe zur Entzündung und Verbrennung bringt. Hierdurch wind dann innerhalb des Hohlraumes, in welchem dieser Vorgang sich abspielt, eine entsprechende Erwärmung des gesamten Inhaltes des Hohlkörpers bewirkt, derart, daß einesteils die Entschwelung gesteigert und andernteils durch Einwinken der heißon im Hohlraum befindlichen Verbrennungsgase und Wasserdämpfe auf die heiße entschwelte Trockenmasse aus ihr neben den flüchtigen Schwelerzeugnissen noch Generatorgas gebildet wird. Sämtliche brennbaren Gase und Teerdämpfe treten nun .mit der beabsichtigten Höchsttemperatur und gleichzeitig finit dein entschwelten Koks in den gemeinschaftlichen Hohlraum .ein, in welchen auch der zweite umlaufende Hohlkörper einmündet. Hier fällt der Koks nieder, um abgezogen zu werden, während die heißen Gase in den zweiten Hohlkörper eintreten, um ihn zu durchströmen, ,und zwar in einer Richtung, welche der Bewegung des in letzterem befindlichen Schwelgutes entgegengesetzt ist. Die Gase und Teerdämpfe kühlen sich hierbei entsprechend ab, und die hierbei abgegebene Wärme verstärkt in erheblichem Umfange die Wirkung der Außenbeheizung; unter Umständen kann letztere sogar völlig in Wegfall kommen. Bei ihrer Bewegung :durch den zweiten Hohlkörper nehmen die in ihn eintretenden Gase auch noch sämtliche Schwelgase, Teerdämpfe usw. auf, die sich im weiten Hohlkörper bilden, und schließlich werden die derart gemischten flüchtigen Erzeugnisse aus beiden. Hohlkörpern in abgekühltem Zustande behufs Entteerurng und darauffolgender endgültiger Verwendung, beispielsweise zu Heizzwecken, aus dem Schwelvorgange abgeführt.
  • Der in dein zweiten Hohlkörper entstandene Koks wird an der Seite, wo die aus dem ersten Hohlkörper übertretenden heißen Gase und Dämpfe eintreten, in das gemeinschaftliche feststehende Verbindungs!stüek abgeworfen.
  • Das Verfahren möge durch die beiliegende Zeichnung erläutert werden. Die beiden Hohlkörper sind mit a und b bezeichnet. In letzteren tritt das frische Schwelgut aus dem gasdicht abgeschlossenen Behälter d2 ein, während der Behälter d, für den Hohlkörper a den gleichen Zweck erfüllt. Das aus dem Behälter d2 austretende Speiserohr tritt durch den feststehenden gegen den Hohlkörper b gasdicht angebrachten Kasten e in den Hohlkörper hinein, während der Kasten e derart an ein Luftrohr f angeschlossen ist, daß die aus letzterem erfolgende Luftzufuhr genau geregelt werden kann. Der Hohlkörper mündet gasdicht in den feststehenden Verbindungsraum c, aus welchem die im Hohlkörper b entstandenen heißen Gase und Dämpfe in den Hohlkörper a übertreten. Aus letzterem ziehen schließlich sämtliche beim Schwelen entstandenen Gase und Dämpfe in den gascdiclt an den Hohlkörper a angeschlossenen Kasten g hinein, aus welchem sie abgeführt werden. Die umlaufenden Hohlkörper a und b können entweder in der ganzen dafür verfügbaren Länge y1 eine Außenbeheizung erhalten oder nur in dem kälteren Teil y2, während der heißere Teil x von außen nicht beheizt wird. Auch kann im Hohlkörper b die Luftzufuhr derart intensiv erfolgen, daß für den Hohlkörper a eine Außenbeheizung ganz fortfallen kann. Bei letzterer treten die Heizgase bei a1 bzw. a2 in die Heizkammer ein und bei ß1 bzw. ß2 aus ihr aus. Die Hohlkörper können einzelne zylindrische Rohre sein oder Bündel von Hohlkörpern, die an beiden Emden in zylindrische mitrotierende Kammern einmünden. Die Hohlkörper a und b können einander gegenüberliegen oder nebeneinander bzw. übereinander. Die Luftzufuhr in den Hohlkörper b wird zweckmäßig nach Maßgabe der Temperatur geregelt, die man im Innern des Verbindungsstückes c beobachtet.
  • Es ist ersichtlich, daß durch die beschriebene Anordnung und Arbeitsweise gegenüber den bekannten Verfahren wesentliche Vorteile erzielt werden. So ist die Trennung der beiden Hohlkörper d und b zur Erreichung des beabsichtigten Zweckes unbedingt erforderlich. Unerläßlich ist hierbei die Außenbeheizung a2 für den Hohlkörper b, in den die Luft im Gleichstrom mit dem zu entschwelenden Gut eintritt. Hierdurch wird bewirkt, daß die Entgasung des Rohstoffes bei der geringstmöglichen Vergasung stattfindet, daß ferner die zugeleitete Luft mit den sich entwickelnden Schwelgasen und das daraus entstehende Gasgemisch weitgehendst vorgewärmt wird, wobei die Luft gegebenenfalls durch eine geeignete Vorrichtung getrennt von den Schwelgasen bis zu der Stelle geleitet wird, wo die Verbrennung beginnen soll. Durch die - teilweise - Verbrennung der Gase wird ihre Temperatur alsdann soweit gesteigert, däß die Entschwelung des Gutes im zweiten Hohlkörper a vollkommen durchgeführt werden kann, und zwar wie dies hierfür allein zweckmäßig ist, im Gegenstrom. (Diese Entschwelung im Hohlkörper a kann durch eine unabhängig vom Hohlkörper b regelbare Außenbeheizung a1 zweckmäßig noch unterstützt werden).
  • Die beispielsweise aus Rohbraunkohle nach dem vorliegenden Verfahren zu erzielenden Erzeugnisse sind 1. ein an Asche nicht wesentlich angereicherter Koks (aus dem Hohlkörper b), der für Kesselbeheizung gut verwendbar ist; 2. ein für Hausbrand vorzüglich geeigneter »Grudekoks« (aus dem Hohlkörper a), zu dessen Erzeugung es bekanntlich sorgfältigster Einhaltung bestimmter Temperaturgrenzen bedarf; 3. ein an Kohlensäureverhältnismäßig armes Gas, dessen Zusammensetzung von der des Braunkohlenschwelgases nicht wesentlich abweicht.
  • Diese Erzeugnisse sind .in annähernd gleicher Beschaffenheit nach der Anordnung und Arbeitsweise der fr'ü'her bekannten Schwelvorrichtungen unmöglich herzustellen.

Claims (1)

  1. PATrNT-ANsPRUcH: Verfahren zur Entschwelung von feinkörnigen Stoffen unter Verwendung sowohl von außen wie von innen heizbarer umlaufender und gasdicht arbeitender Hohlkörper, welche das entschwelte Gut in einen feststehenden Sammelraum abwerfen, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unaibhängig voneinander angeordnete, unabhängig heizbare Hohlkörper (Drehtrommeln) verwendet werden, derart, daß in den einen von außen beheizten Hohlkörper zusammen mit frischem Schwelgut in regelbarer Menge Luft eingelassen wird, -die sich im Gleichstrom mit dem it nach dem wärmsten Teil des Hohlkörpers unter entsprechender Erwärmung hinbewegt und dort in gewünschtem Umfange Verbrennungs- und Vergasungswirkungen hervorruft, worauf die heißen Gase .und Dämpfe aus dem ersten umlaufenden Hohlkörper durch den gemeinschaftlichen Sammelraum in den zweiten, ztweckmäßig ebenfalls von außen beheizten Hohlkörper übertreten, in welchem sie sich im Gegenstrom zu dem Schwelgut bewegen und auf letzteres durch Wärmeabgabe eine entsprechende Schwelwirkung ausüben.
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